Lustigkeit des Spiels gewinnt dadurch und die Blindekuh findet sich schwerer nach dem Ziele. Man kann in den Topf einen Preis legen, Obst oder sonst etwas, doch ist diess nicht nothwen- dig. Die Spieler nehmen, wie ich jedesmal be- merkt habe, alle Kräfte ihrer Sinnen und ihres Be- obachtungsgeistes zusammen, um die erste Rich- tung nicht zu verlieren. Sie suchen sich auf man- cherley Art zu helfen; bald wird der Stock vor den Füssen, gleichsam als Wegweiser nach dem Topfe, niedergestemmt, bald werden um den Standpunkt mit den Füssen vier rechte Winkel gemessen u. s. w. Kurz jeder schafft sich seine eigene Methode, so dass dies Spiel das sinnliche Beurtheilungsvermögen mehr beschäftigt als man von seiner Einfachheit vermuthen sollte.
Stellt man die neun Kegel an die Stelle des Topfes und giebt dem Blinden die Kugel zum Werfen in die Hand: so bekommt das Spiel ei- ne neue Einkleidung, die zum Abwechseln an- genehm ist.
30. Der
Luſtigkeit des Spiels gewinnt dadurch und die Blindekuh findet ſich ſchwerer nach dem Ziele. Man kann in den Topf einen Preis legen, Obſt oder ſonſt etwas, doch iſt dieſs nicht nothwen- dig. Die Spieler nehmen, wie ich jedesmal be- merkt habe, alle Kräfte ihrer Sinnen und ihres Be- obachtungsgeiſtes zuſammen, um die erſte Rich- tung nicht zu verlieren. Sie ſuchen ſich auf man- cherley Art zu helfen; bald wird der Stock vor den Füſsen, gleichſam als Wegweiſer nach dem Topfe, niedergeſtemmt, bald werden um den Standpunkt mit den Füſsen vier rechte Winkel gemeſſen u. ſ. w. Kurz jeder ſchafft ſich ſeine eigene Methode, ſo daſs dies Spiel das ſinnliche Beurtheilungsvermögen mehr beſchäftigt als man von ſeiner Einfachheit vermuthen ſollte.
Stellt man die neun Kegel an die Stelle des Topfes und giebt dem Blinden die Kugel zum Werfen in die Hand: ſo bekommt das Spiel ei- ne neue Einkleidung, die zum Abwechſeln an- genehm iſt.
30. Der
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Luſtigkeit des Spiels gewinnt dadurch und die
Blindekuh findet ſich ſchwerer nach dem Ziele.
Man kann in den Topf einen Preis legen, Obſt
oder ſonſt etwas, doch iſt dieſs nicht nothwen-
dig. Die Spieler nehmen, wie ich jedesmal be-
merkt habe, alle Kräfte ihrer Sinnen und ihres Be-
obachtungsgeiſtes zuſammen, um die erſte Rich-
tung nicht zu verlieren. Sie ſuchen ſich auf man-
cherley Art zu helfen; bald wird der Stock vor
den Füſsen, gleichſam als Wegweiſer nach dem
Topfe, niedergeſtemmt, bald werden um den
Standpunkt mit den Füſsen vier rechte Winkel
gemeſſen u. ſ. w. Kurz jeder ſchafft ſich ſeine
eigene Methode, ſo daſs dies Spiel das ſinnliche
Beurtheilungsvermögen mehr beſchäftigt als man
von ſeiner Einfachheit vermuthen ſollte.
Stellt man die neun Kegel an die Stelle des
Topfes und giebt dem Blinden die Kugel zum
Werfen in die Hand: ſo bekommt das Spiel ei-
ne neue Einkleidung, die zum Abwechſeln an-
genehm iſt.
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/235>, abgerufen am 27.04.2024.
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