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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Zweites Vierteljahr.

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Reichsspiegel

bevorstehende Elektrisierung der Berliner Stadtbahn der Elektrizitätsindustrie
Aufträge in Höhe von einer halben Milliarde zuführt. Der Staat ist jetzt ohne
Widerrede diesen beiden Monopolfirmen ausgeliefert, die in der Tat schlechte
Kaufleute sein müßten, wenn sie nicht den Weg der Verständigung dem Kampf
vorzögen. Es wäre vielleicht richtig gewesen, wenn der Staat durch eine eigene
Beteiligung -- analog dein Aktienerwerb bei der Hibernia und der Rhein- und
Seeschiffahrtgesellschaft -- sich gegen das Privatmonopol zur Wehr gesetzt hätte.
Stehen hier doch nicht nur seine eigenen, sondern in weitesten Umfange die
Interessen der Kommunen und der Allgemeinheit in Frage. Ein solches Eingreifen
ist leider versäumt worden; es hätte bei der Plötzlichkeit, mit der die Frage
austauchte, wohl auch einer Schnelligkeit des Entschlusses bedurft, die von staat¬
Sxectntor lichen Behörden nicht erwartet werden darf.




Verantwortliche Schriftleiter: für den politischen Teil der Herausgeber George Tleinow in Schön-berg, für
den literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung in Wilmersdorf. -- Manuskripts-ndungen und Brief-
Werden erbeten unter der Adresse:
An den Herausgeber der Grenzboten in Friede""" bei Berlin, Hedwigstr. t".
Fernsprecher der Schriftleitung: Amt Pfalzburg S719, des Verlag": Amt Liitjow S5!0.
Verlag: Verlag der Grenzboten G, in. b. H. in Berlin SV. 11.
Druck: "Der Reichsbote" G, in, b. H, in Berlin SW. 11, Dessauer Strasze "6/?7.


Reichsspiegel

bevorstehende Elektrisierung der Berliner Stadtbahn der Elektrizitätsindustrie
Aufträge in Höhe von einer halben Milliarde zuführt. Der Staat ist jetzt ohne
Widerrede diesen beiden Monopolfirmen ausgeliefert, die in der Tat schlechte
Kaufleute sein müßten, wenn sie nicht den Weg der Verständigung dem Kampf
vorzögen. Es wäre vielleicht richtig gewesen, wenn der Staat durch eine eigene
Beteiligung — analog dein Aktienerwerb bei der Hibernia und der Rhein- und
Seeschiffahrtgesellschaft — sich gegen das Privatmonopol zur Wehr gesetzt hätte.
Stehen hier doch nicht nur seine eigenen, sondern in weitesten Umfange die
Interessen der Kommunen und der Allgemeinheit in Frage. Ein solches Eingreifen
ist leider versäumt worden; es hätte bei der Plötzlichkeit, mit der die Frage
austauchte, wohl auch einer Schnelligkeit des Entschlusses bedurft, die von staat¬
Sxectntor lichen Behörden nicht erwartet werden darf.




Verantwortliche Schriftleiter: für den politischen Teil der Herausgeber George Tleinow in Schön-berg, für
den literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung in Wilmersdorf. — Manuskripts-ndungen und Brief-
Werden erbeten unter der Adresse:
An den Herausgeber der Grenzboten in Friede»«» bei Berlin, Hedwigstr. t».
Fernsprecher der Schriftleitung: Amt Pfalzburg S719, des Verlag«: Amt Liitjow S5!0.
Verlag: Verlag der Grenzboten G, in. b. H. in Berlin SV. 11.
Druck: „Der Reichsbote" G, in, b. H, in Berlin SW. 11, Dessauer Strasze «6/?7.


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[0060] Reichsspiegel bevorstehende Elektrisierung der Berliner Stadtbahn der Elektrizitätsindustrie Aufträge in Höhe von einer halben Milliarde zuführt. Der Staat ist jetzt ohne Widerrede diesen beiden Monopolfirmen ausgeliefert, die in der Tat schlechte Kaufleute sein müßten, wenn sie nicht den Weg der Verständigung dem Kampf vorzögen. Es wäre vielleicht richtig gewesen, wenn der Staat durch eine eigene Beteiligung — analog dein Aktienerwerb bei der Hibernia und der Rhein- und Seeschiffahrtgesellschaft — sich gegen das Privatmonopol zur Wehr gesetzt hätte. Stehen hier doch nicht nur seine eigenen, sondern in weitesten Umfange die Interessen der Kommunen und der Allgemeinheit in Frage. Ein solches Eingreifen ist leider versäumt worden; es hätte bei der Plötzlichkeit, mit der die Frage austauchte, wohl auch einer Schnelligkeit des Entschlusses bedurft, die von staat¬ Sxectntor lichen Behörden nicht erwartet werden darf. Verantwortliche Schriftleiter: für den politischen Teil der Herausgeber George Tleinow in Schön-berg, für den literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung in Wilmersdorf. — Manuskripts-ndungen und Brief- Werden erbeten unter der Adresse: An den Herausgeber der Grenzboten in Friede»«» bei Berlin, Hedwigstr. t». Fernsprecher der Schriftleitung: Amt Pfalzburg S719, des Verlag«: Amt Liitjow S5!0. Verlag: Verlag der Grenzboten G, in. b. H. in Berlin SV. 11. Druck: „Der Reichsbote" G, in, b. H, in Berlin SW. 11, Dessauer Strasze «6/?7.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_321082/60>, abgerufen am 17.06.2024.