Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

die Linie c d mit dem einen und auf g h mit dem
andern Fusse, und passt sehr scharf auf, wenn 6
mit der Fusspitze g h berührt. 6 steht und foppt
ihn so lange er Lust hat, indem er immer thut,
als wolle er mit dem Fusse die Linie g h berüh-
ren, unaufhörlich ihn vor, zurück, seitwärts sezt,
damit zappelt u. s. w. Bis er den günstigsten Au-
genblick abwartet, wo 5 nicht recht aufzumer-
ken scheint. Jezt berührt er die Linie und läuft
augenblicklich nach seiner Freystatt a b zurück;
5 sezt mit aller Anstrengung hinter ihn her, und
kann er ihn nur so viel einholen, dass er ihn im
mindesten berührt, so ist er gefangen, und muss
sich in das Gefängniss k begeben; die Person 5
aber läuft gegen die andre Parthey, um hier wie-
der zu foppen. Er stellt sich eben so, wie vor-
hin 6, vor die Linie e f, thut dasselbe, berührt
sie endlich und läuft, um seinem Verfolger zu
entfliehen, nach c d zurück, oder wird gefan-
gen und muss dann nach i ins Gefängniss. Sein
Verfolger tritt nun wieder vor g h hin und foppt
u. s. w. So wird wechselsweise von beyden Par-
theyen einer zum Foppen und Verfolgen abge-
schickt, bis die Personen der einen Parthey alle
gefangen sind. Dann hat die andre gewonnen,
und man fängt nach Belieben vom neuen an.
Jeder Anführer kann selbst, so oft er will, zum
Verfolgen des Foppenden ausgehen, und es kann

die Linie c d mit dem einen und auf g h mit dem
andern Fuſse, und paſst ſehr ſcharf auf, wenn 6
mit der Fuſſpitze g h berührt. 6 ſteht und foppt
ihn ſo lange er Luſt hat, indem er immer thut,
als wolle er mit dem Fuſse die Linie g h berüh-
ren, unaufhörlich ihn vor, zurück, ſeitwärts ſezt,
damit zappelt u. ſ. w. Bis er den günſtigſten Au-
genblick abwartet, wo 5 nicht recht aufzumer-
ken ſcheint. Jezt berührt er die Linie und läuft
augenblicklich nach ſeiner Freyſtatt a b zurück;
5 ſezt mit aller Anſtrengung hinter ihn her, und
kann er ihn nur ſo viel einholen, daſs er ihn im
mindeſten berührt, ſo iſt er gefangen, und muſs
ſich in das Gefängniſs k begeben; die Perſon 5
aber läuft gegen die andre Parthey, um hier wie-
der zu foppen. Er ſtellt ſich eben ſo, wie vor-
hin 6, vor die Linie e f, thut daſſelbe, berührt
ſie endlich und läuft, um ſeinem Verfolger zu
entfliehen, nach c d zurück, oder wird gefan-
gen und muſs dann nach i ins Gefängniſs. Sein
Verfolger tritt nun wieder vor g h hin und foppt
u. ſ. w. So wird wechſelsweiſe von beyden Par-
theyen einer zum Foppen und Verfolgen abge-
ſchickt, bis die Perſonen der einen Parthey alle
gefangen ſind. Dann hat die andre gewonnen,
und man fängt nach Belieben vom neuen an.
Jeder Anführer kann ſelbſt, ſo oft er will, zum
Verfolgen des Foppenden ausgehen, und es kann

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0269" n="237"/>
die Linie c d mit dem einen und auf g h mit dem<lb/>
andern Fu&#x017F;se, und pa&#x017F;st &#x017F;ehr &#x017F;charf auf, wenn 6<lb/>
mit der Fu&#x017F;&#x017F;pitze g h berührt. 6 &#x017F;teht und foppt<lb/>
ihn &#x017F;o lange er Lu&#x017F;t hat, indem er immer thut,<lb/>
als wolle er mit dem Fu&#x017F;se die Linie g h berüh-<lb/>
ren, unaufhörlich ihn vor, zurück, &#x017F;eitwärts &#x017F;ezt,<lb/>
damit zappelt u. &#x017F;. w. Bis er den gün&#x017F;tig&#x017F;ten Au-<lb/>
genblick abwartet, wo 5 nicht recht aufzumer-<lb/>
ken &#x017F;cheint. Jezt berührt er die Linie und läuft<lb/>
augenblicklich nach &#x017F;einer Frey&#x017F;tatt a b zurück;<lb/>
5 &#x017F;ezt mit aller An&#x017F;trengung hinter ihn her, und<lb/>
kann er ihn nur &#x017F;o viel einholen, da&#x017F;s er ihn im<lb/>
minde&#x017F;ten berührt, &#x017F;o i&#x017F;t er gefangen, und mu&#x017F;s<lb/>
&#x017F;ich in das Gefängni&#x017F;s k begeben; die Per&#x017F;on 5<lb/>
aber läuft gegen die andre Parthey, um hier wie-<lb/>
der zu foppen. Er &#x017F;tellt &#x017F;ich eben &#x017F;o, wie vor-<lb/>
hin 6, vor die Linie e f, thut da&#x017F;&#x017F;elbe, berührt<lb/>
&#x017F;ie endlich und läuft, um &#x017F;einem Verfolger zu<lb/>
entfliehen, nach c d zurück, oder wird gefan-<lb/>
gen und mu&#x017F;s dann nach i ins Gefängni&#x017F;s. Sein<lb/>
Verfolger tritt nun wieder vor g h hin und foppt<lb/>
u. &#x017F;. w. So wird wech&#x017F;elswei&#x017F;e von beyden Par-<lb/>
theyen einer zum Foppen und Verfolgen abge-<lb/>
&#x017F;chickt, bis die Per&#x017F;onen der einen Parthey alle<lb/>
gefangen &#x017F;ind. Dann hat die andre gewonnen,<lb/>
und man fängt nach Belieben vom neuen an.<lb/>
Jeder Anführer kann &#x017F;elb&#x017F;t, &#x017F;o oft er will, zum<lb/>
Verfolgen des Foppenden ausgehen, und es kann<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[237/0269] die Linie c d mit dem einen und auf g h mit dem andern Fuſse, und paſst ſehr ſcharf auf, wenn 6 mit der Fuſſpitze g h berührt. 6 ſteht und foppt ihn ſo lange er Luſt hat, indem er immer thut, als wolle er mit dem Fuſse die Linie g h berüh- ren, unaufhörlich ihn vor, zurück, ſeitwärts ſezt, damit zappelt u. ſ. w. Bis er den günſtigſten Au- genblick abwartet, wo 5 nicht recht aufzumer- ken ſcheint. Jezt berührt er die Linie und läuft augenblicklich nach ſeiner Freyſtatt a b zurück; 5 ſezt mit aller Anſtrengung hinter ihn her, und kann er ihn nur ſo viel einholen, daſs er ihn im mindeſten berührt, ſo iſt er gefangen, und muſs ſich in das Gefängniſs k begeben; die Perſon 5 aber läuft gegen die andre Parthey, um hier wie- der zu foppen. Er ſtellt ſich eben ſo, wie vor- hin 6, vor die Linie e f, thut daſſelbe, berührt ſie endlich und läuft, um ſeinem Verfolger zu entfliehen, nach c d zurück, oder wird gefan- gen und muſs dann nach i ins Gefängniſs. Sein Verfolger tritt nun wieder vor g h hin und foppt u. ſ. w. So wird wechſelsweiſe von beyden Par- theyen einer zum Foppen und Verfolgen abge- ſchickt, bis die Perſonen der einen Parthey alle gefangen ſind. Dann hat die andre gewonnen, und man fängt nach Belieben vom neuen an. Jeder Anführer kann ſelbſt, ſo oft er will, zum Verfolgen des Foppenden ausgehen, und es kann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/269
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/269>, abgerufen am 28.04.2024.