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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Verliebte und galante Arien.
Und schwinge meine Triebe
Nach Mavors Helden-Stab.

12.
Wenn Dolch und Degen blincken
So freut sich meine Brust/
Wo Roß und Mann versincken
Da find' ich meine Lust.
13.
Die Paucken und Trompeten
Zieh ich den Küssen für/
Pistohlen und Musqueten
Sind meine beste Zier.
14.
Wenn die Carthaunen knallen
Wenn Feur und Pulver kracht
Wenn veste Mauren fallen
Und wenn man Mienen macht.
15.
Denn find ich mein Vergnügen
Jn dem erhitzten Streit/
Das Fechten und das Kriegen
Jst lauter Frölichkeit.
16.
Nun gute Nacht du Schöne
Doch falsche auch dabey/
Jch liebe das Gethöne
Von Mavors Feld-Geschrey.


An die artige Balis, da er starb.
1.
Augen/ die schon sterbend brechen/
Blicken euch jetzt kläglich an/
Lippen/ die nicht mehr zum Sprechen
Recht verständlich aufgethan/
Müssen euch/ mein werthes Leben/
Schöne Balis Abschied geben.
2.
Thränen statt der Worte fliessen/
Die voll Liebes Seuffzer sind/
Und

Verliebte und galante Arien.
Und ſchwinge meine Triebe
Nach Mavors Helden-Stab.

12.
Weñ Dolch und Degen blincken
So freut ſich meine Bruſt/
Wo Roß und Mann verſincken
Da find’ ich meine Luſt.
13.
Die Paucken und Trompeten
Zieh ich den Kuͤſſen fuͤr/
Piſtohlen und Muſqueten
Sind meine beſte Zier.
14.
Wenn die Carthaunen knallen
Wenn Feur und Pulver kracht
Wenn veſte Mauren fallen
Und wenn man Mienen macht.
15.
Denn find ich mein Vergnuͤgen
Jn dem erhitzten Streit/
Das Fechten und das Kriegen
Jſt lauter Froͤlichkeit.
16.
Nun gute Nacht du Schoͤne
Doch falſche auch dabey/
Jch liebe das Gethoͤne
Von Mavors Feld-Geſchrey.


An die artige Balis, da er ſtarb.
1.
Augen/ die ſchon ſterbend brechen/
Blicken euch jetzt klaͤglich an/
Lippen/ die nicht mehr zum Sprechen
Recht verſtaͤndlich aufgethan/
Muͤſſen euch/ mein werthes Leben/
Schoͤne Balis Abſchied geben.
2.
Thraͤnen ſtatt der Worte flieſſen/
Die voll Liebes Seuffzer ſind/
Und
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[298/0316] Verliebte und galante Arien. Und ſchwinge meine Triebe Nach Mavors Helden-Stab. 12. Weñ Dolch und Degen blincken So freut ſich meine Bruſt/ Wo Roß und Mann verſincken Da find’ ich meine Luſt. 13. Die Paucken und Trompeten Zieh ich den Kuͤſſen fuͤr/ Piſtohlen und Muſqueten Sind meine beſte Zier. 14. Wenn die Carthaunen knallen Wenn Feur und Pulver kracht Wenn veſte Mauren fallen Und wenn man Mienen macht. 15. Denn find ich mein Vergnuͤgen Jn dem erhitzten Streit/ Das Fechten und das Kriegen Jſt lauter Froͤlichkeit. 16. Nun gute Nacht du Schoͤne Doch falſche auch dabey/ Jch liebe das Gethoͤne Von Mavors Feld-Geſchrey. An die artige Balis, da er ſtarb. 1. Augen/ die ſchon ſterbend brechen/ Blicken euch jetzt klaͤglich an/ Lippen/ die nicht mehr zum Sprechen Recht verſtaͤndlich aufgethan/ Muͤſſen euch/ mein werthes Leben/ Schoͤne Balis Abſchied geben. 2. Thraͤnen ſtatt der Worte flieſſen/ Die voll Liebes Seuffzer ſind/ Und

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/316>, abgerufen am 29.04.2024.