"Höre nicht auf ihn! Eh' er dich sahe und Nizza nicht verlassen durfte, irrte er in den Wäldern und warf Blumen in die Flüsse. Seine Neigung ist so stark, daß er jede Le¬ bensfunktion seines Körpers mit dem Deinigen verwechselt, daß er -- "
"Lassen Sie!"
"Höre nicht auf ihn! Warum ist Cupido nur blind? Er ist auch taub, sag' ich oft zu Jeronimo, weil er nicht hört. Sollten seine Sinne verzaubert sein?"
"O Sie werden zum Schwätzer: ich glaube gar, Sie machen Verse."
"Wie ich dich liebe, Wally! Kind, diese Scheere auf dem Tisch nehm' ich als eigne Parze meines eignen Geschickes und schneide eine deiner himmlischen Locken, um sie mit
„Was will ich das?“
„Höre nicht auf ihn! Eh' er dich ſahe und Nizza nicht verlaſſen durfte, irrte er in den Wäldern und warf Blumen in die Flüſſe. Seine Neigung iſt ſo ſtark, daß er jede Le¬ bensfunktion ſeines Körpers mit dem Deinigen verwechſelt, daß er — “
„Laſſen Sie!“
„Höre nicht auf ihn! Warum iſt Cupido nur blind? Er iſt auch taub, ſag' ich oft zu Jeronimo, weil er nicht hört. Sollten ſeine Sinne verzaubert ſein?“
„O Sie werden zum Schwätzer: ich glaube gar, Sie machen Verſe.“
„Wie ich dich liebe, Wally! Kind, dieſe Scheere auf dem Tiſch nehm' ich als eigne Parze meines eignen Geſchickes und ſchneide eine deiner himmliſchen Locken, um ſie mit
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„Was will ich das?“
„Höre nicht auf ihn! Eh' er dich ſahe
und Nizza nicht verlaſſen durfte, irrte er in
den Wäldern und warf Blumen in die Flüſſe.
Seine Neigung iſt ſo ſtark, daß er jede Le¬
bensfunktion ſeines Körpers mit dem Deinigen
verwechſelt, daß er — “
„Laſſen Sie!“
„Höre nicht auf ihn! Warum iſt Cupido
nur blind? Er iſt auch taub, ſag' ich oft zu
Jeronimo, weil er nicht hört. Sollten ſeine
Sinne verzaubert ſein?“
„O Sie werden zum Schwätzer: ich glaube
gar, Sie machen Verſe.“
„Wie ich dich liebe, Wally! Kind, dieſe
Scheere auf dem Tiſch nehm' ich als eigne
Parze meines eignen Geſchickes und ſchneide
eine deiner himmliſchen Locken, um ſie mit
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Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_wally_1835/156>, abgerufen am 01.05.2024.
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