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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Regierung, mit Hilfe gleichfalls möglichst unabhängiger Kenner und Fachleute
durch energische, rührige Agitation das Interesse möglichst weiter Kreise für die
Sache selbst erregen und dafür einen Fonds von Begeisterung schaffen, aus dem
sich die rege Unterstützung der Verantwortlicher Fachmänner von selbst ergibt. Für
welche von beiden Methoden soll man sich entscheiden?

Die erste ist für die Regierung scheinbar bequemer. Der Flottenveretn ist
dann ihr Werkzeug, und der Gedanke, durch ruhige Belehrung zu wirken, hat für
besonnene Leute etwas überaus Gewinnendes und Sympathisches. Nur schade, daß
dergleichen auf die Dauer völlig wirkungslos bleiben muß. Eine gewisse Schein-
Wirkung wird dadurch erzielt, daß der neutrale Charakter, der dieser Arbeit künst¬
lich beigelegt wird, es möglich macht, fürstliche Personen und hochgestellte, einflu߬
reiche Leute, die sich nicht gern exponieren, für den Verein zu gewinnen und
dadurch wieder eine Anzahl ehrgeiziger oder schüchterner Persönlichkeiten, die sonst
für die Betätigung eines öffentlichen Interesses nicht zu haben wären, in Be¬
wegung zu setzen. Es ist richtig, daß mancher, der sonst zu Hause bleibt, doch
gern einmal ein Opfer bringt und sich für eine Sache erwärmt, wenn er weiß,
daß eine Anzahl von einflußreichen Persönlichkeiten, vielleicht sogar eine Königliche
Hoheit, wenn nicht gar eine Majestät mit gnädigem Auge auf ihn blickt. Aber
diese Wirkung hat ihre sehr enge Grenze. Für den Anfang mag dergleichen sehr
zweckmäßig sein und einen vorläufigen raschen Erfolg sichern, da alle, die für
solche Einwirkungen überhaupt empfänglich sind, nicht lange zögern werden, sich
dienstfertig zu erweisen. Aber über einen bestimmten Punkt kommt man nicht hinaus,
und alle Gegner der Sache haben dann leichtes Spiel, wenn sie die ganze Be¬
wegung auf Streberei zurückführen.

Etwas andres kommt hinzu. In England und Frankreich stehn gewisse nationale
Fragen außerhalb des Parteilebens. Man kann in aller Ruhe sachliche Werbearbeit
dafür treiben, wo solche überhaupt noch notwendig ist. Keine Partei hat ein Interesse
daran, diese Arbeit zu stören. Bei uns ist das anders. In Deutschland unter¬
liegen auch nationale Fragen der Partcikritik im engsten Sinne. Wir haben Parteien,
die eine natürliche und unbeirrte Entwicklung unsrer Kräfte zu nationaler Größe
nicht wollen, Parteien, die mit dreister Stirn ihren Wählern öffentlich vor aller
Welt vorerzählen, für die Flotte werde nur gearbeitet, um der Großindustrie Profite
zu verschaffen, und was dergleichen frecher Unsinn mehr ist. Gibt es aber Leute,
die mit allen Mitteln des Parteikampfs und unter Aufbietung aller Parteileiden¬
schaften gegen die Flotte die Volksmassen aufzuregen suchen -- und wenn nicht
gegen die Flotte überhaupt, so doch gegen die opferwillige Unterstützung unbedingt
notwendiger Bestrebungen für die Ausgestaltung unsrer Wehrkraft zur See --, dann
ist es mit der einfachen Belehrung über die braven Absichten der Regierung nicht
getan; dann muß die Volksmasse unabhängig von dem, was die Regierung zufällig
heute oder morgen will, für die Sache selbst begeistert und mit denselben Mitteln
dafür gewonnen werden, mit denen die Gegner für ihre Parteisache arbeiten. Der
wirkliche Aufschwung und die Bedeutung des Flottenvereins datiert von der Zeit an,
wo er sich dieser Einsicht nicht länger verschloß. Die Marineverwaltung hat es zwar
oft als unbequem empfunden, weil es so aussah, als ob die Volksbewegung sie
vorwärts drängen wolle, und gegen diese bloße Vorstellung ist man unsern ge¬
schichtlichen Traditionen entsprechend in Regierungskreisen immer sehr empfindlich.
Aber deshalb bleibt es doch wahr, daß, wenn der Flottenverein das von offiziellen
Persönlichkeiten geleitete Instrument der Marineverwaltung geblieben wäre, diese
gewiß nicht eine so sichere Mehrheit auch für ihre maßvollsten Forderungen ge¬
funden hätte. Denn nicht -- wie die parlamentarische Doktrin lautet -- das


Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Regierung, mit Hilfe gleichfalls möglichst unabhängiger Kenner und Fachleute
durch energische, rührige Agitation das Interesse möglichst weiter Kreise für die
Sache selbst erregen und dafür einen Fonds von Begeisterung schaffen, aus dem
sich die rege Unterstützung der Verantwortlicher Fachmänner von selbst ergibt. Für
welche von beiden Methoden soll man sich entscheiden?

Die erste ist für die Regierung scheinbar bequemer. Der Flottenveretn ist
dann ihr Werkzeug, und der Gedanke, durch ruhige Belehrung zu wirken, hat für
besonnene Leute etwas überaus Gewinnendes und Sympathisches. Nur schade, daß
dergleichen auf die Dauer völlig wirkungslos bleiben muß. Eine gewisse Schein-
Wirkung wird dadurch erzielt, daß der neutrale Charakter, der dieser Arbeit künst¬
lich beigelegt wird, es möglich macht, fürstliche Personen und hochgestellte, einflu߬
reiche Leute, die sich nicht gern exponieren, für den Verein zu gewinnen und
dadurch wieder eine Anzahl ehrgeiziger oder schüchterner Persönlichkeiten, die sonst
für die Betätigung eines öffentlichen Interesses nicht zu haben wären, in Be¬
wegung zu setzen. Es ist richtig, daß mancher, der sonst zu Hause bleibt, doch
gern einmal ein Opfer bringt und sich für eine Sache erwärmt, wenn er weiß,
daß eine Anzahl von einflußreichen Persönlichkeiten, vielleicht sogar eine Königliche
Hoheit, wenn nicht gar eine Majestät mit gnädigem Auge auf ihn blickt. Aber
diese Wirkung hat ihre sehr enge Grenze. Für den Anfang mag dergleichen sehr
zweckmäßig sein und einen vorläufigen raschen Erfolg sichern, da alle, die für
solche Einwirkungen überhaupt empfänglich sind, nicht lange zögern werden, sich
dienstfertig zu erweisen. Aber über einen bestimmten Punkt kommt man nicht hinaus,
und alle Gegner der Sache haben dann leichtes Spiel, wenn sie die ganze Be¬
wegung auf Streberei zurückführen.

Etwas andres kommt hinzu. In England und Frankreich stehn gewisse nationale
Fragen außerhalb des Parteilebens. Man kann in aller Ruhe sachliche Werbearbeit
dafür treiben, wo solche überhaupt noch notwendig ist. Keine Partei hat ein Interesse
daran, diese Arbeit zu stören. Bei uns ist das anders. In Deutschland unter¬
liegen auch nationale Fragen der Partcikritik im engsten Sinne. Wir haben Parteien,
die eine natürliche und unbeirrte Entwicklung unsrer Kräfte zu nationaler Größe
nicht wollen, Parteien, die mit dreister Stirn ihren Wählern öffentlich vor aller
Welt vorerzählen, für die Flotte werde nur gearbeitet, um der Großindustrie Profite
zu verschaffen, und was dergleichen frecher Unsinn mehr ist. Gibt es aber Leute,
die mit allen Mitteln des Parteikampfs und unter Aufbietung aller Parteileiden¬
schaften gegen die Flotte die Volksmassen aufzuregen suchen — und wenn nicht
gegen die Flotte überhaupt, so doch gegen die opferwillige Unterstützung unbedingt
notwendiger Bestrebungen für die Ausgestaltung unsrer Wehrkraft zur See —, dann
ist es mit der einfachen Belehrung über die braven Absichten der Regierung nicht
getan; dann muß die Volksmasse unabhängig von dem, was die Regierung zufällig
heute oder morgen will, für die Sache selbst begeistert und mit denselben Mitteln
dafür gewonnen werden, mit denen die Gegner für ihre Parteisache arbeiten. Der
wirkliche Aufschwung und die Bedeutung des Flottenvereins datiert von der Zeit an,
wo er sich dieser Einsicht nicht länger verschloß. Die Marineverwaltung hat es zwar
oft als unbequem empfunden, weil es so aussah, als ob die Volksbewegung sie
vorwärts drängen wolle, und gegen diese bloße Vorstellung ist man unsern ge¬
schichtlichen Traditionen entsprechend in Regierungskreisen immer sehr empfindlich.
Aber deshalb bleibt es doch wahr, daß, wenn der Flottenverein das von offiziellen
Persönlichkeiten geleitete Instrument der Marineverwaltung geblieben wäre, diese
gewiß nicht eine so sichere Mehrheit auch für ihre maßvollsten Forderungen ge¬
funden hätte. Denn nicht — wie die parlamentarische Doktrin lautet — das


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/712>, abgerufen am 17.06.2024.