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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Erstes Vierteljahr.

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Reichsspiegel

v. Hertling führte in seiner Rede in der Bayerischen Kammer unter anderem
unter Hinweis auf die Erbschaftssteuer aus, Bayern werde sich im Bundesrate
nicht für eine Steuerform einsetze", die keine Aussicht auf Annahme habe.
Mit anderen Worten: Preußen will im Bundesrate die Erbanfallsteuer als
Deckung für die Wehrforderungen ablehnen, infolgedessen hat Bauern kein
Interesse daran, sich dafür einzusetzen. -- In der Wehrfrage tut man Herrn
v. Bethmann augenscheinlich unrecht, wenn behauptet wird, er habe die seitens
der Kriegs- und Marinebehörden als notwendig anerkannten Forderungen mit
Rücksicht auf die Unterhandlungen mit England sich beschneiden lassen: soweit
es sich um Flottenforderungen handelt, können die Leser der Grenzboten aus
unserm Leitartikel in Heft 6 feststellen, wohin die Wünsche der Regierung
schon vor Wochen gezielt haben, und ein Vergleich mit der Zentrumspresse, die
ausgezeichnet orientiert ist, wird ergeben, daß von den damals umrissenen
Li. Forderungen nicht abgegangen wurde.




Verantwortliche Schriftleiter: für den politischen Teil der Herausgeber George Cleinow in Schön-berg, für
den literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung in Wilmersdorf. -- Manuslriptsendungen und Briefe
werden erbeten unter der Adresse:
An den Hrrauöacber der Grrnzboicn in Friedenau bei Berlin, Hcdwigstr. 1".
Fernsprecher der Schriftlcitung: Amt Pfalzburg S719, des Verlags: Amt Lützow SS10,
Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. b. H. in Berlin SV. 11.
Druck: .Der Reichsbote" G, in, b, H. in Berlin SV. 11, Dessau-r Strasze W/M.


Reichsspiegel

v. Hertling führte in seiner Rede in der Bayerischen Kammer unter anderem
unter Hinweis auf die Erbschaftssteuer aus, Bayern werde sich im Bundesrate
nicht für eine Steuerform einsetze», die keine Aussicht auf Annahme habe.
Mit anderen Worten: Preußen will im Bundesrate die Erbanfallsteuer als
Deckung für die Wehrforderungen ablehnen, infolgedessen hat Bauern kein
Interesse daran, sich dafür einzusetzen. — In der Wehrfrage tut man Herrn
v. Bethmann augenscheinlich unrecht, wenn behauptet wird, er habe die seitens
der Kriegs- und Marinebehörden als notwendig anerkannten Forderungen mit
Rücksicht auf die Unterhandlungen mit England sich beschneiden lassen: soweit
es sich um Flottenforderungen handelt, können die Leser der Grenzboten aus
unserm Leitartikel in Heft 6 feststellen, wohin die Wünsche der Regierung
schon vor Wochen gezielt haben, und ein Vergleich mit der Zentrumspresse, die
ausgezeichnet orientiert ist, wird ergeben, daß von den damals umrissenen
Li. Forderungen nicht abgegangen wurde.




Verantwortliche Schriftleiter: für den politischen Teil der Herausgeber George Cleinow in Schön-berg, für
den literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung in Wilmersdorf. — Manuslriptsendungen und Briefe
werden erbeten unter der Adresse:
An den Hrrauöacber der Grrnzboicn in Friedenau bei Berlin, Hcdwigstr. 1».
Fernsprecher der Schriftlcitung: Amt Pfalzburg S719, des Verlags: Amt Lützow SS10,
Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. b. H. in Berlin SV. 11.
Druck: .Der Reichsbote" G, in, b, H. in Berlin SV. 11, Dessau-r Strasze W/M.


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[0556] Reichsspiegel v. Hertling führte in seiner Rede in der Bayerischen Kammer unter anderem unter Hinweis auf die Erbschaftssteuer aus, Bayern werde sich im Bundesrate nicht für eine Steuerform einsetze», die keine Aussicht auf Annahme habe. Mit anderen Worten: Preußen will im Bundesrate die Erbanfallsteuer als Deckung für die Wehrforderungen ablehnen, infolgedessen hat Bauern kein Interesse daran, sich dafür einzusetzen. — In der Wehrfrage tut man Herrn v. Bethmann augenscheinlich unrecht, wenn behauptet wird, er habe die seitens der Kriegs- und Marinebehörden als notwendig anerkannten Forderungen mit Rücksicht auf die Unterhandlungen mit England sich beschneiden lassen: soweit es sich um Flottenforderungen handelt, können die Leser der Grenzboten aus unserm Leitartikel in Heft 6 feststellen, wohin die Wünsche der Regierung schon vor Wochen gezielt haben, und ein Vergleich mit der Zentrumspresse, die ausgezeichnet orientiert ist, wird ergeben, daß von den damals umrissenen Li. Forderungen nicht abgegangen wurde. Verantwortliche Schriftleiter: für den politischen Teil der Herausgeber George Cleinow in Schön-berg, für den literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung in Wilmersdorf. — Manuslriptsendungen und Briefe werden erbeten unter der Adresse: An den Hrrauöacber der Grrnzboicn in Friedenau bei Berlin, Hcdwigstr. 1». Fernsprecher der Schriftlcitung: Amt Pfalzburg S719, des Verlags: Amt Lützow SS10, Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. b. H. in Berlin SV. 11. Druck: .Der Reichsbote" G, in, b, H. in Berlin SV. 11, Dessau-r Strasze W/M.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_320416/556>, abgerufen am 15.05.2024.