Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Rriegskarten

Für die Langhanssche Karte 1:1200000 (Perthes; 1 M.) gilt das oben
Gesagte. Sie empfiehlt sich durch strategisch wichtige, deutliche Eintragungen
als Wandkarte. Recht brauchbar ist die Reimer sche Karte l. des Ostens
1: 1000000 (1 M.) (ohne Galizienl); sie wird den meisten genug Aufklärung
bieten. Dasselbe gilt für Debes Karte (Doppelblatt: 1:2750000 und
1:1000000) (Grenzgebiet); auch sie hat Geländezeichnung, ihre Zusammen¬
stellung ist aber ärgerlich ungeschickt: die Nebenkarte Serbien und Montenegro
entzieht gerade das begehrte mittlere Polen den Blicken!!

b) Generalkarten (rund 1: 750000 bis 300000). Geländelos. aber sonst
recht empfehlenswert wegen ihrer Ausdehnung und Zuverlässigkeit sind die
großen Blätter von Flemming (Kriegskarte Ur. 15) und Hölzel -- je
1: 600000. Jene umfaßt Polen und Ostpreußen einschließlich mittleren Njemen
bis Kowno und mittleren San bis Jaroslau. diese nur das ganze österreichisch¬
russische Grenzgebiet bis Warschau und Köresmezö. Wem es nur auf
gute und zuverlässige Lagepläne ankommt, wird sein Genüge an diesen
Karten finden; die Flemmingschen haben noch dazu vorzügliches Papier.
-- Unter Flemmings "Generalkarten", über die Prospekte geliefert werden,
finden sich übrigens für alle Schauplätze mehrere als Kriegskarten höchst
brauchbare Geländekarten, so zum Beispiel die Karte von Galizien und Nordost¬
ungarn (1: 600000), die ich für den, der die Karpathenkämpfe genau verfolgen
will, für unentbehrlich halte, zumal von den größeren amtlichen Karten die
österreichische (Lechners Kriegskarte Ur. 3) südwärts nur bis Marmaros-Sziget
reicht und kleiner ist (1:750000); die Flemmingsche Karte vereinigt noch dazu
recht geschickt die Geländedarstellung in Schummerung (Karpathen!) mit Wald¬
kolorit (nur 1,50 M.). -- Von Lechners Karten ist außer der genannten
noch die "Übersichtskarte des russischen Kriegsschauplatzes" in zwei Blättern
(1:750000) (V und VI, V genügt für Polen und Ostpreußen zunächst!)
vorhanden. In der Art der Ausführung entspricht sie völlig der analogen Karte
Frankreichs; sie genügen also den höchsten Ansprüchen. Von Generalkarten
größeren Maßstabes (1:300000) habe ich in ständiger Benutzung kennen gelernt:
die Ravensteinschen, die durch Waldkolorit und geringere Namenfülle vorteil¬
hafter wirken als die Karten des Westens (drei Karten: für Polen und Nord-
galizien zwei, für Ostpreußen nebst Grenz-Nußland eine), und die unübertrefflichen
Karten der preußischen Landesaufnahme (fünf Blatt: 1. Stolp--Marien¬
werder, 2. Tilsit--Grodno, 3. Posen--Piotrkow. 4. Warschau--Tomaszow,
5. Pinsk--Ostrog -- für Polen und Ostpreußen genügen zunächst 2, 3. 4).
Für den Kenner bedeutet der Gebrauch und Anblick dieser herrlichen Karten
fast einen Kunstgenuß.

e) Von den topographischen Karten des Ostens sind am zugänglichsten die
im Dominaverlag erscheinenden Blätter von Rußlands Generalstabskarte
(1:126000, je 0.60 M.) (Übersichtsblätter vom Verlag und bei den Verkäufern).
Sonst kommen noch in Betracht: 1. Die preußische "topographische Spezialkarte


Rriegskarten

Für die Langhanssche Karte 1:1200000 (Perthes; 1 M.) gilt das oben
Gesagte. Sie empfiehlt sich durch strategisch wichtige, deutliche Eintragungen
als Wandkarte. Recht brauchbar ist die Reimer sche Karte l. des Ostens
1: 1000000 (1 M.) (ohne Galizienl); sie wird den meisten genug Aufklärung
bieten. Dasselbe gilt für Debes Karte (Doppelblatt: 1:2750000 und
1:1000000) (Grenzgebiet); auch sie hat Geländezeichnung, ihre Zusammen¬
stellung ist aber ärgerlich ungeschickt: die Nebenkarte Serbien und Montenegro
entzieht gerade das begehrte mittlere Polen den Blicken!!

b) Generalkarten (rund 1: 750000 bis 300000). Geländelos. aber sonst
recht empfehlenswert wegen ihrer Ausdehnung und Zuverlässigkeit sind die
großen Blätter von Flemming (Kriegskarte Ur. 15) und Hölzel — je
1: 600000. Jene umfaßt Polen und Ostpreußen einschließlich mittleren Njemen
bis Kowno und mittleren San bis Jaroslau. diese nur das ganze österreichisch¬
russische Grenzgebiet bis Warschau und Köresmezö. Wem es nur auf
gute und zuverlässige Lagepläne ankommt, wird sein Genüge an diesen
Karten finden; die Flemmingschen haben noch dazu vorzügliches Papier.
— Unter Flemmings „Generalkarten", über die Prospekte geliefert werden,
finden sich übrigens für alle Schauplätze mehrere als Kriegskarten höchst
brauchbare Geländekarten, so zum Beispiel die Karte von Galizien und Nordost¬
ungarn (1: 600000), die ich für den, der die Karpathenkämpfe genau verfolgen
will, für unentbehrlich halte, zumal von den größeren amtlichen Karten die
österreichische (Lechners Kriegskarte Ur. 3) südwärts nur bis Marmaros-Sziget
reicht und kleiner ist (1:750000); die Flemmingsche Karte vereinigt noch dazu
recht geschickt die Geländedarstellung in Schummerung (Karpathen!) mit Wald¬
kolorit (nur 1,50 M.). — Von Lechners Karten ist außer der genannten
noch die „Übersichtskarte des russischen Kriegsschauplatzes" in zwei Blättern
(1:750000) (V und VI, V genügt für Polen und Ostpreußen zunächst!)
vorhanden. In der Art der Ausführung entspricht sie völlig der analogen Karte
Frankreichs; sie genügen also den höchsten Ansprüchen. Von Generalkarten
größeren Maßstabes (1:300000) habe ich in ständiger Benutzung kennen gelernt:
die Ravensteinschen, die durch Waldkolorit und geringere Namenfülle vorteil¬
hafter wirken als die Karten des Westens (drei Karten: für Polen und Nord-
galizien zwei, für Ostpreußen nebst Grenz-Nußland eine), und die unübertrefflichen
Karten der preußischen Landesaufnahme (fünf Blatt: 1. Stolp—Marien¬
werder, 2. Tilsit—Grodno, 3. Posen—Piotrkow. 4. Warschau—Tomaszow,
5. Pinsk—Ostrog — für Polen und Ostpreußen genügen zunächst 2, 3. 4).
Für den Kenner bedeutet der Gebrauch und Anblick dieser herrlichen Karten
fast einen Kunstgenuß.

e) Von den topographischen Karten des Ostens sind am zugänglichsten die
im Dominaverlag erscheinenden Blätter von Rußlands Generalstabskarte
(1:126000, je 0.60 M.) (Übersichtsblätter vom Verlag und bei den Verkäufern).
Sonst kommen noch in Betracht: 1. Die preußische „topographische Spezialkarte


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0430" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/323527"/>
            <fw type="header" place="top"> Rriegskarten</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1469"> Für die Langhanssche Karte 1:1200000 (Perthes; 1 M.) gilt das oben<lb/>
Gesagte. Sie empfiehlt sich durch strategisch wichtige, deutliche Eintragungen<lb/>
als Wandkarte. Recht brauchbar ist die Reimer sche Karte l. des Ostens<lb/>
1: 1000000 (1 M.) (ohne Galizienl); sie wird den meisten genug Aufklärung<lb/>
bieten. Dasselbe gilt für Debes Karte (Doppelblatt: 1:2750000 und<lb/>
1:1000000) (Grenzgebiet); auch sie hat Geländezeichnung, ihre Zusammen¬<lb/>
stellung ist aber ärgerlich ungeschickt: die Nebenkarte Serbien und Montenegro<lb/>
entzieht gerade das begehrte mittlere Polen den Blicken!!</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1470"> b) Generalkarten (rund 1: 750000 bis 300000). Geländelos. aber sonst<lb/>
recht empfehlenswert wegen ihrer Ausdehnung und Zuverlässigkeit sind die<lb/>
großen Blätter von Flemming (Kriegskarte Ur. 15) und Hölzel &#x2014; je<lb/>
1: 600000. Jene umfaßt Polen und Ostpreußen einschließlich mittleren Njemen<lb/>
bis Kowno und mittleren San bis Jaroslau. diese nur das ganze österreichisch¬<lb/>
russische Grenzgebiet bis Warschau und Köresmezö. Wem es nur auf<lb/>
gute und zuverlässige Lagepläne ankommt, wird sein Genüge an diesen<lb/>
Karten finden; die Flemmingschen haben noch dazu vorzügliches Papier.<lb/>
&#x2014; Unter Flemmings &#x201E;Generalkarten", über die Prospekte geliefert werden,<lb/>
finden sich übrigens für alle Schauplätze mehrere als Kriegskarten höchst<lb/>
brauchbare Geländekarten, so zum Beispiel die Karte von Galizien und Nordost¬<lb/>
ungarn (1: 600000), die ich für den, der die Karpathenkämpfe genau verfolgen<lb/>
will, für unentbehrlich halte, zumal von den größeren amtlichen Karten die<lb/>
österreichische (Lechners Kriegskarte Ur. 3) südwärts nur bis Marmaros-Sziget<lb/>
reicht und kleiner ist (1:750000); die Flemmingsche Karte vereinigt noch dazu<lb/>
recht geschickt die Geländedarstellung in Schummerung (Karpathen!) mit Wald¬<lb/>
kolorit (nur 1,50 M.). &#x2014; Von Lechners Karten ist außer der genannten<lb/>
noch die &#x201E;Übersichtskarte des russischen Kriegsschauplatzes" in zwei Blättern<lb/>
(1:750000) (V und VI, V genügt für Polen und Ostpreußen zunächst!)<lb/>
vorhanden. In der Art der Ausführung entspricht sie völlig der analogen Karte<lb/>
Frankreichs; sie genügen also den höchsten Ansprüchen. Von Generalkarten<lb/>
größeren Maßstabes (1:300000) habe ich in ständiger Benutzung kennen gelernt:<lb/>
die Ravensteinschen, die durch Waldkolorit und geringere Namenfülle vorteil¬<lb/>
hafter wirken als die Karten des Westens (drei Karten: für Polen und Nord-<lb/>
galizien zwei, für Ostpreußen nebst Grenz-Nußland eine), und die unübertrefflichen<lb/>
Karten der preußischen Landesaufnahme (fünf Blatt: 1. Stolp&#x2014;Marien¬<lb/>
werder, 2. Tilsit&#x2014;Grodno, 3. Posen&#x2014;Piotrkow. 4. Warschau&#x2014;Tomaszow,<lb/>
5. Pinsk&#x2014;Ostrog &#x2014; für Polen und Ostpreußen genügen zunächst 2, 3. 4).<lb/>
Für den Kenner bedeutet der Gebrauch und Anblick dieser herrlichen Karten<lb/>
fast einen Kunstgenuß.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1471" next="#ID_1472"> e) Von den topographischen Karten des Ostens sind am zugänglichsten die<lb/>
im Dominaverlag erscheinenden Blätter von Rußlands Generalstabskarte<lb/>
(1:126000, je 0.60 M.) (Übersichtsblätter vom Verlag und bei den Verkäufern).<lb/>
Sonst kommen noch in Betracht: 1. Die preußische &#x201E;topographische Spezialkarte</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0430] Rriegskarten Für die Langhanssche Karte 1:1200000 (Perthes; 1 M.) gilt das oben Gesagte. Sie empfiehlt sich durch strategisch wichtige, deutliche Eintragungen als Wandkarte. Recht brauchbar ist die Reimer sche Karte l. des Ostens 1: 1000000 (1 M.) (ohne Galizienl); sie wird den meisten genug Aufklärung bieten. Dasselbe gilt für Debes Karte (Doppelblatt: 1:2750000 und 1:1000000) (Grenzgebiet); auch sie hat Geländezeichnung, ihre Zusammen¬ stellung ist aber ärgerlich ungeschickt: die Nebenkarte Serbien und Montenegro entzieht gerade das begehrte mittlere Polen den Blicken!! b) Generalkarten (rund 1: 750000 bis 300000). Geländelos. aber sonst recht empfehlenswert wegen ihrer Ausdehnung und Zuverlässigkeit sind die großen Blätter von Flemming (Kriegskarte Ur. 15) und Hölzel — je 1: 600000. Jene umfaßt Polen und Ostpreußen einschließlich mittleren Njemen bis Kowno und mittleren San bis Jaroslau. diese nur das ganze österreichisch¬ russische Grenzgebiet bis Warschau und Köresmezö. Wem es nur auf gute und zuverlässige Lagepläne ankommt, wird sein Genüge an diesen Karten finden; die Flemmingschen haben noch dazu vorzügliches Papier. — Unter Flemmings „Generalkarten", über die Prospekte geliefert werden, finden sich übrigens für alle Schauplätze mehrere als Kriegskarten höchst brauchbare Geländekarten, so zum Beispiel die Karte von Galizien und Nordost¬ ungarn (1: 600000), die ich für den, der die Karpathenkämpfe genau verfolgen will, für unentbehrlich halte, zumal von den größeren amtlichen Karten die österreichische (Lechners Kriegskarte Ur. 3) südwärts nur bis Marmaros-Sziget reicht und kleiner ist (1:750000); die Flemmingsche Karte vereinigt noch dazu recht geschickt die Geländedarstellung in Schummerung (Karpathen!) mit Wald¬ kolorit (nur 1,50 M.). — Von Lechners Karten ist außer der genannten noch die „Übersichtskarte des russischen Kriegsschauplatzes" in zwei Blättern (1:750000) (V und VI, V genügt für Polen und Ostpreußen zunächst!) vorhanden. In der Art der Ausführung entspricht sie völlig der analogen Karte Frankreichs; sie genügen also den höchsten Ansprüchen. Von Generalkarten größeren Maßstabes (1:300000) habe ich in ständiger Benutzung kennen gelernt: die Ravensteinschen, die durch Waldkolorit und geringere Namenfülle vorteil¬ hafter wirken als die Karten des Westens (drei Karten: für Polen und Nord- galizien zwei, für Ostpreußen nebst Grenz-Nußland eine), und die unübertrefflichen Karten der preußischen Landesaufnahme (fünf Blatt: 1. Stolp—Marien¬ werder, 2. Tilsit—Grodno, 3. Posen—Piotrkow. 4. Warschau—Tomaszow, 5. Pinsk—Ostrog — für Polen und Ostpreußen genügen zunächst 2, 3. 4). Für den Kenner bedeutet der Gebrauch und Anblick dieser herrlichen Karten fast einen Kunstgenuß. e) Von den topographischen Karten des Ostens sind am zugänglichsten die im Dominaverlag erscheinenden Blätter von Rußlands Generalstabskarte (1:126000, je 0.60 M.) (Übersichtsblätter vom Verlag und bei den Verkäufern). Sonst kommen noch in Betracht: 1. Die preußische „topographische Spezialkarte

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323097
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323097/430
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323097/430>, abgerufen am 16.05.2024.