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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr.

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Reichsspiegel

Wurde, wo alte Urteile und Vorurteile am stärksten zu überwinden waren, ging
diese Versammlung von Vertretern der Partei aus dem ganzen Reiche am
Willigsien mit. Das war nicht Stagnation, das war flutende Bewegung. Die
Stärke zeigte sich in dem zrrnilellosen Willen, es sich nicht aus dem Polster de
Opposition bequem zu machen, sondern angesichis der furchtbaren Lage des
Staates die Verantwortung auf sich zu nehmen um des Vaterlandes willen, so
schwer die Erbschaft drücken möchte Ich greife einzelne Punkte heraus, die meines
Erachtens in der Berichterstattung unscharf herausgekommen sind, um sie ganz
klar zu beleuchten.

Die Auseinandersetzung mit bei" Deutschen V^'lkspartei lag in der Luft,
zumal in Hannover, auf dem altererbter Boden d.s Bennigsenschen National¬
liberalismus. Sie ist besonders von Hergt selbst und von Helfferich in seiner
großen Rede in der Stadthalle ruhig, ohne jede persönliche -chürfe gegenüber
den Fuh>ern der anderen Partei und -- das muß stark betont weiden -- mit
der zweifellosen Grundrichtung durchgeführt worden, dasz ein Weg zur Gesundung
Deutschlands nur dann sich öffne, wenn beide Parteien s.l Ueßlich loyal und
verständig zusammengehen. Es war nicht Parreigezänk, sondern die notwendige
Klärung vor der Preußenwahl, gerade auch den Anhängern der BoUsvartei
gegenüber durchaus notwendig, weil diese selbst wird endgültig Stellung nehmen
wüsse^, und man mit einer Halbheit der Deutichen Volkspaitei nicht in den
Wahlkampf gehen kann. Daher die Kritik an deren Verhalten in den Junttagen
der Kabinettsbildung, an ihrer Schwäche in der Koalition, an ihrem Naclilaufen
gegenüber der Sozialdemokraiie. Duser Siandpunkr an praktischen Beispielen
vargetan: Die Partei verleugnet nicht nimm Augenblick oppoilunistisch die Mon¬
archie, die ihr als die der Wesensart unseres Vilk^s entsprechende Regierungs-
form erscheint, so sehr sie sich dessen bewußt ist, tun ihre Zeit noch nicht
a/>omnem sei. Sie kämpft mit Entschiedenheit wie überhaupt für den preußischen
Staatsgedanken so auch gegen die Möglichkeit einer Abnennung Oberschlesiens
von Pieußen, weil sie i. E. dessen Lo lösung auch vom Reiche bedeuten würde.
Sie leugnet die Möglichkeit der Sozialisierung, der sie eigene positive Vorschläge
entgegenstellt, und ringt bewußt Mit der "überflüssigsten Partei," der Sozial¬
demokratie, mit der in ihrem heutigen Habitus Müller-Scheidemann zusammen¬
zugehen i r glatt unmöglich ist, um die deuische Arbeiterschaft.

El" zweiter Punkt. Hört man das Ecko der deniokiatischen Presse, so
Wöchte es scheimn, als habe Hannover widergehallt von Schlachirunn eines
jüuellosen Antisemitismus. ^ ir kennen die Wahrh-nslübe der Zeitungen vom
Schlage des "Berliner Tageb alls",' gerade in diesen Tagen deckte Diernch
Schüser die dort betriebene planmäßige Vrunnenvergifrung an der Lchandjchrifl
A>n "Ludendorffs Scheu vor der Wahrheit" einmal wie, er gründlich auf In
-Wirkiichk.it bedeutet Hannover alles andere eher als einen Si g der "Deutlch-
völkischen" im Sinne eines negativen Antisemitismus, hoffentlich vielmehr die
endgültige Verständigung über diese Frage im Sinne des gemcmmmen voniiven
völkischen Gedankens, wie er hell und rein im Vortr^e Ritters erklang.
Gerade hiern ist tue Deuischnationale Volkspanei zu etwas viel Höherem ge¬
worden, als einer noch so großen Partei allen Stils, gerade hierin ist sie in der
^at "gewaltige, hinreißende, zukunstS- und siege"sicheie Volksbewegung". Gerade
oas Gefühl hiervon erregte wirklich die Gemüter zu heiliger Begeisterung, ,p>arg
wie der göttliche Funke vom Redner auf die Hönr über, die ihm hingerissen
huschten. Die Gegner mögen dessen sich bewußt sein, day es sich im "D.uneben
Aolkstum" Wilhelm Stapels und in all den Bewegungen, die rin diesem Kenn¬
wort bezeichnet sind, um etwas Positives, Arterhaltendec, in den Tiefen deutscher
^?cele Wurzelndes handelt, wahrlich nicht um jenen Antisenntismus, den man
"le "Sozialdemokratie der Dummen" nannte.

Das fühlt die Jugend) sie würde sich nie einer Partei zuwenden,°'e bloß negieren oder Altes konsermcren wollte. Sie ist aus ihrer Natur
^raus der Halbheit Feind, sie hat aus ihrem Erlebnis des Schützengrabens


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Reichsspiegel

Wurde, wo alte Urteile und Vorurteile am stärksten zu überwinden waren, ging
diese Versammlung von Vertretern der Partei aus dem ganzen Reiche am
Willigsien mit. Das war nicht Stagnation, das war flutende Bewegung. Die
Stärke zeigte sich in dem zrrnilellosen Willen, es sich nicht aus dem Polster de
Opposition bequem zu machen, sondern angesichis der furchtbaren Lage des
Staates die Verantwortung auf sich zu nehmen um des Vaterlandes willen, so
schwer die Erbschaft drücken möchte Ich greife einzelne Punkte heraus, die meines
Erachtens in der Berichterstattung unscharf herausgekommen sind, um sie ganz
klar zu beleuchten.

Die Auseinandersetzung mit bei» Deutschen V^'lkspartei lag in der Luft,
zumal in Hannover, auf dem altererbter Boden d.s Bennigsenschen National¬
liberalismus. Sie ist besonders von Hergt selbst und von Helfferich in seiner
großen Rede in der Stadthalle ruhig, ohne jede persönliche -chürfe gegenüber
den Fuh>ern der anderen Partei und — das muß stark betont weiden — mit
der zweifellosen Grundrichtung durchgeführt worden, dasz ein Weg zur Gesundung
Deutschlands nur dann sich öffne, wenn beide Parteien s.l Ueßlich loyal und
verständig zusammengehen. Es war nicht Parreigezänk, sondern die notwendige
Klärung vor der Preußenwahl, gerade auch den Anhängern der BoUsvartei
gegenüber durchaus notwendig, weil diese selbst wird endgültig Stellung nehmen
wüsse^, und man mit einer Halbheit der Deutichen Volkspaitei nicht in den
Wahlkampf gehen kann. Daher die Kritik an deren Verhalten in den Junttagen
der Kabinettsbildung, an ihrer Schwäche in der Koalition, an ihrem Naclilaufen
gegenüber der Sozialdemokraiie. Duser Siandpunkr an praktischen Beispielen
vargetan: Die Partei verleugnet nicht nimm Augenblick oppoilunistisch die Mon¬
archie, die ihr als die der Wesensart unseres Vilk^s entsprechende Regierungs-
form erscheint, so sehr sie sich dessen bewußt ist, tun ihre Zeit noch nicht
a/>omnem sei. Sie kämpft mit Entschiedenheit wie überhaupt für den preußischen
Staatsgedanken so auch gegen die Möglichkeit einer Abnennung Oberschlesiens
von Pieußen, weil sie i. E. dessen Lo lösung auch vom Reiche bedeuten würde.
Sie leugnet die Möglichkeit der Sozialisierung, der sie eigene positive Vorschläge
entgegenstellt, und ringt bewußt Mit der „überflüssigsten Partei," der Sozial¬
demokratie, mit der in ihrem heutigen Habitus Müller-Scheidemann zusammen¬
zugehen i r glatt unmöglich ist, um die deuische Arbeiterschaft.

El» zweiter Punkt. Hört man das Ecko der deniokiatischen Presse, so
Wöchte es scheimn, als habe Hannover widergehallt von Schlachirunn eines
jüuellosen Antisemitismus. ^ ir kennen die Wahrh-nslübe der Zeitungen vom
Schlage des „Berliner Tageb alls",' gerade in diesen Tagen deckte Diernch
Schüser die dort betriebene planmäßige Vrunnenvergifrung an der Lchandjchrifl
A>n „Ludendorffs Scheu vor der Wahrheit" einmal wie, er gründlich auf In
-Wirkiichk.it bedeutet Hannover alles andere eher als einen Si g der „Deutlch-
völkischen" im Sinne eines negativen Antisemitismus, hoffentlich vielmehr die
endgültige Verständigung über diese Frage im Sinne des gemcmmmen voniiven
völkischen Gedankens, wie er hell und rein im Vortr^e Ritters erklang.
Gerade hiern ist tue Deuischnationale Volkspanei zu etwas viel Höherem ge¬
worden, als einer noch so großen Partei allen Stils, gerade hierin ist sie in der
^at „gewaltige, hinreißende, zukunstS- und siege»sicheie Volksbewegung". Gerade
oas Gefühl hiervon erregte wirklich die Gemüter zu heiliger Begeisterung, ,p>arg
wie der göttliche Funke vom Redner auf die Hönr über, die ihm hingerissen
huschten. Die Gegner mögen dessen sich bewußt sein, day es sich im „D.uneben
Aolkstum" Wilhelm Stapels und in all den Bewegungen, die rin diesem Kenn¬
wort bezeichnet sind, um etwas Positives, Arterhaltendec, in den Tiefen deutscher
^?cele Wurzelndes handelt, wahrlich nicht um jenen Antisenntismus, den man
"le „Sozialdemokratie der Dummen" nannte.

Das fühlt die Jugend) sie würde sich nie einer Partei zuwenden,°'e bloß negieren oder Altes konsermcren wollte. Sie ist aus ihrer Natur
^raus der Halbheit Feind, sie hat aus ihrem Erlebnis des Schützengrabens


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[0139] Reichsspiegel Wurde, wo alte Urteile und Vorurteile am stärksten zu überwinden waren, ging diese Versammlung von Vertretern der Partei aus dem ganzen Reiche am Willigsien mit. Das war nicht Stagnation, das war flutende Bewegung. Die Stärke zeigte sich in dem zrrnilellosen Willen, es sich nicht aus dem Polster de Opposition bequem zu machen, sondern angesichis der furchtbaren Lage des Staates die Verantwortung auf sich zu nehmen um des Vaterlandes willen, so schwer die Erbschaft drücken möchte Ich greife einzelne Punkte heraus, die meines Erachtens in der Berichterstattung unscharf herausgekommen sind, um sie ganz klar zu beleuchten. Die Auseinandersetzung mit bei» Deutschen V^'lkspartei lag in der Luft, zumal in Hannover, auf dem altererbter Boden d.s Bennigsenschen National¬ liberalismus. Sie ist besonders von Hergt selbst und von Helfferich in seiner großen Rede in der Stadthalle ruhig, ohne jede persönliche -chürfe gegenüber den Fuh>ern der anderen Partei und — das muß stark betont weiden — mit der zweifellosen Grundrichtung durchgeführt worden, dasz ein Weg zur Gesundung Deutschlands nur dann sich öffne, wenn beide Parteien s.l Ueßlich loyal und verständig zusammengehen. Es war nicht Parreigezänk, sondern die notwendige Klärung vor der Preußenwahl, gerade auch den Anhängern der BoUsvartei gegenüber durchaus notwendig, weil diese selbst wird endgültig Stellung nehmen wüsse^, und man mit einer Halbheit der Deutichen Volkspaitei nicht in den Wahlkampf gehen kann. Daher die Kritik an deren Verhalten in den Junttagen der Kabinettsbildung, an ihrer Schwäche in der Koalition, an ihrem Naclilaufen gegenüber der Sozialdemokraiie. Duser Siandpunkr an praktischen Beispielen vargetan: Die Partei verleugnet nicht nimm Augenblick oppoilunistisch die Mon¬ archie, die ihr als die der Wesensart unseres Vilk^s entsprechende Regierungs- form erscheint, so sehr sie sich dessen bewußt ist, tun ihre Zeit noch nicht a/>omnem sei. Sie kämpft mit Entschiedenheit wie überhaupt für den preußischen Staatsgedanken so auch gegen die Möglichkeit einer Abnennung Oberschlesiens von Pieußen, weil sie i. E. dessen Lo lösung auch vom Reiche bedeuten würde. Sie leugnet die Möglichkeit der Sozialisierung, der sie eigene positive Vorschläge entgegenstellt, und ringt bewußt Mit der „überflüssigsten Partei," der Sozial¬ demokratie, mit der in ihrem heutigen Habitus Müller-Scheidemann zusammen¬ zugehen i r glatt unmöglich ist, um die deuische Arbeiterschaft. El» zweiter Punkt. Hört man das Ecko der deniokiatischen Presse, so Wöchte es scheimn, als habe Hannover widergehallt von Schlachirunn eines jüuellosen Antisemitismus. ^ ir kennen die Wahrh-nslübe der Zeitungen vom Schlage des „Berliner Tageb alls",' gerade in diesen Tagen deckte Diernch Schüser die dort betriebene planmäßige Vrunnenvergifrung an der Lchandjchrifl A>n „Ludendorffs Scheu vor der Wahrheit" einmal wie, er gründlich auf In -Wirkiichk.it bedeutet Hannover alles andere eher als einen Si g der „Deutlch- völkischen" im Sinne eines negativen Antisemitismus, hoffentlich vielmehr die endgültige Verständigung über diese Frage im Sinne des gemcmmmen voniiven völkischen Gedankens, wie er hell und rein im Vortr^e Ritters erklang. Gerade hiern ist tue Deuischnationale Volkspanei zu etwas viel Höherem ge¬ worden, als einer noch so großen Partei allen Stils, gerade hierin ist sie in der ^at „gewaltige, hinreißende, zukunstS- und siege»sicheie Volksbewegung". Gerade oas Gefühl hiervon erregte wirklich die Gemüter zu heiliger Begeisterung, ,p>arg wie der göttliche Funke vom Redner auf die Hönr über, die ihm hingerissen huschten. Die Gegner mögen dessen sich bewußt sein, day es sich im „D.uneben Aolkstum" Wilhelm Stapels und in all den Bewegungen, die rin diesem Kenn¬ wort bezeichnet sind, um etwas Positives, Arterhaltendec, in den Tiefen deutscher ^?cele Wurzelndes handelt, wahrlich nicht um jenen Antisenntismus, den man "le „Sozialdemokratie der Dummen" nannte. Das fühlt die Jugend) sie würde sich nie einer Partei zuwenden,°'e bloß negieren oder Altes konsermcren wollte. Sie ist aus ihrer Natur ^raus der Halbheit Feind, sie hat aus ihrem Erlebnis des Schützengrabens 9*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_338022/139>, abgerufen am 15.05.2024.