Es war um die zwölfte Stunde, als Al¬ fred von seinem Lager auffuhr. Noch flak¬ kerte die Lampe, welche er zu löschen verges¬ sen hatte, und zog, wie sie größer oder schwächer wurde, wolkige Kreise an den Wän¬ den seines Zimmers. Eine Zeit lang saß er mit halbaufgerichtetem Körper im Bette und verfolgte dies gespenstische Spiel an den stum¬ men Wänden. Er suchte nach einem Gegen¬ stand für dies Bild: er mußte an die Welt denken, welche draußen schlummerte, und dachte zuerst an Julien.
Meine Julie! sprach er still vor sich hin, und erhob sich dann etwas feierlich und me¬ chanisch von seinem Bette. Er hörte die Uhr picken, die auf dem Tische vor dem Spiegel
Hier iſt ſie:
Es war um die zwölfte Stunde, als Al¬ fred von ſeinem Lager auffuhr. Noch flak¬ kerte die Lampe, welche er zu löſchen vergeſ¬ ſen hatte, und zog, wie ſie größer oder ſchwächer wurde, wolkige Kreiſe an den Wän¬ den ſeines Zimmers. Eine Zeit lang ſaß er mit halbaufgerichtetem Körper im Bette und verfolgte dies geſpenſtiſche Spiel an den ſtum¬ men Wänden. Er ſuchte nach einem Gegen¬ ſtand für dies Bild: er mußte an die Welt denken, welche draußen ſchlummerte, und dachte zuerſt an Julien.
Meine Julie! ſprach er ſtill vor ſich hin, und erhob ſich dann etwas feierlich und me¬ chaniſch von ſeinem Bette. Er hörte die Uhr picken, die auf dem Tiſche vor dem Spiegel
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Hier iſt ſie:
Es war um die zwölfte Stunde, als Al¬
fred von ſeinem Lager auffuhr. Noch flak¬
kerte die Lampe, welche er zu löſchen vergeſ¬
ſen hatte, und zog, wie ſie größer oder
ſchwächer wurde, wolkige Kreiſe an den Wän¬
den ſeines Zimmers. Eine Zeit lang ſaß er
mit halbaufgerichtetem Körper im Bette und
verfolgte dies geſpenſtiſche Spiel an den ſtum¬
men Wänden. Er ſuchte nach einem Gegen¬
ſtand für dies Bild: er mußte an die Welt
denken, welche draußen ſchlummerte, und dachte
zuerſt an Julien.
Meine Julie! ſprach er ſtill vor ſich hin,
und erhob ſich dann etwas feierlich und me¬
chaniſch von ſeinem Bette. Er hörte die Uhr
picken, die auf dem Tiſche vor dem Spiegel
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Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_wally_1835/257>, abgerufen am 08.05.2024.
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