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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

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Die Stadt, in der ich wohne

Lager aufgeschlagen hatte, wollte die Stadt um einmal brennen sehen. Es nützte
auch nichts, daß ein Altonaer Pastor zu ihm ging und ihn fußfällig bat, sein ent¬
setzliches Vorhaben aufzugeben. Der General lachte über den Geistlichen, über
seine große Perücke, die sich bei dem Fußfall verschoben hatte, und erklärte, nur
für so und soviel tausend Dukaten wolle er sich den Fall überlegen. Die Altonaer
waren aber so ausgeplündert, daß sie diese Forderung nicht befriedigen konnten.
Der Pastor stand also auf und ging zurück in die Stadt, von der schon brennende
Dächer die Arbeit der Soldaten zeigten.

Leb wohl! rief ihm der General nach. Da kehrte sich der Pastor um, hob die
Hand und sprach den kirchlichen Segen, den der Geistliche am Sarge eines Toten
spricht. Dann ging er heim. Die Stadt brannte zum großen Teil ab; frierend standen
die Einwohner auf den Straßen umher oder retteten sich in die Umgegend. Einige
Leute suchten zu stehlen, was sie kriegen konnten, andre verkrochen sich in irgend¬
eine Ecke und ließen alles über sich ergehn. Als es Nacht wurde, befahl Steenbock,
daß es nun mit dem Brennen genug sein sollte, und wer wollte, durste sich die
Feuerstätte betrachten, die ehemals sein behagliches Haus gewesen war. Allmählich
krochen die Bewohner auch wieder aus ihren Verstecken hervor, und die Hamburger,
in deren Mauern die Pest wütete, und andre Nachbarn schickten Hilfe. Doch dazu¬
mal ging alles mit Langsamkeit. Die dänische Regierung gab der armen Stadt
wohl allerhand Gerechtsame, damit die Häuser bald wieder aufgebaut werden
könnten; aber etliche Jahre vergingen doch, ehe sie sich darüber klar war, welcher
Art diese Gerechtsame sein sollten, und manche arme Familie ist verdorben und
gestorben, ehe sie wieder ein Dach über dem Kopfe hatte. Andre klebten sich rasch
irgendein Fachwerkhäuschen zusammen. Mit kleinen, schiefen Fenstern, mit steilen
Leitern, die Treppen vorstellen sollten, mit Dächern, die vom Sturm gleich krumm
gebogen wurden. Aber es waren Häuser, es war ein Unterschlupf, und von diesen
Häusern ist noch heute eine ganze Menge zu finden.

Auf diese Art ist Mona dazu gekommen, daß seine alten Straßen den Eindruck
der Dürftigkeit machen. Auch die Bevölkerung hat damals schwer gelitten. Sorgen
und Kummer, Not und Elend haben in sie ihre Zeichen gegraben, und es hat vieler
Jahre bedurft, in diese schiefen Gassen wieder den alten fröhlichen Gleichmut zu
bringen,, der eine Holsteneigenschaft ist.

Steenbock soll noch manchmal um Mitternacht durch diese alten Straßen fahren.
Bergauf, bergab, wie es gerade kommt, in einem Wagen, aus dem gelegentlich
Flammen schlagen, und mit einem Kutscher, der keinen Kopf hat. Ich habe ihn noch
nicht gesehen, was wohl daher kommt, weil ich noch nie um Mitternacht durch die
Meine oder die Große Papagoyen- oder durch die Dreierstraße gegangen bin. Aber
ich weiß von dem Schweden, daß er sehr bald nach dem Brande Monas starb.
Vielleicht hat ihm der Sterbesegen des Pastors etwas im Magen gelegen. Vielleicht
ist ihm die allgemeine Empörung über seine Tat auch nicht angenehm gewesen.

Übrigens haben damals die Leute die Stadt Altona gar nicht häßlich gefunden.
Andre Städte waren wahrscheinlich auch nicht hübscher und hatten auch ähnliches
durchgemacht. Die dänischen Könige hielten eigentlich viel von der Stadt und ge¬
währten ihr manche Freiheiten. Sie besuchten sie mit Vorliebe, ließen sich Fest¬
mahle von ihr geben, als Altona noch gar nicht recht auf Feste gestimmt war, und
zeigten sich zur Belohnung auf dem Balkon des Rathauses, um dem jubelnden Volk
einige Hände voll recht dünnen Silbergeldes auf die Köpfe zu werfen. Sie gründeten
das Gymnasium, ein Waisenhaus, sogar eine Anatomie, die aber leider, trotz des
Überflusses an Gehängten, nicht recht florieren wollte. Sie fuhren auch nach Hamburg,
ließen sich vom Rat bewirten, was in Hamburg immer sehr gut besorgt wird, und


Die Stadt, in der ich wohne

Lager aufgeschlagen hatte, wollte die Stadt um einmal brennen sehen. Es nützte
auch nichts, daß ein Altonaer Pastor zu ihm ging und ihn fußfällig bat, sein ent¬
setzliches Vorhaben aufzugeben. Der General lachte über den Geistlichen, über
seine große Perücke, die sich bei dem Fußfall verschoben hatte, und erklärte, nur
für so und soviel tausend Dukaten wolle er sich den Fall überlegen. Die Altonaer
waren aber so ausgeplündert, daß sie diese Forderung nicht befriedigen konnten.
Der Pastor stand also auf und ging zurück in die Stadt, von der schon brennende
Dächer die Arbeit der Soldaten zeigten.

Leb wohl! rief ihm der General nach. Da kehrte sich der Pastor um, hob die
Hand und sprach den kirchlichen Segen, den der Geistliche am Sarge eines Toten
spricht. Dann ging er heim. Die Stadt brannte zum großen Teil ab; frierend standen
die Einwohner auf den Straßen umher oder retteten sich in die Umgegend. Einige
Leute suchten zu stehlen, was sie kriegen konnten, andre verkrochen sich in irgend¬
eine Ecke und ließen alles über sich ergehn. Als es Nacht wurde, befahl Steenbock,
daß es nun mit dem Brennen genug sein sollte, und wer wollte, durste sich die
Feuerstätte betrachten, die ehemals sein behagliches Haus gewesen war. Allmählich
krochen die Bewohner auch wieder aus ihren Verstecken hervor, und die Hamburger,
in deren Mauern die Pest wütete, und andre Nachbarn schickten Hilfe. Doch dazu¬
mal ging alles mit Langsamkeit. Die dänische Regierung gab der armen Stadt
wohl allerhand Gerechtsame, damit die Häuser bald wieder aufgebaut werden
könnten; aber etliche Jahre vergingen doch, ehe sie sich darüber klar war, welcher
Art diese Gerechtsame sein sollten, und manche arme Familie ist verdorben und
gestorben, ehe sie wieder ein Dach über dem Kopfe hatte. Andre klebten sich rasch
irgendein Fachwerkhäuschen zusammen. Mit kleinen, schiefen Fenstern, mit steilen
Leitern, die Treppen vorstellen sollten, mit Dächern, die vom Sturm gleich krumm
gebogen wurden. Aber es waren Häuser, es war ein Unterschlupf, und von diesen
Häusern ist noch heute eine ganze Menge zu finden.

Auf diese Art ist Mona dazu gekommen, daß seine alten Straßen den Eindruck
der Dürftigkeit machen. Auch die Bevölkerung hat damals schwer gelitten. Sorgen
und Kummer, Not und Elend haben in sie ihre Zeichen gegraben, und es hat vieler
Jahre bedurft, in diese schiefen Gassen wieder den alten fröhlichen Gleichmut zu
bringen,, der eine Holsteneigenschaft ist.

Steenbock soll noch manchmal um Mitternacht durch diese alten Straßen fahren.
Bergauf, bergab, wie es gerade kommt, in einem Wagen, aus dem gelegentlich
Flammen schlagen, und mit einem Kutscher, der keinen Kopf hat. Ich habe ihn noch
nicht gesehen, was wohl daher kommt, weil ich noch nie um Mitternacht durch die
Meine oder die Große Papagoyen- oder durch die Dreierstraße gegangen bin. Aber
ich weiß von dem Schweden, daß er sehr bald nach dem Brande Monas starb.
Vielleicht hat ihm der Sterbesegen des Pastors etwas im Magen gelegen. Vielleicht
ist ihm die allgemeine Empörung über seine Tat auch nicht angenehm gewesen.

Übrigens haben damals die Leute die Stadt Altona gar nicht häßlich gefunden.
Andre Städte waren wahrscheinlich auch nicht hübscher und hatten auch ähnliches
durchgemacht. Die dänischen Könige hielten eigentlich viel von der Stadt und ge¬
währten ihr manche Freiheiten. Sie besuchten sie mit Vorliebe, ließen sich Fest¬
mahle von ihr geben, als Altona noch gar nicht recht auf Feste gestimmt war, und
zeigten sich zur Belohnung auf dem Balkon des Rathauses, um dem jubelnden Volk
einige Hände voll recht dünnen Silbergeldes auf die Köpfe zu werfen. Sie gründeten
das Gymnasium, ein Waisenhaus, sogar eine Anatomie, die aber leider, trotz des
Überflusses an Gehängten, nicht recht florieren wollte. Sie fuhren auch nach Hamburg,
ließen sich vom Rat bewirten, was in Hamburg immer sehr gut besorgt wird, und


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[0098] Die Stadt, in der ich wohne Lager aufgeschlagen hatte, wollte die Stadt um einmal brennen sehen. Es nützte auch nichts, daß ein Altonaer Pastor zu ihm ging und ihn fußfällig bat, sein ent¬ setzliches Vorhaben aufzugeben. Der General lachte über den Geistlichen, über seine große Perücke, die sich bei dem Fußfall verschoben hatte, und erklärte, nur für so und soviel tausend Dukaten wolle er sich den Fall überlegen. Die Altonaer waren aber so ausgeplündert, daß sie diese Forderung nicht befriedigen konnten. Der Pastor stand also auf und ging zurück in die Stadt, von der schon brennende Dächer die Arbeit der Soldaten zeigten. Leb wohl! rief ihm der General nach. Da kehrte sich der Pastor um, hob die Hand und sprach den kirchlichen Segen, den der Geistliche am Sarge eines Toten spricht. Dann ging er heim. Die Stadt brannte zum großen Teil ab; frierend standen die Einwohner auf den Straßen umher oder retteten sich in die Umgegend. Einige Leute suchten zu stehlen, was sie kriegen konnten, andre verkrochen sich in irgend¬ eine Ecke und ließen alles über sich ergehn. Als es Nacht wurde, befahl Steenbock, daß es nun mit dem Brennen genug sein sollte, und wer wollte, durste sich die Feuerstätte betrachten, die ehemals sein behagliches Haus gewesen war. Allmählich krochen die Bewohner auch wieder aus ihren Verstecken hervor, und die Hamburger, in deren Mauern die Pest wütete, und andre Nachbarn schickten Hilfe. Doch dazu¬ mal ging alles mit Langsamkeit. Die dänische Regierung gab der armen Stadt wohl allerhand Gerechtsame, damit die Häuser bald wieder aufgebaut werden könnten; aber etliche Jahre vergingen doch, ehe sie sich darüber klar war, welcher Art diese Gerechtsame sein sollten, und manche arme Familie ist verdorben und gestorben, ehe sie wieder ein Dach über dem Kopfe hatte. Andre klebten sich rasch irgendein Fachwerkhäuschen zusammen. Mit kleinen, schiefen Fenstern, mit steilen Leitern, die Treppen vorstellen sollten, mit Dächern, die vom Sturm gleich krumm gebogen wurden. Aber es waren Häuser, es war ein Unterschlupf, und von diesen Häusern ist noch heute eine ganze Menge zu finden. Auf diese Art ist Mona dazu gekommen, daß seine alten Straßen den Eindruck der Dürftigkeit machen. Auch die Bevölkerung hat damals schwer gelitten. Sorgen und Kummer, Not und Elend haben in sie ihre Zeichen gegraben, und es hat vieler Jahre bedurft, in diese schiefen Gassen wieder den alten fröhlichen Gleichmut zu bringen,, der eine Holsteneigenschaft ist. Steenbock soll noch manchmal um Mitternacht durch diese alten Straßen fahren. Bergauf, bergab, wie es gerade kommt, in einem Wagen, aus dem gelegentlich Flammen schlagen, und mit einem Kutscher, der keinen Kopf hat. Ich habe ihn noch nicht gesehen, was wohl daher kommt, weil ich noch nie um Mitternacht durch die Meine oder die Große Papagoyen- oder durch die Dreierstraße gegangen bin. Aber ich weiß von dem Schweden, daß er sehr bald nach dem Brande Monas starb. Vielleicht hat ihm der Sterbesegen des Pastors etwas im Magen gelegen. Vielleicht ist ihm die allgemeine Empörung über seine Tat auch nicht angenehm gewesen. Übrigens haben damals die Leute die Stadt Altona gar nicht häßlich gefunden. Andre Städte waren wahrscheinlich auch nicht hübscher und hatten auch ähnliches durchgemacht. Die dänischen Könige hielten eigentlich viel von der Stadt und ge¬ währten ihr manche Freiheiten. Sie besuchten sie mit Vorliebe, ließen sich Fest¬ mahle von ihr geben, als Altona noch gar nicht recht auf Feste gestimmt war, und zeigten sich zur Belohnung auf dem Balkon des Rathauses, um dem jubelnden Volk einige Hände voll recht dünnen Silbergeldes auf die Köpfe zu werfen. Sie gründeten das Gymnasium, ein Waisenhaus, sogar eine Anatomie, die aber leider, trotz des Überflusses an Gehängten, nicht recht florieren wollte. Sie fuhren auch nach Hamburg, ließen sich vom Rat bewirten, was in Hamburg immer sehr gut besorgt wird, und

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/98>, abgerufen am 22.05.2024.