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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Feindschaftskundgebungen gegen das Deutsche Reich zu knüpfen, wiederholt worden
ist. So scharf wir solche Einmischungen zurückweisen müssen, so deutlich sehen wir
auch, daß das Bündnis zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn festere und be¬
ständigere Grundlage" hat als die Stimmungen der einzelnen Nationalitäten, die
in dem alten Donaureich um Geltung ringen. Diese Feststellung soll nicht einer
Politischen Sorglosigkeit das Wort reden -- denn auch das sicherste Bündnis ent¬
bindet ein großes Reich nicht von der Pflicht, für sich selbst zu sorgen --, sondern
nur den Übertreibungen entgegentreten, die aus einzelnen, teilweise noch dazu un¬
richtig gedeuteten Symptomen die Wertlosigkeit des Dreibundes nachweisen wollen.
Baron Aehrenthal hat sich im letzten Jahre besonders bemüht, auch Italien näher
zu treten. Bis dahin waren die Beziehungen zwischen Italien und Österreich-
Ungarn nicht selten nur gerade so freundlich gewesen, daß das Dreibundverhältnis
eben noch dabei bestehn konnte. Die freundlichen Beziehungen zu dem Dritten im
Bunde, zu Deutschland, hielten mehr als die direkten Gesinnungen der beiden
Mächte das Bündnis aufrecht. Nun ist es dem österreichisch-ungarischen Minister
zweifellos gelungen, eine wärmere Temperatur in dem Verhältnis zwischen seinem
Staat und Italien zu schaffe". Dabei hat es freilich nicht an mißtrauischen Leuten
gefehlt, die in dieser stärkern Annäherung Österreich-Ungarns an Italien den Ver¬
such einer Ausschaltung Deutschlands aus dem Dreibund und eine Abwendung vou
dem ursprünglichen Zweck des Dreibunds erkennen wollten. Gegen die Richtigkeit
dieser Auffassung sprechen viele Wahrscheinlichkeitsgründe, die nicht nur in den
Persönlichkeiten, die für die Politik der Habsburgischen Monarchie bestimmend sind,
liegen, sondern auch in den wirtschaftlichen Interessen des Landes. Erwähnt muß
aber diese Deutung und Meinung werden, weil eine gewisse Unterlage dafür vor¬
handen ist in den Stimmungen und Intrigen slawischer Politiker in Österreich, die
ihre Regierung gern in eine Bahn drängen mochten, die vom Dreibunde wegführt.
Vorläufig wird diese Liebesmühe umsonst sein.

Das Expose Aehrenthals in der ungarischen Delegation war diesmal besonders
bedeutsam durch den Hinweis auf die Verhandlungen mit der Türkei wegen des
Anschlusses der türkischen Eisenbahnlinien auf der Balkanhalbinsel an das Bahnnetz
in Bosnien. Auch soll Montenegro endlich um das europäische Eisenbahnnetz ange¬
schlossen werden. Das sind Pläne von großer Wichtigkeit auch für die deutschen
Wirtschaftsinteressen im nahen Orient. Wahrscheinlich wird die österreichisch-ungarische
Regierung bei der Lösung dieser Aufgabe noch viele Schwierigkeiten durchzukämpfen
haben. Diese Schwierigkeiten ergeben sich aus dem zu erwartenden Widerstande
der türkischen Regierung, die eine neue direkte Schieueuverbindung zwischen Saloniki
und den österreichischen Kronländern durch Bosnien sowie zwischen Österreich-
Ungarn einerseits und Griechenland und Montenegro andrerseits mit mißtrauischen
Augen ansehe" wird. Die Bnlkanpolitik Österreich-Ungarns ist überdies stets ein
Gegenstand der eifersüchtige" Aufmerksamkeit Rußlands, und wenn auch vor einigen
Jahren die bekannte Verständigung ans das sogenannte Mürzsteger Programm statt¬
gefunden hat, so liegt doch die Auffassung der einzelnen Punkte des Programms
niemals so klar, daß sie sich im Wandel der Zeiten und Umstände nicht verschiebe"
könnte. So kaun man denn auch jetzt in der russischen Presse lesen, die von Barv"
Aehrenthal verkündeten Eisenbahnpläne ginge" über das Mürzsteger Programm
hinaus. Wenn der Eindruck erweckt werden könnte, daß sich die russische Re¬
gierung diese eifersüchtigen Bedenken ebenfalls zu eigen macht, so würde das der
Pforte gewiß Veranlassung geben, die Entscheidung der neuen Verkehrsprojekte so
weit wie möglich hinauszuschieben. Wir Deutschen stehen, wie schon erwähnt, den
angekündigten Unternehmungen des befreundeten Nachbarstaates freundlich gegenüber,


Feindschaftskundgebungen gegen das Deutsche Reich zu knüpfen, wiederholt worden
ist. So scharf wir solche Einmischungen zurückweisen müssen, so deutlich sehen wir
auch, daß das Bündnis zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn festere und be¬
ständigere Grundlage» hat als die Stimmungen der einzelnen Nationalitäten, die
in dem alten Donaureich um Geltung ringen. Diese Feststellung soll nicht einer
Politischen Sorglosigkeit das Wort reden — denn auch das sicherste Bündnis ent¬
bindet ein großes Reich nicht von der Pflicht, für sich selbst zu sorgen —, sondern
nur den Übertreibungen entgegentreten, die aus einzelnen, teilweise noch dazu un¬
richtig gedeuteten Symptomen die Wertlosigkeit des Dreibundes nachweisen wollen.
Baron Aehrenthal hat sich im letzten Jahre besonders bemüht, auch Italien näher
zu treten. Bis dahin waren die Beziehungen zwischen Italien und Österreich-
Ungarn nicht selten nur gerade so freundlich gewesen, daß das Dreibundverhältnis
eben noch dabei bestehn konnte. Die freundlichen Beziehungen zu dem Dritten im
Bunde, zu Deutschland, hielten mehr als die direkten Gesinnungen der beiden
Mächte das Bündnis aufrecht. Nun ist es dem österreichisch-ungarischen Minister
zweifellos gelungen, eine wärmere Temperatur in dem Verhältnis zwischen seinem
Staat und Italien zu schaffe». Dabei hat es freilich nicht an mißtrauischen Leuten
gefehlt, die in dieser stärkern Annäherung Österreich-Ungarns an Italien den Ver¬
such einer Ausschaltung Deutschlands aus dem Dreibund und eine Abwendung vou
dem ursprünglichen Zweck des Dreibunds erkennen wollten. Gegen die Richtigkeit
dieser Auffassung sprechen viele Wahrscheinlichkeitsgründe, die nicht nur in den
Persönlichkeiten, die für die Politik der Habsburgischen Monarchie bestimmend sind,
liegen, sondern auch in den wirtschaftlichen Interessen des Landes. Erwähnt muß
aber diese Deutung und Meinung werden, weil eine gewisse Unterlage dafür vor¬
handen ist in den Stimmungen und Intrigen slawischer Politiker in Österreich, die
ihre Regierung gern in eine Bahn drängen mochten, die vom Dreibunde wegführt.
Vorläufig wird diese Liebesmühe umsonst sein.

Das Expose Aehrenthals in der ungarischen Delegation war diesmal besonders
bedeutsam durch den Hinweis auf die Verhandlungen mit der Türkei wegen des
Anschlusses der türkischen Eisenbahnlinien auf der Balkanhalbinsel an das Bahnnetz
in Bosnien. Auch soll Montenegro endlich um das europäische Eisenbahnnetz ange¬
schlossen werden. Das sind Pläne von großer Wichtigkeit auch für die deutschen
Wirtschaftsinteressen im nahen Orient. Wahrscheinlich wird die österreichisch-ungarische
Regierung bei der Lösung dieser Aufgabe noch viele Schwierigkeiten durchzukämpfen
haben. Diese Schwierigkeiten ergeben sich aus dem zu erwartenden Widerstande
der türkischen Regierung, die eine neue direkte Schieueuverbindung zwischen Saloniki
und den österreichischen Kronländern durch Bosnien sowie zwischen Österreich-
Ungarn einerseits und Griechenland und Montenegro andrerseits mit mißtrauischen
Augen ansehe» wird. Die Bnlkanpolitik Österreich-Ungarns ist überdies stets ein
Gegenstand der eifersüchtige» Aufmerksamkeit Rußlands, und wenn auch vor einigen
Jahren die bekannte Verständigung ans das sogenannte Mürzsteger Programm statt¬
gefunden hat, so liegt doch die Auffassung der einzelnen Punkte des Programms
niemals so klar, daß sie sich im Wandel der Zeiten und Umstände nicht verschiebe»
könnte. So kaun man denn auch jetzt in der russischen Presse lesen, die von Barv»
Aehrenthal verkündeten Eisenbahnpläne ginge» über das Mürzsteger Programm
hinaus. Wenn der Eindruck erweckt werden könnte, daß sich die russische Re¬
gierung diese eifersüchtigen Bedenken ebenfalls zu eigen macht, so würde das der
Pforte gewiß Veranlassung geben, die Entscheidung der neuen Verkehrsprojekte so
weit wie möglich hinauszuschieben. Wir Deutschen stehen, wie schon erwähnt, den
angekündigten Unternehmungen des befreundeten Nachbarstaates freundlich gegenüber,


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/303>, abgerufen am 22.05.2024.