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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

über, die sich zuletzt immer als Auftragerteiler
entpuppen und der Sache den Schwung nach
unten verleihen würden. Vielleicht ist eS
einem Altberliner, der ein wenig von der
speziellen Natur dieses spreeathenischen Pro¬
blems bemerkt zu haben glaubt, hier ge¬
stattet, seine Auffassung kurz darzubieten.
Schon vor hundert Jahren, oder seit noch
geraumerer Zeit, hat es dem Berliner an
gesundem Nativismus gefehlt; das heutige
Konglomerat aber könnte sich diesen Vorzug
nicht einmal konstruieren. Berlins Eigenschaft
als Residenz und Zentrum gerade des Preu¬
ßischen Staatswesens spielte bei dieser Nicht-
entwicklung seine Rolle, wenn auch keineswegs
die alleinige. Gesetzt, unter den Männern,
die verlangt werden, befände sich der durch
Kenntnis, Einsicht, Urteil und Geschmack Be¬
fähigte, so würde er bei gutem Glück zwar
sein Anstandspublikum, aber keinen Resonanz¬
boden finden. Sein Buch stände nachher
friedlich einstaubend neben dem NachPlauderer
Streckfuß und dem verdrehten Schwebe!. Einer
Vorarbeit bedürfte es, und die konnten wir
um ein Haar auch bekommen, hätte Mark
Twain damals sein freiwilliges Exil so lange
in Berlin wie in Wien durchgehalten. Man
fasse nicht als blutigen Scherz auf, was als
notwendiger Schröpfkopf zu denken ist: dem
Berliner müßte vor allem ein historisches
Charakterbild entgegengeworfen werden, das
ihn aufpeitschte. Statt Karikatur oder Satire
aber besser die unerbittliche Herleitung der
Ursachen, weshalb das Berlinertum so merk¬
würdig vieles nicht besitzt, nicht schuf, nicht
findet, was Rotenburg außer seinem Meister-
trunk, Braunschweig außer seinen Würsten
(usw. in inkinitum) zu eigen hat. Der Ber¬
liner Witz ist ja doch in Bausch und Bogen
nichts weiter als das Gespenst einer riesigen
historischen Schuldsumme an ethnischen Werten,
die hoffnungslos vorenthalten blieb; so lange
dasVerhältnis auch draußenempfundenwuroe,
"[Spaltenumbruch]
Eine gewappnete Studie, die auf den traurig
sterilen Untergrund hinabstieße, der u. a. auch
keine Geschichte Berlins trug und tragen will,
-- solch eine Schrift hätte am ehesten Aus¬
sicht, die letzten Mohikaner von Altberlin auf
den Plan zu rufen. Wer ihnen einen Wider¬
legungsversuch im Großen, anstrengend und
bisweilen etwas verzweifelt, abnötigen kann,
der mag Wohl zum Geburtshelfer einer Ge¬
schichte von Berlin werden, die endlich Hörner,
Zähne und auch einen Kopf dahinter wiese. Lari Niebuhr

Sprache

Ein Sah. "Wenn aber einerseits die
Forderung, dein Jntereßprinzip auch in der
Staatsbesteuerung wieder Geltung zu ver¬
schaffen, nur noch ganz vereinzelt vertreten
wird, so herrscht anderseits nahezu ebenso
große Übereinstimmung unter den nicht durch
Sonderinteressen oder Einzelerscheinungen vor¬
eingenommenen sachverständigen Beurteilern,
daß das relativ beste Mittel -- ein absolut
vollkommenes gibt eS nicht -- zur Verwirk¬
lichung der Besteuerung nach der Leistungs¬
fähigkeit darstellt eine der stärker als im
Verhältnis des Einkommens steigenden Steuer¬
kraft einerseits, anderseits, soweit möglich,
der nach den individuellen Verhältnissen un¬
gleichen Steuerkraft gleich hoher Einkommen
Rechnung tragende Einkommensteuer in Ver¬
bindung mit einer Vermögenssteuer zur
Vorbelastung des Vermögenseinkommens
gegenüber dem Arbeitseinkommen und zur
Erfassung ertraglosen, aber bei anderer Be¬
nutzung oder anderer Anlage ertragfähigen
Vermögens."

Dieser Satz von 22 Zeilen mit 110 Worten
findet sich in der Schrift: "Die Neuordnung
der direkten Staatssteuern in Preußen" S. 28
von Dr G. Strutz, Wirkt. Geh. Oberregierungs¬
rat, Senatspräsidenten des Kgl. Pr. Ober¬
verwaltungsgerichts.

[Ende Spaltensatz]

sprach man vielsagend vom "Berliner Wind.




Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

über, die sich zuletzt immer als Auftragerteiler
entpuppen und der Sache den Schwung nach
unten verleihen würden. Vielleicht ist eS
einem Altberliner, der ein wenig von der
speziellen Natur dieses spreeathenischen Pro¬
blems bemerkt zu haben glaubt, hier ge¬
stattet, seine Auffassung kurz darzubieten.
Schon vor hundert Jahren, oder seit noch
geraumerer Zeit, hat es dem Berliner an
gesundem Nativismus gefehlt; das heutige
Konglomerat aber könnte sich diesen Vorzug
nicht einmal konstruieren. Berlins Eigenschaft
als Residenz und Zentrum gerade des Preu¬
ßischen Staatswesens spielte bei dieser Nicht-
entwicklung seine Rolle, wenn auch keineswegs
die alleinige. Gesetzt, unter den Männern,
die verlangt werden, befände sich der durch
Kenntnis, Einsicht, Urteil und Geschmack Be¬
fähigte, so würde er bei gutem Glück zwar
sein Anstandspublikum, aber keinen Resonanz¬
boden finden. Sein Buch stände nachher
friedlich einstaubend neben dem NachPlauderer
Streckfuß und dem verdrehten Schwebe!. Einer
Vorarbeit bedürfte es, und die konnten wir
um ein Haar auch bekommen, hätte Mark
Twain damals sein freiwilliges Exil so lange
in Berlin wie in Wien durchgehalten. Man
fasse nicht als blutigen Scherz auf, was als
notwendiger Schröpfkopf zu denken ist: dem
Berliner müßte vor allem ein historisches
Charakterbild entgegengeworfen werden, das
ihn aufpeitschte. Statt Karikatur oder Satire
aber besser die unerbittliche Herleitung der
Ursachen, weshalb das Berlinertum so merk¬
würdig vieles nicht besitzt, nicht schuf, nicht
findet, was Rotenburg außer seinem Meister-
trunk, Braunschweig außer seinen Würsten
(usw. in inkinitum) zu eigen hat. Der Ber¬
liner Witz ist ja doch in Bausch und Bogen
nichts weiter als das Gespenst einer riesigen
historischen Schuldsumme an ethnischen Werten,
die hoffnungslos vorenthalten blieb; so lange
dasVerhältnis auch draußenempfundenwuroe,
"[Spaltenumbruch]
Eine gewappnete Studie, die auf den traurig
sterilen Untergrund hinabstieße, der u. a. auch
keine Geschichte Berlins trug und tragen will,
— solch eine Schrift hätte am ehesten Aus¬
sicht, die letzten Mohikaner von Altberlin auf
den Plan zu rufen. Wer ihnen einen Wider¬
legungsversuch im Großen, anstrengend und
bisweilen etwas verzweifelt, abnötigen kann,
der mag Wohl zum Geburtshelfer einer Ge¬
schichte von Berlin werden, die endlich Hörner,
Zähne und auch einen Kopf dahinter wiese. Lari Niebuhr

Sprache

Ein Sah. „Wenn aber einerseits die
Forderung, dein Jntereßprinzip auch in der
Staatsbesteuerung wieder Geltung zu ver¬
schaffen, nur noch ganz vereinzelt vertreten
wird, so herrscht anderseits nahezu ebenso
große Übereinstimmung unter den nicht durch
Sonderinteressen oder Einzelerscheinungen vor¬
eingenommenen sachverständigen Beurteilern,
daß das relativ beste Mittel — ein absolut
vollkommenes gibt eS nicht — zur Verwirk¬
lichung der Besteuerung nach der Leistungs¬
fähigkeit darstellt eine der stärker als im
Verhältnis des Einkommens steigenden Steuer¬
kraft einerseits, anderseits, soweit möglich,
der nach den individuellen Verhältnissen un¬
gleichen Steuerkraft gleich hoher Einkommen
Rechnung tragende Einkommensteuer in Ver¬
bindung mit einer Vermögenssteuer zur
Vorbelastung des Vermögenseinkommens
gegenüber dem Arbeitseinkommen und zur
Erfassung ertraglosen, aber bei anderer Be¬
nutzung oder anderer Anlage ertragfähigen
Vermögens."

Dieser Satz von 22 Zeilen mit 110 Worten
findet sich in der Schrift: „Die Neuordnung
der direkten Staatssteuern in Preußen" S. 28
von Dr G. Strutz, Wirkt. Geh. Oberregierungs¬
rat, Senatspräsidenten des Kgl. Pr. Ober¬
verwaltungsgerichts.

[Ende Spaltensatz]

sprach man vielsagend vom „Berliner Wind.




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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_321746/541>, abgerufen am 18.05.2024.