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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr.

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Kriegstagebuch

zöfische Schützengräben erobert. -- Bei Bixschoote 230 Gefangene gemacht.

22. Dezember 1914. Ein feindlicher Flieger wirft Bomben auf
Straßburg i. E.
22. Dezember 1914. Die Engländer wieder aus ihren Stellungen
bei Richebourg l'Avoue, die sie am 21. eingenommen hatten, geworfen.
22. Dezember 1914. Das französische Unterseeboot "Curie" an
der dalmatinischen Küste von den österreichischen Küstenbatterien zum
Sinken gebracht, die Mannschaft gefangen genommen. -- Das österreichische
Unterseeboot "12" torpediert mit Erfolg das französische Schlachtschiff
"Courbet".
22. Dezember 1914. Englische Niederlage in Südafrika bei
Suiddrist durch die Buren unter Kemp; letztere machen 92 Gefangene.
22. Dezember 1914. Im oberen Ungtale (Karpathen) machten
die Österreicher 300 Gefangene, russischer Angriff bei Volovez abgewiesen,
ebenso bei Krosno, Jaslo, Tuchow, am unteren Dunajec, an der Niba und
südlich Tomaszow.
23. Dezember 1914. Die Reichsbank ermäßigt den Privatdiskont
von S auf 6 Prozent, für Lombarddarlehn von 7 auf S Prozent.
23. Dezember 1914. Heftige französische Angriffe bei Chalons
über 100 Franzosen gefangen.
23. Dezember 1914. Erneute deutsche Offensive von Soldau-
Neidenburg über Mlawa, letzteres wieder besetzt, über 1000 Russen ge¬
fangen. Am Bzura- und Rawka-Abschnitt für die Russen sehr verlustreiche
Gefechte.
23. Dezember 1914. Der Generalgouvemeur von Belgien hat
der Sociötö Gönörale de Belgique das ausschließliche Recht zur Ausgabe
von Banknoten erteilt, der belgischen Nationalbank wurde dieses Recht
entzogen.
23. Dezember 1914. Das schwedische Moratorium wird bis
1. März 1916 verlängert.
23. Dezember 1914. In den Karpathen weisen die Österreicher
alle russischen Angriffe ab, in Galizien wurden vom 11. bis 22. 46 000
Russen gefangen genommen.
23. Dezember 1914. Die Türken schlagen die Russen bei Olti
und Id, mehrere Geschütze erbeutet, über 1000 Gefangene gemacht.
24. Dezember 1914. Der Reichskanzler erläßt an die deutschen
Botschafter ein Rundschreiben, in dem die Angriffe Vivianis im französischen
Parlament zurückgewiesen werden.
24. Dezember 1914. Bei Chivy 172 Franzosen gefangen, An¬
griffe bei Souain und Perthes, nordwestlich Verdun und westlich Apremont
abgewiesen.
24. Dezember 1914. Der türkische Kreuzer "Midilli" kämpft im
Schwarzen Meer erfolgreich gegen 17 russische Schiffe, darunter 6 Linien¬
schiffe, und versenkt die beiden Minenleger "Oleg" und "Athos". Nach
Eingreifen des "Sultan Javus Selim" ziehen sich die Russen nach Sebastopol
zurück. Linienschiff "Restißlav" schwer beschädigt.
26. Dezember 1914. Bei Nieuport Angriffe der Franzosen und
Engländer zurückgewiesen, bei Lihons und Compiegne 200 Gefangene ge¬
macht, kleinere Gefechte in den Vogesen und im Oberelsaß. Als Vergeltung
gegen einen Fliegerangriff auf die Lazarette in Jnor und des Bombardements
Freiburgs wurden einige Ortschaften bei Nancy mit Bomben belegt.

Kriegstagebuch

zöfische Schützengräben erobert. — Bei Bixschoote 230 Gefangene gemacht.

22. Dezember 1914. Ein feindlicher Flieger wirft Bomben auf
Straßburg i. E.
22. Dezember 1914. Die Engländer wieder aus ihren Stellungen
bei Richebourg l'Avoue, die sie am 21. eingenommen hatten, geworfen.
22. Dezember 1914. Das französische Unterseeboot „Curie" an
der dalmatinischen Küste von den österreichischen Küstenbatterien zum
Sinken gebracht, die Mannschaft gefangen genommen. — Das österreichische
Unterseeboot „12" torpediert mit Erfolg das französische Schlachtschiff
„Courbet".
22. Dezember 1914. Englische Niederlage in Südafrika bei
Suiddrist durch die Buren unter Kemp; letztere machen 92 Gefangene.
22. Dezember 1914. Im oberen Ungtale (Karpathen) machten
die Österreicher 300 Gefangene, russischer Angriff bei Volovez abgewiesen,
ebenso bei Krosno, Jaslo, Tuchow, am unteren Dunajec, an der Niba und
südlich Tomaszow.
23. Dezember 1914. Die Reichsbank ermäßigt den Privatdiskont
von S auf 6 Prozent, für Lombarddarlehn von 7 auf S Prozent.
23. Dezember 1914. Heftige französische Angriffe bei Chalons
über 100 Franzosen gefangen.
23. Dezember 1914. Erneute deutsche Offensive von Soldau-
Neidenburg über Mlawa, letzteres wieder besetzt, über 1000 Russen ge¬
fangen. Am Bzura- und Rawka-Abschnitt für die Russen sehr verlustreiche
Gefechte.
23. Dezember 1914. Der Generalgouvemeur von Belgien hat
der Sociötö Gönörale de Belgique das ausschließliche Recht zur Ausgabe
von Banknoten erteilt, der belgischen Nationalbank wurde dieses Recht
entzogen.
23. Dezember 1914. Das schwedische Moratorium wird bis
1. März 1916 verlängert.
23. Dezember 1914. In den Karpathen weisen die Österreicher
alle russischen Angriffe ab, in Galizien wurden vom 11. bis 22. 46 000
Russen gefangen genommen.
23. Dezember 1914. Die Türken schlagen die Russen bei Olti
und Id, mehrere Geschütze erbeutet, über 1000 Gefangene gemacht.
24. Dezember 1914. Der Reichskanzler erläßt an die deutschen
Botschafter ein Rundschreiben, in dem die Angriffe Vivianis im französischen
Parlament zurückgewiesen werden.
24. Dezember 1914. Bei Chivy 172 Franzosen gefangen, An¬
griffe bei Souain und Perthes, nordwestlich Verdun und westlich Apremont
abgewiesen.
24. Dezember 1914. Der türkische Kreuzer „Midilli" kämpft im
Schwarzen Meer erfolgreich gegen 17 russische Schiffe, darunter 6 Linien¬
schiffe, und versenkt die beiden Minenleger „Oleg" und „Athos". Nach
Eingreifen des „Sultan Javus Selim" ziehen sich die Russen nach Sebastopol
zurück. Linienschiff „Restißlav" schwer beschädigt.
26. Dezember 1914. Bei Nieuport Angriffe der Franzosen und
Engländer zurückgewiesen, bei Lihons und Compiegne 200 Gefangene ge¬
macht, kleinere Gefechte in den Vogesen und im Oberelsaß. Als Vergeltung
gegen einen Fliegerangriff auf die Lazarette in Jnor und des Bombardements
Freiburgs wurden einige Ortschaften bei Nancy mit Bomben belegt.

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[0043] Kriegstagebuch zöfische Schützengräben erobert. — Bei Bixschoote 230 Gefangene gemacht. 22. Dezember 1914. Ein feindlicher Flieger wirft Bomben auf Straßburg i. E. 22. Dezember 1914. Die Engländer wieder aus ihren Stellungen bei Richebourg l'Avoue, die sie am 21. eingenommen hatten, geworfen. 22. Dezember 1914. Das französische Unterseeboot „Curie" an der dalmatinischen Küste von den österreichischen Küstenbatterien zum Sinken gebracht, die Mannschaft gefangen genommen. — Das österreichische Unterseeboot „12" torpediert mit Erfolg das französische Schlachtschiff „Courbet". 22. Dezember 1914. Englische Niederlage in Südafrika bei Suiddrist durch die Buren unter Kemp; letztere machen 92 Gefangene. 22. Dezember 1914. Im oberen Ungtale (Karpathen) machten die Österreicher 300 Gefangene, russischer Angriff bei Volovez abgewiesen, ebenso bei Krosno, Jaslo, Tuchow, am unteren Dunajec, an der Niba und südlich Tomaszow. 23. Dezember 1914. Die Reichsbank ermäßigt den Privatdiskont von S auf 6 Prozent, für Lombarddarlehn von 7 auf S Prozent. 23. Dezember 1914. Heftige französische Angriffe bei Chalons über 100 Franzosen gefangen. 23. Dezember 1914. Erneute deutsche Offensive von Soldau- Neidenburg über Mlawa, letzteres wieder besetzt, über 1000 Russen ge¬ fangen. Am Bzura- und Rawka-Abschnitt für die Russen sehr verlustreiche Gefechte. 23. Dezember 1914. Der Generalgouvemeur von Belgien hat der Sociötö Gönörale de Belgique das ausschließliche Recht zur Ausgabe von Banknoten erteilt, der belgischen Nationalbank wurde dieses Recht entzogen. 23. Dezember 1914. Das schwedische Moratorium wird bis 1. März 1916 verlängert. 23. Dezember 1914. In den Karpathen weisen die Österreicher alle russischen Angriffe ab, in Galizien wurden vom 11. bis 22. 46 000 Russen gefangen genommen. 23. Dezember 1914. Die Türken schlagen die Russen bei Olti und Id, mehrere Geschütze erbeutet, über 1000 Gefangene gemacht. 24. Dezember 1914. Der Reichskanzler erläßt an die deutschen Botschafter ein Rundschreiben, in dem die Angriffe Vivianis im französischen Parlament zurückgewiesen werden. 24. Dezember 1914. Bei Chivy 172 Franzosen gefangen, An¬ griffe bei Souain und Perthes, nordwestlich Verdun und westlich Apremont abgewiesen. 24. Dezember 1914. Der türkische Kreuzer „Midilli" kämpft im Schwarzen Meer erfolgreich gegen 17 russische Schiffe, darunter 6 Linien¬ schiffe, und versenkt die beiden Minenleger „Oleg" und „Athos". Nach Eingreifen des „Sultan Javus Selim" ziehen sich die Russen nach Sebastopol zurück. Linienschiff „Restißlav" schwer beschädigt. 26. Dezember 1914. Bei Nieuport Angriffe der Franzosen und Engländer zurückgewiesen, bei Lihons und Compiegne 200 Gefangene ge¬ macht, kleinere Gefechte in den Vogesen und im Oberelsaß. Als Vergeltung gegen einen Fliegerangriff auf die Lazarette in Jnor und des Bombardements Freiburgs wurden einige Ortschaften bei Nancy mit Bomben belegt.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323097/43>, abgerufen am 15.05.2024.