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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

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von dir wegriß, kam ich in ein Kirche, da las ich den Sommer die Fliegen und Spinnen von den Fenstern ab, und höret diese Sprüch predigen, da hat mich der Vater aller Sperlinge den Sommer über ernährt und behütet vor allem Unglück und grimmigen Vögeln.' 'Traun! mein lieber Sohn, fleuchst du in die Kirchen und hilfest Spinnen und die sumsenden Fliegen aufräumen, und zirpst zu Gott, wie die jungen Räblein, und befiehlst dich dem ewigen Schöpfer, so wirst du wohl bleiben, und wenn die ganze Welt voll wilder tückischer Vögel wäre.

Denn wer dem Herrn befiehlt seine Sach,
schweigt, leidet, wartet, betet, braucht Glimpf, thut gemach,
bewahret Glaub und gut Gewissen rein,
Dem will Gott Schutz und Helfer seyn.'


von dir wegriß, kam ich in ein Kirche, da las ich den Sommer die Fliegen und Spinnen von den Fenstern ab, und hoͤret diese Spruͤch predigen, da hat mich der Vater aller Sperlinge den Sommer uͤber ernaͤhrt und behuͤtet vor allem Ungluͤck und grimmigen Voͤgeln.’ ‘Traun! mein lieber Sohn, fleuchst du in die Kirchen und hilfest Spinnen und die sumsenden Fliegen aufraͤumen, und zirpst zu Gott, wie die jungen Raͤblein, und befiehlst dich dem ewigen Schoͤpfer, so wirst du wohl bleiben, und wenn die ganze Welt voll wilder tuͤckischer Voͤgel waͤre.

Denn wer dem Herrn befiehlt seine Sach,
schweigt, leidet, wartet, betet, braucht Glimpf, thut gemach,
bewahret Glaub und gut Gewissen rein,
Dem will Gott Schutz und Helfer seyn.’


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[315/0331] von dir wegriß, kam ich in ein Kirche, da las ich den Sommer die Fliegen und Spinnen von den Fenstern ab, und hoͤret diese Spruͤch predigen, da hat mich der Vater aller Sperlinge den Sommer uͤber ernaͤhrt und behuͤtet vor allem Ungluͤck und grimmigen Voͤgeln.’ ‘Traun! mein lieber Sohn, fleuchst du in die Kirchen und hilfest Spinnen und die sumsenden Fliegen aufraͤumen, und zirpst zu Gott, wie die jungen Raͤblein, und befiehlst dich dem ewigen Schoͤpfer, so wirst du wohl bleiben, und wenn die ganze Welt voll wilder tuͤckischer Voͤgel waͤre. Denn wer dem Herrn befiehlt seine Sach, schweigt, leidet, wartet, betet, braucht Glimpf, thut gemach, bewahret Glaub und gut Gewissen rein, Dem will Gott Schutz und Helfer seyn.’

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/331>, abgerufen am 29.04.2024.