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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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alle Forts und die Batterie weiss gemalt, wie von
Stein; im französischen roth, wie von Backstein;
dort wehen auf der Fronte über dem Thore ei-
nes jeden Forts weisse, hier rothe Fahnen. Die
Batterien sind ohne Fahnen. Die beyden Forts,
welche den Mittellöchern, oder dem feindli-
chen Quartire am nächsten stehen heissen vordere
oder avancirte Forts, die andern vor den Eck-
löchern, hintere oder Reserve-Forts. Das Mit-
telste heisst das grosse Fort, weil es grösser ist
als die andern. Auf dem Mittelpunkte des
Billards steht der Pass, durch welchen der An-
griffsball
erst passiren muss, ehe man die feindli-
chen Forts damit angreifen kann. Er ist just wie
ein Fort eingerichtet, und hat einen Durchgang
für die Kugel, der sich auf beyden Seiten in ein
offenes Thor endigt. Da die eine Hälfte des
Passes auf östereichischem, die andere auf fran-
zösischem Boden liegt, so ist jene weiss diese roth
gemahlt, und über dem Thore jener steht eine
weisse, hier eine rothe Fahne.

Die Stellung dieser 13 hölzernen Körper ist
nach den Löchern und den Stössen der Bälle
berechnet, so dass mancherley Schwierigkeiten
entstehen, deren Vermeidung und Ueberstei-
gung für die Spieler sehr viel Interesse haben
muss. Der Maassstab und die Linien, worin in der
Zeichnung die Tafel getheilt ist, giebt über je-

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alle Forts und die Batterie weiſs gemalt, wie von
Stein; im franzöſiſchen roth, wie von Backſtein;
dort wehen auf der Fronte über dem Thore ei-
nes jeden Forts weiſse, hier rothe Fahnen. Die
Batterien ſind ohne Fahnen. Die beyden Forts,
welche den Mittellöchern, oder dem feindli-
chen Quartire am nächſten ſtehen heiſsen vordere
oder avancirte Forts, die andern vor den Eck-
löchern, hintere oder Reſerve-Forts. Das Mit-
telſte heiſst das groſse Fort, weil es gröſser iſt
als die andern. Auf dem Mittelpunkte des
Billards ſteht der Paſs, durch welchen der An-
griffsball
erſt paſſiren muſs, ehe man die feindli-
chen Forts damit angreifen kann. Er iſt juſt wie
ein Fort eingerichtet, und hat einen Durchgang
für die Kugel, der ſich auf beyden Seiten in ein
offenes Thor endigt. Da die eine Hälfte des
Paſſes auf öſtereichiſchem, die andere auf fran-
zöſiſchem Boden liegt, ſo iſt jene weiſs dieſe roth
gemahlt, und über dem Thore jener ſteht eine
weiſse, hier eine rothe Fahne.

Die Stellung dieſer 13 hölzernen Körper iſt
nach den Löchern und den Stöſsen der Bälle
berechnet, ſo daſs mancherley Schwierigkeiten
entſtehen, deren Vermeidung und Ueberſtei-
gung für die Spieler ſehr viel Intereſſe haben
muſs. Der Maaſsſtab und die Linien, worin in der
Zeichnung die Tafel getheilt iſt, giebt über je-

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[167/0199] alle Forts und die Batterie weiſs gemalt, wie von Stein; im franzöſiſchen roth, wie von Backſtein; dort wehen auf der Fronte über dem Thore ei- nes jeden Forts weiſse, hier rothe Fahnen. Die Batterien ſind ohne Fahnen. Die beyden Forts, welche den Mittellöchern, oder dem feindli- chen Quartire am nächſten ſtehen heiſsen vordere oder avancirte Forts, die andern vor den Eck- löchern, hintere oder Reſerve-Forts. Das Mit- telſte heiſst das groſse Fort, weil es gröſser iſt als die andern. Auf dem Mittelpunkte des Billards ſteht der Paſs, durch welchen der An- griffsball erſt paſſiren muſs, ehe man die feindli- chen Forts damit angreifen kann. Er iſt juſt wie ein Fort eingerichtet, und hat einen Durchgang für die Kugel, der ſich auf beyden Seiten in ein offenes Thor endigt. Da die eine Hälfte des Paſſes auf öſtereichiſchem, die andere auf fran- zöſiſchem Boden liegt, ſo iſt jene weiſs dieſe roth gemahlt, und über dem Thore jener ſteht eine weiſse, hier eine rothe Fahne. Die Stellung dieſer 13 hölzernen Körper iſt nach den Löchern und den Stöſsen der Bälle berechnet, ſo daſs mancherley Schwierigkeiten entſtehen, deren Vermeidung und Ueberſtei- gung für die Spieler ſehr viel Intereſſe haben muſs. Der Maaſsſtab und die Linien, worin in der Zeichnung die Tafel getheilt iſt, giebt über je- L 4

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/199>, abgerufen am 29.04.2024.