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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr.

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Russisch-Polen als Kriegsschauplatz

(Neue Militärische Blätter, Januar--März 1900, auch sey. in "Sammlung militärwissenschast-
licher Einzelschriften", Heft 4, Berlin, R. Schröder, 1900). Über "die Verteidigungsfähigkeit
der russischen Westgrenze" äußern sich von russischen Gesichtspunkten aus in sehr interessanter
Weise die Offiziere der russischen Garde M. Enwald und W, Lebedef (übersetzt von v, Kutz-
leben, Berlin, A. Bath, 1903, auch in "Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine").

Die neuesten Angaben enthält die monatliche Beilage "Militärgeographie" zu "A. Peter¬
manns Geographischen Mitteilungen" (Gotha, I. Perthes), übrigens unser einziges militär¬
geographisches Organ. Besonders erwähnenswert sind darin die Aufsätze von F. Kawkaski
(1910,1, 66-69), der "Russisch-Polen vom militärgeographischen Standpunkt" gut zusammen¬
fassend beleuchtet, von G. Kuchinka (1911, II, 363/64, 1912, I, 61/62), der ein ausführliches
Referat über die von der sozialistischen Partei in polnischer Sprache herausgegebene militär¬
geographische Studie: Das Königreich Polen als strategisches Terrain (Warschau 1911) liefert
und von dem österreichischen Oberstleutnant I. Hola (1910, II, 108-12, 162--64; 1913, I,
163-66; 1914, I, 173).

Der Polnische Militärgeograph Major L. Bystrzynowski bot eine "Police sur le rösesu
LtratiAque als la poloZne pour servir 5 une guerre as psrtisans", die in dem Satze
gipfelt: "Die Polen würden, da sie keine Armee besitzen, unter dem Druck ihrer zahl¬
reichen Feinde vernichtet werden müssen, wenn sie freiwillig auf die verschiedenen Hilfsfaktoren,
insbesondere auf die Ausnutzung des Terrains zu einem Guerillakrieg, verzichten würden,
welcher allein imstande ist, die zahlreichen Armeen ihrer Feinde aufzureiben!" Schließlich sei
als neueste knappe, schematische Darstellung, die auch Russisch - Asien behandelt, die "Kurze
militärgeographische Beschreibung Rußlands" von Hauptmann L. Schmidt (Berlin, Zuckschwerdt
und Co., 1913) bestens empfohlen.




Russisch-Polen als Kriegsschauplatz

(Neue Militärische Blätter, Januar—März 1900, auch sey. in „Sammlung militärwissenschast-
licher Einzelschriften", Heft 4, Berlin, R. Schröder, 1900). Über „die Verteidigungsfähigkeit
der russischen Westgrenze" äußern sich von russischen Gesichtspunkten aus in sehr interessanter
Weise die Offiziere der russischen Garde M. Enwald und W, Lebedef (übersetzt von v, Kutz-
leben, Berlin, A. Bath, 1903, auch in „Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine").

Die neuesten Angaben enthält die monatliche Beilage „Militärgeographie" zu „A. Peter¬
manns Geographischen Mitteilungen" (Gotha, I. Perthes), übrigens unser einziges militär¬
geographisches Organ. Besonders erwähnenswert sind darin die Aufsätze von F. Kawkaski
(1910,1, 66-69), der „Russisch-Polen vom militärgeographischen Standpunkt" gut zusammen¬
fassend beleuchtet, von G. Kuchinka (1911, II, 363/64, 1912, I, 61/62), der ein ausführliches
Referat über die von der sozialistischen Partei in polnischer Sprache herausgegebene militär¬
geographische Studie: Das Königreich Polen als strategisches Terrain (Warschau 1911) liefert
und von dem österreichischen Oberstleutnant I. Hola (1910, II, 108-12, 162—64; 1913, I,
163-66; 1914, I, 173).

Der Polnische Militärgeograph Major L. Bystrzynowski bot eine „Police sur le rösesu
LtratiAque als la poloZne pour servir 5 une guerre as psrtisans", die in dem Satze
gipfelt: „Die Polen würden, da sie keine Armee besitzen, unter dem Druck ihrer zahl¬
reichen Feinde vernichtet werden müssen, wenn sie freiwillig auf die verschiedenen Hilfsfaktoren,
insbesondere auf die Ausnutzung des Terrains zu einem Guerillakrieg, verzichten würden,
welcher allein imstande ist, die zahlreichen Armeen ihrer Feinde aufzureiben!" Schließlich sei
als neueste knappe, schematische Darstellung, die auch Russisch - Asien behandelt, die „Kurze
militärgeographische Beschreibung Rußlands" von Hauptmann L. Schmidt (Berlin, Zuckschwerdt
und Co., 1913) bestens empfohlen.




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[0411] Russisch-Polen als Kriegsschauplatz (Neue Militärische Blätter, Januar—März 1900, auch sey. in „Sammlung militärwissenschast- licher Einzelschriften", Heft 4, Berlin, R. Schröder, 1900). Über „die Verteidigungsfähigkeit der russischen Westgrenze" äußern sich von russischen Gesichtspunkten aus in sehr interessanter Weise die Offiziere der russischen Garde M. Enwald und W, Lebedef (übersetzt von v, Kutz- leben, Berlin, A. Bath, 1903, auch in „Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine"). Die neuesten Angaben enthält die monatliche Beilage „Militärgeographie" zu „A. Peter¬ manns Geographischen Mitteilungen" (Gotha, I. Perthes), übrigens unser einziges militär¬ geographisches Organ. Besonders erwähnenswert sind darin die Aufsätze von F. Kawkaski (1910,1, 66-69), der „Russisch-Polen vom militärgeographischen Standpunkt" gut zusammen¬ fassend beleuchtet, von G. Kuchinka (1911, II, 363/64, 1912, I, 61/62), der ein ausführliches Referat über die von der sozialistischen Partei in polnischer Sprache herausgegebene militär¬ geographische Studie: Das Königreich Polen als strategisches Terrain (Warschau 1911) liefert und von dem österreichischen Oberstleutnant I. Hola (1910, II, 108-12, 162—64; 1913, I, 163-66; 1914, I, 173). Der Polnische Militärgeograph Major L. Bystrzynowski bot eine „Police sur le rösesu LtratiAque als la poloZne pour servir 5 une guerre as psrtisans", die in dem Satze gipfelt: „Die Polen würden, da sie keine Armee besitzen, unter dem Druck ihrer zahl¬ reichen Feinde vernichtet werden müssen, wenn sie freiwillig auf die verschiedenen Hilfsfaktoren, insbesondere auf die Ausnutzung des Terrains zu einem Guerillakrieg, verzichten würden, welcher allein imstande ist, die zahlreichen Armeen ihrer Feinde aufzureiben!" Schließlich sei als neueste knappe, schematische Darstellung, die auch Russisch - Asien behandelt, die „Kurze militärgeographische Beschreibung Rußlands" von Hauptmann L. Schmidt (Berlin, Zuckschwerdt und Co., 1913) bestens empfohlen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328733/411>, abgerufen am 21.05.2024.