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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Erstes Vierteljahr.

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<;) Nasjelsk--Scrpec. Sie ist ebenso wie die Strecke Plock--
Scrpez-- Gollub bereits im ^ Bau und bei Nasjelsk an die Bahn
Warschau--Mlawa angeschlossen.

Durch diese Bahnen werden vonLublin aus zwei voneinander unabhängige,
über Warschau--Mlawa und Lowitsch--Gollub führende unmittelbare Verkehrs¬
wege Rumänien--Galizien--Kongreßpvlen--Danzig geschaffen, die Zahl der von
Galizien nach Warschau und von dort nach Danzig laufenden Bahnen wesentlich
vermehrt, und dadurch schließlich ein enger Zusammenschluß Danzigs, Lembergs
und Przemysls mit der Landeshauptstadt Warschau erreicht. Der militärische
und politische Wert dieser Bahnen ist im Hinblick auf das Verhältnis Warschaus
zu Galizien und Danzig sowie mit Rücksicht auf die Bestrebungen PoleW, in ein
enges Verhältnis zu Rumänien zu gelangen, ohne weiteres klar. Wirtschaftlich
liegt er in der Ausfuhr rumänischen Getreides und galizischen Holzes über Danzig
nach Deutschland und England.

.2. Herstellung unmittelbarer Verbindungen von Westgalizien, besonders
Krakau, nach Warschau durch den Bau folgender Bahnen:
a) Krakau--Mjechow, wo sie auf die Linie Dombrowa--Kielzy
stößt, und
d) Dombrowa--Zelislawicc-^Tomaszow--Rawa -- Skierniewiee,
wo der Anschluß an die Warschau--Wiener Bahn erreicht wird.

Beide Bahnen haben besonders mit Rücksicht auf Oberschlesien und infolge
unmittelbarer Verbindung des Kohlenbeckens von Dombrowa mit Warschau große
Politische, militärische und wirtschaftliche Bedeutung. Ihr militärischer Wort wird noch
erhöht durch den Bau zweier zur slowakischen Grenze führenden Seitenstränge der
galizischen Hauptbahn, der Bahnen OSwienchm--Kenty--Saybusch, Krakau--
Wieliczka---Mszana und Verlängerung der letzteren von Neumarkt aus an der
slowakischen Grenze entlang über Szawnica--Kroszicnko nach Neu-Sanden.

3. Anschluß des Kohlenbeckens von Dombrowa an das Industriegebiet
vom Lodz und die aus Polen nach Danzig führenden Strecken durch
den Bau folgender Bahnen:
".) Dombrowa -- Sjcwersz -- Tschenstochau--Sdunska Wola--Len-
tschicä--Kutno--Ploch wo sie mit der über Raton--Lowitsch
heraufführenden Galizien--Danzig-Strecke zusammenstößt. Eine
Abzweigung soll von Lentschica nach Lodz führen. Diese sowie
der Teil Lentschica--Kntno--Ploek der Hauptstrecke sind bereits
im Bau,
l") Dombrowa--Tschenstvchau--Weljun--Sjcradz--Warta--Wloc-
lawek, wo sie Anschluß an die Warschau--Thorner Strecke
findet.

Der politische, militärische und wirtschaftliche Wert dieser Bahnen ist ohne
weiteres einleuchtend. Er bedarf keiner weiteren Betonung.

4. Herstellung von drei durchlaufenden Verbindungen von Ost- nach West-
Polen durch den Bau folgender Bahnen:
->) 5otro--Koko--Komm--Stralkowo, die bei Kutno auf die
Warschau--Thorncr Strecke stößt und auf der anderen Seite

<;) Nasjelsk—Scrpec. Sie ist ebenso wie die Strecke Plock—
Scrpez— Gollub bereits im ^ Bau und bei Nasjelsk an die Bahn
Warschau—Mlawa angeschlossen.

Durch diese Bahnen werden vonLublin aus zwei voneinander unabhängige,
über Warschau—Mlawa und Lowitsch—Gollub führende unmittelbare Verkehrs¬
wege Rumänien—Galizien—Kongreßpvlen—Danzig geschaffen, die Zahl der von
Galizien nach Warschau und von dort nach Danzig laufenden Bahnen wesentlich
vermehrt, und dadurch schließlich ein enger Zusammenschluß Danzigs, Lembergs
und Przemysls mit der Landeshauptstadt Warschau erreicht. Der militärische
und politische Wert dieser Bahnen ist im Hinblick auf das Verhältnis Warschaus
zu Galizien und Danzig sowie mit Rücksicht auf die Bestrebungen PoleW, in ein
enges Verhältnis zu Rumänien zu gelangen, ohne weiteres klar. Wirtschaftlich
liegt er in der Ausfuhr rumänischen Getreides und galizischen Holzes über Danzig
nach Deutschland und England.

.2. Herstellung unmittelbarer Verbindungen von Westgalizien, besonders
Krakau, nach Warschau durch den Bau folgender Bahnen:
a) Krakau—Mjechow, wo sie auf die Linie Dombrowa—Kielzy
stößt, und
d) Dombrowa—Zelislawicc-^Tomaszow—Rawa — Skierniewiee,
wo der Anschluß an die Warschau—Wiener Bahn erreicht wird.

Beide Bahnen haben besonders mit Rücksicht auf Oberschlesien und infolge
unmittelbarer Verbindung des Kohlenbeckens von Dombrowa mit Warschau große
Politische, militärische und wirtschaftliche Bedeutung. Ihr militärischer Wort wird noch
erhöht durch den Bau zweier zur slowakischen Grenze führenden Seitenstränge der
galizischen Hauptbahn, der Bahnen OSwienchm—Kenty—Saybusch, Krakau—
Wieliczka-—Mszana und Verlängerung der letzteren von Neumarkt aus an der
slowakischen Grenze entlang über Szawnica—Kroszicnko nach Neu-Sanden.

3. Anschluß des Kohlenbeckens von Dombrowa an das Industriegebiet
vom Lodz und die aus Polen nach Danzig führenden Strecken durch
den Bau folgender Bahnen:
».) Dombrowa — Sjcwersz — Tschenstochau—Sdunska Wola—Len-
tschicä—Kutno—Ploch wo sie mit der über Raton—Lowitsch
heraufführenden Galizien—Danzig-Strecke zusammenstößt. Eine
Abzweigung soll von Lentschica nach Lodz führen. Diese sowie
der Teil Lentschica—Kntno—Ploek der Hauptstrecke sind bereits
im Bau,
l») Dombrowa—Tschenstvchau—Weljun—Sjcradz—Warta—Wloc-
lawek, wo sie Anschluß an die Warschau—Thorner Strecke
findet.

Der politische, militärische und wirtschaftliche Wert dieser Bahnen ist ohne
weiteres einleuchtend. Er bedarf keiner weiteren Betonung.

4. Herstellung von drei durchlaufenden Verbindungen von Ost- nach West-
Polen durch den Bau folgender Bahnen:
->) 5otro—Koko—Komm—Stralkowo, die bei Kutno auf die
Warschau—Thorncr Strecke stößt und auf der anderen Seite

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_338432/189>, abgerufen am 24.05.2024.