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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr.

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das stetige Sinken des Sterlings betrachten, um zu erkennen, daß Zwar seine
unbezähmbare Tapferkeit und Bereitwilligkeit, seinen Schwierigkeiten offen zu be¬
gegnen und sich erbarmungslos zu besteuern, England wahrscheinlich über Wasser
halten werden, bis es ans Ufer gelangt, daß es aber niemand mit ins Boot
nehmen kann, ohne daß dieses sinkt. Denn ganz anders als Amerika hat Eng¬
land zugesetzt im deutschen Krieg. Das übrige West- und Mitteleuropa hängt
von Deutschlands und Frankreichs Lage ab.

4. Frankreich ist wirtschaftlich totwund, einzig durch eine große deutsche
Kriegsentschädigung zu retten.

5. Aus Deutschen Bolschewisten zu machen, ist schwer, aber es wird ge¬
schehen, wenn die Entente sie zu lange ohne Hilfe und Hoffnung läßt.

6. Frankreich ist besessen nicht nur von militärischer Furcht vor Deutschland,
sondern auch von der Furcht, daß sich Deutschland wirtschaftlich rascher erholen
könne als Frankreich selbst. Daher das lange Zögern, die Höhe der Kriegs¬
entschädigung festzusetzen und die ruinöse Höhe derselben; daher der Raub deutscher
Kohlen usw. und der französische Widerstand gegen ausländische Anleihen Deutsch¬
lands, und die erklärte Feindseligkeit gegen alles, was den Friedensvertrag mildert,
ihn zu verschärfen.

7. "Ich glaube, daß im Rheinland eine feindliche Militärbesatzung in ihrer
Reinkultur zu sehen ist; und in ihrer Reinkultur ist sie, wie ich aus persönlicher
Beobachlmig sagen kann, brutal, herausfordernd, den Krieg fortsetzend . . .
Während der vierzehn Monate, in denen ich als Mitglied der Rheinlandkommission
wirkte, wurde ich jeden Tag empörter, daß irgend ein Verantwortlicher bereit sei,
die Welt mit einer solchen Haß- und Kriegssaat zu verfluchen, wie dieser Ein¬
richtung. Ich könnte die Einzelheiten häufen, bis jeder Amerikaner ebenso ent¬
rüstet wäre, aber ich will es der Einbildungskraft meiner Leser überlassen, sich
auszumalen, was das Schlußergebnis einer fünfzehnjährigen Besetzung der Ost-
staaten der amerikanischen Union durch siegreiche deutsche oder sonstige feindliche
Truppen sein würde."

8. Für die französischen Machenschaften zur Ausrufung einer rheinischen
Republik und den amerikanischen Widerstand dagegen gibt Noyes geschichtlich be¬
merkenswerte Einzelheiten. Er bestätigt, daß der Dortensche Staat, dessen Aus¬
rufung Amerika erschwert hat. nur vorläufig noch im Verband des Reiches bleiben,
später ganz unabhängig werden sollte.

9. "Mehr als die Hälfte des beweglichen Goldes der Welt ist in die Ver-
einigten Staaten gekommen; dort ist auch der Löwenanteil der Rohstoffe. Wenn
wir nicht rasch wenigstens zum Teil das finanzielle Gleichgewicht der Welt wieder
herstellen, wird unser Besitz der von Europa benötigten Stoffe zuzüglich unseres
Gold- und Kreoitmvnopols, ohne das Europa uns die Stoffe nicht abkaufen kann,
mit sprechenden Ergebnis auf unser eigenes Wirtschaftsleben zurückwirken." In¬
zwischen wütet in dem zerrütteten Europa die Rache der Eroberungs-. Militär-,
Zerstörungspolitik schlimmer als je, je weniger Europa sich diese Verheerungen
noch leisten dürfte. Die französisch-polnisch-belgisch-tschechische Kontinentalpolitik
'se der größie Rückschritt.--

10. Amerikas Aufgabe -- die allein von ihm zu leisten ist zerfällt in

s) Aufrichtung eines wirklichen Völkerbundes unter amerikanischer Leitung.

b) Beseitigung der französischen Angstpolitik und des Militarismus.

c) Finanzielle Führerschaft der Vereinigten Staaten in der wirtschaftlichen
Rettung Europas.

et) Streichung der französischen") Kriegsschuld an die Vereinigten Staaten.
¬

Noyes Gedanken sind heute die Gedanken der führenden Männer in Eng
land wie auch vieler einsichtiger Köpfe in Amerika. Die Schwierigkeit liegt vor
allem darin, daß Frankreich seine eigenen Schulden freiwillig niemals- streichen
>"ße, wenn dadurch auch eine entsprechende Erleichterung der deutschen Bürde er-



*) Sticht der englischen I Hier widerspricht Noyes dem Vorschlag von Keynes.

das stetige Sinken des Sterlings betrachten, um zu erkennen, daß Zwar seine
unbezähmbare Tapferkeit und Bereitwilligkeit, seinen Schwierigkeiten offen zu be¬
gegnen und sich erbarmungslos zu besteuern, England wahrscheinlich über Wasser
halten werden, bis es ans Ufer gelangt, daß es aber niemand mit ins Boot
nehmen kann, ohne daß dieses sinkt. Denn ganz anders als Amerika hat Eng¬
land zugesetzt im deutschen Krieg. Das übrige West- und Mitteleuropa hängt
von Deutschlands und Frankreichs Lage ab.

4. Frankreich ist wirtschaftlich totwund, einzig durch eine große deutsche
Kriegsentschädigung zu retten.

5. Aus Deutschen Bolschewisten zu machen, ist schwer, aber es wird ge¬
schehen, wenn die Entente sie zu lange ohne Hilfe und Hoffnung läßt.

6. Frankreich ist besessen nicht nur von militärischer Furcht vor Deutschland,
sondern auch von der Furcht, daß sich Deutschland wirtschaftlich rascher erholen
könne als Frankreich selbst. Daher das lange Zögern, die Höhe der Kriegs¬
entschädigung festzusetzen und die ruinöse Höhe derselben; daher der Raub deutscher
Kohlen usw. und der französische Widerstand gegen ausländische Anleihen Deutsch¬
lands, und die erklärte Feindseligkeit gegen alles, was den Friedensvertrag mildert,
ihn zu verschärfen.

7. „Ich glaube, daß im Rheinland eine feindliche Militärbesatzung in ihrer
Reinkultur zu sehen ist; und in ihrer Reinkultur ist sie, wie ich aus persönlicher
Beobachlmig sagen kann, brutal, herausfordernd, den Krieg fortsetzend . . .
Während der vierzehn Monate, in denen ich als Mitglied der Rheinlandkommission
wirkte, wurde ich jeden Tag empörter, daß irgend ein Verantwortlicher bereit sei,
die Welt mit einer solchen Haß- und Kriegssaat zu verfluchen, wie dieser Ein¬
richtung. Ich könnte die Einzelheiten häufen, bis jeder Amerikaner ebenso ent¬
rüstet wäre, aber ich will es der Einbildungskraft meiner Leser überlassen, sich
auszumalen, was das Schlußergebnis einer fünfzehnjährigen Besetzung der Ost-
staaten der amerikanischen Union durch siegreiche deutsche oder sonstige feindliche
Truppen sein würde."

8. Für die französischen Machenschaften zur Ausrufung einer rheinischen
Republik und den amerikanischen Widerstand dagegen gibt Noyes geschichtlich be¬
merkenswerte Einzelheiten. Er bestätigt, daß der Dortensche Staat, dessen Aus¬
rufung Amerika erschwert hat. nur vorläufig noch im Verband des Reiches bleiben,
später ganz unabhängig werden sollte.

9. „Mehr als die Hälfte des beweglichen Goldes der Welt ist in die Ver-
einigten Staaten gekommen; dort ist auch der Löwenanteil der Rohstoffe. Wenn
wir nicht rasch wenigstens zum Teil das finanzielle Gleichgewicht der Welt wieder
herstellen, wird unser Besitz der von Europa benötigten Stoffe zuzüglich unseres
Gold- und Kreoitmvnopols, ohne das Europa uns die Stoffe nicht abkaufen kann,
mit sprechenden Ergebnis auf unser eigenes Wirtschaftsleben zurückwirken." In¬
zwischen wütet in dem zerrütteten Europa die Rache der Eroberungs-. Militär-,
Zerstörungspolitik schlimmer als je, je weniger Europa sich diese Verheerungen
noch leisten dürfte. Die französisch-polnisch-belgisch-tschechische Kontinentalpolitik
'se der größie Rückschritt.—

10. Amerikas Aufgabe — die allein von ihm zu leisten ist zerfällt in

s) Aufrichtung eines wirklichen Völkerbundes unter amerikanischer Leitung.

b) Beseitigung der französischen Angstpolitik und des Militarismus.

c) Finanzielle Führerschaft der Vereinigten Staaten in der wirtschaftlichen
Rettung Europas.

et) Streichung der französischen") Kriegsschuld an die Vereinigten Staaten.
¬

Noyes Gedanken sind heute die Gedanken der führenden Männer in Eng
land wie auch vieler einsichtiger Köpfe in Amerika. Die Schwierigkeit liegt vor
allem darin, daß Frankreich seine eigenen Schulden freiwillig niemals- streichen
>"ße, wenn dadurch auch eine entsprechende Erleichterung der deutschen Bürde er-



*) Sticht der englischen I Hier widerspricht Noyes dem Vorschlag von Keynes.
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[0227] das stetige Sinken des Sterlings betrachten, um zu erkennen, daß Zwar seine unbezähmbare Tapferkeit und Bereitwilligkeit, seinen Schwierigkeiten offen zu be¬ gegnen und sich erbarmungslos zu besteuern, England wahrscheinlich über Wasser halten werden, bis es ans Ufer gelangt, daß es aber niemand mit ins Boot nehmen kann, ohne daß dieses sinkt. Denn ganz anders als Amerika hat Eng¬ land zugesetzt im deutschen Krieg. Das übrige West- und Mitteleuropa hängt von Deutschlands und Frankreichs Lage ab. 4. Frankreich ist wirtschaftlich totwund, einzig durch eine große deutsche Kriegsentschädigung zu retten. 5. Aus Deutschen Bolschewisten zu machen, ist schwer, aber es wird ge¬ schehen, wenn die Entente sie zu lange ohne Hilfe und Hoffnung läßt. 6. Frankreich ist besessen nicht nur von militärischer Furcht vor Deutschland, sondern auch von der Furcht, daß sich Deutschland wirtschaftlich rascher erholen könne als Frankreich selbst. Daher das lange Zögern, die Höhe der Kriegs¬ entschädigung festzusetzen und die ruinöse Höhe derselben; daher der Raub deutscher Kohlen usw. und der französische Widerstand gegen ausländische Anleihen Deutsch¬ lands, und die erklärte Feindseligkeit gegen alles, was den Friedensvertrag mildert, ihn zu verschärfen. 7. „Ich glaube, daß im Rheinland eine feindliche Militärbesatzung in ihrer Reinkultur zu sehen ist; und in ihrer Reinkultur ist sie, wie ich aus persönlicher Beobachlmig sagen kann, brutal, herausfordernd, den Krieg fortsetzend . . . Während der vierzehn Monate, in denen ich als Mitglied der Rheinlandkommission wirkte, wurde ich jeden Tag empörter, daß irgend ein Verantwortlicher bereit sei, die Welt mit einer solchen Haß- und Kriegssaat zu verfluchen, wie dieser Ein¬ richtung. Ich könnte die Einzelheiten häufen, bis jeder Amerikaner ebenso ent¬ rüstet wäre, aber ich will es der Einbildungskraft meiner Leser überlassen, sich auszumalen, was das Schlußergebnis einer fünfzehnjährigen Besetzung der Ost- staaten der amerikanischen Union durch siegreiche deutsche oder sonstige feindliche Truppen sein würde." 8. Für die französischen Machenschaften zur Ausrufung einer rheinischen Republik und den amerikanischen Widerstand dagegen gibt Noyes geschichtlich be¬ merkenswerte Einzelheiten. Er bestätigt, daß der Dortensche Staat, dessen Aus¬ rufung Amerika erschwert hat. nur vorläufig noch im Verband des Reiches bleiben, später ganz unabhängig werden sollte. 9. „Mehr als die Hälfte des beweglichen Goldes der Welt ist in die Ver- einigten Staaten gekommen; dort ist auch der Löwenanteil der Rohstoffe. Wenn wir nicht rasch wenigstens zum Teil das finanzielle Gleichgewicht der Welt wieder herstellen, wird unser Besitz der von Europa benötigten Stoffe zuzüglich unseres Gold- und Kreoitmvnopols, ohne das Europa uns die Stoffe nicht abkaufen kann, mit sprechenden Ergebnis auf unser eigenes Wirtschaftsleben zurückwirken." In¬ zwischen wütet in dem zerrütteten Europa die Rache der Eroberungs-. Militär-, Zerstörungspolitik schlimmer als je, je weniger Europa sich diese Verheerungen noch leisten dürfte. Die französisch-polnisch-belgisch-tschechische Kontinentalpolitik 'se der größie Rückschritt.— 10. Amerikas Aufgabe — die allein von ihm zu leisten ist zerfällt in s) Aufrichtung eines wirklichen Völkerbundes unter amerikanischer Leitung. b) Beseitigung der französischen Angstpolitik und des Militarismus. c) Finanzielle Führerschaft der Vereinigten Staaten in der wirtschaftlichen Rettung Europas. et) Streichung der französischen") Kriegsschuld an die Vereinigten Staaten. ¬ Noyes Gedanken sind heute die Gedanken der führenden Männer in Eng land wie auch vieler einsichtiger Köpfe in Amerika. Die Schwierigkeit liegt vor allem darin, daß Frankreich seine eigenen Schulden freiwillig niemals- streichen >"ße, wenn dadurch auch eine entsprechende Erleichterung der deutschen Bürde er- *) Sticht der englischen I Hier widerspricht Noyes dem Vorschlag von Keynes.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548/227>, abgerufen am 14.05.2024.