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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

weil die Beziehungen der Mächte so mannigfach verflochten sind. Die Kretafrage
hat insofern einen andern Charakter angenommen, als sich die Pforte durch die
letzte griechische Antwortnote befriedigt erklärt hat. Auch die Note der Schutzmächte
ist von ihr beantwortet worden, ohne daß sich daraus hinsichtlich Kretas neue
Spannungen ergeben könnten. Aber nun ist wieder die mazedonische Frage in die
Erörterungen hineingezogen worden. Einesteils ist das durch die Türkei selbst ge¬
schehen, die in den Tagen der Spannung mit Griechenland eine endgiltige Aus¬
einandersetzung über alle zwischen den beiden Staaten schwebenden Fragen wünschte.
Man wollte in der Türkei gern mit dem ganzen Panhellemsmus in allen seinen
einzelnen Erscheinungen abrechnen. Andernteils aber kam es auch der Politik der
Schutzmächte nicht unerwünscht. Die kretische Frage zwang sie, eine Politik fortzu¬
setzen, für die sie unter ganz andern Voraussetzungen die Verantwortung übernommen
hatten. Namentlich England empfand es unbequem, im Orient eine Rolle spielen
zu müssen, bei der es weder ganz selbständig den eignen Interessen entsprechend
handeln konnte noch sich als Mitglied des Konzerts der europäischen Großmächte
eine genügende Deckung für unerwünschte Folgen dieser Politik sichern konnte. Vom
englischen Standpunkt aus ist es sehr begreiflich, daß Sir Edward Grey sehr gern
Deutschland und Österreich-Ungarn in die zu verhandelnden heikeln Orientfragen
hineinziehen möchte. Das wäre bei der mazedonischen Frage eher möglich als bei
der kretischen, weil bei der ersten die Beteiligung sämtlicher Signatarmächte des
Berliner Vertrags in Frage kommen kann. Freilich wäre die Voraussetzung, daß
die Türkei den im Berliner Vertrag übernommnen Verpflichtungen nicht nachkommt.
Nachdem aber die neue Türkei auch in Mazedonien durch die Zurückziehung aller
ihre Souveränität beeinträchtigenden Maßnahmen ein Vertrauensvotum der Gro߬
mächte erhalten hat, wird man ihr mindestens Zeit lassen müssen, ihre Reformen
auszuführen. Vorher wird auch Deutschland schwerlich für Schritte zu haben sein,
die den neuen Charakter der Beziehungen der Großmächte zur Türkei wieder um¬
wandeln könnten.

Wie weit die Unruhen in Griechenland die Lage zu verändern vermögen, ist
noch nicht zu übersehen. Die Befürchtung, daß der Ausgang der Kretafrage irgend¬
wie die durch nationale Aspirationen in Nervosität versetzten Gemüter zu einer Be-
tätigung ihrer Stimmung drängen könnte, hat sich ja nun so weit bestätigt, als sich
die unruhigen Geister in der Armee in einer Revolte Luft gemacht haben. Es
scheint, daß sie die Lorbeeren der Jungtürken nicht schlafen ließen. Was in Kon¬
stantinopel möglich gewesen war, sollte auch in Athen möglich sein. Aber es geht
Wohl kaum an. diese Verhältnisse in Parallele zu stellen. Vor allem ist dem Außen¬
stehenden völlig unverständlich, inwiefern man in Griechenland den König und die
Dynastie für die Beschwerden der Unzusriednen verantwortlich machen kann. Denn
der König hat in seiner 46 jährigen Negierung außer allem, was er persönlich
unter schwierigen Verhältnissen für das Land getan hat, das unbestreitbare Ver¬
dienst, mit außerordentlicher Gewissenhaftigkeit das konstitutionelle Regiment gewahrt
Zu haben. Wenn König Georg jetzt in bitterer Stimmung von Abdankung ge¬
sprochen haben soll, so wird man wohl hoffen dürfen, daß dies nicht sein letzter
Entschluß sein wird. Einstweilen haben die aufsässigen Offiziere den Rücktritt des
Ministeriums Nalus erreicht, was freilich auf die weitere Entwicklung noch gar
keine Schlüsse zuläßt.

^^^
In freudiger Erregung und warmer Begeisterung hat sich icht unsre Reichs¬
hauptstadt befunden durch den Besuch des Grafen Zeppelin mit seinem neuerbauten
Luftschiff. Für die Fortschritte der Technik in der Beherrschung der Luft mögen
andre Fahrten ergebnisreicher gewesen sein, aber diese Begrüßung des genialen
Erfinders durch den Kaiser persönlich, der ihn im Schlosse als seinen persönlichen
Gast empfing, hatte doch einen Stimmungsinhalt, der durch nichts zu ersetzen ist.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

weil die Beziehungen der Mächte so mannigfach verflochten sind. Die Kretafrage
hat insofern einen andern Charakter angenommen, als sich die Pforte durch die
letzte griechische Antwortnote befriedigt erklärt hat. Auch die Note der Schutzmächte
ist von ihr beantwortet worden, ohne daß sich daraus hinsichtlich Kretas neue
Spannungen ergeben könnten. Aber nun ist wieder die mazedonische Frage in die
Erörterungen hineingezogen worden. Einesteils ist das durch die Türkei selbst ge¬
schehen, die in den Tagen der Spannung mit Griechenland eine endgiltige Aus¬
einandersetzung über alle zwischen den beiden Staaten schwebenden Fragen wünschte.
Man wollte in der Türkei gern mit dem ganzen Panhellemsmus in allen seinen
einzelnen Erscheinungen abrechnen. Andernteils aber kam es auch der Politik der
Schutzmächte nicht unerwünscht. Die kretische Frage zwang sie, eine Politik fortzu¬
setzen, für die sie unter ganz andern Voraussetzungen die Verantwortung übernommen
hatten. Namentlich England empfand es unbequem, im Orient eine Rolle spielen
zu müssen, bei der es weder ganz selbständig den eignen Interessen entsprechend
handeln konnte noch sich als Mitglied des Konzerts der europäischen Großmächte
eine genügende Deckung für unerwünschte Folgen dieser Politik sichern konnte. Vom
englischen Standpunkt aus ist es sehr begreiflich, daß Sir Edward Grey sehr gern
Deutschland und Österreich-Ungarn in die zu verhandelnden heikeln Orientfragen
hineinziehen möchte. Das wäre bei der mazedonischen Frage eher möglich als bei
der kretischen, weil bei der ersten die Beteiligung sämtlicher Signatarmächte des
Berliner Vertrags in Frage kommen kann. Freilich wäre die Voraussetzung, daß
die Türkei den im Berliner Vertrag übernommnen Verpflichtungen nicht nachkommt.
Nachdem aber die neue Türkei auch in Mazedonien durch die Zurückziehung aller
ihre Souveränität beeinträchtigenden Maßnahmen ein Vertrauensvotum der Gro߬
mächte erhalten hat, wird man ihr mindestens Zeit lassen müssen, ihre Reformen
auszuführen. Vorher wird auch Deutschland schwerlich für Schritte zu haben sein,
die den neuen Charakter der Beziehungen der Großmächte zur Türkei wieder um¬
wandeln könnten.

Wie weit die Unruhen in Griechenland die Lage zu verändern vermögen, ist
noch nicht zu übersehen. Die Befürchtung, daß der Ausgang der Kretafrage irgend¬
wie die durch nationale Aspirationen in Nervosität versetzten Gemüter zu einer Be-
tätigung ihrer Stimmung drängen könnte, hat sich ja nun so weit bestätigt, als sich
die unruhigen Geister in der Armee in einer Revolte Luft gemacht haben. Es
scheint, daß sie die Lorbeeren der Jungtürken nicht schlafen ließen. Was in Kon¬
stantinopel möglich gewesen war, sollte auch in Athen möglich sein. Aber es geht
Wohl kaum an. diese Verhältnisse in Parallele zu stellen. Vor allem ist dem Außen¬
stehenden völlig unverständlich, inwiefern man in Griechenland den König und die
Dynastie für die Beschwerden der Unzusriednen verantwortlich machen kann. Denn
der König hat in seiner 46 jährigen Negierung außer allem, was er persönlich
unter schwierigen Verhältnissen für das Land getan hat, das unbestreitbare Ver¬
dienst, mit außerordentlicher Gewissenhaftigkeit das konstitutionelle Regiment gewahrt
Zu haben. Wenn König Georg jetzt in bitterer Stimmung von Abdankung ge¬
sprochen haben soll, so wird man wohl hoffen dürfen, daß dies nicht sein letzter
Entschluß sein wird. Einstweilen haben die aufsässigen Offiziere den Rücktritt des
Ministeriums Nalus erreicht, was freilich auf die weitere Entwicklung noch gar
keine Schlüsse zuläßt.

^^^
In freudiger Erregung und warmer Begeisterung hat sich icht unsre Reichs¬
hauptstadt befunden durch den Besuch des Grafen Zeppelin mit seinem neuerbauten
Luftschiff. Für die Fortschritte der Technik in der Beherrschung der Luft mögen
andre Fahrten ergebnisreicher gewesen sein, aber diese Begrüßung des genialen
Erfinders durch den Kaiser persönlich, der ihn im Schlosse als seinen persönlichen
Gast empfing, hatte doch einen Stimmungsinhalt, der durch nichts zu ersetzen ist.


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[0493] Maßgebliches und Unmaßgebliches weil die Beziehungen der Mächte so mannigfach verflochten sind. Die Kretafrage hat insofern einen andern Charakter angenommen, als sich die Pforte durch die letzte griechische Antwortnote befriedigt erklärt hat. Auch die Note der Schutzmächte ist von ihr beantwortet worden, ohne daß sich daraus hinsichtlich Kretas neue Spannungen ergeben könnten. Aber nun ist wieder die mazedonische Frage in die Erörterungen hineingezogen worden. Einesteils ist das durch die Türkei selbst ge¬ schehen, die in den Tagen der Spannung mit Griechenland eine endgiltige Aus¬ einandersetzung über alle zwischen den beiden Staaten schwebenden Fragen wünschte. Man wollte in der Türkei gern mit dem ganzen Panhellemsmus in allen seinen einzelnen Erscheinungen abrechnen. Andernteils aber kam es auch der Politik der Schutzmächte nicht unerwünscht. Die kretische Frage zwang sie, eine Politik fortzu¬ setzen, für die sie unter ganz andern Voraussetzungen die Verantwortung übernommen hatten. Namentlich England empfand es unbequem, im Orient eine Rolle spielen zu müssen, bei der es weder ganz selbständig den eignen Interessen entsprechend handeln konnte noch sich als Mitglied des Konzerts der europäischen Großmächte eine genügende Deckung für unerwünschte Folgen dieser Politik sichern konnte. Vom englischen Standpunkt aus ist es sehr begreiflich, daß Sir Edward Grey sehr gern Deutschland und Österreich-Ungarn in die zu verhandelnden heikeln Orientfragen hineinziehen möchte. Das wäre bei der mazedonischen Frage eher möglich als bei der kretischen, weil bei der ersten die Beteiligung sämtlicher Signatarmächte des Berliner Vertrags in Frage kommen kann. Freilich wäre die Voraussetzung, daß die Türkei den im Berliner Vertrag übernommnen Verpflichtungen nicht nachkommt. Nachdem aber die neue Türkei auch in Mazedonien durch die Zurückziehung aller ihre Souveränität beeinträchtigenden Maßnahmen ein Vertrauensvotum der Gro߬ mächte erhalten hat, wird man ihr mindestens Zeit lassen müssen, ihre Reformen auszuführen. Vorher wird auch Deutschland schwerlich für Schritte zu haben sein, die den neuen Charakter der Beziehungen der Großmächte zur Türkei wieder um¬ wandeln könnten. Wie weit die Unruhen in Griechenland die Lage zu verändern vermögen, ist noch nicht zu übersehen. Die Befürchtung, daß der Ausgang der Kretafrage irgend¬ wie die durch nationale Aspirationen in Nervosität versetzten Gemüter zu einer Be- tätigung ihrer Stimmung drängen könnte, hat sich ja nun so weit bestätigt, als sich die unruhigen Geister in der Armee in einer Revolte Luft gemacht haben. Es scheint, daß sie die Lorbeeren der Jungtürken nicht schlafen ließen. Was in Kon¬ stantinopel möglich gewesen war, sollte auch in Athen möglich sein. Aber es geht Wohl kaum an. diese Verhältnisse in Parallele zu stellen. Vor allem ist dem Außen¬ stehenden völlig unverständlich, inwiefern man in Griechenland den König und die Dynastie für die Beschwerden der Unzusriednen verantwortlich machen kann. Denn der König hat in seiner 46 jährigen Negierung außer allem, was er persönlich unter schwierigen Verhältnissen für das Land getan hat, das unbestreitbare Ver¬ dienst, mit außerordentlicher Gewissenhaftigkeit das konstitutionelle Regiment gewahrt Zu haben. Wenn König Georg jetzt in bitterer Stimmung von Abdankung ge¬ sprochen haben soll, so wird man wohl hoffen dürfen, daß dies nicht sein letzter Entschluß sein wird. Einstweilen haben die aufsässigen Offiziere den Rücktritt des Ministeriums Nalus erreicht, was freilich auf die weitere Entwicklung noch gar keine Schlüsse zuläßt. ^^^ In freudiger Erregung und warmer Begeisterung hat sich icht unsre Reichs¬ hauptstadt befunden durch den Besuch des Grafen Zeppelin mit seinem neuerbauten Luftschiff. Für die Fortschritte der Technik in der Beherrschung der Luft mögen andre Fahrten ergebnisreicher gewesen sein, aber diese Begrüßung des genialen Erfinders durch den Kaiser persönlich, der ihn im Schlosse als seinen persönlichen Gast empfing, hatte doch einen Stimmungsinhalt, der durch nichts zu ersetzen ist.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/493>, abgerufen am 11.05.2024.