Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

hält Rogers, ein Mitarbeiter Rockefellers im Standard Oil Trust, es für nützlich,
den Handel in seine Hand zu bekommen. Er schlägt vor, das Lewisohnsche
Kupfergeschäft in die Firma vnitsä Nstsl Ssllinx OoinpÄN^ umzugründen.
Lewisohn berechnet die vorhandnen Werte auf 15 Millionen Dollar. Nein, sagt
Rogers, die neue Gesellschaft übernimmt das alles für 5 Millionen Dollar in
Aktien, davon bekommst du 49 und wir 51 Prozent. Überleg dirs 24 Stunden:
entweder du fügst dich, dann bist du unser Teilhaber, oder du fügst dich nicht,
dann bist du binnen einem Jahre bankerott. Wir kaufen jede Kupfermine, deren
Agent du bist, und ruinieren jede, die etwa nicht verkaufen will. Du hast jetzt
einen großen Namen im Kupfergeschäft, binnen einem Jahre wirst du im Kupfer¬
geschäft überhaupt nicht mehr vorhanden sein. -- Bis zum andern Morgen hatte
sich Lewisohn die Sache überlegt. Er wußte ganz genau, daß die Standard Oil
ihn wirklich zugrunde richten konnte, wenn sie es sich erst 10 bis 20 Millionen
Dollar kosten ließe. Und er wußte auch, daß sie diese Summe anwenden würde,
hatte sie doch die ungezählten Millionen hinter sich, die Amerikas Bürger in den
Sparkassen, in den Versicherungsgesellschaften, in den Depositenbanken aufstapeln.
Und so zeigt Lewisohn pünktlich seine Unterwerfung an. Auf den Wink von
Rogers muß dieser alte, erprobte und nach gewöhnlichen Begriffen schwerreiche
Geschäftsmann seinen und seiner Söhne Besitz ausliefern, wie der überfallne
Wanderer im Walde seine Taschen umdreht, weil er des Straßenräubers kalten
Pistolenlauf an seiner Schläfe fühlt.

Der Gedanke, eine Zentralnotenbank zu schaffen, gewinnt übrigens in den
Vereinigten Staaten an Ausbreitung. In dem vor kurzem erstatteten Jahresbericht
über das Notenbankwesen empfiehlt der amerikanische Schatzsekretär Cortelyou die
Errichtung einer solchen Bank, jedoch unter einem für das Land höchst charakte¬
ristischen Vorbehalt: daß es gelingt, das Institut dem Einfluß der Politiker und
der Großkapitalisten zu entrücken! Das aber dürfte vorläufig noch ein Ding der
Unmöglichkeit sein. Der Schatzsekretär weiß das auch sehr wohl und ist deshalb
bemüht, durch andre Vorschläge das Drängen Europas nach einer amerikanischen
Zentralbank zu beschwichtigen. Europa drängt, um endlich gegen die plötzlichen
großen Goldentziehungen Amerikas geschützt zu sein; daher empfiehlt Cortelyou ein
andres Mittel, das die internationalen Goldbemegungen regulieren könnte, nämlich
die Schaffung einer internationalen Goldnote, die auf einer Konferenz von
Regierungsdelegierten und privaten Sachverständigen erörtert werden soll. Cortelyou
wiederholt damit in etwas veränderter Form das sehr geschickte Vorgehn seines
Vorgängers Roberts, der im Jahre 1904 die Schaffung eines internationalen
Clearinghauses anregte.

Wir werden gut tun, die amerikanische Antitrustbewegung im Auge zu be¬
halten, da wir nicht wissen können, ob wir nicht bald zu gleichen Abwehrmaßregeln
genötigt sein werden. Die Entwicklung drängt jedenfalls auch bei uns mit Macht
auf eine immer stärkere Kapitalkonzentration hin. Die im November veröffentlichten
Hauptergebnisse der gewerblichen Betriebsstatistik von 1907 für den preußischen Staat
zeigen wiederum einen starken Rückgang der Kleinbetriebe bei gleichzeitigem Anwachsen
der Groß- bzw. Niesenbetriebe (über 500 Personen) mit einem Zuwachs der Be¬
triebe um 70,4 und der darin tätigen Personen um 89,1 Prozent.

Wie bedauerliche Formen die Konzentration bereits angenommen hat, ließ der
Mißerfolg des Fiskus in der Hiberniaangelegenheit erkennen, das zeigen aber auch
die fortgesetzten, immer stärker werdenden Klagen über die Preispolitik der Syndikate,
besonders des Kohlensyndikats, und die Vorgänge in der Elektrizitätsindustrie. Seit
Jahren machen sich in dieser Industrie starke Konzenträtionstendenzen bemerkbar.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

hält Rogers, ein Mitarbeiter Rockefellers im Standard Oil Trust, es für nützlich,
den Handel in seine Hand zu bekommen. Er schlägt vor, das Lewisohnsche
Kupfergeschäft in die Firma vnitsä Nstsl Ssllinx OoinpÄN^ umzugründen.
Lewisohn berechnet die vorhandnen Werte auf 15 Millionen Dollar. Nein, sagt
Rogers, die neue Gesellschaft übernimmt das alles für 5 Millionen Dollar in
Aktien, davon bekommst du 49 und wir 51 Prozent. Überleg dirs 24 Stunden:
entweder du fügst dich, dann bist du unser Teilhaber, oder du fügst dich nicht,
dann bist du binnen einem Jahre bankerott. Wir kaufen jede Kupfermine, deren
Agent du bist, und ruinieren jede, die etwa nicht verkaufen will. Du hast jetzt
einen großen Namen im Kupfergeschäft, binnen einem Jahre wirst du im Kupfer¬
geschäft überhaupt nicht mehr vorhanden sein. — Bis zum andern Morgen hatte
sich Lewisohn die Sache überlegt. Er wußte ganz genau, daß die Standard Oil
ihn wirklich zugrunde richten konnte, wenn sie es sich erst 10 bis 20 Millionen
Dollar kosten ließe. Und er wußte auch, daß sie diese Summe anwenden würde,
hatte sie doch die ungezählten Millionen hinter sich, die Amerikas Bürger in den
Sparkassen, in den Versicherungsgesellschaften, in den Depositenbanken aufstapeln.
Und so zeigt Lewisohn pünktlich seine Unterwerfung an. Auf den Wink von
Rogers muß dieser alte, erprobte und nach gewöhnlichen Begriffen schwerreiche
Geschäftsmann seinen und seiner Söhne Besitz ausliefern, wie der überfallne
Wanderer im Walde seine Taschen umdreht, weil er des Straßenräubers kalten
Pistolenlauf an seiner Schläfe fühlt.

Der Gedanke, eine Zentralnotenbank zu schaffen, gewinnt übrigens in den
Vereinigten Staaten an Ausbreitung. In dem vor kurzem erstatteten Jahresbericht
über das Notenbankwesen empfiehlt der amerikanische Schatzsekretär Cortelyou die
Errichtung einer solchen Bank, jedoch unter einem für das Land höchst charakte¬
ristischen Vorbehalt: daß es gelingt, das Institut dem Einfluß der Politiker und
der Großkapitalisten zu entrücken! Das aber dürfte vorläufig noch ein Ding der
Unmöglichkeit sein. Der Schatzsekretär weiß das auch sehr wohl und ist deshalb
bemüht, durch andre Vorschläge das Drängen Europas nach einer amerikanischen
Zentralbank zu beschwichtigen. Europa drängt, um endlich gegen die plötzlichen
großen Goldentziehungen Amerikas geschützt zu sein; daher empfiehlt Cortelyou ein
andres Mittel, das die internationalen Goldbemegungen regulieren könnte, nämlich
die Schaffung einer internationalen Goldnote, die auf einer Konferenz von
Regierungsdelegierten und privaten Sachverständigen erörtert werden soll. Cortelyou
wiederholt damit in etwas veränderter Form das sehr geschickte Vorgehn seines
Vorgängers Roberts, der im Jahre 1904 die Schaffung eines internationalen
Clearinghauses anregte.

Wir werden gut tun, die amerikanische Antitrustbewegung im Auge zu be¬
halten, da wir nicht wissen können, ob wir nicht bald zu gleichen Abwehrmaßregeln
genötigt sein werden. Die Entwicklung drängt jedenfalls auch bei uns mit Macht
auf eine immer stärkere Kapitalkonzentration hin. Die im November veröffentlichten
Hauptergebnisse der gewerblichen Betriebsstatistik von 1907 für den preußischen Staat
zeigen wiederum einen starken Rückgang der Kleinbetriebe bei gleichzeitigem Anwachsen
der Groß- bzw. Niesenbetriebe (über 500 Personen) mit einem Zuwachs der Be¬
triebe um 70,4 und der darin tätigen Personen um 89,1 Prozent.

Wie bedauerliche Formen die Konzentration bereits angenommen hat, ließ der
Mißerfolg des Fiskus in der Hiberniaangelegenheit erkennen, das zeigen aber auch
die fortgesetzten, immer stärker werdenden Klagen über die Preispolitik der Syndikate,
besonders des Kohlensyndikats, und die Vorgänge in der Elektrizitätsindustrie. Seit
Jahren machen sich in dieser Industrie starke Konzenträtionstendenzen bemerkbar.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0067" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/312418"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_269" prev="#ID_268"> hält Rogers, ein Mitarbeiter Rockefellers im Standard Oil Trust, es für nützlich,<lb/>
den Handel in seine Hand zu bekommen. Er schlägt vor, das Lewisohnsche<lb/>
Kupfergeschäft in die Firma vnitsä Nstsl Ssllinx OoinpÄN^ umzugründen.<lb/>
Lewisohn berechnet die vorhandnen Werte auf 15 Millionen Dollar. Nein, sagt<lb/>
Rogers, die neue Gesellschaft übernimmt das alles für 5 Millionen Dollar in<lb/>
Aktien, davon bekommst du 49 und wir 51 Prozent. Überleg dirs 24 Stunden:<lb/>
entweder du fügst dich, dann bist du unser Teilhaber, oder du fügst dich nicht,<lb/>
dann bist du binnen einem Jahre bankerott. Wir kaufen jede Kupfermine, deren<lb/>
Agent du bist, und ruinieren jede, die etwa nicht verkaufen will. Du hast jetzt<lb/>
einen großen Namen im Kupfergeschäft, binnen einem Jahre wirst du im Kupfer¬<lb/>
geschäft überhaupt nicht mehr vorhanden sein. &#x2014; Bis zum andern Morgen hatte<lb/>
sich Lewisohn die Sache überlegt. Er wußte ganz genau, daß die Standard Oil<lb/>
ihn wirklich zugrunde richten konnte, wenn sie es sich erst 10 bis 20 Millionen<lb/>
Dollar kosten ließe. Und er wußte auch, daß sie diese Summe anwenden würde,<lb/>
hatte sie doch die ungezählten Millionen hinter sich, die Amerikas Bürger in den<lb/>
Sparkassen, in den Versicherungsgesellschaften, in den Depositenbanken aufstapeln.<lb/>
Und so zeigt Lewisohn pünktlich seine Unterwerfung an. Auf den Wink von<lb/>
Rogers muß dieser alte, erprobte und nach gewöhnlichen Begriffen schwerreiche<lb/>
Geschäftsmann seinen und seiner Söhne Besitz ausliefern, wie der überfallne<lb/>
Wanderer im Walde seine Taschen umdreht, weil er des Straßenräubers kalten<lb/>
Pistolenlauf an seiner Schläfe fühlt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_270"> Der Gedanke, eine Zentralnotenbank zu schaffen, gewinnt übrigens in den<lb/>
Vereinigten Staaten an Ausbreitung. In dem vor kurzem erstatteten Jahresbericht<lb/>
über das Notenbankwesen empfiehlt der amerikanische Schatzsekretär Cortelyou die<lb/>
Errichtung einer solchen Bank, jedoch unter einem für das Land höchst charakte¬<lb/>
ristischen Vorbehalt: daß es gelingt, das Institut dem Einfluß der Politiker und<lb/>
der Großkapitalisten zu entrücken! Das aber dürfte vorläufig noch ein Ding der<lb/>
Unmöglichkeit sein. Der Schatzsekretär weiß das auch sehr wohl und ist deshalb<lb/>
bemüht, durch andre Vorschläge das Drängen Europas nach einer amerikanischen<lb/>
Zentralbank zu beschwichtigen. Europa drängt, um endlich gegen die plötzlichen<lb/>
großen Goldentziehungen Amerikas geschützt zu sein; daher empfiehlt Cortelyou ein<lb/>
andres Mittel, das die internationalen Goldbemegungen regulieren könnte, nämlich<lb/>
die Schaffung einer internationalen Goldnote, die auf einer Konferenz von<lb/>
Regierungsdelegierten und privaten Sachverständigen erörtert werden soll. Cortelyou<lb/>
wiederholt damit in etwas veränderter Form das sehr geschickte Vorgehn seines<lb/>
Vorgängers Roberts, der im Jahre 1904 die Schaffung eines internationalen<lb/>
Clearinghauses anregte.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_271"> Wir werden gut tun, die amerikanische Antitrustbewegung im Auge zu be¬<lb/>
halten, da wir nicht wissen können, ob wir nicht bald zu gleichen Abwehrmaßregeln<lb/>
genötigt sein werden. Die Entwicklung drängt jedenfalls auch bei uns mit Macht<lb/>
auf eine immer stärkere Kapitalkonzentration hin. Die im November veröffentlichten<lb/>
Hauptergebnisse der gewerblichen Betriebsstatistik von 1907 für den preußischen Staat<lb/>
zeigen wiederum einen starken Rückgang der Kleinbetriebe bei gleichzeitigem Anwachsen<lb/>
der Groß- bzw. Niesenbetriebe (über 500 Personen) mit einem Zuwachs der Be¬<lb/>
triebe um 70,4 und der darin tätigen Personen um 89,1 Prozent.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_272" next="#ID_273"> Wie bedauerliche Formen die Konzentration bereits angenommen hat, ließ der<lb/>
Mißerfolg des Fiskus in der Hiberniaangelegenheit erkennen, das zeigen aber auch<lb/>
die fortgesetzten, immer stärker werdenden Klagen über die Preispolitik der Syndikate,<lb/>
besonders des Kohlensyndikats, und die Vorgänge in der Elektrizitätsindustrie. Seit<lb/>
Jahren machen sich in dieser Industrie starke Konzenträtionstendenzen bemerkbar.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0067] Maßgebliches und Unmaßgebliches hält Rogers, ein Mitarbeiter Rockefellers im Standard Oil Trust, es für nützlich, den Handel in seine Hand zu bekommen. Er schlägt vor, das Lewisohnsche Kupfergeschäft in die Firma vnitsä Nstsl Ssllinx OoinpÄN^ umzugründen. Lewisohn berechnet die vorhandnen Werte auf 15 Millionen Dollar. Nein, sagt Rogers, die neue Gesellschaft übernimmt das alles für 5 Millionen Dollar in Aktien, davon bekommst du 49 und wir 51 Prozent. Überleg dirs 24 Stunden: entweder du fügst dich, dann bist du unser Teilhaber, oder du fügst dich nicht, dann bist du binnen einem Jahre bankerott. Wir kaufen jede Kupfermine, deren Agent du bist, und ruinieren jede, die etwa nicht verkaufen will. Du hast jetzt einen großen Namen im Kupfergeschäft, binnen einem Jahre wirst du im Kupfer¬ geschäft überhaupt nicht mehr vorhanden sein. — Bis zum andern Morgen hatte sich Lewisohn die Sache überlegt. Er wußte ganz genau, daß die Standard Oil ihn wirklich zugrunde richten konnte, wenn sie es sich erst 10 bis 20 Millionen Dollar kosten ließe. Und er wußte auch, daß sie diese Summe anwenden würde, hatte sie doch die ungezählten Millionen hinter sich, die Amerikas Bürger in den Sparkassen, in den Versicherungsgesellschaften, in den Depositenbanken aufstapeln. Und so zeigt Lewisohn pünktlich seine Unterwerfung an. Auf den Wink von Rogers muß dieser alte, erprobte und nach gewöhnlichen Begriffen schwerreiche Geschäftsmann seinen und seiner Söhne Besitz ausliefern, wie der überfallne Wanderer im Walde seine Taschen umdreht, weil er des Straßenräubers kalten Pistolenlauf an seiner Schläfe fühlt. Der Gedanke, eine Zentralnotenbank zu schaffen, gewinnt übrigens in den Vereinigten Staaten an Ausbreitung. In dem vor kurzem erstatteten Jahresbericht über das Notenbankwesen empfiehlt der amerikanische Schatzsekretär Cortelyou die Errichtung einer solchen Bank, jedoch unter einem für das Land höchst charakte¬ ristischen Vorbehalt: daß es gelingt, das Institut dem Einfluß der Politiker und der Großkapitalisten zu entrücken! Das aber dürfte vorläufig noch ein Ding der Unmöglichkeit sein. Der Schatzsekretär weiß das auch sehr wohl und ist deshalb bemüht, durch andre Vorschläge das Drängen Europas nach einer amerikanischen Zentralbank zu beschwichtigen. Europa drängt, um endlich gegen die plötzlichen großen Goldentziehungen Amerikas geschützt zu sein; daher empfiehlt Cortelyou ein andres Mittel, das die internationalen Goldbemegungen regulieren könnte, nämlich die Schaffung einer internationalen Goldnote, die auf einer Konferenz von Regierungsdelegierten und privaten Sachverständigen erörtert werden soll. Cortelyou wiederholt damit in etwas veränderter Form das sehr geschickte Vorgehn seines Vorgängers Roberts, der im Jahre 1904 die Schaffung eines internationalen Clearinghauses anregte. Wir werden gut tun, die amerikanische Antitrustbewegung im Auge zu be¬ halten, da wir nicht wissen können, ob wir nicht bald zu gleichen Abwehrmaßregeln genötigt sein werden. Die Entwicklung drängt jedenfalls auch bei uns mit Macht auf eine immer stärkere Kapitalkonzentration hin. Die im November veröffentlichten Hauptergebnisse der gewerblichen Betriebsstatistik von 1907 für den preußischen Staat zeigen wiederum einen starken Rückgang der Kleinbetriebe bei gleichzeitigem Anwachsen der Groß- bzw. Niesenbetriebe (über 500 Personen) mit einem Zuwachs der Be¬ triebe um 70,4 und der darin tätigen Personen um 89,1 Prozent. Wie bedauerliche Formen die Konzentration bereits angenommen hat, ließ der Mißerfolg des Fiskus in der Hiberniaangelegenheit erkennen, das zeigen aber auch die fortgesetzten, immer stärker werdenden Klagen über die Preispolitik der Syndikate, besonders des Kohlensyndikats, und die Vorgänge in der Elektrizitätsindustrie. Seit Jahren machen sich in dieser Industrie starke Konzenträtionstendenzen bemerkbar.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/67
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/67>, abgerufen am 09.06.2024.