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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

ersehnte Sohn und Erbe bleibt aus. Der Bauer ergibt sich zeitweilig dem Trunke,
empfindet nach solchen Ausschweifungen jedoch immer Abscheu vor sich selber. Der
Pastor des Dorfes, der den guten Kern des Hansburen erkennt, bringt ihn auf
den Gedanken, sich mit allerlei landwirtschaftlichen Versuchen zu befassen und so
seine überflüssige Kraft zu verwerten. Das glückt, und der Bauer findet die Freude
am Leben wieder. Er wird als Autorität auf landwirtschaftlichen, Gebiete ge¬
schätzt und spielt im landwirtschaftlichen Verein eine Rolle. Da stirbt seine Frau,
und er heiratet, kurz entschlossen, seine Jugendliebe. Bei der Hochzeit verlobt sich
die eine seiner Tochter und bald darauf auch die andre. Das alte Paar setzt sich
aufs Altenteil, und nach einigen Jahren stirbt der Mann an einer Lungenentzündung.
Seine Frau folgt ihm an seinem Begräbnistage.

Das ist in dürren Worten der Inhalt des Buches. Aber was hat Löns aus
diesem einfachen Stoff gemacht! Nichts ist ausführlich geschildert, und dennoch
stehn alle Personen mit so greifbarer Deutlichkeit vor unsern Augen, als hätten
wir sie persönlich gekannt. Über dem Ganzen ruht die Stille der Heide mit ihren
Wacholderbüschen, Birken und Eichenkämpen, und durch die lebendige Gegenwart
raunen leise die Stimmen der Vergangenheit und des eng mit der Natur ver-
bundnen, in Brauch und Aberglaube zutage tretenden germanischen Heidentums.
Ein Buch, wie es eben nur jemand schreiben kann, der dem Volkstum seiner
z. R. H. Heimat so tief in die Augen geschaut hat wie Hermann Löns!


Der scharfe Weingesang von Johannes Höffner.

Heilbronn, Eugen
Salzer, 1910. Das Buch enthält drei Erzählungen, alle voll der liebenswürdigsten
und anmutigsten Stimmung, vieles sonnig und humorvoll geschildert und doch in
tiefernste Lebensgrunde hinabreichend. Die erste Erzählung "Der scharfe Weingesang"
schildert uns die Freuden und Leiden eines alten Vogelliebhabers, eines originellen,
wunderlichen, aber in seiner Einfalt und Leidenschaft rührend zu unserm Herzen
sprechenden Menschen. Die zweite: "Um 1800" ist voll wehmütigen Ernstes, die letzte:
"Die Landfahrt des Herrn Thaddäus" ist wieder voll Sonue, voll Waldesduft und
neuerwachter Jugendlust. Möchte das reizende kleine Buch viele Leser finden, -s-


Weichers Kunstbücher.

Wir haben auf diese im Verlag von Wilhelm
Welcher, Berlin 30, erschienenen zierlichen kleinen Bände schon einmal hingewiesen
und empfehlen sie jetzt aufs neue, weil das glücklich geführte Unternehmen den
Freunden der klassischen Malerei Gelegenheit gibt, auf die billigste Weise ihren
Besitz an Abbildungen nach ihren besondern Neigungen zu ergänzen. Ein Supplement
also zu jeder Geschichte der Malerei, ohne Zwang zur Abnahme des Ganzen. Jeder
Band enthält sechzig Bilder eines Malers in gutem Netzdruck nach photographischen
Aufnahmen und kostet in Pergamenteinband achtzig Pfennige, in rotem Saffian
zwei Mark. Im ganzen sind bis jetzt dreißig Bände erschienen. Von manchen andern,
äußerlich ähnlichen Bildersammlungen unterscheidet sich die Weichersche dadurch, daß
die Auswahl der einzelnen Abbildungen mit zunehmender Sorgfalt unter Beratung
sachverständiger Männer gemacht ist. So bekommt der Betrachtende von dem be¬
treffenden Maler ein wirkliches Bild- Und für die meisten wird dieses Bild zum
großen Teil neu sein. So viel interessante und weniger bekannte Sachen findet er
hier zusammengestellt. Wir machen besonders auf Tintoretto, Sandro Botticelli,
Gainsborough und Goya aufmerksam, die zu den zuletzt erschienenen gehören. Aber
gut sind sie alle. Mit einem Worte also: gut und ungewöhnlich billig.




Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin-
Friedenau. Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Karl Marquart in Leipzig

Da die Redaktion vom l. Januar I"10 an nach Kerlen Lbersiedelt, sind auch jetzt ntje
Zuschriften, die sich auf neue Artikel beziehen, dorthin zu richten, und zwar nach
KerUn 8.^. I I, Dernourger Straße 22"/ 2". , Dir Kchriftleitüng


Maßgebliches und Unmaßgebliches

ersehnte Sohn und Erbe bleibt aus. Der Bauer ergibt sich zeitweilig dem Trunke,
empfindet nach solchen Ausschweifungen jedoch immer Abscheu vor sich selber. Der
Pastor des Dorfes, der den guten Kern des Hansburen erkennt, bringt ihn auf
den Gedanken, sich mit allerlei landwirtschaftlichen Versuchen zu befassen und so
seine überflüssige Kraft zu verwerten. Das glückt, und der Bauer findet die Freude
am Leben wieder. Er wird als Autorität auf landwirtschaftlichen, Gebiete ge¬
schätzt und spielt im landwirtschaftlichen Verein eine Rolle. Da stirbt seine Frau,
und er heiratet, kurz entschlossen, seine Jugendliebe. Bei der Hochzeit verlobt sich
die eine seiner Tochter und bald darauf auch die andre. Das alte Paar setzt sich
aufs Altenteil, und nach einigen Jahren stirbt der Mann an einer Lungenentzündung.
Seine Frau folgt ihm an seinem Begräbnistage.

Das ist in dürren Worten der Inhalt des Buches. Aber was hat Löns aus
diesem einfachen Stoff gemacht! Nichts ist ausführlich geschildert, und dennoch
stehn alle Personen mit so greifbarer Deutlichkeit vor unsern Augen, als hätten
wir sie persönlich gekannt. Über dem Ganzen ruht die Stille der Heide mit ihren
Wacholderbüschen, Birken und Eichenkämpen, und durch die lebendige Gegenwart
raunen leise die Stimmen der Vergangenheit und des eng mit der Natur ver-
bundnen, in Brauch und Aberglaube zutage tretenden germanischen Heidentums.
Ein Buch, wie es eben nur jemand schreiben kann, der dem Volkstum seiner
z. R. H. Heimat so tief in die Augen geschaut hat wie Hermann Löns!


Der scharfe Weingesang von Johannes Höffner.

Heilbronn, Eugen
Salzer, 1910. Das Buch enthält drei Erzählungen, alle voll der liebenswürdigsten
und anmutigsten Stimmung, vieles sonnig und humorvoll geschildert und doch in
tiefernste Lebensgrunde hinabreichend. Die erste Erzählung „Der scharfe Weingesang"
schildert uns die Freuden und Leiden eines alten Vogelliebhabers, eines originellen,
wunderlichen, aber in seiner Einfalt und Leidenschaft rührend zu unserm Herzen
sprechenden Menschen. Die zweite: „Um 1800" ist voll wehmütigen Ernstes, die letzte:
„Die Landfahrt des Herrn Thaddäus" ist wieder voll Sonue, voll Waldesduft und
neuerwachter Jugendlust. Möchte das reizende kleine Buch viele Leser finden, -s-


Weichers Kunstbücher.

Wir haben auf diese im Verlag von Wilhelm
Welcher, Berlin 30, erschienenen zierlichen kleinen Bände schon einmal hingewiesen
und empfehlen sie jetzt aufs neue, weil das glücklich geführte Unternehmen den
Freunden der klassischen Malerei Gelegenheit gibt, auf die billigste Weise ihren
Besitz an Abbildungen nach ihren besondern Neigungen zu ergänzen. Ein Supplement
also zu jeder Geschichte der Malerei, ohne Zwang zur Abnahme des Ganzen. Jeder
Band enthält sechzig Bilder eines Malers in gutem Netzdruck nach photographischen
Aufnahmen und kostet in Pergamenteinband achtzig Pfennige, in rotem Saffian
zwei Mark. Im ganzen sind bis jetzt dreißig Bände erschienen. Von manchen andern,
äußerlich ähnlichen Bildersammlungen unterscheidet sich die Weichersche dadurch, daß
die Auswahl der einzelnen Abbildungen mit zunehmender Sorgfalt unter Beratung
sachverständiger Männer gemacht ist. So bekommt der Betrachtende von dem be¬
treffenden Maler ein wirkliches Bild- Und für die meisten wird dieses Bild zum
großen Teil neu sein. So viel interessante und weniger bekannte Sachen findet er
hier zusammengestellt. Wir machen besonders auf Tintoretto, Sandro Botticelli,
Gainsborough und Goya aufmerksam, die zu den zuletzt erschienenen gehören. Aber
gut sind sie alle. Mit einem Worte also: gut und ungewöhnlich billig.




Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin-
Friedenau. Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig

Da die Redaktion vom l. Januar I»10 an nach Kerlen Lbersiedelt, sind auch jetzt ntje
Zuschriften, die sich auf neue Artikel beziehen, dorthin zu richten, und zwar nach
KerUn 8.^. I I, Dernourger Straße 22»/ 2». , Dir Kchriftleitüng


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[0588] Maßgebliches und Unmaßgebliches ersehnte Sohn und Erbe bleibt aus. Der Bauer ergibt sich zeitweilig dem Trunke, empfindet nach solchen Ausschweifungen jedoch immer Abscheu vor sich selber. Der Pastor des Dorfes, der den guten Kern des Hansburen erkennt, bringt ihn auf den Gedanken, sich mit allerlei landwirtschaftlichen Versuchen zu befassen und so seine überflüssige Kraft zu verwerten. Das glückt, und der Bauer findet die Freude am Leben wieder. Er wird als Autorität auf landwirtschaftlichen, Gebiete ge¬ schätzt und spielt im landwirtschaftlichen Verein eine Rolle. Da stirbt seine Frau, und er heiratet, kurz entschlossen, seine Jugendliebe. Bei der Hochzeit verlobt sich die eine seiner Tochter und bald darauf auch die andre. Das alte Paar setzt sich aufs Altenteil, und nach einigen Jahren stirbt der Mann an einer Lungenentzündung. Seine Frau folgt ihm an seinem Begräbnistage. Das ist in dürren Worten der Inhalt des Buches. Aber was hat Löns aus diesem einfachen Stoff gemacht! Nichts ist ausführlich geschildert, und dennoch stehn alle Personen mit so greifbarer Deutlichkeit vor unsern Augen, als hätten wir sie persönlich gekannt. Über dem Ganzen ruht die Stille der Heide mit ihren Wacholderbüschen, Birken und Eichenkämpen, und durch die lebendige Gegenwart raunen leise die Stimmen der Vergangenheit und des eng mit der Natur ver- bundnen, in Brauch und Aberglaube zutage tretenden germanischen Heidentums. Ein Buch, wie es eben nur jemand schreiben kann, der dem Volkstum seiner z. R. H. Heimat so tief in die Augen geschaut hat wie Hermann Löns! Der scharfe Weingesang von Johannes Höffner. Heilbronn, Eugen Salzer, 1910. Das Buch enthält drei Erzählungen, alle voll der liebenswürdigsten und anmutigsten Stimmung, vieles sonnig und humorvoll geschildert und doch in tiefernste Lebensgrunde hinabreichend. Die erste Erzählung „Der scharfe Weingesang" schildert uns die Freuden und Leiden eines alten Vogelliebhabers, eines originellen, wunderlichen, aber in seiner Einfalt und Leidenschaft rührend zu unserm Herzen sprechenden Menschen. Die zweite: „Um 1800" ist voll wehmütigen Ernstes, die letzte: „Die Landfahrt des Herrn Thaddäus" ist wieder voll Sonue, voll Waldesduft und neuerwachter Jugendlust. Möchte das reizende kleine Buch viele Leser finden, -s- Weichers Kunstbücher. Wir haben auf diese im Verlag von Wilhelm Welcher, Berlin 30, erschienenen zierlichen kleinen Bände schon einmal hingewiesen und empfehlen sie jetzt aufs neue, weil das glücklich geführte Unternehmen den Freunden der klassischen Malerei Gelegenheit gibt, auf die billigste Weise ihren Besitz an Abbildungen nach ihren besondern Neigungen zu ergänzen. Ein Supplement also zu jeder Geschichte der Malerei, ohne Zwang zur Abnahme des Ganzen. Jeder Band enthält sechzig Bilder eines Malers in gutem Netzdruck nach photographischen Aufnahmen und kostet in Pergamenteinband achtzig Pfennige, in rotem Saffian zwei Mark. Im ganzen sind bis jetzt dreißig Bände erschienen. Von manchen andern, äußerlich ähnlichen Bildersammlungen unterscheidet sich die Weichersche dadurch, daß die Auswahl der einzelnen Abbildungen mit zunehmender Sorgfalt unter Beratung sachverständiger Männer gemacht ist. So bekommt der Betrachtende von dem be¬ treffenden Maler ein wirkliches Bild- Und für die meisten wird dieses Bild zum großen Teil neu sein. So viel interessante und weniger bekannte Sachen findet er hier zusammengestellt. Wir machen besonders auf Tintoretto, Sandro Botticelli, Gainsborough und Goya aufmerksam, die zu den zuletzt erschienenen gehören. Aber gut sind sie alle. Mit einem Worte also: gut und ungewöhnlich billig. Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin- Friedenau. Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig Da die Redaktion vom l. Januar I»10 an nach Kerlen Lbersiedelt, sind auch jetzt ntje Zuschriften, die sich auf neue Artikel beziehen, dorthin zu richten, und zwar nach KerUn 8.^. I I, Dernourger Straße 22»/ 2». , Dir Kchriftleitüng

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/588>, abgerufen am 22.05.2024.