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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Stelle zeigt er auch, wie man es machen muß, um dem nichtpolnischeu Auslande
einzureden, Preußen habe von jeher an seinen Polen in schändlicher, ein Straf¬
gericht geradezu herausfordernder Weise gehandelt. Er schreibt nämlich: "Die
historischen Verhältnisse der brandenburgischen Fürsten zu Polen lassen sich kurz in
der Geschichte des geriebnen Burschen im Verhältnis zum mächtigen und gro߬
mütiger, doch unvorsichtigen Herrn zusammenfassen. Abgerissen, demütig und unter¬
würfig kommt der "plnndrige" Bursche, um sich bei dem Herrn in den Dienst ein-
zubetteln. Großmütig wird er angenommen. Der Bursche ist dienstfertig und
gewandt. Schnell gewinnt er an Bedeutung, er wird unentbehrlich. Zugleich mit
der Bedeutung wächst bei ihm auch der Hochmut, jenes "Pathos für Entferntes",
das heißt für Rang, das der Philosoph des Preußentnms zu rühmen beginnt. Oft
muß ihn der Herr mit dem Stocke bekannt machen. Der Bursche erduldet die
Schläge, füllt sich aber die Taschen. Er tröstet sich mit dem Gedanken, daß er
in seinem Herzen den "Willen zur Macht" verborgen hält. Schrittweise verarmt
der Herr, ebenso wie sich der Knecht auf seine Kosten bereichert. Es kommt die
Zeit, die den Herrn zum Konkurs führt. Der Bursche, der sich während seiner
Dienstzeit den Beutel gespickt hat, übernimmt den größten Teil seiner Besitzungen,
und jetzt will er den Herrn aus seiner heimatlichen Stätte verdrängen, ungeachtet
des vereinbarten Lcbtagsrechts."

Wer die Geschichte Polens und die Rolle, die die brandenburgischen Fürsten
in ihr spielen, kennt, der weiß, daß man diese Geschichte gar nicht gröblicher fälschen
kann, als es hier geschieht. Jedenfalls spielen im letzten Jahrhundert die Rolle
des abgerissenen, plundrigen, sich die Taschen füllenden Dieners, der den ihn erst
zum Menschen machenden Herrn aus seinem rechtmäßigen Besitze verdrängt -- die
Polen. Aber was verschlägt das dem Herrn Kozlowski! Er weiß ganz genau, daß
in den Ländern, für die seine "historische" Darstellung hauptsächlich bestimmt ist,
der Schulunterricht in der Geschichte sehr im argen liegt, und daß deshalb seine
Fälschung dort Tausende von Gläubigen findet, wenn sie unter die Massen gebracht
wird. Er weiß serner, daß in England, Frankreich, Italien und Amerika eine
Menge polnischer Preßagenten begierig auf solche Entstellungen stürzt, um sie in
die Landespresse zu bringen. Legt doch zum Beispiel die in Graudenz erscheinende
Gazeta Grudziadzka dem jungen Strazvereine die Pflicht auf, die ganze Welt über
die Gewalttaten Preußens an den unglücklichen Polen zu informieren und zu diesem
Zwecke wöchentlich mindestens zwei bis drei Mitteilungen über solche Taten für
Blätter jeuer Länder zu verfassen und durch sprachkundige polnische Damen in die
betreffenden Sprachen übersetzen zu lassen. Daß diese Pflicht im vollsten Maße
erfüllt wird, dafür sorgt schon der überaus eifrige Strazvater Herr Joseph von
Koscielski, unter dessen Leitung die polnischen Schriftsteller und Journalisten häufig
genug beraten und sich in die gemeinsame Aufgabe teilen.

Deutsche Gegner der Enteiguungsvorlage werden nun vielleicht sagen, der
Artikel Kozlowskis in dem Warschauer Blatte würde ohne die Enteignungs¬
vorlage nicht geschrieben worden sein und könnte schlechterdings nicht als beweis¬
kräftig für Losreißungsvläne der preußischen Polen angesehen werden. Nun, die
"chronologischen Aufstellungen" über das Ende der preußischen Herrschaft "im
Posenschen" sind sicherlich nicht erst nach der Einbringung der Enteignungsvorlage
erfolgt, und den Zweck, den Kozlowski mit seiner Enthüllung und seinen übrigen
Ausführungen verfolgt, haben längst vor ihm andre polnische Schiftsteller zu er¬
reichen gestrebt. Wer sich darüber genan unterrichten will, verschaffe sich das so¬
eben zu günstiger Stunde im Verlage von Puttkammer und Mühlbrecht in Berlin
erschienene Buch "Polen-Spiegel", das eine übersichtliche Darstellung der polnischen
Organisationen in den "drei Anteilen", ihrer Zwecke und Mittel sowie die wichtigsten.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Stelle zeigt er auch, wie man es machen muß, um dem nichtpolnischeu Auslande
einzureden, Preußen habe von jeher an seinen Polen in schändlicher, ein Straf¬
gericht geradezu herausfordernder Weise gehandelt. Er schreibt nämlich: „Die
historischen Verhältnisse der brandenburgischen Fürsten zu Polen lassen sich kurz in
der Geschichte des geriebnen Burschen im Verhältnis zum mächtigen und gro߬
mütiger, doch unvorsichtigen Herrn zusammenfassen. Abgerissen, demütig und unter¬
würfig kommt der »plnndrige« Bursche, um sich bei dem Herrn in den Dienst ein-
zubetteln. Großmütig wird er angenommen. Der Bursche ist dienstfertig und
gewandt. Schnell gewinnt er an Bedeutung, er wird unentbehrlich. Zugleich mit
der Bedeutung wächst bei ihm auch der Hochmut, jenes »Pathos für Entferntes«,
das heißt für Rang, das der Philosoph des Preußentnms zu rühmen beginnt. Oft
muß ihn der Herr mit dem Stocke bekannt machen. Der Bursche erduldet die
Schläge, füllt sich aber die Taschen. Er tröstet sich mit dem Gedanken, daß er
in seinem Herzen den »Willen zur Macht« verborgen hält. Schrittweise verarmt
der Herr, ebenso wie sich der Knecht auf seine Kosten bereichert. Es kommt die
Zeit, die den Herrn zum Konkurs führt. Der Bursche, der sich während seiner
Dienstzeit den Beutel gespickt hat, übernimmt den größten Teil seiner Besitzungen,
und jetzt will er den Herrn aus seiner heimatlichen Stätte verdrängen, ungeachtet
des vereinbarten Lcbtagsrechts."

Wer die Geschichte Polens und die Rolle, die die brandenburgischen Fürsten
in ihr spielen, kennt, der weiß, daß man diese Geschichte gar nicht gröblicher fälschen
kann, als es hier geschieht. Jedenfalls spielen im letzten Jahrhundert die Rolle
des abgerissenen, plundrigen, sich die Taschen füllenden Dieners, der den ihn erst
zum Menschen machenden Herrn aus seinem rechtmäßigen Besitze verdrängt — die
Polen. Aber was verschlägt das dem Herrn Kozlowski! Er weiß ganz genau, daß
in den Ländern, für die seine „historische" Darstellung hauptsächlich bestimmt ist,
der Schulunterricht in der Geschichte sehr im argen liegt, und daß deshalb seine
Fälschung dort Tausende von Gläubigen findet, wenn sie unter die Massen gebracht
wird. Er weiß serner, daß in England, Frankreich, Italien und Amerika eine
Menge polnischer Preßagenten begierig auf solche Entstellungen stürzt, um sie in
die Landespresse zu bringen. Legt doch zum Beispiel die in Graudenz erscheinende
Gazeta Grudziadzka dem jungen Strazvereine die Pflicht auf, die ganze Welt über
die Gewalttaten Preußens an den unglücklichen Polen zu informieren und zu diesem
Zwecke wöchentlich mindestens zwei bis drei Mitteilungen über solche Taten für
Blätter jeuer Länder zu verfassen und durch sprachkundige polnische Damen in die
betreffenden Sprachen übersetzen zu lassen. Daß diese Pflicht im vollsten Maße
erfüllt wird, dafür sorgt schon der überaus eifrige Strazvater Herr Joseph von
Koscielski, unter dessen Leitung die polnischen Schriftsteller und Journalisten häufig
genug beraten und sich in die gemeinsame Aufgabe teilen.

Deutsche Gegner der Enteiguungsvorlage werden nun vielleicht sagen, der
Artikel Kozlowskis in dem Warschauer Blatte würde ohne die Enteignungs¬
vorlage nicht geschrieben worden sein und könnte schlechterdings nicht als beweis¬
kräftig für Losreißungsvläne der preußischen Polen angesehen werden. Nun, die
„chronologischen Aufstellungen" über das Ende der preußischen Herrschaft „im
Posenschen" sind sicherlich nicht erst nach der Einbringung der Enteignungsvorlage
erfolgt, und den Zweck, den Kozlowski mit seiner Enthüllung und seinen übrigen
Ausführungen verfolgt, haben längst vor ihm andre polnische Schiftsteller zu er¬
reichen gestrebt. Wer sich darüber genan unterrichten will, verschaffe sich das so¬
eben zu günstiger Stunde im Verlage von Puttkammer und Mühlbrecht in Berlin
erschienene Buch „Polen-Spiegel", das eine übersichtliche Darstellung der polnischen
Organisationen in den „drei Anteilen", ihrer Zwecke und Mittel sowie die wichtigsten.


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[0452] Maßgebliches und Unmaßgebliches Stelle zeigt er auch, wie man es machen muß, um dem nichtpolnischeu Auslande einzureden, Preußen habe von jeher an seinen Polen in schändlicher, ein Straf¬ gericht geradezu herausfordernder Weise gehandelt. Er schreibt nämlich: „Die historischen Verhältnisse der brandenburgischen Fürsten zu Polen lassen sich kurz in der Geschichte des geriebnen Burschen im Verhältnis zum mächtigen und gro߬ mütiger, doch unvorsichtigen Herrn zusammenfassen. Abgerissen, demütig und unter¬ würfig kommt der »plnndrige« Bursche, um sich bei dem Herrn in den Dienst ein- zubetteln. Großmütig wird er angenommen. Der Bursche ist dienstfertig und gewandt. Schnell gewinnt er an Bedeutung, er wird unentbehrlich. Zugleich mit der Bedeutung wächst bei ihm auch der Hochmut, jenes »Pathos für Entferntes«, das heißt für Rang, das der Philosoph des Preußentnms zu rühmen beginnt. Oft muß ihn der Herr mit dem Stocke bekannt machen. Der Bursche erduldet die Schläge, füllt sich aber die Taschen. Er tröstet sich mit dem Gedanken, daß er in seinem Herzen den »Willen zur Macht« verborgen hält. Schrittweise verarmt der Herr, ebenso wie sich der Knecht auf seine Kosten bereichert. Es kommt die Zeit, die den Herrn zum Konkurs führt. Der Bursche, der sich während seiner Dienstzeit den Beutel gespickt hat, übernimmt den größten Teil seiner Besitzungen, und jetzt will er den Herrn aus seiner heimatlichen Stätte verdrängen, ungeachtet des vereinbarten Lcbtagsrechts." Wer die Geschichte Polens und die Rolle, die die brandenburgischen Fürsten in ihr spielen, kennt, der weiß, daß man diese Geschichte gar nicht gröblicher fälschen kann, als es hier geschieht. Jedenfalls spielen im letzten Jahrhundert die Rolle des abgerissenen, plundrigen, sich die Taschen füllenden Dieners, der den ihn erst zum Menschen machenden Herrn aus seinem rechtmäßigen Besitze verdrängt — die Polen. Aber was verschlägt das dem Herrn Kozlowski! Er weiß ganz genau, daß in den Ländern, für die seine „historische" Darstellung hauptsächlich bestimmt ist, der Schulunterricht in der Geschichte sehr im argen liegt, und daß deshalb seine Fälschung dort Tausende von Gläubigen findet, wenn sie unter die Massen gebracht wird. Er weiß serner, daß in England, Frankreich, Italien und Amerika eine Menge polnischer Preßagenten begierig auf solche Entstellungen stürzt, um sie in die Landespresse zu bringen. Legt doch zum Beispiel die in Graudenz erscheinende Gazeta Grudziadzka dem jungen Strazvereine die Pflicht auf, die ganze Welt über die Gewalttaten Preußens an den unglücklichen Polen zu informieren und zu diesem Zwecke wöchentlich mindestens zwei bis drei Mitteilungen über solche Taten für Blätter jeuer Länder zu verfassen und durch sprachkundige polnische Damen in die betreffenden Sprachen übersetzen zu lassen. Daß diese Pflicht im vollsten Maße erfüllt wird, dafür sorgt schon der überaus eifrige Strazvater Herr Joseph von Koscielski, unter dessen Leitung die polnischen Schriftsteller und Journalisten häufig genug beraten und sich in die gemeinsame Aufgabe teilen. Deutsche Gegner der Enteiguungsvorlage werden nun vielleicht sagen, der Artikel Kozlowskis in dem Warschauer Blatte würde ohne die Enteignungs¬ vorlage nicht geschrieben worden sein und könnte schlechterdings nicht als beweis¬ kräftig für Losreißungsvläne der preußischen Polen angesehen werden. Nun, die „chronologischen Aufstellungen" über das Ende der preußischen Herrschaft „im Posenschen" sind sicherlich nicht erst nach der Einbringung der Enteignungsvorlage erfolgt, und den Zweck, den Kozlowski mit seiner Enthüllung und seinen übrigen Ausführungen verfolgt, haben längst vor ihm andre polnische Schiftsteller zu er¬ reichen gestrebt. Wer sich darüber genan unterrichten will, verschaffe sich das so¬ eben zu günstiger Stunde im Verlage von Puttkammer und Mühlbrecht in Berlin erschienene Buch „Polen-Spiegel", das eine übersichtliche Darstellung der polnischen Organisationen in den „drei Anteilen", ihrer Zwecke und Mittel sowie die wichtigsten.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/452>, abgerufen am 15.05.2024.