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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Aus den deutschen Volksräten

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fehlen in der Zusammenstellung. Tatsächlich
haben von den neunundzwanzig Kreisen der
Provinz Westpreußen siebzehn eine deutsche
Mehrheit und nur zwölf eine slavische, d. h.
eine an" Polen und Kaschuben bestehende.
Die Polen machen diesen Unterschied nicht,
obwohl sich die Kaschuben völkisch und sprach¬
lich deutlich von ihnen unterscheiden. Die
Kaschuben stehen den Wenden näher als den
Polen, und das Kaschubische ist eine mit dem
Polnischen zwar vorwandte, aber deutlich
von ihm unterschiedene Sprache.

Da die Denkschrift die polnischen For¬
derungen auf weite Gebieie Westpreußens
mit völkischen Beweisen nicht erhärten kann,
verzichtet der Verfasser darauf, verläßt den
Recht?Standpunkt und erhebt seine Ansprüche
lediglich mit der Gebärde des Eroberers.
Als dürftige Begründung nennt er die
Rücksicht auf die wirtschaftliche Entwicklung
Polens und auf die Einfuhr der französischen
Jndustrieerzeugnisse. Als ob diese Einfuhr
über einen deutschen Hafen nicht ebenso gut
erfolgen kannt Und die wirtschaftliche Stärke
der Polen hat sich in Westpreußen der der
Deutschen stark unterlegen gezeigt, wie die
Zahlen des "Statistischen Jahrbuches Polens"
(Krakau 1917) ergeben.

Während auf 10" Einwohner ne West¬
preußen 36 Slaven entfallen, sind unter
100 Verufttüttgen nur 29,6 Slaven. Die
überwiegende Zahl aller Betriebe ist in

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deutschen Händen (82,36 Prozent deutsche,
14,65 Prozent polnische). Auch nach den auf
den .Kopf der Bevölkerung berechneten Beträgen
der Gemeindesteuer stellen die Deutschen in
Westpreußen die den Polen weit überlegenen
wirtschaftlichen Kräfte. In den Landkreisen mit
deutscher Mehrheit ergibt sich ein Durchschnitt
von 14,12 Marr sin den Stadtkreisen ist er
noch erheblich höher), in den Landkreisen mit
polnischer Mehrheit dagegen nur ein Durch¬
schnitt von 9,33 Mark. Besonders zu be¬
achten sind die Ergebnisse der Kreise Pr.
Stargard und Konitz; in ihnen finden wir
folgende Sätze:

Stadt Preußisch Stargard mit 64 Prozent
Deutschen 26,1 Zi Mark,
Landkreis Pr. Stargard mit 21 Prozent
Deutschen 6,60 Mark,
Stadt Konitz mit 98 Prozent Deutschen
23,72 Mark,
Landkreis Konitz mit 38 Prozent Deutschen
6,66 Mark.

Diese zahlenmäßigen Verhältnisse be¬
weisen die wirtschaftliche Überlegenheit der
Deutschen über die Polen. Eine Poloni-
sierung des Landes würde seinen wirtschaft¬
lichen Rückgang unabweisbar zur Folge haben.

Zu den geschichtlichen und kulturellen
Gründen treten die völkischen und Wirtschaft-'
lichen, aus denen Danzig und Westpreußen
deutsch bleiben müssen.

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Aus den Deutschen VoiKsriiten



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Die politischen Kurse der Deutschen Ber¬
einigung in Bromberg. Im Anfang war
das Wort, das planvolle, lichtschaffende
Wort, das der Tat vorhergeht und ihr
den Weg zeigt. Wir stehen an einem An¬
fang, vor dem Neuaufbau Deutschlands. Es
ist Zeit an die Arbeit zu gehen, deshalb ist
das wegweisende Woct am Platze. Dies
und nichts anderes war die Bedeutung der
Politischen Kurse, die die deutsche Vereinigung
in Vromberg vom 26. bis 29. März abge¬
halten hat. Die Hörer dieser Kurse sind
Männer aller Parteirichtungen gewesen, die
ihre Kraft der Mitarbeit am gemeinsamen

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Besten widmen wollen. Männer des Arbeiter¬
standes und des Bürgertums traten als
Redner und Lehrer auf. Gerade aus diesem
Zusammenklang hat sich der größte Gewinn
des weitschnuenden Unternehmens ergeben.
Es ist ein Boden gefunden für die Zu¬
sammenarbeit aller Deutschen. Nicht eine
Klasse oder eine Partei kann uns aus dein
jetzigen Elend herausführen, das ganze Volk
muß zusammenstehen, Mann für Mann. Ju
diesem Gedanken fanden sich die Aurführungen
des Begründers der Kurse, des Geh. Re°
gierungsrnts Cleiuows, des Superintendenten
Brinckmann, des Rektor Hille, des Herrn

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fehlen in der Zusammenstellung. Tatsächlich
haben von den neunundzwanzig Kreisen der
Provinz Westpreußen siebzehn eine deutsche
Mehrheit und nur zwölf eine slavische, d. h.
eine an» Polen und Kaschuben bestehende.
Die Polen machen diesen Unterschied nicht,
obwohl sich die Kaschuben völkisch und sprach¬
lich deutlich von ihnen unterscheiden. Die
Kaschuben stehen den Wenden näher als den
Polen, und das Kaschubische ist eine mit dem
Polnischen zwar vorwandte, aber deutlich
von ihm unterschiedene Sprache.

Da die Denkschrift die polnischen For¬
derungen auf weite Gebieie Westpreußens
mit völkischen Beweisen nicht erhärten kann,
verzichtet der Verfasser darauf, verläßt den
Recht?Standpunkt und erhebt seine Ansprüche
lediglich mit der Gebärde des Eroberers.
Als dürftige Begründung nennt er die
Rücksicht auf die wirtschaftliche Entwicklung
Polens und auf die Einfuhr der französischen
Jndustrieerzeugnisse. Als ob diese Einfuhr
über einen deutschen Hafen nicht ebenso gut
erfolgen kannt Und die wirtschaftliche Stärke
der Polen hat sich in Westpreußen der der
Deutschen stark unterlegen gezeigt, wie die
Zahlen des „Statistischen Jahrbuches Polens"
(Krakau 1917) ergeben.

Während auf 10» Einwohner ne West¬
preußen 36 Slaven entfallen, sind unter
100 Verufttüttgen nur 29,6 Slaven. Die
überwiegende Zahl aller Betriebe ist in

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deutschen Händen (82,36 Prozent deutsche,
14,65 Prozent polnische). Auch nach den auf
den .Kopf der Bevölkerung berechneten Beträgen
der Gemeindesteuer stellen die Deutschen in
Westpreußen die den Polen weit überlegenen
wirtschaftlichen Kräfte. In den Landkreisen mit
deutscher Mehrheit ergibt sich ein Durchschnitt
von 14,12 Marr sin den Stadtkreisen ist er
noch erheblich höher), in den Landkreisen mit
polnischer Mehrheit dagegen nur ein Durch¬
schnitt von 9,33 Mark. Besonders zu be¬
achten sind die Ergebnisse der Kreise Pr.
Stargard und Konitz; in ihnen finden wir
folgende Sätze:

Stadt Preußisch Stargard mit 64 Prozent
Deutschen 26,1 Zi Mark,
Landkreis Pr. Stargard mit 21 Prozent
Deutschen 6,60 Mark,
Stadt Konitz mit 98 Prozent Deutschen
23,72 Mark,
Landkreis Konitz mit 38 Prozent Deutschen
6,66 Mark.

Diese zahlenmäßigen Verhältnisse be¬
weisen die wirtschaftliche Überlegenheit der
Deutschen über die Polen. Eine Poloni-
sierung des Landes würde seinen wirtschaft¬
lichen Rückgang unabweisbar zur Folge haben.

Zu den geschichtlichen und kulturellen
Gründen treten die völkischen und Wirtschaft-'
lichen, aus denen Danzig und Westpreußen
deutsch bleiben müssen.

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Aus den Deutschen VoiKsriiten



[Beginn Spaltensatz]

Die politischen Kurse der Deutschen Ber¬
einigung in Bromberg. Im Anfang war
das Wort, das planvolle, lichtschaffende
Wort, das der Tat vorhergeht und ihr
den Weg zeigt. Wir stehen an einem An¬
fang, vor dem Neuaufbau Deutschlands. Es
ist Zeit an die Arbeit zu gehen, deshalb ist
das wegweisende Woct am Platze. Dies
und nichts anderes war die Bedeutung der
Politischen Kurse, die die deutsche Vereinigung
in Vromberg vom 26. bis 29. März abge¬
halten hat. Die Hörer dieser Kurse sind
Männer aller Parteirichtungen gewesen, die
ihre Kraft der Mitarbeit am gemeinsamen

[Spaltenumbruch]

Besten widmen wollen. Männer des Arbeiter¬
standes und des Bürgertums traten als
Redner und Lehrer auf. Gerade aus diesem
Zusammenklang hat sich der größte Gewinn
des weitschnuenden Unternehmens ergeben.
Es ist ein Boden gefunden für die Zu¬
sammenarbeit aller Deutschen. Nicht eine
Klasse oder eine Partei kann uns aus dein
jetzigen Elend herausführen, das ganze Volk
muß zusammenstehen, Mann für Mann. Ju
diesem Gedanken fanden sich die Aurführungen
des Begründers der Kurse, des Geh. Re°
gierungsrnts Cleiuows, des Superintendenten
Brinckmann, des Rektor Hille, des Herrn

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[0414] Aus den deutschen Volksräten fehlen in der Zusammenstellung. Tatsächlich haben von den neunundzwanzig Kreisen der Provinz Westpreußen siebzehn eine deutsche Mehrheit und nur zwölf eine slavische, d. h. eine an» Polen und Kaschuben bestehende. Die Polen machen diesen Unterschied nicht, obwohl sich die Kaschuben völkisch und sprach¬ lich deutlich von ihnen unterscheiden. Die Kaschuben stehen den Wenden näher als den Polen, und das Kaschubische ist eine mit dem Polnischen zwar vorwandte, aber deutlich von ihm unterschiedene Sprache. Da die Denkschrift die polnischen For¬ derungen auf weite Gebieie Westpreußens mit völkischen Beweisen nicht erhärten kann, verzichtet der Verfasser darauf, verläßt den Recht?Standpunkt und erhebt seine Ansprüche lediglich mit der Gebärde des Eroberers. Als dürftige Begründung nennt er die Rücksicht auf die wirtschaftliche Entwicklung Polens und auf die Einfuhr der französischen Jndustrieerzeugnisse. Als ob diese Einfuhr über einen deutschen Hafen nicht ebenso gut erfolgen kannt Und die wirtschaftliche Stärke der Polen hat sich in Westpreußen der der Deutschen stark unterlegen gezeigt, wie die Zahlen des „Statistischen Jahrbuches Polens" (Krakau 1917) ergeben. Während auf 10» Einwohner ne West¬ preußen 36 Slaven entfallen, sind unter 100 Verufttüttgen nur 29,6 Slaven. Die überwiegende Zahl aller Betriebe ist in deutschen Händen (82,36 Prozent deutsche, 14,65 Prozent polnische). Auch nach den auf den .Kopf der Bevölkerung berechneten Beträgen der Gemeindesteuer stellen die Deutschen in Westpreußen die den Polen weit überlegenen wirtschaftlichen Kräfte. In den Landkreisen mit deutscher Mehrheit ergibt sich ein Durchschnitt von 14,12 Marr sin den Stadtkreisen ist er noch erheblich höher), in den Landkreisen mit polnischer Mehrheit dagegen nur ein Durch¬ schnitt von 9,33 Mark. Besonders zu be¬ achten sind die Ergebnisse der Kreise Pr. Stargard und Konitz; in ihnen finden wir folgende Sätze: Stadt Preußisch Stargard mit 64 Prozent Deutschen 26,1 Zi Mark, Landkreis Pr. Stargard mit 21 Prozent Deutschen 6,60 Mark, Stadt Konitz mit 98 Prozent Deutschen 23,72 Mark, Landkreis Konitz mit 38 Prozent Deutschen 6,66 Mark. Diese zahlenmäßigen Verhältnisse be¬ weisen die wirtschaftliche Überlegenheit der Deutschen über die Polen. Eine Poloni- sierung des Landes würde seinen wirtschaft¬ lichen Rückgang unabweisbar zur Folge haben. Zu den geschichtlichen und kulturellen Gründen treten die völkischen und Wirtschaft-' lichen, aus denen Danzig und Westpreußen deutsch bleiben müssen. Aus den Deutschen VoiKsriiten Die politischen Kurse der Deutschen Ber¬ einigung in Bromberg. Im Anfang war das Wort, das planvolle, lichtschaffende Wort, das der Tat vorhergeht und ihr den Weg zeigt. Wir stehen an einem An¬ fang, vor dem Neuaufbau Deutschlands. Es ist Zeit an die Arbeit zu gehen, deshalb ist das wegweisende Woct am Platze. Dies und nichts anderes war die Bedeutung der Politischen Kurse, die die deutsche Vereinigung in Vromberg vom 26. bis 29. März abge¬ halten hat. Die Hörer dieser Kurse sind Männer aller Parteirichtungen gewesen, die ihre Kraft der Mitarbeit am gemeinsamen Besten widmen wollen. Männer des Arbeiter¬ standes und des Bürgertums traten als Redner und Lehrer auf. Gerade aus diesem Zusammenklang hat sich der größte Gewinn des weitschnuenden Unternehmens ergeben. Es ist ein Boden gefunden für die Zu¬ sammenarbeit aller Deutschen. Nicht eine Klasse oder eine Partei kann uns aus dein jetzigen Elend herausführen, das ganze Volk muß zusammenstehen, Mann für Mann. Ju diesem Gedanken fanden sich die Aurführungen des Begründers der Kurse, des Geh. Re° gierungsrnts Cleiuows, des Superintendenten Brinckmann, des Rektor Hille, des Herrn

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/414>, abgerufen am 16.05.2024.