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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Drittes Vierteljahr.

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[Beginn Spaltensatz]

Während des Krieges von amtlicher Seite
das Durcheinander, das NichtVorhandensein
einer einheitlichen Kriegsführung ausheilen
unserer Feinde betont, und wir erfahren
nun autorativ, daß es ausheilen der Mittel¬
mächte überhaupt nie vorhanden war oder
von Fall zu Fall "erhandelt" werden mußte.
Es ist bedauerlich, daß der General von
Freytag-Loringhoven, der zu Beginn des
Krieges Militärbevollmächtiger im öster¬
reichisch-ungarischen Hauptquartier war, sich
noch nicht geäußert hat. Dem Stürglh'schen
Buche ist zu entnehmen, daß gerade er keine
leichten Tage bei Conrad verlebt hat. Gerade
dies Zusammenarbeiten oder vielmehr Nicht-
zusammenarbeiten der beiden Heeresleitungen
ist ein besonderer Teil der Politischen und
militärpolitischen Kriegsgeschichte und scheint
uns von den dazu berufenen Kreisen etwas
vernachlässigt zu sein. Es wäre zu wünschen,
daß sich Männer finden, die sich mit dieser
Frage eingehender beschäftigen.

[Spaltenumbruch]
Perthes A.-G., Gotha 1921. Preis Mark
14.--.

Fesselnd kann Wendet schreiben, ja kokett.
Die Balkanfeuilletons dieses sozialistisch¬
journalistischen Gesandten der deutschen Re¬
publik lesen sich prickelnd, geistreich, ein¬
schmeichelnd. Ob das freilich ein Politiker
ist, der ernst zu nehmen, daran mag gerade
der zweifeln, dem Wendels stilistische Gaben
seine größten scheinen. Hat er doch eigens
sich seine Schwärmerei für den südslawischen
Nationalismus in den Kopf gesetzt, um den
deutschen zu schmähen und zu "überwinden".
Die Balkandiplomaten mögen diesen selbst¬
gefälligen Mußdeutschen nicht übel mit dem
weißen Quast bearbeiten. Der erste deutsche
Philosoph, der die nationale Machtpolitik
begriff und wissenschaftlich ergriff, war Hegel.
Die 1801 entstandene "Verfassung Deutsch¬
lands" (erst 1893 veröffentlicht!) wird hier
auf Grund der besten (Lassonschen) Ausgabe
in der billigen Reclam-Sammlung allen
denen zugänglich gemacht, die aus der Ge¬
schichte für die Zukunft lernen wollen.

[Ende Spaltensatz]
Hermann Wendet, Aus dem südslawischen
Risorgimento. Verlag Friedrich Andreas


Verantwortlich : Hans von Sodcnftcrn in Berlin.
Schriftleitnng und Verlag: Berlin SW II, Tempelhofer User 35 a, Fernruf - Lühow K5U>.
Verlag: K. F. Koester, Wteilung Grenzvoten, Berlin.
Druck: "Der Reichsbote" G. in. o. H. in Berlin SV II, Dessauer Straße M/87.

Rücksendung von Manuskripten erfolgt nur gegen beigefügtes Rückporto.
Nachdruck sämtlicher Aufsätze ist nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlages gestattet.



Vücherliste

[Beginn Spaltensatz]
Bingold, Dr. Heinrich. Hermann Grabt.
Ein neuer deutscher Maler-Romantiker.
Walter Häbecke Verlag, Stuttgart.
Die Deutsche Waffenstillstandskommission.
Bericht über ihre Tätigkeit vom Abschluß
des Waffenstillstandes bis zum Inkraft¬
treten des Friedens. Autorisierte Ausgabe.
Im Auftrage der Deutschen Waffenstill-
stands-Kommisston. Materialien, betreffend
die Waffenstillstandsverhandlungen. Teil
VIII. Deutsche Verlags-Gesellschaft für
Politik und Geschichte in. b. H, Charlotten¬
burg 1920.
Deutsche Wanderlieder. Jnselbücher Ur. 813.
Insel-Verlag zu Leipzig.
Die freie studentische Produktionsgemein-
schaft als Vorstufe der Einheitsschule.
Verlag Gesellschaft und Erziehung G. in.
b. H., Berlin-Fichtenau. 1920.
KSckell, Lothar, Dr. jur. Der Schweige¬
befehl. Verlag von I. C. B. Mohr (Paul
Siebeck), Tübingen. 1920.
[Spaltenumbruch]
Klöres, Hans. Weltwahnsinn -- Weltwende.
Zurück zur Vernunft. Verlag Hans Robert
Engelmann, Berlin. 1920.
Institut für Deutschtum im Ausland an der
Universität Marburg. I. Jahresbericht
(1919/20). Marburg (Lahn). 1920.
N. G. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung.
Lindner, H. G. Der Primus. Felsen-Verlag.
Buchenbach (Baden). 1920. M. 14, geb.
M. 20.
Maaß, Harry. Die Pflanze im Landschafts¬
bilde. Verlag von Quelle ö- Meyer,
Leipzig. , Naturwissenschaftliche Bibliothek
für Jugend und Volk. Herausgegeben
von Konrad Holler und Dr. Georg Ulmer.
Müller, Adam. Zwölf Reden über die Be¬
redsamkeit und deren Verfall in Deutsch¬
land. München. Drei-Masken-Verlag.
1920.
Natorv, Paul. Genossenschaftliche Erziehung
als Grundlage zum Neubau des Volks-
tums und des Menschentums. Verlag von
Julius Springer, Berlin. 1920.
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Während des Krieges von amtlicher Seite
das Durcheinander, das NichtVorhandensein
einer einheitlichen Kriegsführung ausheilen
unserer Feinde betont, und wir erfahren
nun autorativ, daß es ausheilen der Mittel¬
mächte überhaupt nie vorhanden war oder
von Fall zu Fall „erhandelt" werden mußte.
Es ist bedauerlich, daß der General von
Freytag-Loringhoven, der zu Beginn des
Krieges Militärbevollmächtiger im öster¬
reichisch-ungarischen Hauptquartier war, sich
noch nicht geäußert hat. Dem Stürglh'schen
Buche ist zu entnehmen, daß gerade er keine
leichten Tage bei Conrad verlebt hat. Gerade
dies Zusammenarbeiten oder vielmehr Nicht-
zusammenarbeiten der beiden Heeresleitungen
ist ein besonderer Teil der Politischen und
militärpolitischen Kriegsgeschichte und scheint
uns von den dazu berufenen Kreisen etwas
vernachlässigt zu sein. Es wäre zu wünschen,
daß sich Männer finden, die sich mit dieser
Frage eingehender beschäftigen.

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Perthes A.-G., Gotha 1921. Preis Mark
14.—.

Fesselnd kann Wendet schreiben, ja kokett.
Die Balkanfeuilletons dieses sozialistisch¬
journalistischen Gesandten der deutschen Re¬
publik lesen sich prickelnd, geistreich, ein¬
schmeichelnd. Ob das freilich ein Politiker
ist, der ernst zu nehmen, daran mag gerade
der zweifeln, dem Wendels stilistische Gaben
seine größten scheinen. Hat er doch eigens
sich seine Schwärmerei für den südslawischen
Nationalismus in den Kopf gesetzt, um den
deutschen zu schmähen und zu „überwinden".
Die Balkandiplomaten mögen diesen selbst¬
gefälligen Mußdeutschen nicht übel mit dem
weißen Quast bearbeiten. Der erste deutsche
Philosoph, der die nationale Machtpolitik
begriff und wissenschaftlich ergriff, war Hegel.
Die 1801 entstandene „Verfassung Deutsch¬
lands" (erst 1893 veröffentlicht!) wird hier
auf Grund der besten (Lassonschen) Ausgabe
in der billigen Reclam-Sammlung allen
denen zugänglich gemacht, die aus der Ge¬
schichte für die Zukunft lernen wollen.

[Ende Spaltensatz]
Hermann Wendet, Aus dem südslawischen
Risorgimento. Verlag Friedrich Andreas


Verantwortlich : Hans von Sodcnftcrn in Berlin.
Schriftleitnng und Verlag: Berlin SW II, Tempelhofer User 35 a, Fernruf - Lühow K5U>.
Verlag: K. F. Koester, Wteilung Grenzvoten, Berlin.
Druck: „Der Reichsbote" G. in. o. H. in Berlin SV II, Dessauer Straße M/87.

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[Beginn Spaltensatz]
Bingold, Dr. Heinrich. Hermann Grabt.
Ein neuer deutscher Maler-Romantiker.
Walter Häbecke Verlag, Stuttgart.
Die Deutsche Waffenstillstandskommission.
Bericht über ihre Tätigkeit vom Abschluß
des Waffenstillstandes bis zum Inkraft¬
treten des Friedens. Autorisierte Ausgabe.
Im Auftrage der Deutschen Waffenstill-
stands-Kommisston. Materialien, betreffend
die Waffenstillstandsverhandlungen. Teil
VIII. Deutsche Verlags-Gesellschaft für
Politik und Geschichte in. b. H, Charlotten¬
burg 1920.
Deutsche Wanderlieder. Jnselbücher Ur. 813.
Insel-Verlag zu Leipzig.
Die freie studentische Produktionsgemein-
schaft als Vorstufe der Einheitsschule.
Verlag Gesellschaft und Erziehung G. in.
b. H., Berlin-Fichtenau. 1920.
KSckell, Lothar, Dr. jur. Der Schweige¬
befehl. Verlag von I. C. B. Mohr (Paul
Siebeck), Tübingen. 1920.
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Klöres, Hans. Weltwahnsinn — Weltwende.
Zurück zur Vernunft. Verlag Hans Robert
Engelmann, Berlin. 1920.
Institut für Deutschtum im Ausland an der
Universität Marburg. I. Jahresbericht
(1919/20). Marburg (Lahn). 1920.
N. G. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung.
Lindner, H. G. Der Primus. Felsen-Verlag.
Buchenbach (Baden). 1920. M. 14, geb.
M. 20.
Maaß, Harry. Die Pflanze im Landschafts¬
bilde. Verlag von Quelle ö- Meyer,
Leipzig. , Naturwissenschaftliche Bibliothek
für Jugend und Volk. Herausgegeben
von Konrad Holler und Dr. Georg Ulmer.
Müller, Adam. Zwölf Reden über die Be¬
redsamkeit und deren Verfall in Deutsch¬
land. München. Drei-Masken-Verlag.
1920.
Natorv, Paul. Genossenschaftliche Erziehung
als Grundlage zum Neubau des Volks-
tums und des Menschentums. Verlag von
Julius Springer, Berlin. 1920.
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[0092] Bücherkiste Während des Krieges von amtlicher Seite das Durcheinander, das NichtVorhandensein einer einheitlichen Kriegsführung ausheilen unserer Feinde betont, und wir erfahren nun autorativ, daß es ausheilen der Mittel¬ mächte überhaupt nie vorhanden war oder von Fall zu Fall „erhandelt" werden mußte. Es ist bedauerlich, daß der General von Freytag-Loringhoven, der zu Beginn des Krieges Militärbevollmächtiger im öster¬ reichisch-ungarischen Hauptquartier war, sich noch nicht geäußert hat. Dem Stürglh'schen Buche ist zu entnehmen, daß gerade er keine leichten Tage bei Conrad verlebt hat. Gerade dies Zusammenarbeiten oder vielmehr Nicht- zusammenarbeiten der beiden Heeresleitungen ist ein besonderer Teil der Politischen und militärpolitischen Kriegsgeschichte und scheint uns von den dazu berufenen Kreisen etwas vernachlässigt zu sein. Es wäre zu wünschen, daß sich Männer finden, die sich mit dieser Frage eingehender beschäftigen. Perthes A.-G., Gotha 1921. Preis Mark 14.—. Fesselnd kann Wendet schreiben, ja kokett. Die Balkanfeuilletons dieses sozialistisch¬ journalistischen Gesandten der deutschen Re¬ publik lesen sich prickelnd, geistreich, ein¬ schmeichelnd. Ob das freilich ein Politiker ist, der ernst zu nehmen, daran mag gerade der zweifeln, dem Wendels stilistische Gaben seine größten scheinen. Hat er doch eigens sich seine Schwärmerei für den südslawischen Nationalismus in den Kopf gesetzt, um den deutschen zu schmähen und zu „überwinden". Die Balkandiplomaten mögen diesen selbst¬ gefälligen Mußdeutschen nicht übel mit dem weißen Quast bearbeiten. Der erste deutsche Philosoph, der die nationale Machtpolitik begriff und wissenschaftlich ergriff, war Hegel. Die 1801 entstandene „Verfassung Deutsch¬ lands" (erst 1893 veröffentlicht!) wird hier auf Grund der besten (Lassonschen) Ausgabe in der billigen Reclam-Sammlung allen denen zugänglich gemacht, die aus der Ge¬ schichte für die Zukunft lernen wollen. Hermann Wendet, Aus dem südslawischen Risorgimento. Verlag Friedrich Andreas Verantwortlich : Hans von Sodcnftcrn in Berlin. Schriftleitnng und Verlag: Berlin SW II, Tempelhofer User 35 a, Fernruf - Lühow K5U>. Verlag: K. F. Koester, Wteilung Grenzvoten, Berlin. Druck: „Der Reichsbote" G. in. o. H. in Berlin SV II, Dessauer Straße M/87. Rücksendung von Manuskripten erfolgt nur gegen beigefügtes Rückporto. Nachdruck sämtlicher Aufsätze ist nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlages gestattet. Vücherliste Bingold, Dr. Heinrich. Hermann Grabt. Ein neuer deutscher Maler-Romantiker. Walter Häbecke Verlag, Stuttgart. Die Deutsche Waffenstillstandskommission. Bericht über ihre Tätigkeit vom Abschluß des Waffenstillstandes bis zum Inkraft¬ treten des Friedens. Autorisierte Ausgabe. Im Auftrage der Deutschen Waffenstill- stands-Kommisston. Materialien, betreffend die Waffenstillstandsverhandlungen. Teil VIII. Deutsche Verlags-Gesellschaft für Politik und Geschichte in. b. H, Charlotten¬ burg 1920. Deutsche Wanderlieder. Jnselbücher Ur. 813. Insel-Verlag zu Leipzig. Die freie studentische Produktionsgemein- schaft als Vorstufe der Einheitsschule. Verlag Gesellschaft und Erziehung G. in. b. H., Berlin-Fichtenau. 1920. KSckell, Lothar, Dr. jur. Der Schweige¬ befehl. Verlag von I. C. B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen. 1920. Klöres, Hans. Weltwahnsinn — Weltwende. Zurück zur Vernunft. Verlag Hans Robert Engelmann, Berlin. 1920. Institut für Deutschtum im Ausland an der Universität Marburg. I. Jahresbericht (1919/20). Marburg (Lahn). 1920. N. G. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung. Lindner, H. G. Der Primus. Felsen-Verlag. Buchenbach (Baden). 1920. M. 14, geb. M. 20. Maaß, Harry. Die Pflanze im Landschafts¬ bilde. Verlag von Quelle ö- Meyer, Leipzig. , Naturwissenschaftliche Bibliothek für Jugend und Volk. Herausgegeben von Konrad Holler und Dr. Georg Ulmer. Müller, Adam. Zwölf Reden über die Be¬ redsamkeit und deren Verfall in Deutsch¬ land. München. Drei-Masken-Verlag. 1920. Natorv, Paul. Genossenschaftliche Erziehung als Grundlage zum Neubau des Volks- tums und des Menschentums. Verlag von Julius Springer, Berlin. 1920.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339148/92>, abgerufen am 22.05.2024.