weissem oder Dänischen Handschuhleder, so straff als möglich überzogen. Dieser Ueberzug wird nicht aus mehreren Stücken zusammengesetzt, sondern man nimmt dazu nur ein einziges, das beym Nähen nach und nach durch die Schere in 2 runde Klappen geschnitten wird, die durch eine Nath vereinigt werden, welche nicht ganz um den Ball geht. Ein guter Ball von 2 Zoll Leipz. im Durchmesser springt, stark niedergewor- fen 25 Fuss hoch und ist neu fast wie Gummi elasticum. Auch erhält man sehr elastische Bäl- le, wenn man das locker gewickelte Garn so lan- ge in Wasser legt bis es untergeht, dann den Ball davon äusserst fest wickelt, ihm flüchtig einen Ueberzug von Papier giebt, welches man mit Bindfaden darum bindet und dann diesen Knaul im Backofen so lange bäckt, bis das Papier dun- kelgelb gesengt ist. Hierauf wird nach abgemach- ten Papier dem Knaul der obige Ueberzug gege- ben. Die Bälle für die Ballhäuser werden von kleinen Stückchen wollenen Zeug gewickelt, mit weichem Bindfaden regelmässig umwunden und mit weissem Tuche überzogen. Die erste Art halte ich für die beste zu diesem Spiele.
Ballstock (Racquette). Man hat Unrecht ein breites Holz dazu zu nehmen; denn es wider- setzt sich der Luft und man kann daher nie so starke Schläge thun, als mit einem völlig run-
weiſsem oder Däniſchen Handſchuhleder, ſo ſtraff als möglich überzogen. Dieſer Ueberzug wird nicht aus mehreren Stücken zuſammengeſetzt, ſondern man nimmt dazu nur ein einziges, das beym Nähen nach und nach durch die Schere in 2 runde Klappen geſchnitten wird, die durch eine Nath vereinigt werden, welche nicht ganz um den Ball geht. Ein guter Ball von 2 Zoll Leipz. im Durchmeſſer ſpringt, ſtark niedergewor- fen 25 Fuſs hoch und iſt neu faſt wie Gummi elaſticum. Auch erhält man ſehr elaſtiſche Bäl- le, wenn man das locker gewickelte Garn ſo lan- ge in Waſſer legt bis es untergeht, dann den Ball davon äuſserſt feſt wickelt, ihm flüchtig einen Ueberzug von Papier giebt, welches man mit Bindfaden darum bindet und dann dieſen Knaul im Backofen ſo lange bäckt, bis das Papier dun- kelgelb geſengt iſt. Hierauf wird nach abgemach- ten Papier dem Knaul der obige Ueberzug gege- ben. Die Bälle für die Ballhäuſer werden von kleinen Stückchen wollenen Zeug gewickelt, mit weichem Bindfaden regelmäſsig umwunden und mit weiſsem Tuche überzogen. Die erſte Art halte ich für die beſte zu dieſem Spiele.
Ballſtock (Racquette). Man hat Unrecht ein breites Holz dazu zu nehmen; denn es wider- ſetzt ſich der Luft und man kann daher nie ſo ſtarke Schläge thun, als mit einem völlig run-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0090"n="58"/>
weiſsem oder Däniſchen Handſchuhleder, ſo ſtraff<lb/>
als möglich überzogen. Dieſer Ueberzug wird<lb/>
nicht aus mehreren Stücken zuſammengeſetzt,<lb/>ſondern man nimmt dazu nur ein einziges, das<lb/>
beym Nähen nach und nach durch die Schere<lb/>
in 2 runde Klappen geſchnitten wird, die durch<lb/>
eine Nath vereinigt werden, welche nicht ganz<lb/>
um den Ball geht. Ein guter Ball von 2 Zoll Leipz.<lb/>
im Durchmeſſer ſpringt, ſtark niedergewor-<lb/>
fen 25 Fuſs hoch und iſt neu faſt wie Gummi<lb/>
elaſticum. Auch erhält man ſehr elaſtiſche Bäl-<lb/>
le, wenn man das locker gewickelte Garn ſo lan-<lb/>
ge in Waſſer legt bis es untergeht, dann den Ball<lb/>
davon <choice><sic>äuſserſs</sic><corr>äuſserſt</corr></choice> feſt wickelt, ihm flüchtig einen<lb/>
Ueberzug von Papier giebt, welches man mit<lb/>
Bindfaden darum bindet und dann dieſen Knaul<lb/>
im Backofen ſo lange bäckt, bis das Papier dun-<lb/>
kelgelb geſengt iſt. Hierauf wird nach abgemach-<lb/>
ten Papier dem Knaul der obige Ueberzug gege-<lb/>
ben. Die Bälle für die Ballhäuſer werden von<lb/>
kleinen Stückchen wollenen Zeug gewickelt, mit<lb/>
weichem Bindfaden regelmäſsig umwunden und<lb/>
mit weiſsem Tuche überzogen. Die erſte Art<lb/>
halte ich für die beſte zu dieſem Spiele.</p><lb/><p><hirendition="#i">Ballſtock</hi> (Racquette). Man hat Unrecht ein<lb/>
breites Holz dazu zu nehmen; denn es wider-<lb/>ſetzt ſich der Luft und man kann daher nie ſo<lb/>ſtarke Schläge thun, als mit einem völlig run-<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[58/0090]
weiſsem oder Däniſchen Handſchuhleder, ſo ſtraff
als möglich überzogen. Dieſer Ueberzug wird
nicht aus mehreren Stücken zuſammengeſetzt,
ſondern man nimmt dazu nur ein einziges, das
beym Nähen nach und nach durch die Schere
in 2 runde Klappen geſchnitten wird, die durch
eine Nath vereinigt werden, welche nicht ganz
um den Ball geht. Ein guter Ball von 2 Zoll Leipz.
im Durchmeſſer ſpringt, ſtark niedergewor-
fen 25 Fuſs hoch und iſt neu faſt wie Gummi
elaſticum. Auch erhält man ſehr elaſtiſche Bäl-
le, wenn man das locker gewickelte Garn ſo lan-
ge in Waſſer legt bis es untergeht, dann den Ball
davon äuſserſt feſt wickelt, ihm flüchtig einen
Ueberzug von Papier giebt, welches man mit
Bindfaden darum bindet und dann dieſen Knaul
im Backofen ſo lange bäckt, bis das Papier dun-
kelgelb geſengt iſt. Hierauf wird nach abgemach-
ten Papier dem Knaul der obige Ueberzug gege-
ben. Die Bälle für die Ballhäuſer werden von
kleinen Stückchen wollenen Zeug gewickelt, mit
weichem Bindfaden regelmäſsig umwunden und
mit weiſsem Tuche überzogen. Die erſte Art
halte ich für die beſte zu dieſem Spiele.
Ballſtock (Racquette). Man hat Unrecht ein
breites Holz dazu zu nehmen; denn es wider-
ſetzt ſich der Luft und man kann daher nie ſo
ſtarke Schläge thun, als mit einem völlig run-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/90>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.