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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr.

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Äriegskarten

recht klein, die zahlreichen Jnselchen nur für wenige wichtig sind, so ziehe ich unsern
altbewährten, billigen Kolonialatlas vor (D. Reimer). Es bleibt nur noch
übrig, auf einige Karten nachdrücklich hinzuweisen, die einen besondern Hilfs¬
und Bildungswert bergen. Es sind dies: 1. Ravensteins Karte der Kciegs-
und Heeresstraßen in Mitteleuropa (Kriegsgebiet) mit Kilometerzahlen an den
Teilstrecken (1 M. -- Maßstab 1:2200000). 2. Ravensteins "kartographische
Kriegschroniken", 3. Reimers Kriegsstandskarte und 4. die Reliefkarten der
Franckhschen Verlagshandlung in Stuttgart. Die an zweiter Stelle ge¬
nannten sauberen Karten (Hauptorte und Eisenbahnen in schwarz, Gewässer in
blau. Kriegssignaturen rot) verzeichnen Name und Zeit der Kämpfe. Art der
Einnahme eines Ortes, besondere Ereignisse durch geschickte Zeichenwahl. Es
sind bisher folgende Blätter erschienen: 1. Die kartographische Kriegschronik für
den Westlichen Kriegsschauplatz (1:1000000; 60 Pf.) als Kriegskarte Ur. 10.
2. Die für Nordfrankreich und Südengland (1:1000000, 75 Pf.) als Kriegs¬
karte Ur. 11. 3. Die für sämtliche östlichen Schauplätze (einschließlich die
türkischen!) (1:3500000; 1 M.) als Kriegskarte Ur. 12. Da diese Karten
recht zuverlässig gearbeitet sind, stets nur in kleinen Auflagen von Zeit zu Zeit
gedruckt und ständig ergänzt werden, so kann man sie wirklich als höchst will¬
kommene und brauchbare Hilfsmittel bezeichnen; sie geben zudem ein sehr ein¬
drucksvolles Bild der gewaltigen Kraftentfaltung, der gewaltigen Opfer der
kämpfenden Völker. Auch in der Schule wird man diese Blätter gut benutzen
können: der Jugend werden sie besonders willkommen sein. Wünschenswert
ist eine weitere Karte größeren Maßstabes für Ostpreußen. Polen, Galizien.
Die Deutlicheit der Eintragungen leidet sonst bei der Fülle der Ereignisse zu
sehr. -- "Reimers Kriegsstandskarte" mit vierzehntägiger Kurven (1:4000000,
50 Pf.) leidet unter dem gleichen Mangel des kleinen Maßstabes und wird
anscheinend nicht fortgeführt. Ihre Zuverlässigkeit kann ja auch nur eine be¬
dingte sein, da man oft zu wenig von den jeweiligen Stellungen weiß. -- Die
weiteste Verbreitung -- besonders auch unter der Schuljugend -- wünsche ich
den höchst geschickt gezeichneten und eindrucksvoller Reliefkarten. Sie vermögen
zum strategischen Verständnis und zum wahren Kartenlesen aufs beste beizutragen.
Es sind bisher 21 Blatt zum Preise von je 25 Pf. erschienen.




Diese Übersicht beansprucht nicht, vollständig zu sein; sie soll nur als
Wegweiser durch den Kartenmarkt dienen; möchte sie ihren Zweck erfüllen und
recht viele Käufer und Benutzer von Karten anspruchsvoller machen.




Äriegskarten

recht klein, die zahlreichen Jnselchen nur für wenige wichtig sind, so ziehe ich unsern
altbewährten, billigen Kolonialatlas vor (D. Reimer). Es bleibt nur noch
übrig, auf einige Karten nachdrücklich hinzuweisen, die einen besondern Hilfs¬
und Bildungswert bergen. Es sind dies: 1. Ravensteins Karte der Kciegs-
und Heeresstraßen in Mitteleuropa (Kriegsgebiet) mit Kilometerzahlen an den
Teilstrecken (1 M. — Maßstab 1:2200000). 2. Ravensteins „kartographische
Kriegschroniken", 3. Reimers Kriegsstandskarte und 4. die Reliefkarten der
Franckhschen Verlagshandlung in Stuttgart. Die an zweiter Stelle ge¬
nannten sauberen Karten (Hauptorte und Eisenbahnen in schwarz, Gewässer in
blau. Kriegssignaturen rot) verzeichnen Name und Zeit der Kämpfe. Art der
Einnahme eines Ortes, besondere Ereignisse durch geschickte Zeichenwahl. Es
sind bisher folgende Blätter erschienen: 1. Die kartographische Kriegschronik für
den Westlichen Kriegsschauplatz (1:1000000; 60 Pf.) als Kriegskarte Ur. 10.
2. Die für Nordfrankreich und Südengland (1:1000000, 75 Pf.) als Kriegs¬
karte Ur. 11. 3. Die für sämtliche östlichen Schauplätze (einschließlich die
türkischen!) (1:3500000; 1 M.) als Kriegskarte Ur. 12. Da diese Karten
recht zuverlässig gearbeitet sind, stets nur in kleinen Auflagen von Zeit zu Zeit
gedruckt und ständig ergänzt werden, so kann man sie wirklich als höchst will¬
kommene und brauchbare Hilfsmittel bezeichnen; sie geben zudem ein sehr ein¬
drucksvolles Bild der gewaltigen Kraftentfaltung, der gewaltigen Opfer der
kämpfenden Völker. Auch in der Schule wird man diese Blätter gut benutzen
können: der Jugend werden sie besonders willkommen sein. Wünschenswert
ist eine weitere Karte größeren Maßstabes für Ostpreußen. Polen, Galizien.
Die Deutlicheit der Eintragungen leidet sonst bei der Fülle der Ereignisse zu
sehr. — „Reimers Kriegsstandskarte" mit vierzehntägiger Kurven (1:4000000,
50 Pf.) leidet unter dem gleichen Mangel des kleinen Maßstabes und wird
anscheinend nicht fortgeführt. Ihre Zuverlässigkeit kann ja auch nur eine be¬
dingte sein, da man oft zu wenig von den jeweiligen Stellungen weiß. — Die
weiteste Verbreitung — besonders auch unter der Schuljugend — wünsche ich
den höchst geschickt gezeichneten und eindrucksvoller Reliefkarten. Sie vermögen
zum strategischen Verständnis und zum wahren Kartenlesen aufs beste beizutragen.
Es sind bisher 21 Blatt zum Preise von je 25 Pf. erschienen.




Diese Übersicht beansprucht nicht, vollständig zu sein; sie soll nur als
Wegweiser durch den Kartenmarkt dienen; möchte sie ihren Zweck erfüllen und
recht viele Käufer und Benutzer von Karten anspruchsvoller machen.




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[0433] Äriegskarten recht klein, die zahlreichen Jnselchen nur für wenige wichtig sind, so ziehe ich unsern altbewährten, billigen Kolonialatlas vor (D. Reimer). Es bleibt nur noch übrig, auf einige Karten nachdrücklich hinzuweisen, die einen besondern Hilfs¬ und Bildungswert bergen. Es sind dies: 1. Ravensteins Karte der Kciegs- und Heeresstraßen in Mitteleuropa (Kriegsgebiet) mit Kilometerzahlen an den Teilstrecken (1 M. — Maßstab 1:2200000). 2. Ravensteins „kartographische Kriegschroniken", 3. Reimers Kriegsstandskarte und 4. die Reliefkarten der Franckhschen Verlagshandlung in Stuttgart. Die an zweiter Stelle ge¬ nannten sauberen Karten (Hauptorte und Eisenbahnen in schwarz, Gewässer in blau. Kriegssignaturen rot) verzeichnen Name und Zeit der Kämpfe. Art der Einnahme eines Ortes, besondere Ereignisse durch geschickte Zeichenwahl. Es sind bisher folgende Blätter erschienen: 1. Die kartographische Kriegschronik für den Westlichen Kriegsschauplatz (1:1000000; 60 Pf.) als Kriegskarte Ur. 10. 2. Die für Nordfrankreich und Südengland (1:1000000, 75 Pf.) als Kriegs¬ karte Ur. 11. 3. Die für sämtliche östlichen Schauplätze (einschließlich die türkischen!) (1:3500000; 1 M.) als Kriegskarte Ur. 12. Da diese Karten recht zuverlässig gearbeitet sind, stets nur in kleinen Auflagen von Zeit zu Zeit gedruckt und ständig ergänzt werden, so kann man sie wirklich als höchst will¬ kommene und brauchbare Hilfsmittel bezeichnen; sie geben zudem ein sehr ein¬ drucksvolles Bild der gewaltigen Kraftentfaltung, der gewaltigen Opfer der kämpfenden Völker. Auch in der Schule wird man diese Blätter gut benutzen können: der Jugend werden sie besonders willkommen sein. Wünschenswert ist eine weitere Karte größeren Maßstabes für Ostpreußen. Polen, Galizien. Die Deutlicheit der Eintragungen leidet sonst bei der Fülle der Ereignisse zu sehr. — „Reimers Kriegsstandskarte" mit vierzehntägiger Kurven (1:4000000, 50 Pf.) leidet unter dem gleichen Mangel des kleinen Maßstabes und wird anscheinend nicht fortgeführt. Ihre Zuverlässigkeit kann ja auch nur eine be¬ dingte sein, da man oft zu wenig von den jeweiligen Stellungen weiß. — Die weiteste Verbreitung — besonders auch unter der Schuljugend — wünsche ich den höchst geschickt gezeichneten und eindrucksvoller Reliefkarten. Sie vermögen zum strategischen Verständnis und zum wahren Kartenlesen aufs beste beizutragen. Es sind bisher 21 Blatt zum Preise von je 25 Pf. erschienen. Diese Übersicht beansprucht nicht, vollständig zu sein; sie soll nur als Wegweiser durch den Kartenmarkt dienen; möchte sie ihren Zweck erfüllen und recht viele Käufer und Benutzer von Karten anspruchsvoller machen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323097/433>, abgerufen am 14.05.2024.