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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

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Die Bekleidungen desselben.
etliche berühmte Männer (b) von der Holader herführen,
und die mir überhaupt viel unwahrscheinlicher vorkömmt,
da ich keinen von der Holader abstammenden Ast überse-
hen zu haben glaube, wo man nicht etwa die obere Blut-
ader am Herzbeutel meint, von der ich eben geredet habe,
und die das Blut in die obere Holader, oder in die Blut-
ader der Brüste, oder der Schlüsselbeine zurükbringt.
Endlich sind mir auch diejenigen Blutadern nicht be-
kannt worden, die Lancisius (c) aus dem rechten Herz-
ohre herleitet.

Die Flieswassergänge, welche Cowper mit der
Milchbrustader (ductus thoracicus) verbindet (d), rechne
ich meines Orts zu denen Drüsen, die ich so gleich her-
nach beschreiben werde.

Es laufen zwar viele Nerven in den Herzbeutel, die
darauf nach dem Herzen hin gehen: es scheinen aber in
diesem Sakke sehr wenige zurükzubleiben (e), und auch
diese sind uns noch nicht hinlänglich bekannt. Daher
kommt es, daß derselbe mit einer sehr schwachen, oder
gar keiner Empfindlichkeit versehen ist (f). Vielleicht
ist auch dieses die Ursache, warum die Verlezzungen des-
selben, ohne dazukommende schwere Zufälle, wieder pfle-
gen geheilet zu werden (g).

§. 19.
(b) [Spaltenumbruch] Von ihr leitet Senac die
rechte Blutader des Herzbeutels
her, S. 18.
(c) T. V. m.
(d) Am angef. Ort.
(e) Siehe die Geschichte der
Herznerven, Abschn. III. B. IV.
(f) [Spaltenumbruch] Premier Memoire sur les
part. irritables & sensibles
S.
35.
(g) rhodivs Cent. II. obs. 38.
Vesling beim Bartholin, in der
Anat. S. 350.
L l 3

Die Bekleidungen deſſelben.
etliche beruͤhmte Maͤnner (b) von der Holader herfuͤhren,
und die mir uͤberhaupt viel unwahrſcheinlicher vorkoͤmmt,
da ich keinen von der Holader abſtammenden Aſt uͤberſe-
hen zu haben glaube, wo man nicht etwa die obere Blut-
ader am Herzbeutel meint, von der ich eben geredet habe,
und die das Blut in die obere Holader, oder in die Blut-
ader der Bruͤſte, oder der Schluͤſſelbeine zuruͤkbringt.
Endlich ſind mir auch diejenigen Blutadern nicht be-
kannt worden, die Lanciſius (c) aus dem rechten Herz-
ohre herleitet.

Die Flieswaſſergaͤnge, welche Cowper mit der
Milchbruſtader (ductus thoracicus) verbindet (d), rechne
ich meines Orts zu denen Druͤſen, die ich ſo gleich her-
nach beſchreiben werde.

Es laufen zwar viele Nerven in den Herzbeutel, die
darauf nach dem Herzen hin gehen: es ſcheinen aber in
dieſem Sakke ſehr wenige zuruͤkzubleiben (e), und auch
dieſe ſind uns noch nicht hinlaͤnglich bekannt. Daher
kommt es, daß derſelbe mit einer ſehr ſchwachen, oder
gar keiner Empfindlichkeit verſehen iſt (f). Vielleicht
iſt auch dieſes die Urſache, warum die Verlezzungen deſ-
ſelben, ohne dazukommende ſchwere Zufaͤlle, wieder pfle-
gen geheilet zu werden (g).

§. 19.
(b) [Spaltenumbruch] Von ihr leitet Senac die
rechte Blutader des Herzbeutels
her, S. 18.
(c) T. V. m.
(d) Am angef. Ort.
(e) Siehe die Geſchichte der
Herznerven, Abſchn. III. B. IV.
(f) [Spaltenumbruch] Premier Memoire ſur les
part. irritables & ſenſibles
S.
35.
(g) rhodivs Cent. II. obſ. 38.
Vesling beim Bartholin, in der
Anat. S. 350.
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[533/0589] Die Bekleidungen deſſelben. etliche beruͤhmte Maͤnner (b) von der Holader herfuͤhren, und die mir uͤberhaupt viel unwahrſcheinlicher vorkoͤmmt, da ich keinen von der Holader abſtammenden Aſt uͤberſe- hen zu haben glaube, wo man nicht etwa die obere Blut- ader am Herzbeutel meint, von der ich eben geredet habe, und die das Blut in die obere Holader, oder in die Blut- ader der Bruͤſte, oder der Schluͤſſelbeine zuruͤkbringt. Endlich ſind mir auch diejenigen Blutadern nicht be- kannt worden, die Lanciſius (c) aus dem rechten Herz- ohre herleitet. Die Flieswaſſergaͤnge, welche Cowper mit der Milchbruſtader (ductus thoracicus) verbindet (d), rechne ich meines Orts zu denen Druͤſen, die ich ſo gleich her- nach beſchreiben werde. Es laufen zwar viele Nerven in den Herzbeutel, die darauf nach dem Herzen hin gehen: es ſcheinen aber in dieſem Sakke ſehr wenige zuruͤkzubleiben (e), und auch dieſe ſind uns noch nicht hinlaͤnglich bekannt. Daher kommt es, daß derſelbe mit einer ſehr ſchwachen, oder gar keiner Empfindlichkeit verſehen iſt (f). Vielleicht iſt auch dieſes die Urſache, warum die Verlezzungen deſ- ſelben, ohne dazukommende ſchwere Zufaͤlle, wieder pfle- gen geheilet zu werden (g). §. 19. (b) Von ihr leitet Senac die rechte Blutader des Herzbeutels her, S. 18. (c) T. V. m. (d) Am angef. Ort. (e) Siehe die Geſchichte der Herznerven, Abſchn. III. B. IV. (f) Premier Memoire ſur les part. irritables & ſenſibles S. 35. (g) rhodivs Cent. II. obſ. 38. Vesling beim Bartholin, in der Anat. S. 350. L l 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/589>, abgerufen am 28.04.2024.