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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Aus dem Rreuzgang der alte" Leipziger Universität

mit der Hand ab: sein Erlebnis habe mit der Wissenschaft nichts zu tun, höchstens
mit der Poesie.

Wir wurden neugierig und drangen in ihn, zu erzählen. Da stopfte er seine
Pfeife, tat einen Paar Züge und sah schmunzelnd vor sich hin.

Ja, die Geschichte vom Kreuzgang -- das ist eine ganz wunderliche Geschichte.
Ich kam 59 im Oktober als junger Student nach Leipzig und geriet nach wenig
Tagen in das große Schillerfest hinein, das dort mit aller Gründlichkeit, Ausdauer
und Begeisterung gefeiert wurde. Es herrschte bei dieser Gelegenheit unter den
Professoren, den Studenten und der Bürgerschaft eine bewundernswürdige Einigkeit
im Feiern. Aber mir armem Teufel kam das ganze Fest sehr ungelegen. Denn als
ich mich um einen Freitisch im Konvikt bewarb, sagte mir der Dekan der theologischen
Fakultät: Lieber Freund, kommen Sie nach dem Schillerfeste wieder.

Und als ich den Professor Müller um Stundung der Kollegiengelder bat, wies
er mich geschäftig zurück mit der Antwort: Lieber Freund, darauf kann ich mich vor
dem Schillerfeste nicht mehr einlassen. Und so ging es mir noch zwei- oder dreimal.
Kurz, ich hatte das Schillerfest gehörig im Magen, oder richtiger: ich hatte nichts
im Magen, denn die Wurstsendung meiner Mutter war ausgeblieben, und die Fest¬
kommerse und Gastereien konnte ich nicht mitmachen, weil mir der Drache von
Wirtin in der Johannisgasse die Miete pränumerando und damit meine ganze
Barschaft abgenommen hatte.

Trinken Sie mal aus! Ja, das Glück eines behaglichen Lebensgenusses weiß
man nur dann zu schätzen, wenn die Jugend entbehrungsvoll gewesen ist.

Während der Pfarrer den Rest in die Gläser goß, bemerkte mein Freund, die
leitenden Kreise sollten ja damals gar keine rechte Teilnahme für das Schillerfest
gezeigt haben. Wenigstens habe ihm das sein Vater erzählt.

Der Pfarrer klopfte den roten Lack von einer neuen Flasche und zog sie mit
sichtlicher Anstrengung auf, sodaß sein Gesicht ganz rot wurde. Dabei stieß er
zwischen den Zähnen hervor: Ja, die da oben! Wir Studenten und die Leipziger
Bürgerschaft wurden damals durch die Behörden wiederholt aufgefordert, uns beim
Feste nur ja recht ruhig und ordnungsmäßig zu verhalten, wie es ehrsamen Staats¬
bürgern gezieme. Vergessen Sie nicht, die Schillerfeier war nach 48 das erste
allgemeine Volksfest in Deutschland, und da mochte manchen wohl ein Gruseln über
die Haut laufen bei dem Gedanken, daß bei diesem Gelegenheitsfeste irgendeine
kleine revolutionäre Bewegung ausbrechen könnte. Schiller, der Dichter der Freiheit,
der Männerwürde und der allgemeinen Menschenrechte in t^rWuos! -- die Sache
ist ja nicht unwahrscheinlich. Aber ich gebe Ihnen die Versicherung, in dem ge¬
mütlichen Leipzig dachte kein Mensch an Revolution. Freilich gab es auch in Leipzig
Angstmeier und Schwarzseher genug. Im Annoncenteil des Leipziger Tageblatts
habe ich damals manche Angriffe gegen "der Kauz und Uhus düstre Schar" gelesen,
die kein Verständnis für des Dichters "Himmelsfackel" besäßen und in dem großen,
hehren Feste nur einen "wüsten Lärm" sehen wollten.

Der Pfarrer trat an sein Schreibpult, schloß ein Schubfach auf und nahm ein
Päckchen gebrannter Zeitungen heraus. Sehe" Sie, hier haben Sie das ganze Fest¬
programm der Leipziger Schillerfeier. Die Tage sind für mein ganzes Leben so
bedeutungsvoll gewesen, daß ich mir die Blätter sorgfältig aufgehoben habe. Dieses
rote Seidenbändchen hat meine Frau darumgebunden, fügte er mit leuchtenden
Augen hinzu.

Er wollte das Päckchen öffnen, um uns einiges daraus vorzulesen, aber wir
baten ihn, uns seine Erinnerungen lieber selbst zu erzähle". Und so begann er
denn fröhlich zu plaudern von all den Vorbereitungen, von der Ausschmückung der


Aus dem Rreuzgang der alte» Leipziger Universität

mit der Hand ab: sein Erlebnis habe mit der Wissenschaft nichts zu tun, höchstens
mit der Poesie.

Wir wurden neugierig und drangen in ihn, zu erzählen. Da stopfte er seine
Pfeife, tat einen Paar Züge und sah schmunzelnd vor sich hin.

Ja, die Geschichte vom Kreuzgang — das ist eine ganz wunderliche Geschichte.
Ich kam 59 im Oktober als junger Student nach Leipzig und geriet nach wenig
Tagen in das große Schillerfest hinein, das dort mit aller Gründlichkeit, Ausdauer
und Begeisterung gefeiert wurde. Es herrschte bei dieser Gelegenheit unter den
Professoren, den Studenten und der Bürgerschaft eine bewundernswürdige Einigkeit
im Feiern. Aber mir armem Teufel kam das ganze Fest sehr ungelegen. Denn als
ich mich um einen Freitisch im Konvikt bewarb, sagte mir der Dekan der theologischen
Fakultät: Lieber Freund, kommen Sie nach dem Schillerfeste wieder.

Und als ich den Professor Müller um Stundung der Kollegiengelder bat, wies
er mich geschäftig zurück mit der Antwort: Lieber Freund, darauf kann ich mich vor
dem Schillerfeste nicht mehr einlassen. Und so ging es mir noch zwei- oder dreimal.
Kurz, ich hatte das Schillerfest gehörig im Magen, oder richtiger: ich hatte nichts
im Magen, denn die Wurstsendung meiner Mutter war ausgeblieben, und die Fest¬
kommerse und Gastereien konnte ich nicht mitmachen, weil mir der Drache von
Wirtin in der Johannisgasse die Miete pränumerando und damit meine ganze
Barschaft abgenommen hatte.

Trinken Sie mal aus! Ja, das Glück eines behaglichen Lebensgenusses weiß
man nur dann zu schätzen, wenn die Jugend entbehrungsvoll gewesen ist.

Während der Pfarrer den Rest in die Gläser goß, bemerkte mein Freund, die
leitenden Kreise sollten ja damals gar keine rechte Teilnahme für das Schillerfest
gezeigt haben. Wenigstens habe ihm das sein Vater erzählt.

Der Pfarrer klopfte den roten Lack von einer neuen Flasche und zog sie mit
sichtlicher Anstrengung auf, sodaß sein Gesicht ganz rot wurde. Dabei stieß er
zwischen den Zähnen hervor: Ja, die da oben! Wir Studenten und die Leipziger
Bürgerschaft wurden damals durch die Behörden wiederholt aufgefordert, uns beim
Feste nur ja recht ruhig und ordnungsmäßig zu verhalten, wie es ehrsamen Staats¬
bürgern gezieme. Vergessen Sie nicht, die Schillerfeier war nach 48 das erste
allgemeine Volksfest in Deutschland, und da mochte manchen wohl ein Gruseln über
die Haut laufen bei dem Gedanken, daß bei diesem Gelegenheitsfeste irgendeine
kleine revolutionäre Bewegung ausbrechen könnte. Schiller, der Dichter der Freiheit,
der Männerwürde und der allgemeinen Menschenrechte in t^rWuos! — die Sache
ist ja nicht unwahrscheinlich. Aber ich gebe Ihnen die Versicherung, in dem ge¬
mütlichen Leipzig dachte kein Mensch an Revolution. Freilich gab es auch in Leipzig
Angstmeier und Schwarzseher genug. Im Annoncenteil des Leipziger Tageblatts
habe ich damals manche Angriffe gegen „der Kauz und Uhus düstre Schar" gelesen,
die kein Verständnis für des Dichters „Himmelsfackel" besäßen und in dem großen,
hehren Feste nur einen „wüsten Lärm" sehen wollten.

Der Pfarrer trat an sein Schreibpult, schloß ein Schubfach auf und nahm ein
Päckchen gebrannter Zeitungen heraus. Sehe» Sie, hier haben Sie das ganze Fest¬
programm der Leipziger Schillerfeier. Die Tage sind für mein ganzes Leben so
bedeutungsvoll gewesen, daß ich mir die Blätter sorgfältig aufgehoben habe. Dieses
rote Seidenbändchen hat meine Frau darumgebunden, fügte er mit leuchtenden
Augen hinzu.

Er wollte das Päckchen öffnen, um uns einiges daraus vorzulesen, aber wir
baten ihn, uns seine Erinnerungen lieber selbst zu erzähle«. Und so begann er
denn fröhlich zu plaudern von all den Vorbereitungen, von der Ausschmückung der


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[0144] Aus dem Rreuzgang der alte» Leipziger Universität mit der Hand ab: sein Erlebnis habe mit der Wissenschaft nichts zu tun, höchstens mit der Poesie. Wir wurden neugierig und drangen in ihn, zu erzählen. Da stopfte er seine Pfeife, tat einen Paar Züge und sah schmunzelnd vor sich hin. Ja, die Geschichte vom Kreuzgang — das ist eine ganz wunderliche Geschichte. Ich kam 59 im Oktober als junger Student nach Leipzig und geriet nach wenig Tagen in das große Schillerfest hinein, das dort mit aller Gründlichkeit, Ausdauer und Begeisterung gefeiert wurde. Es herrschte bei dieser Gelegenheit unter den Professoren, den Studenten und der Bürgerschaft eine bewundernswürdige Einigkeit im Feiern. Aber mir armem Teufel kam das ganze Fest sehr ungelegen. Denn als ich mich um einen Freitisch im Konvikt bewarb, sagte mir der Dekan der theologischen Fakultät: Lieber Freund, kommen Sie nach dem Schillerfeste wieder. Und als ich den Professor Müller um Stundung der Kollegiengelder bat, wies er mich geschäftig zurück mit der Antwort: Lieber Freund, darauf kann ich mich vor dem Schillerfeste nicht mehr einlassen. Und so ging es mir noch zwei- oder dreimal. Kurz, ich hatte das Schillerfest gehörig im Magen, oder richtiger: ich hatte nichts im Magen, denn die Wurstsendung meiner Mutter war ausgeblieben, und die Fest¬ kommerse und Gastereien konnte ich nicht mitmachen, weil mir der Drache von Wirtin in der Johannisgasse die Miete pränumerando und damit meine ganze Barschaft abgenommen hatte. Trinken Sie mal aus! Ja, das Glück eines behaglichen Lebensgenusses weiß man nur dann zu schätzen, wenn die Jugend entbehrungsvoll gewesen ist. Während der Pfarrer den Rest in die Gläser goß, bemerkte mein Freund, die leitenden Kreise sollten ja damals gar keine rechte Teilnahme für das Schillerfest gezeigt haben. Wenigstens habe ihm das sein Vater erzählt. Der Pfarrer klopfte den roten Lack von einer neuen Flasche und zog sie mit sichtlicher Anstrengung auf, sodaß sein Gesicht ganz rot wurde. Dabei stieß er zwischen den Zähnen hervor: Ja, die da oben! Wir Studenten und die Leipziger Bürgerschaft wurden damals durch die Behörden wiederholt aufgefordert, uns beim Feste nur ja recht ruhig und ordnungsmäßig zu verhalten, wie es ehrsamen Staats¬ bürgern gezieme. Vergessen Sie nicht, die Schillerfeier war nach 48 das erste allgemeine Volksfest in Deutschland, und da mochte manchen wohl ein Gruseln über die Haut laufen bei dem Gedanken, daß bei diesem Gelegenheitsfeste irgendeine kleine revolutionäre Bewegung ausbrechen könnte. Schiller, der Dichter der Freiheit, der Männerwürde und der allgemeinen Menschenrechte in t^rWuos! — die Sache ist ja nicht unwahrscheinlich. Aber ich gebe Ihnen die Versicherung, in dem ge¬ mütlichen Leipzig dachte kein Mensch an Revolution. Freilich gab es auch in Leipzig Angstmeier und Schwarzseher genug. Im Annoncenteil des Leipziger Tageblatts habe ich damals manche Angriffe gegen „der Kauz und Uhus düstre Schar" gelesen, die kein Verständnis für des Dichters „Himmelsfackel" besäßen und in dem großen, hehren Feste nur einen „wüsten Lärm" sehen wollten. Der Pfarrer trat an sein Schreibpult, schloß ein Schubfach auf und nahm ein Päckchen gebrannter Zeitungen heraus. Sehe» Sie, hier haben Sie das ganze Fest¬ programm der Leipziger Schillerfeier. Die Tage sind für mein ganzes Leben so bedeutungsvoll gewesen, daß ich mir die Blätter sorgfältig aufgehoben habe. Dieses rote Seidenbändchen hat meine Frau darumgebunden, fügte er mit leuchtenden Augen hinzu. Er wollte das Päckchen öffnen, um uns einiges daraus vorzulesen, aber wir baten ihn, uns seine Erinnerungen lieber selbst zu erzähle«. Und so begann er denn fröhlich zu plaudern von all den Vorbereitungen, von der Ausschmückung der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/144>, abgerufen am 12.05.2024.