Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Materialien zur ostdeutschen Frage

Das alte deutsche Posen umfaßte die Gegend von der Wilhelmstraße bis zur
Warthe mit dem alten Markt, als Mittelpunkt die Altstadt. Das Posen der
preußischen Zeit bis 1871 hat den Wilhelmsplatz zum Zentrum und reichte bis
?u dem ehemaligen Feftungsgelände. Das moderne Posen seit Gründung des
Deutschen Reiches sind seine ehemaligen Vorstädte Jersttz und ist. Lcizarus und
das Entfestigungsgelände mit dem Kaiserschloß. Je jünger die Staditeile, desto
deutscher sind sie. Das Polentum ist von den allen polnischen Vorstädten Dom¬
insel und Schrodke langsam in die Altstadt eingedrungen und bildet heute dort
den größeren Teil der Bevölkerung. Das Anwachsen zu einer Stadt von über
100000 Einwohnern verdankt Posen erst den Eingemeindungen und der Deutsch¬
tumspolitik der Staatsregierung. Damit setzte die großartige Epoche der Ent¬
wickelung der Stadt ein. Die zielbewußte Pflege der geistigen und kulturellen
Interessen der Einwohnerschaft lag schon seit IM in den Händen der zahl¬
reichen deutschen wissenschaftlichen und künstlerischen Vereine, während auf
polnischer Seite die Gründung des polnischen Museums und des "Vereins der
Freunde der Wissenschaften", der einzwen wissenschaftlichen polnischen Institute,
erst viele Jahrzehnte später erfolgte/ 1896 nahm die Provinzialverwaltung und
die Staatsregierung die Leitung dieser wissenschaftlichen und künstlerischen Be¬
wegungen in die Hand. Das führte 1899 zur Gründung des Hygienischen
Institutes-, es folgte 1902 die Kaiser Wilhelm-Bibliothek, 1904 das Kaiser
Friedrich-Provinzialmuseum, das ebenfalls dem Zusammenwirken von Staat,
Provinz und Stadt seine Entstehung verdankt. Die interessanteste der neuen
Einrichtungen, die Akademie, die als eine Hochschule der ganzen gebildeten Be¬
völkerung eine Art Volkshochschule der Stadt, ja der Provinz gedacht war, trat
bereits November 1903 ins Leben, nachdem die zahlreichen wissenschaftlichen und
künstlerischen Vereine zur "Deutschen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft" zu¬
sammengeschlossen worden waren. Auch das neue Stadttheater auf dem Ent¬
festigungsgelände verdankt seine Gründung dem Zusammenwirken von Staat und
Stadt- Nach der Niederlegung der alten Festungswälle, die 1902 begann, wurde
durch die Erschließung des Festungsgeländes neues Bauland geschaffen, auf dem heute
Posens schönster und rein deutscher Stadtteil steht. Gleichzeitig erfolgte durch den
Staat die Trockenlegung und Erschließung der Gemarkung Solalsch, auf der in wenigen
Jahren ein neuer rein deutscher Stadtteil entstanden ist. Das prächtige Kaiser¬
schloß auf dem Entfestigungsgebiet wurde ebenfalls vom preußischen Staate geschaffen.

Auch die Schulen, Gymnasien und die vier Lyceen und Oberlycecn, welch
letztere Schöpfungen privater Initiative sind, und andere Bildungsanstalten, wie
die Maschinenbauschule und Baugewerkschule sind deutsche Gründungen. Besteht
doch nur eine einzige polnische höhere Töchterschule. Es ist bezeichnend, daß die
Schüler aller höheren Lehranstalten Posens schätzungsweise zum mindestens
75 Prozent deutsch sind, während die Schüler der Volksschulen bereits 1878 zu
63 Prozent polnisch waren.

Ader nicht bloß seiner alten Kultur nach ist Posen eine deutsche Stadt,
sondern auch much den wirischafilichen Leistungen seiner Einwohnerschaft. Von
2693 Wohnhäusern gehören 16l9 den Deutschen (54,6 Prozent) und die Gcbäude-
steuer beweist, daß die wertvolleren Grundstücke deutscher Besitz sind; von den
Gebäudesteuererträgnissen vor dem Kriege brachten die Deutschen 460126 Mark
(M Prozent), die Polen nur 309 903 Mark (40 Prozent) auf. Noch deutlicher
U'ne die wirtschaftliche Überlegenheit der Deutschen in den Gewerbesteuerleistungen
M Tage. Es zahlten

Tu Klasse Deutsche Polen
Zahl Steueraufkommen Zahl Steueraufkommen.
.1 79 134 069 Mark 9 12 06" Mark
,1 84 25 977 " 15 4 922 "
>
U 539 45 057 " 243 19 204 .,
960 1(!600 .,_1062 16 484 "_
1662 221703 Mark 1329 52 670 Mark

Materialien zur ostdeutschen Frage

Das alte deutsche Posen umfaßte die Gegend von der Wilhelmstraße bis zur
Warthe mit dem alten Markt, als Mittelpunkt die Altstadt. Das Posen der
preußischen Zeit bis 1871 hat den Wilhelmsplatz zum Zentrum und reichte bis
?u dem ehemaligen Feftungsgelände. Das moderne Posen seit Gründung des
Deutschen Reiches sind seine ehemaligen Vorstädte Jersttz und ist. Lcizarus und
das Entfestigungsgelände mit dem Kaiserschloß. Je jünger die Staditeile, desto
deutscher sind sie. Das Polentum ist von den allen polnischen Vorstädten Dom¬
insel und Schrodke langsam in die Altstadt eingedrungen und bildet heute dort
den größeren Teil der Bevölkerung. Das Anwachsen zu einer Stadt von über
100000 Einwohnern verdankt Posen erst den Eingemeindungen und der Deutsch¬
tumspolitik der Staatsregierung. Damit setzte die großartige Epoche der Ent¬
wickelung der Stadt ein. Die zielbewußte Pflege der geistigen und kulturellen
Interessen der Einwohnerschaft lag schon seit IM in den Händen der zahl¬
reichen deutschen wissenschaftlichen und künstlerischen Vereine, während auf
polnischer Seite die Gründung des polnischen Museums und des „Vereins der
Freunde der Wissenschaften", der einzwen wissenschaftlichen polnischen Institute,
erst viele Jahrzehnte später erfolgte/ 1896 nahm die Provinzialverwaltung und
die Staatsregierung die Leitung dieser wissenschaftlichen und künstlerischen Be¬
wegungen in die Hand. Das führte 1899 zur Gründung des Hygienischen
Institutes-, es folgte 1902 die Kaiser Wilhelm-Bibliothek, 1904 das Kaiser
Friedrich-Provinzialmuseum, das ebenfalls dem Zusammenwirken von Staat,
Provinz und Stadt seine Entstehung verdankt. Die interessanteste der neuen
Einrichtungen, die Akademie, die als eine Hochschule der ganzen gebildeten Be¬
völkerung eine Art Volkshochschule der Stadt, ja der Provinz gedacht war, trat
bereits November 1903 ins Leben, nachdem die zahlreichen wissenschaftlichen und
künstlerischen Vereine zur „Deutschen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft" zu¬
sammengeschlossen worden waren. Auch das neue Stadttheater auf dem Ent¬
festigungsgelände verdankt seine Gründung dem Zusammenwirken von Staat und
Stadt- Nach der Niederlegung der alten Festungswälle, die 1902 begann, wurde
durch die Erschließung des Festungsgeländes neues Bauland geschaffen, auf dem heute
Posens schönster und rein deutscher Stadtteil steht. Gleichzeitig erfolgte durch den
Staat die Trockenlegung und Erschließung der Gemarkung Solalsch, auf der in wenigen
Jahren ein neuer rein deutscher Stadtteil entstanden ist. Das prächtige Kaiser¬
schloß auf dem Entfestigungsgebiet wurde ebenfalls vom preußischen Staate geschaffen.

Auch die Schulen, Gymnasien und die vier Lyceen und Oberlycecn, welch
letztere Schöpfungen privater Initiative sind, und andere Bildungsanstalten, wie
die Maschinenbauschule und Baugewerkschule sind deutsche Gründungen. Besteht
doch nur eine einzige polnische höhere Töchterschule. Es ist bezeichnend, daß die
Schüler aller höheren Lehranstalten Posens schätzungsweise zum mindestens
75 Prozent deutsch sind, während die Schüler der Volksschulen bereits 1878 zu
63 Prozent polnisch waren.

Ader nicht bloß seiner alten Kultur nach ist Posen eine deutsche Stadt,
sondern auch much den wirischafilichen Leistungen seiner Einwohnerschaft. Von
2693 Wohnhäusern gehören 16l9 den Deutschen (54,6 Prozent) und die Gcbäude-
steuer beweist, daß die wertvolleren Grundstücke deutscher Besitz sind; von den
Gebäudesteuererträgnissen vor dem Kriege brachten die Deutschen 460126 Mark
(M Prozent), die Polen nur 309 903 Mark (40 Prozent) auf. Noch deutlicher
U'ne die wirtschaftliche Überlegenheit der Deutschen in den Gewerbesteuerleistungen
M Tage. Es zahlten

Tu Klasse Deutsche Polen
Zahl Steueraufkommen Zahl Steueraufkommen.
.1 79 134 069 Mark 9 12 06« Mark
,1 84 25 977 „ 15 4 922 „
>
U 539 45 057 „ 243 19 204 .,
960 1(!600 .,_1062 16 484 „_
1662 221703 Mark 1329 52 670 Mark

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0407" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/335819"/>
              <fw type="header" place="top"> Materialien zur ostdeutschen Frage</fw><lb/>
              <p xml:id="ID_1979" prev="#ID_1978"> Das alte deutsche Posen umfaßte die Gegend von der Wilhelmstraße bis zur<lb/>
Warthe mit dem alten Markt, als Mittelpunkt die Altstadt. Das Posen der<lb/>
preußischen Zeit bis 1871 hat den Wilhelmsplatz zum Zentrum und reichte bis<lb/>
?u dem ehemaligen Feftungsgelände. Das moderne Posen seit Gründung des<lb/>
Deutschen Reiches sind seine ehemaligen Vorstädte Jersttz und ist. Lcizarus und<lb/>
das Entfestigungsgelände mit dem Kaiserschloß. Je jünger die Staditeile, desto<lb/>
deutscher sind sie. Das Polentum ist von den allen polnischen Vorstädten Dom¬<lb/>
insel und Schrodke langsam in die Altstadt eingedrungen und bildet heute dort<lb/>
den größeren Teil der Bevölkerung. Das Anwachsen zu einer Stadt von über<lb/>
100000 Einwohnern verdankt Posen erst den Eingemeindungen und der Deutsch¬<lb/>
tumspolitik der Staatsregierung. Damit setzte die großartige Epoche der Ent¬<lb/>
wickelung der Stadt ein. Die zielbewußte Pflege der geistigen und kulturellen<lb/>
Interessen der Einwohnerschaft lag schon seit IM in den Händen der zahl¬<lb/>
reichen deutschen wissenschaftlichen und künstlerischen Vereine, während auf<lb/>
polnischer Seite die Gründung des polnischen Museums und des &#x201E;Vereins der<lb/>
Freunde der Wissenschaften", der einzwen wissenschaftlichen polnischen Institute,<lb/>
erst viele Jahrzehnte später erfolgte/ 1896 nahm die Provinzialverwaltung und<lb/>
die Staatsregierung die Leitung dieser wissenschaftlichen und künstlerischen Be¬<lb/>
wegungen in die Hand. Das führte 1899 zur Gründung des Hygienischen<lb/>
Institutes-, es folgte 1902 die Kaiser Wilhelm-Bibliothek, 1904 das Kaiser<lb/>
Friedrich-Provinzialmuseum, das ebenfalls dem Zusammenwirken von Staat,<lb/>
Provinz und Stadt seine Entstehung verdankt. Die interessanteste der neuen<lb/>
Einrichtungen, die Akademie, die als eine Hochschule der ganzen gebildeten Be¬<lb/>
völkerung eine Art Volkshochschule der Stadt, ja der Provinz gedacht war, trat<lb/>
bereits November 1903 ins Leben, nachdem die zahlreichen wissenschaftlichen und<lb/>
künstlerischen Vereine zur &#x201E;Deutschen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft" zu¬<lb/>
sammengeschlossen worden waren. Auch das neue Stadttheater auf dem Ent¬<lb/>
festigungsgelände verdankt seine Gründung dem Zusammenwirken von Staat und<lb/>
Stadt- Nach der Niederlegung der alten Festungswälle, die 1902 begann, wurde<lb/>
durch die Erschließung des Festungsgeländes neues Bauland geschaffen, auf dem heute<lb/>
Posens schönster und rein deutscher Stadtteil steht. Gleichzeitig erfolgte durch den<lb/>
Staat die Trockenlegung und Erschließung der Gemarkung Solalsch, auf der in wenigen<lb/>
Jahren ein neuer rein deutscher Stadtteil entstanden ist. Das prächtige Kaiser¬<lb/>
schloß auf dem Entfestigungsgebiet wurde ebenfalls vom preußischen Staate geschaffen.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_1980"> Auch die Schulen, Gymnasien und die vier Lyceen und Oberlycecn, welch<lb/>
letztere Schöpfungen privater Initiative sind, und andere Bildungsanstalten, wie<lb/>
die Maschinenbauschule und Baugewerkschule sind deutsche Gründungen. Besteht<lb/>
doch nur eine einzige polnische höhere Töchterschule. Es ist bezeichnend, daß die<lb/>
Schüler aller höheren Lehranstalten Posens schätzungsweise zum mindestens<lb/>
75 Prozent deutsch sind, während die Schüler der Volksschulen bereits 1878 zu<lb/>
63 Prozent polnisch waren.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_1981"> Ader nicht bloß seiner alten Kultur nach ist Posen eine deutsche Stadt,<lb/>
sondern auch much den wirischafilichen Leistungen seiner Einwohnerschaft. Von<lb/>
2693 Wohnhäusern gehören 16l9 den Deutschen (54,6 Prozent) und die Gcbäude-<lb/>
steuer beweist, daß die wertvolleren Grundstücke deutscher Besitz sind; von den<lb/>
Gebäudesteuererträgnissen vor dem Kriege brachten die Deutschen 460126 Mark<lb/>
(M Prozent), die Polen nur 309 903 Mark (40 Prozent) auf. Noch deutlicher<lb/>
U'ne die wirtschaftliche Überlegenheit der Deutschen in den Gewerbesteuerleistungen<lb/>
M Tage.  Es zahlten</p><lb/>
              <list>
                <item> Tu Klasse Deutsche Polen</item>
                <item> Zahl   Steueraufkommen Zahl Steueraufkommen.</item>
                <item> .1 79    134 069 Mark 9    12 06« Mark</item>
                <item> ,1 84 25 977  &#x201E; 15 4 922 &#x201E;<lb/>
&gt;</item>
                <item> U 539 45 057  &#x201E; 243    19 204 .,</item>
                <item> 960 1(!600  .,_1062    16 484 &#x201E;_</item>
                <item> 1662    221703 Mark 1329    52 670 Mark</item>
              </list><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0407] Materialien zur ostdeutschen Frage Das alte deutsche Posen umfaßte die Gegend von der Wilhelmstraße bis zur Warthe mit dem alten Markt, als Mittelpunkt die Altstadt. Das Posen der preußischen Zeit bis 1871 hat den Wilhelmsplatz zum Zentrum und reichte bis ?u dem ehemaligen Feftungsgelände. Das moderne Posen seit Gründung des Deutschen Reiches sind seine ehemaligen Vorstädte Jersttz und ist. Lcizarus und das Entfestigungsgelände mit dem Kaiserschloß. Je jünger die Staditeile, desto deutscher sind sie. Das Polentum ist von den allen polnischen Vorstädten Dom¬ insel und Schrodke langsam in die Altstadt eingedrungen und bildet heute dort den größeren Teil der Bevölkerung. Das Anwachsen zu einer Stadt von über 100000 Einwohnern verdankt Posen erst den Eingemeindungen und der Deutsch¬ tumspolitik der Staatsregierung. Damit setzte die großartige Epoche der Ent¬ wickelung der Stadt ein. Die zielbewußte Pflege der geistigen und kulturellen Interessen der Einwohnerschaft lag schon seit IM in den Händen der zahl¬ reichen deutschen wissenschaftlichen und künstlerischen Vereine, während auf polnischer Seite die Gründung des polnischen Museums und des „Vereins der Freunde der Wissenschaften", der einzwen wissenschaftlichen polnischen Institute, erst viele Jahrzehnte später erfolgte/ 1896 nahm die Provinzialverwaltung und die Staatsregierung die Leitung dieser wissenschaftlichen und künstlerischen Be¬ wegungen in die Hand. Das führte 1899 zur Gründung des Hygienischen Institutes-, es folgte 1902 die Kaiser Wilhelm-Bibliothek, 1904 das Kaiser Friedrich-Provinzialmuseum, das ebenfalls dem Zusammenwirken von Staat, Provinz und Stadt seine Entstehung verdankt. Die interessanteste der neuen Einrichtungen, die Akademie, die als eine Hochschule der ganzen gebildeten Be¬ völkerung eine Art Volkshochschule der Stadt, ja der Provinz gedacht war, trat bereits November 1903 ins Leben, nachdem die zahlreichen wissenschaftlichen und künstlerischen Vereine zur „Deutschen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft" zu¬ sammengeschlossen worden waren. Auch das neue Stadttheater auf dem Ent¬ festigungsgelände verdankt seine Gründung dem Zusammenwirken von Staat und Stadt- Nach der Niederlegung der alten Festungswälle, die 1902 begann, wurde durch die Erschließung des Festungsgeländes neues Bauland geschaffen, auf dem heute Posens schönster und rein deutscher Stadtteil steht. Gleichzeitig erfolgte durch den Staat die Trockenlegung und Erschließung der Gemarkung Solalsch, auf der in wenigen Jahren ein neuer rein deutscher Stadtteil entstanden ist. Das prächtige Kaiser¬ schloß auf dem Entfestigungsgebiet wurde ebenfalls vom preußischen Staate geschaffen. Auch die Schulen, Gymnasien und die vier Lyceen und Oberlycecn, welch letztere Schöpfungen privater Initiative sind, und andere Bildungsanstalten, wie die Maschinenbauschule und Baugewerkschule sind deutsche Gründungen. Besteht doch nur eine einzige polnische höhere Töchterschule. Es ist bezeichnend, daß die Schüler aller höheren Lehranstalten Posens schätzungsweise zum mindestens 75 Prozent deutsch sind, während die Schüler der Volksschulen bereits 1878 zu 63 Prozent polnisch waren. Ader nicht bloß seiner alten Kultur nach ist Posen eine deutsche Stadt, sondern auch much den wirischafilichen Leistungen seiner Einwohnerschaft. Von 2693 Wohnhäusern gehören 16l9 den Deutschen (54,6 Prozent) und die Gcbäude- steuer beweist, daß die wertvolleren Grundstücke deutscher Besitz sind; von den Gebäudesteuererträgnissen vor dem Kriege brachten die Deutschen 460126 Mark (M Prozent), die Polen nur 309 903 Mark (40 Prozent) auf. Noch deutlicher U'ne die wirtschaftliche Überlegenheit der Deutschen in den Gewerbesteuerleistungen M Tage. Es zahlten Tu Klasse Deutsche Polen Zahl Steueraufkommen Zahl Steueraufkommen. .1 79 134 069 Mark 9 12 06« Mark ,1 84 25 977 „ 15 4 922 „ > U 539 45 057 „ 243 19 204 ., 960 1(!600 .,_1062 16 484 „_ 1662 221703 Mark 1329 52 670 Mark

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/407
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/407>, abgerufen am 15.05.2024.