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Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Viertes Vierteljahr.

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Worte Friedrichs des Großen für die Gegenwart

136







Nun ist also, Gott sei dank, der Frieden in Europa wiederhergestellt.
Möchte er doch lange dauern, und möge die Nachwelt nie mehr gleiche Szenen
zu sehen bekommen, wie wir sie seit zwei Jahren erlebt haben.




Unser Feldzug ist zu Ende, und das beiderseitige Ergebnis ist der Verlust
vieler ehrlicher Leute, das Unglück so vieler zeitlebens verstümmelter Soldaten,
der Ruin mehrerer Provinzen, die Verwüstung, Plünderung und Ein¬
äscherung mancher blühender Stadt. Das sind Heldentaten, vor denen die
Menschlichkeit erschaudert, traurige Wirkungen der Bosheit und Ehrsucht einiger
Machthaber, die ihren zügellosen Leidenschaften alles zum Opfer bringen.

Ein großes Reich bringt die Kosten für einen Feldzug allemal auf.




Worte Friedrichs des Großen für die Gegenwart

136







Nun ist also, Gott sei dank, der Frieden in Europa wiederhergestellt.
Möchte er doch lange dauern, und möge die Nachwelt nie mehr gleiche Szenen
zu sehen bekommen, wie wir sie seit zwei Jahren erlebt haben.




Unser Feldzug ist zu Ende, und das beiderseitige Ergebnis ist der Verlust
vieler ehrlicher Leute, das Unglück so vieler zeitlebens verstümmelter Soldaten,
der Ruin mehrerer Provinzen, die Verwüstung, Plünderung und Ein¬
äscherung mancher blühender Stadt. Das sind Heldentaten, vor denen die
Menschlichkeit erschaudert, traurige Wirkungen der Bosheit und Ehrsucht einiger
Machthaber, die ihren zügellosen Leidenschaften alles zum Opfer bringen.

Ein großes Reich bringt die Kosten für einen Feldzug allemal auf.




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[0148] Worte Friedrichs des Großen für die Gegenwart 136 Nun ist also, Gott sei dank, der Frieden in Europa wiederhergestellt. Möchte er doch lange dauern, und möge die Nachwelt nie mehr gleiche Szenen zu sehen bekommen, wie wir sie seit zwei Jahren erlebt haben. Unser Feldzug ist zu Ende, und das beiderseitige Ergebnis ist der Verlust vieler ehrlicher Leute, das Unglück so vieler zeitlebens verstümmelter Soldaten, der Ruin mehrerer Provinzen, die Verwüstung, Plünderung und Ein¬ äscherung mancher blühender Stadt. Das sind Heldentaten, vor denen die Menschlichkeit erschaudert, traurige Wirkungen der Bosheit und Ehrsucht einiger Machthaber, die ihren zügellosen Leidenschaften alles zum Opfer bringen. Ein großes Reich bringt die Kosten für einen Feldzug allemal auf.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_330971/148>, abgerufen am 14.05.2024.