Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Herzohren.
auch ein grösseres Stük von der Holader, und bald den
vierten (i), bald den dritten Theil und darüber (k), bald
auch die Helfte und etwas darüber (l).

Jhre Stellung ist senkrecht, so daß ihr breitestes Ende
unten, und die Hörner oben zu stehen kommen; sie macht
auch eine beständige Grenze zwischen der Wurzel des rech-
ten Herzohres, welche mit der rechten Kammer zusam-
menstöst, und zwischen der untern Holader. Sie könn-
te unterwärts eine bauchige Gestalt annehmen (m), wo-
fern das Blut von oben auf sie drükte, und dasjenige,
welches von untenher kommt, nicht das Gleichgewicht
wieder herstellen sollte.

Jhr hinteres Horn ist bisweilen einfach, bisweilen
gedoppelt. Den vornehmsten und beständigsten Ur-
sprung erhält die Eustachische Klappe von der linken Säu-
le des beschriebnen Jsthmus, von welcher sich in der That
ein ziemliches Stükke in unsere Klappe verwandelt, wel-
ches in derjenigen Gegend geschiehet, wo sich die etwas
niedrigere Klappe der Kranzblutader anfängt (n). Jn-
dessen habe ich doch auch befunden, daß dieses hintere
Horn der Eustachischen Klappe, etwas mehr linker
Hand, als die eyförmige Grube ist, von der fleischigen
Säule, die um die Mündung der Kranzblutader herum-
gehet, oder von demjenigen muskelhaften Rande, mit
dem sich das Herzohr anfängt (o), bisweilen entstanden
sey.

Wenn
(i) [Spaltenumbruch] Den dritten Theil, Wal-
ther
de fabr. auric. cord.
(k) Wie in der Abbildung Tab. 11.
(l) Albrecht am angef. Ort.
(m) Wie sie der berühmte Ver-
[Spaltenumbruch] dier
beschrieben im Cours d'ana-
tom.
(n) Senac T. I. S. 228. T. II.
S. 624. Unsre 2te Taf. bei O. und
fig. 7. f. 8. Fasc. IV.
(o) Rouhault Osserv. S. 21.
am angef. Ort.

Die Herzohren.
auch ein groͤſſeres Stuͤk von der Holader, und bald den
vierten (i), bald den dritten Theil und daruͤber (k), bald
auch die Helfte und etwas daruͤber (l).

Jhre Stellung iſt ſenkrecht, ſo daß ihr breiteſtes Ende
unten, und die Hoͤrner oben zu ſtehen kommen; ſie macht
auch eine beſtaͤndige Grenze zwiſchen der Wurzel des rech-
ten Herzohres, welche mit der rechten Kammer zuſam-
menſtoͤſt, und zwiſchen der untern Holader. Sie koͤnn-
te unterwaͤrts eine bauchige Geſtalt annehmen (m), wo-
fern das Blut von oben auf ſie druͤkte, und dasjenige,
welches von untenher kommt, nicht das Gleichgewicht
wieder herſtellen ſollte.

Jhr hinteres Horn iſt bisweilen einfach, bisweilen
gedoppelt. Den vornehmſten und beſtaͤndigſten Ur-
ſprung erhaͤlt die Euſtachiſche Klappe von der linken Saͤu-
le des beſchriebnen Jſthmus, von welcher ſich in der That
ein ziemliches Stuͤkke in unſere Klappe verwandelt, wel-
ches in derjenigen Gegend geſchiehet, wo ſich die etwas
niedrigere Klappe der Kranzblutader anfaͤngt (n). Jn-
deſſen habe ich doch auch befunden, daß dieſes hintere
Horn der Euſtachiſchen Klappe, etwas mehr linker
Hand, als die eyfoͤrmige Grube iſt, von der fleiſchigen
Saͤule, die um die Muͤndung der Kranzblutader herum-
gehet, oder von demjenigen muskelhaften Rande, mit
dem ſich das Herzohr anfaͤngt (o), bisweilen entſtanden
ſey.

Wenn
(i) [Spaltenumbruch] Den dritten Theil, Wal-
ther
de fabr. auric. cord.
(k) Wie in der Abbildung Tab. 11.
(l) Albrecht am angef. Ort.
(m) Wie ſie der beruͤhmte Ver-
[Spaltenumbruch] dier
beſchrieben im Cours d’ana-
tom.
(n) Senac T. I. S. 228. T. II.
S. 624. Unſre 2te Taf. bei O. und
fig. 7. f. 8. Faſc. IV.
(o) Rouhault Oſſerv. S. 21.
am angef. Ort.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0661" n="605"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Herzohren.</hi></fw><lb/>
auch ein gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;eres Stu&#x0364;k von der Holader, und bald den<lb/>
vierten <note place="foot" n="(i)"><cb/>
Den dritten Theil, <hi rendition="#fr">Wal-<lb/>
ther</hi> <hi rendition="#aq">de fabr. auric. cord.</hi></note>, bald den dritten Theil und daru&#x0364;ber <note place="foot" n="(k)">Wie in der Abbildung <hi rendition="#aq">Tab. 11.</hi></note>, bald<lb/>
auch die Helfte und etwas daru&#x0364;ber <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#fr">Albrecht</hi> am angef. Ort.</note>.</p><lb/>
            <p>Jhre Stellung i&#x017F;t &#x017F;enkrecht, &#x017F;o daß ihr breite&#x017F;tes Ende<lb/>
unten, und die Ho&#x0364;rner oben zu &#x017F;tehen kommen; &#x017F;ie macht<lb/>
auch eine be&#x017F;ta&#x0364;ndige Grenze zwi&#x017F;chen der Wurzel des rech-<lb/>
ten Herzohres, welche mit der rechten Kammer zu&#x017F;am-<lb/>
men&#x017F;to&#x0364;&#x017F;t, und zwi&#x017F;chen der untern Holader. Sie ko&#x0364;nn-<lb/>
te unterwa&#x0364;rts eine bauchige Ge&#x017F;talt annehmen <note place="foot" n="(m)">Wie &#x017F;ie der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Ver-<lb/><cb/>
dier</hi> be&#x017F;chrieben im <hi rendition="#aq">Cours d&#x2019;ana-<lb/>
tom.</hi></note>, wo-<lb/>
fern das Blut von oben auf &#x017F;ie dru&#x0364;kte, und dasjenige,<lb/>
welches von untenher kommt, nicht das Gleichgewicht<lb/>
wieder her&#x017F;tellen &#x017F;ollte.</p><lb/>
            <p>Jhr hinteres Horn i&#x017F;t bisweilen einfach, bisweilen<lb/>
gedoppelt. Den vornehm&#x017F;ten und be&#x017F;ta&#x0364;ndig&#x017F;ten Ur-<lb/>
&#x017F;prung erha&#x0364;lt die Eu&#x017F;tachi&#x017F;che Klappe von der linken Sa&#x0364;u-<lb/>
le des be&#x017F;chriebnen J&#x017F;thmus, von welcher &#x017F;ich in der That<lb/>
ein ziemliches Stu&#x0364;kke in un&#x017F;ere Klappe verwandelt, wel-<lb/>
ches in derjenigen Gegend ge&#x017F;chiehet, wo &#x017F;ich die etwas<lb/>
niedrigere Klappe der Kranzblutader anfa&#x0364;ngt <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#fr">Senac</hi><hi rendition="#aq">T. I.</hi> S. 228. <hi rendition="#aq">T. II.</hi><lb/>
S. 624. Un&#x017F;re 2te Taf. bei <hi rendition="#aq">O.</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">fig. 7. f. 8. Fa&#x017F;c. IV.</hi></note>. Jn-<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en habe ich doch auch befunden, daß die&#x017F;es hintere<lb/>
Horn der Eu&#x017F;tachi&#x017F;chen Klappe, etwas mehr linker<lb/>
Hand, als die eyfo&#x0364;rmige Grube i&#x017F;t, von der flei&#x017F;chigen<lb/>
Sa&#x0364;ule, die um die Mu&#x0364;ndung der Kranzblutader herum-<lb/>
gehet, oder von demjenigen muskelhaften Rande, mit<lb/>
dem &#x017F;ich das Herzohr anfa&#x0364;ngt <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#fr">Rouhault</hi><hi rendition="#aq">O&#x017F;&#x017F;erv.</hi> S. 21.<lb/>
am angef. Ort.</note>, bisweilen ent&#x017F;tanden<lb/>
&#x017F;ey.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[605/0661] Die Herzohren. auch ein groͤſſeres Stuͤk von der Holader, und bald den vierten (i), bald den dritten Theil und daruͤber (k), bald auch die Helfte und etwas daruͤber (l). Jhre Stellung iſt ſenkrecht, ſo daß ihr breiteſtes Ende unten, und die Hoͤrner oben zu ſtehen kommen; ſie macht auch eine beſtaͤndige Grenze zwiſchen der Wurzel des rech- ten Herzohres, welche mit der rechten Kammer zuſam- menſtoͤſt, und zwiſchen der untern Holader. Sie koͤnn- te unterwaͤrts eine bauchige Geſtalt annehmen (m), wo- fern das Blut von oben auf ſie druͤkte, und dasjenige, welches von untenher kommt, nicht das Gleichgewicht wieder herſtellen ſollte. Jhr hinteres Horn iſt bisweilen einfach, bisweilen gedoppelt. Den vornehmſten und beſtaͤndigſten Ur- ſprung erhaͤlt die Euſtachiſche Klappe von der linken Saͤu- le des beſchriebnen Jſthmus, von welcher ſich in der That ein ziemliches Stuͤkke in unſere Klappe verwandelt, wel- ches in derjenigen Gegend geſchiehet, wo ſich die etwas niedrigere Klappe der Kranzblutader anfaͤngt (n). Jn- deſſen habe ich doch auch befunden, daß dieſes hintere Horn der Euſtachiſchen Klappe, etwas mehr linker Hand, als die eyfoͤrmige Grube iſt, von der fleiſchigen Saͤule, die um die Muͤndung der Kranzblutader herum- gehet, oder von demjenigen muskelhaften Rande, mit dem ſich das Herzohr anfaͤngt (o), bisweilen entſtanden ſey. Wenn (i) Den dritten Theil, Wal- ther de fabr. auric. cord. (k) Wie in der Abbildung Tab. 11. (l) Albrecht am angef. Ort. (m) Wie ſie der beruͤhmte Ver- dier beſchrieben im Cours d’ana- tom. (n) Senac T. I. S. 228. T. II. S. 624. Unſre 2te Taf. bei O. und fig. 7. f. 8. Faſc. IV. (o) Rouhault Oſſerv. S. 21. am angef. Ort.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/661
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/661>, abgerufen am 29.05.2024.