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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr.

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ebenso wenig entscheiden könne, wie Lloyd George. Er hat nur getan, was er
nickt lassen konnte. Clemenceaus Pistole saß ihm auf der Brust. Daß er die
Tür zum 'Verständigungsfrieden zuschlug, wird ihm von dessen Freunden in Eng¬
land natürlich verübelt; einen Strick daraus können sie ihm aber nicht drehen/
so lauge die öffentliche Meinung für den Verzicht an"f Frankreich und Italien
nicht reif ist. Bis dahin muß England ihretwegen aufs Ganze .gehen. 'Jntransigenz
ist die eonciitio sine, qua non für die Solidarität der Entente. Das wurde zum
ersten Male in Versailles unumwunden eingestanden. Die dort geschmiedeten
Bande zwischen England und Frankreich-Italien sind nur von romanischer Seite
wieder zu lösen. Bis Frankreich nicht kapituliert, kommen wir mit England nicht
weiter. Der Zusammenbruch Frankreichs ist aber nur Vorbedingung und noch
nicht zureichender Grund für die Kapitulation Englands. Wenn es der Unter¬
seeboote nicht Herr wird, werden loir es früher oder später kleinkriegen. Da aber
auch für uns Gefahr im Verzüge ist, muß man durch Propaganda nachhelfen"
Das wird durch das politische Ergebnis der Versailler Tagung erleichtert. Es
läßt sich besonders gegen Amerika auswerten, das sich an den politischen Bespre¬
chungen des Obersten Kriegsrath nicht beteiligt hat. Mit Frankreich ist nur mit
dem Degen zu reden. Dem deutsch-angelsüchsischeu Duell, das nach dem Ausschei¬
den Frankreichs in Aussicht steht, läßt sich vielleicht durch geeignete Maßnahmen
vorbeugen.

Zu 2. Ans seinem politischen Entschluß, bis zum ganzen Sieg durchzu-
halten, hat der Oberste Kriegsrat die einzig richtige militärische Konsequenz ge¬
zogen. Er hat sich Kommandogewalt zugelegt. Es scheint, daß General Fons zum
Generalissimus ohne diesen Titel ernannt wurde. Wir haben infolgedessen damit
zu rechnen, daß die Abwehrschlacht der Entente einheitlich von einem begabten
Franzosen geleitet wird. Hiermit haben sich die Engländer abgefunden. Lloyd
George persönlich ist dies nicht schwer gefallen, da er seit Napcillo für den Genera¬
lissimus war. Trotzdem fehlte ihm der Mut seiner Überzeugung. Daher die
niederträchtigen Presseangriffe gegen den Rcichsgencralstabschcf Robertson, der als
Gegner der Generalissimus-Idee beseitigt werden mußte. Die Art und Weise, wie
die Erweiterung der Befugnisse des Obersten Kriegsrath der englischen Öffentlich¬
keit beigebracht und die nötigen Pcrsonalveränderungjen vollzogen wurden, haben
das Ansehen des Premierministers schwer geschädigt. Aber auch hierüber wird er
kaum stolpern, denn sachlich hat er recht. Amerika, Frankreich und Lord North-
cliffe stehen hinter ihm.

Das Gesamtergebnis der dritten Tagung des Obersten Kriegsrath ist dahin
zu bewerten, daß die politische und militärische Leistung der Alliierten in bishev
noch nicht dagewesener Geschlossenheit in den Feldzug von 1918 eintritt. Diese
Geschlossenheit ist nur durch eine erfolgreiche Offensive zu zertrümmern. Darüber
darf man sich durch die Zersctzungserscheinungcn im Innern der feindlichen Staaten
nicht hinwegtäuschen lassen. Andererseits bilden die solidarischen Regierungen
von Lloyd George, Clemcnecan und Orlando nur eine Kruste um die brvdelude
Masse der Regierten. Wird sie durchbrochen, stehen vulkanische Eruptionen zu er¬
warten. Gleichzeitig mit dem Einhämmern der Kruste ist das unterirdische Feuer
von uns zu schüren."

Für unsere Außenpropaganda war aber noch nichts geschehen. Für die in¬
nere ziemlich viel, aber wohl in falscher Richtung. Unter dem 9. Dezember 1917
war mir aus dem Großen Hauptquartier geschrieben worden: "Das Grundübel
unserer Presseorganisation ist das Fehlen einer politischen Presseleituug im
Reiche. Die O. H. L. ist dauernd bestrebt gewesen, die Schaffung einer solchen
Stelle zu erreichen. Den Anregungen wurde aber keine Folge gegeben. Die. mili¬
tärische Stelle beim Auswärtigen Amt und das Kricgspresseamt arbeiten unter
Leitung des Ersten Gcneralquartiermeistcrs im engsten Einvernehmen. Seine


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ebenso wenig entscheiden könne, wie Lloyd George. Er hat nur getan, was er
nickt lassen konnte. Clemenceaus Pistole saß ihm auf der Brust. Daß er die
Tür zum 'Verständigungsfrieden zuschlug, wird ihm von dessen Freunden in Eng¬
land natürlich verübelt; einen Strick daraus können sie ihm aber nicht drehen/
so lauge die öffentliche Meinung für den Verzicht an«f Frankreich und Italien
nicht reif ist. Bis dahin muß England ihretwegen aufs Ganze .gehen. 'Jntransigenz
ist die eonciitio sine, qua non für die Solidarität der Entente. Das wurde zum
ersten Male in Versailles unumwunden eingestanden. Die dort geschmiedeten
Bande zwischen England und Frankreich-Italien sind nur von romanischer Seite
wieder zu lösen. Bis Frankreich nicht kapituliert, kommen wir mit England nicht
weiter. Der Zusammenbruch Frankreichs ist aber nur Vorbedingung und noch
nicht zureichender Grund für die Kapitulation Englands. Wenn es der Unter¬
seeboote nicht Herr wird, werden loir es früher oder später kleinkriegen. Da aber
auch für uns Gefahr im Verzüge ist, muß man durch Propaganda nachhelfen»
Das wird durch das politische Ergebnis der Versailler Tagung erleichtert. Es
läßt sich besonders gegen Amerika auswerten, das sich an den politischen Bespre¬
chungen des Obersten Kriegsrath nicht beteiligt hat. Mit Frankreich ist nur mit
dem Degen zu reden. Dem deutsch-angelsüchsischeu Duell, das nach dem Ausschei¬
den Frankreichs in Aussicht steht, läßt sich vielleicht durch geeignete Maßnahmen
vorbeugen.

Zu 2. Ans seinem politischen Entschluß, bis zum ganzen Sieg durchzu-
halten, hat der Oberste Kriegsrat die einzig richtige militärische Konsequenz ge¬
zogen. Er hat sich Kommandogewalt zugelegt. Es scheint, daß General Fons zum
Generalissimus ohne diesen Titel ernannt wurde. Wir haben infolgedessen damit
zu rechnen, daß die Abwehrschlacht der Entente einheitlich von einem begabten
Franzosen geleitet wird. Hiermit haben sich die Engländer abgefunden. Lloyd
George persönlich ist dies nicht schwer gefallen, da er seit Napcillo für den Genera¬
lissimus war. Trotzdem fehlte ihm der Mut seiner Überzeugung. Daher die
niederträchtigen Presseangriffe gegen den Rcichsgencralstabschcf Robertson, der als
Gegner der Generalissimus-Idee beseitigt werden mußte. Die Art und Weise, wie
die Erweiterung der Befugnisse des Obersten Kriegsrath der englischen Öffentlich¬
keit beigebracht und die nötigen Pcrsonalveränderungjen vollzogen wurden, haben
das Ansehen des Premierministers schwer geschädigt. Aber auch hierüber wird er
kaum stolpern, denn sachlich hat er recht. Amerika, Frankreich und Lord North-
cliffe stehen hinter ihm.

Das Gesamtergebnis der dritten Tagung des Obersten Kriegsrath ist dahin
zu bewerten, daß die politische und militärische Leistung der Alliierten in bishev
noch nicht dagewesener Geschlossenheit in den Feldzug von 1918 eintritt. Diese
Geschlossenheit ist nur durch eine erfolgreiche Offensive zu zertrümmern. Darüber
darf man sich durch die Zersctzungserscheinungcn im Innern der feindlichen Staaten
nicht hinwegtäuschen lassen. Andererseits bilden die solidarischen Regierungen
von Lloyd George, Clemcnecan und Orlando nur eine Kruste um die brvdelude
Masse der Regierten. Wird sie durchbrochen, stehen vulkanische Eruptionen zu er¬
warten. Gleichzeitig mit dem Einhämmern der Kruste ist das unterirdische Feuer
von uns zu schüren."

Für unsere Außenpropaganda war aber noch nichts geschehen. Für die in¬
nere ziemlich viel, aber wohl in falscher Richtung. Unter dem 9. Dezember 1917
war mir aus dem Großen Hauptquartier geschrieben worden: „Das Grundübel
unserer Presseorganisation ist das Fehlen einer politischen Presseleituug im
Reiche. Die O. H. L. ist dauernd bestrebt gewesen, die Schaffung einer solchen
Stelle zu erreichen. Den Anregungen wurde aber keine Folge gegeben. Die. mili¬
tärische Stelle beim Auswärtigen Amt und das Kricgspresseamt arbeiten unter
Leitung des Ersten Gcneralquartiermeistcrs im engsten Einvernehmen. Seine


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[0352] Abriß meiner Hacigcr Berichterstattung ebenso wenig entscheiden könne, wie Lloyd George. Er hat nur getan, was er nickt lassen konnte. Clemenceaus Pistole saß ihm auf der Brust. Daß er die Tür zum 'Verständigungsfrieden zuschlug, wird ihm von dessen Freunden in Eng¬ land natürlich verübelt; einen Strick daraus können sie ihm aber nicht drehen/ so lauge die öffentliche Meinung für den Verzicht an«f Frankreich und Italien nicht reif ist. Bis dahin muß England ihretwegen aufs Ganze .gehen. 'Jntransigenz ist die eonciitio sine, qua non für die Solidarität der Entente. Das wurde zum ersten Male in Versailles unumwunden eingestanden. Die dort geschmiedeten Bande zwischen England und Frankreich-Italien sind nur von romanischer Seite wieder zu lösen. Bis Frankreich nicht kapituliert, kommen wir mit England nicht weiter. Der Zusammenbruch Frankreichs ist aber nur Vorbedingung und noch nicht zureichender Grund für die Kapitulation Englands. Wenn es der Unter¬ seeboote nicht Herr wird, werden loir es früher oder später kleinkriegen. Da aber auch für uns Gefahr im Verzüge ist, muß man durch Propaganda nachhelfen» Das wird durch das politische Ergebnis der Versailler Tagung erleichtert. Es läßt sich besonders gegen Amerika auswerten, das sich an den politischen Bespre¬ chungen des Obersten Kriegsrath nicht beteiligt hat. Mit Frankreich ist nur mit dem Degen zu reden. Dem deutsch-angelsüchsischeu Duell, das nach dem Ausschei¬ den Frankreichs in Aussicht steht, läßt sich vielleicht durch geeignete Maßnahmen vorbeugen. Zu 2. Ans seinem politischen Entschluß, bis zum ganzen Sieg durchzu- halten, hat der Oberste Kriegsrat die einzig richtige militärische Konsequenz ge¬ zogen. Er hat sich Kommandogewalt zugelegt. Es scheint, daß General Fons zum Generalissimus ohne diesen Titel ernannt wurde. Wir haben infolgedessen damit zu rechnen, daß die Abwehrschlacht der Entente einheitlich von einem begabten Franzosen geleitet wird. Hiermit haben sich die Engländer abgefunden. Lloyd George persönlich ist dies nicht schwer gefallen, da er seit Napcillo für den Genera¬ lissimus war. Trotzdem fehlte ihm der Mut seiner Überzeugung. Daher die niederträchtigen Presseangriffe gegen den Rcichsgencralstabschcf Robertson, der als Gegner der Generalissimus-Idee beseitigt werden mußte. Die Art und Weise, wie die Erweiterung der Befugnisse des Obersten Kriegsrath der englischen Öffentlich¬ keit beigebracht und die nötigen Pcrsonalveränderungjen vollzogen wurden, haben das Ansehen des Premierministers schwer geschädigt. Aber auch hierüber wird er kaum stolpern, denn sachlich hat er recht. Amerika, Frankreich und Lord North- cliffe stehen hinter ihm. Das Gesamtergebnis der dritten Tagung des Obersten Kriegsrath ist dahin zu bewerten, daß die politische und militärische Leistung der Alliierten in bishev noch nicht dagewesener Geschlossenheit in den Feldzug von 1918 eintritt. Diese Geschlossenheit ist nur durch eine erfolgreiche Offensive zu zertrümmern. Darüber darf man sich durch die Zersctzungserscheinungcn im Innern der feindlichen Staaten nicht hinwegtäuschen lassen. Andererseits bilden die solidarischen Regierungen von Lloyd George, Clemcnecan und Orlando nur eine Kruste um die brvdelude Masse der Regierten. Wird sie durchbrochen, stehen vulkanische Eruptionen zu er¬ warten. Gleichzeitig mit dem Einhämmern der Kruste ist das unterirdische Feuer von uns zu schüren." Für unsere Außenpropaganda war aber noch nichts geschehen. Für die in¬ nere ziemlich viel, aber wohl in falscher Richtung. Unter dem 9. Dezember 1917 war mir aus dem Großen Hauptquartier geschrieben worden: „Das Grundübel unserer Presseorganisation ist das Fehlen einer politischen Presseleituug im Reiche. Die O. H. L. ist dauernd bestrebt gewesen, die Schaffung einer solchen Stelle zu erreichen. Den Anregungen wurde aber keine Folge gegeben. Die. mili¬ tärische Stelle beim Auswärtigen Amt und das Kricgspresseamt arbeiten unter Leitung des Ersten Gcneralquartiermeistcrs im engsten Einvernehmen. Seine

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548/352>, abgerufen am 15.05.2024.