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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Prinzipiell der Ausgabe scheinen mir zu sein: möglichste Vollständigkeit der Werke,
wissenschaftliche Zuverlässigkeit der Einleitungen und Anmerkungen und möglichste
Billigkeit. So sehr uns die heutige Hast und Gier, alle Kultur und Kunst zu
verbreitern und zu verbilligen, abstößt, so notwendig sind für uns heute -- wie
um einmal die Bedingungen der geistigen Erziehung liegen -- Ausgaben von
unseren Klassikern, die die Prinzipiell der Goldenen Klassiker-Bibliothek vereinigen,
und ich glaube, daß ihr auf diesem Wege in unseren Schulen der Vorrang vor
allen andern Ausgaben gebührt. Denn die Grundbedingung ist, daß man dem
Schüler das Gesamtwert der großen Dichter -- oder wenigstens eines großen
Dichters -- in die Hand gibt, und er sich so nach seiner Eigenart mit der Per¬
sönlichkeit des Dichters in Beziehung setzen kann: dann werden alle diese Surrogate,
die verblasenen Gestalten der populären Literaturgeschichten ihr schattenhaftes Dasein
aufgeben. Für einen beträchtlichen Gewinn halte ich auch, daß mau schon dem
Schüler die Ausgabe geben kann, die in den allermeisten Fällen ihm für sein
ganzes Leben genügen wird. Sinnlos und verderblich ist alle Verbilliguug, wo
es sich um den Kunstgenuß eiues verfeinerten Lebens handelt, aber unsere Klassiker
dürfen als erste Grundlage einer lebendig'geistigen Erziehung nicht an den Geld¬
besitz gebunden sein. Daher wird mau mich uicht mehr mißverstehen, wenn ich
die Ausstattung der Goldenen Klassiker-Bibliothek tadle. Nicht die Billigkeit,
sondern der billige Prunk ist unangenehm. (Schon die Abänderung des Titels
bedeutet eine Minderung des Geschmackes.) Als erste Regel des Geschmackes kann
heute Wohl gelten, daß mau sehr gute Ornamente macht oder gar keine. Ein
überflüssiges Ornament ist widrig, eine glatte Fläche ist nicht störend und eine
durch bloße angemessene Verteilung der Druckworte geschmückte Fläche kann sogar
einen hohen Reiz haben. Für solche Wirkungen haben wir heute genug Muster¬
beispiele, und für die Möglichkeit, mit glattem schmucklosen Pappeinband eine gute
Wirkung zu erreichen, dient z. B. die Volksausgabe von Goethes Werken im
Jnselverlage zum Beweis. Wie man aber--d le erstaunliche geistige Machtfülle Goethes
in einige Bände konzentrierend -- den Mut haben kann, aus dem Eigenen und mit
billigsten Mitteln einige dürftige und doch prätentiöse Goldlinieuverschlinguilgen hin¬
zuzutun, ist mir unbegreiflich. Ich betone diese Entgleisung um so energischer, weil
bezüglich der Einbanddecken für die Zukunft wohl leicht Abhilfe zu schaffen wäre.

Im einzelnen liegen mir die Werke Schillers und Hölderlins vor. Schillers
Werke sind von Kutscher neu herausgegeben. Sehr verständig ist die Einteilung,
die die Hauptwerke in die ersten zehn Teile verweist, die abgetrennt also eine
unifangreiche Auswahlausgabe bedeuten; dann fünf weitere Teile mit den kleineren
Prosaschriften, Entwürfen und den Anmerkungen. (Teil 1 bis 10 geb. 6 Mark.
Gesamtausgabe 14 Mark.) Die Einleitungen und Anmerkungen zeugen von gründ¬
licher Arbeit und sind im allgemeinen sachlich gehalten. (Einzelne Ausstellungen
wären zu machen. Ich halte z. B. persönliche Anspielungen auf die Gegenwart
für deplaciert, ebenso Deutungen ins Konventionell-Moralische. Woher weiß etwa
Kutscher, daß Goethe im Epilog zur Glocke mit dem Gemeinen das Sinnliche
gemeint hat. Er könnte ja mit dem Gemeinen das Banate, Undichterische, den
"Widerstand der stumpfen Welt" gemeint haben. Aber dem Herallsgeber stehen
solche subjektiven Deutungen uicht an. Er soll die Sache, die Person so rein als
möglich geben und nicht seine eigene Person zwischen Dichter und Publikum schieben.)

Die Hölderlin-Ausgabe hat für uns eine besondere Bedeutung: sie ist heute
die vollständigste Ausgabe. Herausgeberin ist die durch ihre Arbeiten über die
Romantik bekannte Marie Joachimi-Dege, die ein Lebensbild des Dichters und
Einleitungen zu den einzelnen Werken beigegeben hat.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Prinzipiell der Ausgabe scheinen mir zu sein: möglichste Vollständigkeit der Werke,
wissenschaftliche Zuverlässigkeit der Einleitungen und Anmerkungen und möglichste
Billigkeit. So sehr uns die heutige Hast und Gier, alle Kultur und Kunst zu
verbreitern und zu verbilligen, abstößt, so notwendig sind für uns heute — wie
um einmal die Bedingungen der geistigen Erziehung liegen — Ausgaben von
unseren Klassikern, die die Prinzipiell der Goldenen Klassiker-Bibliothek vereinigen,
und ich glaube, daß ihr auf diesem Wege in unseren Schulen der Vorrang vor
allen andern Ausgaben gebührt. Denn die Grundbedingung ist, daß man dem
Schüler das Gesamtwert der großen Dichter — oder wenigstens eines großen
Dichters — in die Hand gibt, und er sich so nach seiner Eigenart mit der Per¬
sönlichkeit des Dichters in Beziehung setzen kann: dann werden alle diese Surrogate,
die verblasenen Gestalten der populären Literaturgeschichten ihr schattenhaftes Dasein
aufgeben. Für einen beträchtlichen Gewinn halte ich auch, daß mau schon dem
Schüler die Ausgabe geben kann, die in den allermeisten Fällen ihm für sein
ganzes Leben genügen wird. Sinnlos und verderblich ist alle Verbilliguug, wo
es sich um den Kunstgenuß eiues verfeinerten Lebens handelt, aber unsere Klassiker
dürfen als erste Grundlage einer lebendig'geistigen Erziehung nicht an den Geld¬
besitz gebunden sein. Daher wird mau mich uicht mehr mißverstehen, wenn ich
die Ausstattung der Goldenen Klassiker-Bibliothek tadle. Nicht die Billigkeit,
sondern der billige Prunk ist unangenehm. (Schon die Abänderung des Titels
bedeutet eine Minderung des Geschmackes.) Als erste Regel des Geschmackes kann
heute Wohl gelten, daß mau sehr gute Ornamente macht oder gar keine. Ein
überflüssiges Ornament ist widrig, eine glatte Fläche ist nicht störend und eine
durch bloße angemessene Verteilung der Druckworte geschmückte Fläche kann sogar
einen hohen Reiz haben. Für solche Wirkungen haben wir heute genug Muster¬
beispiele, und für die Möglichkeit, mit glattem schmucklosen Pappeinband eine gute
Wirkung zu erreichen, dient z. B. die Volksausgabe von Goethes Werken im
Jnselverlage zum Beweis. Wie man aber—d le erstaunliche geistige Machtfülle Goethes
in einige Bände konzentrierend — den Mut haben kann, aus dem Eigenen und mit
billigsten Mitteln einige dürftige und doch prätentiöse Goldlinieuverschlinguilgen hin¬
zuzutun, ist mir unbegreiflich. Ich betone diese Entgleisung um so energischer, weil
bezüglich der Einbanddecken für die Zukunft wohl leicht Abhilfe zu schaffen wäre.

Im einzelnen liegen mir die Werke Schillers und Hölderlins vor. Schillers
Werke sind von Kutscher neu herausgegeben. Sehr verständig ist die Einteilung,
die die Hauptwerke in die ersten zehn Teile verweist, die abgetrennt also eine
unifangreiche Auswahlausgabe bedeuten; dann fünf weitere Teile mit den kleineren
Prosaschriften, Entwürfen und den Anmerkungen. (Teil 1 bis 10 geb. 6 Mark.
Gesamtausgabe 14 Mark.) Die Einleitungen und Anmerkungen zeugen von gründ¬
licher Arbeit und sind im allgemeinen sachlich gehalten. (Einzelne Ausstellungen
wären zu machen. Ich halte z. B. persönliche Anspielungen auf die Gegenwart
für deplaciert, ebenso Deutungen ins Konventionell-Moralische. Woher weiß etwa
Kutscher, daß Goethe im Epilog zur Glocke mit dem Gemeinen das Sinnliche
gemeint hat. Er könnte ja mit dem Gemeinen das Banate, Undichterische, den
„Widerstand der stumpfen Welt" gemeint haben. Aber dem Herallsgeber stehen
solche subjektiven Deutungen uicht an. Er soll die Sache, die Person so rein als
möglich geben und nicht seine eigene Person zwischen Dichter und Publikum schieben.)

Die Hölderlin-Ausgabe hat für uns eine besondere Bedeutung: sie ist heute
die vollständigste Ausgabe. Herausgeberin ist die durch ihre Arbeiten über die
Romantik bekannte Marie Joachimi-Dege, die ein Lebensbild des Dichters und
Einleitungen zu den einzelnen Werken beigegeben hat.


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[0403] Maßgebliches und Unmaßgebliches Prinzipiell der Ausgabe scheinen mir zu sein: möglichste Vollständigkeit der Werke, wissenschaftliche Zuverlässigkeit der Einleitungen und Anmerkungen und möglichste Billigkeit. So sehr uns die heutige Hast und Gier, alle Kultur und Kunst zu verbreitern und zu verbilligen, abstößt, so notwendig sind für uns heute — wie um einmal die Bedingungen der geistigen Erziehung liegen — Ausgaben von unseren Klassikern, die die Prinzipiell der Goldenen Klassiker-Bibliothek vereinigen, und ich glaube, daß ihr auf diesem Wege in unseren Schulen der Vorrang vor allen andern Ausgaben gebührt. Denn die Grundbedingung ist, daß man dem Schüler das Gesamtwert der großen Dichter — oder wenigstens eines großen Dichters — in die Hand gibt, und er sich so nach seiner Eigenart mit der Per¬ sönlichkeit des Dichters in Beziehung setzen kann: dann werden alle diese Surrogate, die verblasenen Gestalten der populären Literaturgeschichten ihr schattenhaftes Dasein aufgeben. Für einen beträchtlichen Gewinn halte ich auch, daß mau schon dem Schüler die Ausgabe geben kann, die in den allermeisten Fällen ihm für sein ganzes Leben genügen wird. Sinnlos und verderblich ist alle Verbilliguug, wo es sich um den Kunstgenuß eiues verfeinerten Lebens handelt, aber unsere Klassiker dürfen als erste Grundlage einer lebendig'geistigen Erziehung nicht an den Geld¬ besitz gebunden sein. Daher wird mau mich uicht mehr mißverstehen, wenn ich die Ausstattung der Goldenen Klassiker-Bibliothek tadle. Nicht die Billigkeit, sondern der billige Prunk ist unangenehm. (Schon die Abänderung des Titels bedeutet eine Minderung des Geschmackes.) Als erste Regel des Geschmackes kann heute Wohl gelten, daß mau sehr gute Ornamente macht oder gar keine. Ein überflüssiges Ornament ist widrig, eine glatte Fläche ist nicht störend und eine durch bloße angemessene Verteilung der Druckworte geschmückte Fläche kann sogar einen hohen Reiz haben. Für solche Wirkungen haben wir heute genug Muster¬ beispiele, und für die Möglichkeit, mit glattem schmucklosen Pappeinband eine gute Wirkung zu erreichen, dient z. B. die Volksausgabe von Goethes Werken im Jnselverlage zum Beweis. Wie man aber—d le erstaunliche geistige Machtfülle Goethes in einige Bände konzentrierend — den Mut haben kann, aus dem Eigenen und mit billigsten Mitteln einige dürftige und doch prätentiöse Goldlinieuverschlinguilgen hin¬ zuzutun, ist mir unbegreiflich. Ich betone diese Entgleisung um so energischer, weil bezüglich der Einbanddecken für die Zukunft wohl leicht Abhilfe zu schaffen wäre. Im einzelnen liegen mir die Werke Schillers und Hölderlins vor. Schillers Werke sind von Kutscher neu herausgegeben. Sehr verständig ist die Einteilung, die die Hauptwerke in die ersten zehn Teile verweist, die abgetrennt also eine unifangreiche Auswahlausgabe bedeuten; dann fünf weitere Teile mit den kleineren Prosaschriften, Entwürfen und den Anmerkungen. (Teil 1 bis 10 geb. 6 Mark. Gesamtausgabe 14 Mark.) Die Einleitungen und Anmerkungen zeugen von gründ¬ licher Arbeit und sind im allgemeinen sachlich gehalten. (Einzelne Ausstellungen wären zu machen. Ich halte z. B. persönliche Anspielungen auf die Gegenwart für deplaciert, ebenso Deutungen ins Konventionell-Moralische. Woher weiß etwa Kutscher, daß Goethe im Epilog zur Glocke mit dem Gemeinen das Sinnliche gemeint hat. Er könnte ja mit dem Gemeinen das Banate, Undichterische, den „Widerstand der stumpfen Welt" gemeint haben. Aber dem Herallsgeber stehen solche subjektiven Deutungen uicht an. Er soll die Sache, die Person so rein als möglich geben und nicht seine eigene Person zwischen Dichter und Publikum schieben.) Die Hölderlin-Ausgabe hat für uns eine besondere Bedeutung: sie ist heute die vollständigste Ausgabe. Herausgeberin ist die durch ihre Arbeiten über die Romantik bekannte Marie Joachimi-Dege, die ein Lebensbild des Dichters und Einleitungen zu den einzelnen Werken beigegeben hat.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/403>, abgerufen am 15.05.2024.