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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

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vollkommen ruhigen Luft äußerst selten ist, die man doch hiebei unumgänglich nöthig hat, indem bei größern Fernröhren, "die aus einer undulirenden Luft etc. entspringenden Nachtheile, im Verhältniß der Quadrate der Durchmesser der Objective zunehmen," und daher um so mehr, je weiter die Strahlen durch eine unvollkommene Luft fahren müssen.

Das große Beschwerniß des steten, viele Oscillationen erzeugenden Nachschiebens des Fernrohrs, welches die scheinbare tägliche Bewegung der Sterne nöthig macht, ist dadurch beseitigt worden, daß Hr. Fr. das große Fernrohr parallactisch aufstellte, und es durch Uhrwerke mit den Sternen fortbewegen ließ. Nämlich eine der beiden Hauptachsen, um welche es sich dreht, ist gegen den Horizont so geneigt, wie es die Polhöhe von Dorpat heischte, so daß sie dort genau gegen den Pol gerichtet ist. Die andere Achse ist die Declinationsachse, welche auf der zuerst genannten Stundenachse vertical steht. Man kann außerdem das Fernrohr durch Bewegung mit freier Hand und durch Fortschrauben nach jeder Richtung bewegen, dabei kann es augenblicklich zum Stillstehen und auch wieder in Bewegung gebracht werden, während die Uhr fortgeht; auch wird diese im Gange nicht unterbrochen, während sie aufgezogen wird. Wegen des geschwindern scheinbaren Laufes der Sterne, als [...] des Mondes, kann die Uhr, welche das Fernrohr durch die Stundenachse in gleicher Bewegung mit jenen setzt, dadurch beliebig, in einen langsamern Gang für den Mond gebracht werden,

vollkommen ruhigen Luft äußerst selten ist, die man doch hiebei unumgänglich nöthig hat, indem bei größern Fernröhren, „die aus einer undulirenden Luft etc. entspringenden Nachtheile, im Verhältniß der Quadrate der Durchmesser der Objective zunehmen,“ und daher um so mehr, je weiter die Strahlen durch eine unvollkommene Luft fahren müssen.

Das große Beschwerniß des steten, viele Oscillationen erzeugenden Nachschiebens des Fernrohrs, welches die scheinbare tägliche Bewegung der Sterne nöthig macht, ist dadurch beseitigt worden, daß Hr. Fr. das große Fernrohr parallactisch aufstellte, und es durch Uhrwerke mit den Sternen fortbewegen ließ. Nämlich eine der beiden Hauptachsen, um welche es sich dreht, ist gegen den Horizont so geneigt, wie es die Polhöhe von Dorpat heischte, so daß sie dort genau gegen den Pol gerichtet ist. Die andere Achse ist die Declinationsachse, welche auf der zuerst genannten Stundenachse vertical steht. Man kann außerdem das Fernrohr durch Bewegung mit freier Hand und durch Fortschrauben nach jeder Richtung bewegen, dabei kann es augenblicklich zum Stillstehen und auch wieder in Bewegung gebracht werden, während die Uhr fortgeht; auch wird diese im Gange nicht unterbrochen, während sie aufgezogen wird. Wegen des geschwindern scheinbaren Laufes der Sterne, als […] des Mondes, kann die Uhr, welche das Fernrohr durch die Stundenachse in gleicher Bewegung mit jenen setzt, dadurch beliebig, in einen langsamern Gang für den Mond gebracht werden,

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[4/0132] vollkommen ruhigen Luft äußerst selten ist, die man doch hiebei unumgänglich nöthig hat, indem bei größern Fernröhren, „die aus einer undulirenden Luft etc. entspringenden Nachtheile, im Verhältniß der Quadrate der Durchmesser der Objective zunehmen,“ und daher um so mehr, je weiter die Strahlen durch eine unvollkommene Luft fahren müssen. Das große Beschwerniß des steten, viele Oscillationen erzeugenden Nachschiebens des Fernrohrs, welches die scheinbare tägliche Bewegung der Sterne nöthig macht, ist dadurch beseitigt worden, daß Hr. Fr. das große Fernrohr parallactisch aufstellte, und es durch Uhrwerke mit den Sternen fortbewegen ließ. Nämlich eine der beiden Hauptachsen, um welche es sich dreht, ist gegen den Horizont so geneigt, wie es die Polhöhe von Dorpat heischte, so daß sie dort genau gegen den Pol gerichtet ist. Die andere Achse ist die Declinationsachse, welche auf der zuerst genannten Stundenachse vertical steht. Man kann außerdem das Fernrohr durch Bewegung mit freier Hand und durch Fortschrauben nach jeder Richtung bewegen, dabei kann es augenblicklich zum Stillstehen und auch wieder in Bewegung gebracht werden, während die Uhr fortgeht; auch wird diese im Gange nicht unterbrochen, während sie aufgezogen wird. Wegen des geschwindern scheinbaren Laufes der Sterne, als des Mondes, kann die Uhr, welche das Fernrohr durch die Stundenachse in gleicher Bewegung mit jenen setzt, dadurch beliebig, in einen langsamern Gang für den Mond gebracht werden,

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Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/132>, abgerufen am 28.04.2024.