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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr.

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und die Zentrumsagitatoren hätten den Schein der Berechtigung, mit den Polen
in dasselbe Horn zu stoßen. Das darf nicht unbeachtet bleiben, wenn man den
Entschluß der Regierung sachlich würdigen will. Eine solche Überlegung führt
uns aber auch auf den richtigen Weg zur Erkenntnis, wie und warum die Frage
gerade in diesem Augenblick auftauchen konnte. Es handelt sich um eine raffinierte
Erpresserpolitik der Ultramontanen gegen den Kanzler. Es gilt, den Kanzler
ganz fest in die Gewalt des Zentrums zu bringen, indem das gegen seine Politik
bestehende Mißtrauen bei den nationalen verstärkt wird. Nun bleibt dem Kanzler
nichts anderes zu tun, als sich dauernd an das Zentrum anzulehnen. Nur eins
könnte den Kanzler retten, und das ist es, warum ich glaube, die Genehmigung
der Regierung billigen zu können: Nachdem die Regierung sich so außerordentlich
duldsam in einer das religiöse Empfinden berührenden Frage erwiesen hat, kann
sie doppelt energisch in nationalen und wirtschaftlichen Fragen durchgreifen. Will
die Regierung verstanden sein und legt sie Wert auf das Vertrauen der nationalen
Kreise, dann ist sie heute um ihrer selbst willen gezwungen, die Ostmarkenpolitik
wieder aufzunehmen, wie sie Bismarck und Bülow zum Heile des gesamten
Deutschtums betrieben hatten. Herr v. Bethmann hat heute gegenüber dem
Zentrum den großen Trumpf in der Hand, daß er durch die Tat bewies, wie gern
er bereit ist, das religiöse Empfinden zu achten. Möge er ihn ausspielen.

Am 26. v. M. hat die Ansiedlungskommission ihren fünfund¬
zwanzigsten Geburtstag gefeiert. Was sie geleistet hat in diesem Viertel¬
jahrhundert, ist in Heft 17 der Grenzboten dargestellt. Nun gilt es weiter arbeiten.
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß die angewendeten Mittel
allein zum Ziele nicht führen können. Zwei Mittel sind noch nicht erprobt: die
folgerichtige Enteignung des polnischen Großgrundbesitzes und die administrative
Aufteilung des ehemalige:! Herzogtums Posen. Für die Anwendung des
ersten Mittels tritt der Ostmarkenverein mit dankenswerter Energie ein; die Auf¬
teilung Posens ist der Gegenstand einer lehrreichen Betrachtung im Türmer (Heft 8
S. 201). Die Vorschläge des Turners gipfeln in folgendem:

Die Provinz Westpreußen umfaßt bisher die beiden Regierungsbezirke Danzig und
Marienwerder, 2ö 620 qkm und 1 650 000 Einwohner, davon sind l'/z Millionen Deutsche
und 370 000 Polen. Mit dem Regierungsbezirk Bromberg würden noch 11 600 <zkm mit
710 000 Einwohnern hinzukommen, davon 3S5 000 Deutsche und 36S 000 Polen -- das
Deutschtum hätte also in der neuen Provinz Westprcuszen mit 1 683 000 Seelen immer noch
eine starke Mehrheit gegen 73S 000 Polen. In der Provinz Oberschlesien, also den Regierungs¬
bezirken Oppeln und Breslau, würde ebenfalls das Deutschtum mit 2V- Millionen gegenüber
1^/4 Millionen Polen sein Übergewicht behalten. Die neue Provinz Niederschlesien würde im
Regierungsbezirk Liegnitz mit 1 100 000 und einigen tausend Polen ihre sturmfreie Stellung
behaupten. Der neu hinzukommende, überwiegend polnische Bezirk Lissa mit 12ö 000 Deutschen
und 3S0 000 Polen würde viel stärker von deutschen Einflüssen durchzogen werden, als dies
bei seiner jetzigen Zugehörigkeit zu Provinz und Regierungsbezirk Posen möglich ist. Endlich
der Regierungsbezirk Posen selbst nach der Ablösung etwa der Kreise Adelncm, Schildberg,
Kempen, Ostrowo, Krotoschin, Pleschen, Koschmin, Gostyn, Rawitsch, Lissa, Fraustadt und
Jarotschin um6200qkm und 480000 Einwohner, wovon 360000 Polen und 120000 Deutsche,
verkleinert auf 11 300 c,Ku und 800 000 Einwohner, würde durch Verknüpfung mit dem
Regierungsbezirk Frankfurt a. O. als Neumark dem Deutschtum völlig eingegliedert. Dieser
Bezirk hat auf 19 200 qlcm 1 200 000 Einwohner, fast nur Deutsche, neben denen das ver-


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und die Zentrumsagitatoren hätten den Schein der Berechtigung, mit den Polen
in dasselbe Horn zu stoßen. Das darf nicht unbeachtet bleiben, wenn man den
Entschluß der Regierung sachlich würdigen will. Eine solche Überlegung führt
uns aber auch auf den richtigen Weg zur Erkenntnis, wie und warum die Frage
gerade in diesem Augenblick auftauchen konnte. Es handelt sich um eine raffinierte
Erpresserpolitik der Ultramontanen gegen den Kanzler. Es gilt, den Kanzler
ganz fest in die Gewalt des Zentrums zu bringen, indem das gegen seine Politik
bestehende Mißtrauen bei den nationalen verstärkt wird. Nun bleibt dem Kanzler
nichts anderes zu tun, als sich dauernd an das Zentrum anzulehnen. Nur eins
könnte den Kanzler retten, und das ist es, warum ich glaube, die Genehmigung
der Regierung billigen zu können: Nachdem die Regierung sich so außerordentlich
duldsam in einer das religiöse Empfinden berührenden Frage erwiesen hat, kann
sie doppelt energisch in nationalen und wirtschaftlichen Fragen durchgreifen. Will
die Regierung verstanden sein und legt sie Wert auf das Vertrauen der nationalen
Kreise, dann ist sie heute um ihrer selbst willen gezwungen, die Ostmarkenpolitik
wieder aufzunehmen, wie sie Bismarck und Bülow zum Heile des gesamten
Deutschtums betrieben hatten. Herr v. Bethmann hat heute gegenüber dem
Zentrum den großen Trumpf in der Hand, daß er durch die Tat bewies, wie gern
er bereit ist, das religiöse Empfinden zu achten. Möge er ihn ausspielen.

Am 26. v. M. hat die Ansiedlungskommission ihren fünfund¬
zwanzigsten Geburtstag gefeiert. Was sie geleistet hat in diesem Viertel¬
jahrhundert, ist in Heft 17 der Grenzboten dargestellt. Nun gilt es weiter arbeiten.
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß die angewendeten Mittel
allein zum Ziele nicht führen können. Zwei Mittel sind noch nicht erprobt: die
folgerichtige Enteignung des polnischen Großgrundbesitzes und die administrative
Aufteilung des ehemalige:! Herzogtums Posen. Für die Anwendung des
ersten Mittels tritt der Ostmarkenverein mit dankenswerter Energie ein; die Auf¬
teilung Posens ist der Gegenstand einer lehrreichen Betrachtung im Türmer (Heft 8
S. 201). Die Vorschläge des Turners gipfeln in folgendem:

Die Provinz Westpreußen umfaßt bisher die beiden Regierungsbezirke Danzig und
Marienwerder, 2ö 620 qkm und 1 650 000 Einwohner, davon sind l'/z Millionen Deutsche
und 370 000 Polen. Mit dem Regierungsbezirk Bromberg würden noch 11 600 <zkm mit
710 000 Einwohnern hinzukommen, davon 3S5 000 Deutsche und 36S 000 Polen — das
Deutschtum hätte also in der neuen Provinz Westprcuszen mit 1 683 000 Seelen immer noch
eine starke Mehrheit gegen 73S 000 Polen. In der Provinz Oberschlesien, also den Regierungs¬
bezirken Oppeln und Breslau, würde ebenfalls das Deutschtum mit 2V- Millionen gegenüber
1^/4 Millionen Polen sein Übergewicht behalten. Die neue Provinz Niederschlesien würde im
Regierungsbezirk Liegnitz mit 1 100 000 und einigen tausend Polen ihre sturmfreie Stellung
behaupten. Der neu hinzukommende, überwiegend polnische Bezirk Lissa mit 12ö 000 Deutschen
und 3S0 000 Polen würde viel stärker von deutschen Einflüssen durchzogen werden, als dies
bei seiner jetzigen Zugehörigkeit zu Provinz und Regierungsbezirk Posen möglich ist. Endlich
der Regierungsbezirk Posen selbst nach der Ablösung etwa der Kreise Adelncm, Schildberg,
Kempen, Ostrowo, Krotoschin, Pleschen, Koschmin, Gostyn, Rawitsch, Lissa, Fraustadt und
Jarotschin um6200qkm und 480000 Einwohner, wovon 360000 Polen und 120000 Deutsche,
verkleinert auf 11 300 c,Ku und 800 000 Einwohner, würde durch Verknüpfung mit dem
Regierungsbezirk Frankfurt a. O. als Neumark dem Deutschtum völlig eingegliedert. Dieser
Bezirk hat auf 19 200 qlcm 1 200 000 Einwohner, fast nur Deutsche, neben denen das ver-


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[0247] Reichsspiegel und die Zentrumsagitatoren hätten den Schein der Berechtigung, mit den Polen in dasselbe Horn zu stoßen. Das darf nicht unbeachtet bleiben, wenn man den Entschluß der Regierung sachlich würdigen will. Eine solche Überlegung führt uns aber auch auf den richtigen Weg zur Erkenntnis, wie und warum die Frage gerade in diesem Augenblick auftauchen konnte. Es handelt sich um eine raffinierte Erpresserpolitik der Ultramontanen gegen den Kanzler. Es gilt, den Kanzler ganz fest in die Gewalt des Zentrums zu bringen, indem das gegen seine Politik bestehende Mißtrauen bei den nationalen verstärkt wird. Nun bleibt dem Kanzler nichts anderes zu tun, als sich dauernd an das Zentrum anzulehnen. Nur eins könnte den Kanzler retten, und das ist es, warum ich glaube, die Genehmigung der Regierung billigen zu können: Nachdem die Regierung sich so außerordentlich duldsam in einer das religiöse Empfinden berührenden Frage erwiesen hat, kann sie doppelt energisch in nationalen und wirtschaftlichen Fragen durchgreifen. Will die Regierung verstanden sein und legt sie Wert auf das Vertrauen der nationalen Kreise, dann ist sie heute um ihrer selbst willen gezwungen, die Ostmarkenpolitik wieder aufzunehmen, wie sie Bismarck und Bülow zum Heile des gesamten Deutschtums betrieben hatten. Herr v. Bethmann hat heute gegenüber dem Zentrum den großen Trumpf in der Hand, daß er durch die Tat bewies, wie gern er bereit ist, das religiöse Empfinden zu achten. Möge er ihn ausspielen. Am 26. v. M. hat die Ansiedlungskommission ihren fünfund¬ zwanzigsten Geburtstag gefeiert. Was sie geleistet hat in diesem Viertel¬ jahrhundert, ist in Heft 17 der Grenzboten dargestellt. Nun gilt es weiter arbeiten. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß die angewendeten Mittel allein zum Ziele nicht führen können. Zwei Mittel sind noch nicht erprobt: die folgerichtige Enteignung des polnischen Großgrundbesitzes und die administrative Aufteilung des ehemalige:! Herzogtums Posen. Für die Anwendung des ersten Mittels tritt der Ostmarkenverein mit dankenswerter Energie ein; die Auf¬ teilung Posens ist der Gegenstand einer lehrreichen Betrachtung im Türmer (Heft 8 S. 201). Die Vorschläge des Turners gipfeln in folgendem: Die Provinz Westpreußen umfaßt bisher die beiden Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder, 2ö 620 qkm und 1 650 000 Einwohner, davon sind l'/z Millionen Deutsche und 370 000 Polen. Mit dem Regierungsbezirk Bromberg würden noch 11 600 <zkm mit 710 000 Einwohnern hinzukommen, davon 3S5 000 Deutsche und 36S 000 Polen — das Deutschtum hätte also in der neuen Provinz Westprcuszen mit 1 683 000 Seelen immer noch eine starke Mehrheit gegen 73S 000 Polen. In der Provinz Oberschlesien, also den Regierungs¬ bezirken Oppeln und Breslau, würde ebenfalls das Deutschtum mit 2V- Millionen gegenüber 1^/4 Millionen Polen sein Übergewicht behalten. Die neue Provinz Niederschlesien würde im Regierungsbezirk Liegnitz mit 1 100 000 und einigen tausend Polen ihre sturmfreie Stellung behaupten. Der neu hinzukommende, überwiegend polnische Bezirk Lissa mit 12ö 000 Deutschen und 3S0 000 Polen würde viel stärker von deutschen Einflüssen durchzogen werden, als dies bei seiner jetzigen Zugehörigkeit zu Provinz und Regierungsbezirk Posen möglich ist. Endlich der Regierungsbezirk Posen selbst nach der Ablösung etwa der Kreise Adelncm, Schildberg, Kempen, Ostrowo, Krotoschin, Pleschen, Koschmin, Gostyn, Rawitsch, Lissa, Fraustadt und Jarotschin um6200qkm und 480000 Einwohner, wovon 360000 Polen und 120000 Deutsche, verkleinert auf 11 300 c,Ku und 800 000 Einwohner, würde durch Verknüpfung mit dem Regierungsbezirk Frankfurt a. O. als Neumark dem Deutschtum völlig eingegliedert. Dieser Bezirk hat auf 19 200 qlcm 1 200 000 Einwohner, fast nur Deutsche, neben denen das ver-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_318282/247>, abgerufen am 10.06.2024.