Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.und sprach: "leg dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so weck mich auf." Da legte sich der Fuchs neben ihn, aber er war auch müd, rief den Has und sprach: "leg dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so weck mich auf." Da setzte sich der Has neben ihn, aber der arme Has war auch müd und hatte niemand, den er zur Wache herbeirufen konnte und schlief ein. Da schlief nun die Königstochter, der Jäger, der Löwe, der Bär, der Wolf, der Fuchs und der Has, und schliefen alle einen festen Schlaf. Der Marschall aber, der von weitem hatte zuschauen sollen, als er den Drachen nicht mit der Jungfrau fortfliegen sah und alles auf dem Berg ruhig ward, nahm sich ein Herz und stieg hinauf. Da lag der Drache zerstückt und zerrrissen auf der Erde und nicht weit davon die Königstochter und ein Jäger mit seinen Thieren, die waren alle in tiefen Schlaf versunken. Und weil er bös und gottlos war, so nahm er sein Schwert und hieb dem Jäger das Haupt ab und faßte die Jungfrau auf den Arm und trug sie den Berg hinab. Da erwachte sie und erschrack, aber der Marschall sprach: "du bist in meinen Händen, du sollst sagen, daß ich es gewesen, der den Drachen getödtet." "Das kann ich nicht, antwortete sie, denn ein Jäger mit seinen Thieren hats gethan." Da zog er sein Schwert und drohte, sie zu tödten, wo sie ihm nicht gehorche und zwang sie damit, daß sie es versprach. Darauf brachte er sie vor den König, der vor Freuden nicht wußte, was er anfangen wollte, als er sein liebes Kind wieder sah, das er schon vom Unthier zerrissen glaubte. Der Marschall und sprach: „leg dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so weck mich auf.“ Da legte sich der Fuchs neben ihn, aber er war auch muͤd, rief den Has und sprach: „leg dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so weck mich auf.“ Da setzte sich der Has neben ihn, aber der arme Has war auch muͤd und hatte niemand, den er zur Wache herbeirufen konnte und schlief ein. Da schlief nun die Koͤnigstochter, der Jaͤger, der Loͤwe, der Baͤr, der Wolf, der Fuchs und der Has, und schliefen alle einen festen Schlaf. Der Marschall aber, der von weitem hatte zuschauen sollen, als er den Drachen nicht mit der Jungfrau fortfliegen sah und alles auf dem Berg ruhig ward, nahm sich ein Herz und stieg hinauf. Da lag der Drache zerstuͤckt und zerrrissen auf der Erde und nicht weit davon die Koͤnigstochter und ein Jaͤger mit seinen Thieren, die waren alle in tiefen Schlaf versunken. Und weil er boͤs und gottlos war, so nahm er sein Schwert und hieb dem Jaͤger das Haupt ab und faßte die Jungfrau auf den Arm und trug sie den Berg hinab. Da erwachte sie und erschrack, aber der Marschall sprach: „du bist in meinen Haͤnden, du sollst sagen, daß ich es gewesen, der den Drachen getoͤdtet.“ „Das kann ich nicht, antwortete sie, denn ein Jaͤger mit seinen Thieren hats gethan.“ Da zog er sein Schwert und drohte, sie zu toͤdten, wo sie ihm nicht gehorche und zwang sie damit, daß sie es versprach. Darauf brachte er sie vor den Koͤnig, der vor Freuden nicht wußte, was er anfangen wollte, als er sein liebes Kind wieder sah, das er schon vom Unthier zerrissen glaubte. 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und sprach: „leg dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so weck mich auf.“ Da legte sich der Fuchs neben ihn, aber er war auch muͤd, rief den Has und sprach: „leg dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so weck mich auf.“ Da setzte sich der Has neben ihn, aber der arme Has war auch muͤd und hatte niemand, den er zur Wache herbeirufen konnte und schlief ein. Da schlief nun die Koͤnigstochter, der Jaͤger, der Loͤwe, der Baͤr, der Wolf, der Fuchs und der Has, und schliefen alle einen festen Schlaf.
Der Marschall aber, der von weitem hatte zuschauen sollen, als er den Drachen nicht mit der Jungfrau fortfliegen sah und alles auf dem Berg ruhig ward, nahm sich ein Herz und stieg hinauf. Da lag der Drache zerstuͤckt und zerrrissen auf der Erde und nicht weit davon die Koͤnigstochter und ein Jaͤger mit seinen Thieren, die waren alle in tiefen Schlaf versunken. Und weil er boͤs und gottlos war, so nahm er sein Schwert und hieb dem Jaͤger das Haupt ab und faßte die Jungfrau auf den Arm und trug sie den Berg hinab. Da erwachte sie und erschrack, aber der Marschall sprach: „du bist in meinen Haͤnden, du sollst sagen, daß ich es gewesen, der den Drachen getoͤdtet.“ „Das kann ich nicht, antwortete sie, denn ein Jaͤger mit seinen Thieren hats gethan.“ Da zog er sein Schwert und drohte, sie zu toͤdten, wo sie ihm nicht gehorche und zwang sie damit, daß sie es versprach. Darauf brachte er sie vor den Koͤnig, der vor Freuden nicht wußte, was er anfangen wollte, als er sein liebes Kind wieder sah, das er schon vom Unthier zerrissen glaubte. Der Marschall
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Zitationshilfe: | Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/384>, abgerufen am 16.06.2024. |