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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843.

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kamen, die Frau Gevatterin ertappten, und eine scharfe Lauge von ungebrannter Asche über ihr Fell gossen. Endlich entkam sie doch, und schleppte sich hinaus; da lag der Fuchs, that ganz kläglich, und sprach 'ach, liebe Frau Gevatterin, wie ist mirs schlimm ergangen! die Bauern haben mich überfallen, und mir alle Glieder zerschlagen, wenn ihr nicht wollt daß ich auf dem Platz liegen bleiben und verschmachten soll, so müßt ihr mich forttragen.' Die Wölfin konnte selbst nur langsam fort, doch hatte sie so große Sorge für den Fuchs, daß sie ihn auf ihren Rücken nahm, und den ganz gesunden und heilen Gevatter mühsam bis zu ihrem Haus trug. Da rief er ihr zu 'lebt wohl, liebe Frau Gevatterin, und laßt euch den Braten wohl bekommen,' lachte sie gewaltig aus, und sprang fort.



kamen, die Frau Gevatterin ertappten, und eine scharfe Lauge von ungebrannter Asche über ihr Fell gossen. Endlich entkam sie doch, und schleppte sich hinaus; da lag der Fuchs, that ganz kläglich, und sprach ‘ach, liebe Frau Gevatterin, wie ist mirs schlimm ergangen! die Bauern haben mich überfallen, und mir alle Glieder zerschlagen, wenn ihr nicht wollt daß ich auf dem Platz liegen bleiben und verschmachten soll, so müßt ihr mich forttragen.’ Die Wölfin konnte selbst nur langsam fort, doch hatte sie so große Sorge für den Fuchs, daß sie ihn auf ihren Rücken nahm, und den ganz gesunden und heilen Gevatter mühsam bis zu ihrem Haus trug. Da rief er ihr zu ‘lebt wohl, liebe Frau Gevatterin, und laßt euch den Braten wohl bekommen,’ lachte sie gewaltig aus, und sprang fort.



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[449/0487] kamen, die Frau Gevatterin ertappten, und eine scharfe Lauge von ungebrannter Asche über ihr Fell gossen. Endlich entkam sie doch, und schleppte sich hinaus; da lag der Fuchs, that ganz kläglich, und sprach ‘ach, liebe Frau Gevatterin, wie ist mirs schlimm ergangen! die Bauern haben mich überfallen, und mir alle Glieder zerschlagen, wenn ihr nicht wollt daß ich auf dem Platz liegen bleiben und verschmachten soll, so müßt ihr mich forttragen.’ Die Wölfin konnte selbst nur langsam fort, doch hatte sie so große Sorge für den Fuchs, daß sie ihn auf ihren Rücken nahm, und den ganz gesunden und heilen Gevatter mühsam bis zu ihrem Haus trug. Da rief er ihr zu ‘lebt wohl, liebe Frau Gevatterin, und laßt euch den Braten wohl bekommen,’ lachte sie gewaltig aus, und sprang fort.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1843/487>, abgerufen am 26.04.2024.