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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Fünftes Buch. Das Blut.
99 (f) Fahrenheitsche Grade, indem eine Person eine hiz-
zigere Blutmischung besizzet, als eine andre, und die
Vermessung längere Zeit dauret (f*). Das Blut selbst,
oder die Eingeweide in dem Unterleibe eines lebenden Thie-
res sind um etwas noch wärmer (g), und sie übertreffen
die äusserliche Wärme um einen oder zween Fahrenheit-
sche Grade noch.

Unter den Thieren gibt es viele, welche noch etwas
wärmer sind, dergleichen, unter den fleischfräßigen vier-
füßigen, die Hunde (h) und Kazzen sind, deren Wärme
fast 103 Graden gleich ist; das Meerkalb, dessen Wär-
me am Felle 102 Grade, im Bauche 103 beträgt (i),
weiter die Vögel, welche noch die jeztgedachte Thiere
übertreffen, indem der Thermometergeist zwischen den
Schenkeln der Brüthennen, der Tauben, und Dohlen
auf 103, 104, 107, 1071/2 und 108 Graden gestie-
gen (k).

Aber auch in Menschen wächst die Hizze in Fiebern
um ein grosses (l). Man lieset, daß im rothen Fieber
die Fieberhizze so heftig gewesen, die aus dem Munde

des
[Spaltenumbruch] 142. von seiner eignen Wärme.
Essays S. 335. Auf der Jnsel Mi-
norka 98 und einmal gar 100.
rvtt. ang. Ort.
(f) maty Journ. Britann. 1750.
S. 447. Gar zu kalt gaben das
Blut an Börhaave, der die
Menschenwärme auf 92, und in
den Kindern auf 94 Grade schäzzte:
ferner Stephan Hales, der dieselbe
fast auf 93 Grade nach dem Fah-
renheitschen, |in seinen Berechnun-
gen angibt Veget. stat. c. 1. S. 59.
der berühmte Sauvages, welcher
30 Reaum. Grade zuliß. Effet de
l'air.
und noch mehr Pitcarnius
beim Martine, welcher 90 Fah-
renh. Grade sezzt. Hingegen wird
die Wärme zu übermäßig, wenn
man ihr die Helfte von der Hizze
des siedenden Wassers zuschreibt.
Philos. Transact. n. 271.
(f*) [Spaltenumbruch] A. de haen. ang. Ort. S.
157. Der Saft stieg so gar nach ei-
ner Weile bis auf 6 Grade hinauf.
(g) martine Anim. simil. S.
174. Essays S. 336. 337. 338.
whytt Physiol. Essays S. 16. folg-
lich nicht um 12 Graden, nach dem
Theophilus lobb de febrib. n. 259.
den Menschenharn macht Hales
am gedachten Orte um vier Grade
wärmer.
(h) martine Anim. sim. Essays
S. 336.
(i) Ebenders. ebendas. S. 337.
(k) martine Anim. simil. S.
142. Essays ang. Orte. whytt
ang. Ort.
(l) navier sur plusieurs mala-
dies populaires.

Fuͤnftes Buch. Das Blut.
99 (f) Fahrenheitſche Grade, indem eine Perſon eine hiz-
zigere Blutmiſchung beſizzet, als eine andre, und die
Vermeſſung laͤngere Zeit dauret (f*). Das Blut ſelbſt,
oder die Eingeweide in dem Unterleibe eines lebenden Thie-
res ſind um etwas noch waͤrmer (g), und ſie uͤbertreffen
die aͤuſſerliche Waͤrme um einen oder zween Fahrenheit-
ſche Grade noch.

Unter den Thieren gibt es viele, welche noch etwas
waͤrmer ſind, dergleichen, unter den fleiſchfraͤßigen vier-
fuͤßigen, die Hunde (h) und Kazzen ſind, deren Waͤrme
faſt 103 Graden gleich iſt; das Meerkalb, deſſen Waͤr-
me am Felle 102 Grade, im Bauche 103 betraͤgt (i),
weiter die Voͤgel, welche noch die jeztgedachte Thiere
uͤbertreffen, indem der Thermometergeiſt zwiſchen den
Schenkeln der Bruͤthennen, der Tauben, und Dohlen
auf 103, 104, 107, 107½ und 108 Graden geſtie-
gen (k).

Aber auch in Menſchen waͤchſt die Hizze in Fiebern
um ein groſſes (l). Man lieſet, daß im rothen Fieber
die Fieberhizze ſo heftig geweſen, die aus dem Munde

des
[Spaltenumbruch] 142. von ſeiner eignen Waͤrme.
Eſſays S. 335. Auf der Jnſel Mi-
norka 98 und einmal gar 100.
rvtt. ang. Ort.
(f) maty Journ. Britann. 1750.
S. 447. Gar zu kalt gaben das
Blut an Börhaave, der die
Menſchenwaͤrme auf 92, und in
den Kindern auf 94 Grade ſchaͤzzte:
ferner Stephan Hales, der dieſelbe
faſt auf 93 Grade nach dem Fah-
renheitſchen, |in ſeinen Berechnun-
gen angibt Veget. ſtat. c. 1. S. 59.
der beruͤhmte Sauvages, welcher
30 Reaum. Grade zuliß. Effet de
l’air.
und noch mehr Pitcarnius
beim Martine, welcher 90 Fah-
renh. Grade ſezzt. Hingegen wird
die Waͤrme zu uͤbermaͤßig, wenn
man ihr die Helfte von der Hizze
des ſiedenden Waſſers zuſchreibt.
Philoſ. Transact. n. 271.
(f*) [Spaltenumbruch] A. de haen. ang. Ort. S.
157. Der Saft ſtieg ſo gar nach ei-
ner Weile bis auf 6 Grade hinauf.
(g) martine Anim. ſimil. S.
174. Eſſays S. 336. 337. 338.
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lich nicht um 12 Graden, nach dem
Theophilus lobb de febrib. n. 259.
den Menſchenharn macht Hales
am gedachten Orte um vier Grade
waͤrmer.
(h) martine Anim. ſim. Eſſays
S. 336.
(i) Ebenderſ. ebendaſ. S. 337.
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ang. Ort.
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dies populaires.
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[56/0076] Fuͤnftes Buch. Das Blut. 99 (f) Fahrenheitſche Grade, indem eine Perſon eine hiz- zigere Blutmiſchung beſizzet, als eine andre, und die Vermeſſung laͤngere Zeit dauret (f*). Das Blut ſelbſt, oder die Eingeweide in dem Unterleibe eines lebenden Thie- res ſind um etwas noch waͤrmer (g), und ſie uͤbertreffen die aͤuſſerliche Waͤrme um einen oder zween Fahrenheit- ſche Grade noch. Unter den Thieren gibt es viele, welche noch etwas waͤrmer ſind, dergleichen, unter den fleiſchfraͤßigen vier- fuͤßigen, die Hunde (h) und Kazzen ſind, deren Waͤrme faſt 103 Graden gleich iſt; das Meerkalb, deſſen Waͤr- me am Felle 102 Grade, im Bauche 103 betraͤgt (i), weiter die Voͤgel, welche noch die jeztgedachte Thiere uͤbertreffen, indem der Thermometergeiſt zwiſchen den Schenkeln der Bruͤthennen, der Tauben, und Dohlen auf 103, 104, 107, 107½ und 108 Graden geſtie- gen (k). Aber auch in Menſchen waͤchſt die Hizze in Fiebern um ein groſſes (l). Man lieſet, daß im rothen Fieber die Fieberhizze ſo heftig geweſen, die aus dem Munde des (e) (f) maty Journ. Britann. 1750. S. 447. Gar zu kalt gaben das Blut an Börhaave, der die Menſchenwaͤrme auf 92, und in den Kindern auf 94 Grade ſchaͤzzte: ferner Stephan Hales, der dieſelbe faſt auf 93 Grade nach dem Fah- renheitſchen, |in ſeinen Berechnun- gen angibt Veget. ſtat. c. 1. S. 59. der beruͤhmte Sauvages, welcher 30 Reaum. Grade zuliß. Effet de l’air. und noch mehr Pitcarnius beim Martine, welcher 90 Fah- renh. Grade ſezzt. Hingegen wird die Waͤrme zu uͤbermaͤßig, wenn man ihr die Helfte von der Hizze des ſiedenden Waſſers zuſchreibt. Philoſ. Transact. n. 271. (f*) A. de haen. ang. Ort. S. 157. Der Saft ſtieg ſo gar nach ei- ner Weile bis auf 6 Grade hinauf. (g) martine Anim. ſimil. S. 174. Eſſays S. 336. 337. 338. whytt Phyſiol. Eſſays S. 16. folg- lich nicht um 12 Graden, nach dem Theophilus lobb de febrib. n. 259. den Menſchenharn macht Hales am gedachten Orte um vier Grade waͤrmer. (h) martine Anim. ſim. Eſſays S. 336. (i) Ebenderſ. ebendaſ. S. 337. (k) martine Anim. ſimil. S. 142. Eſſays ang. Orte. whytt ang. Ort. (l) navier ſur pluſieurs mala- dies populaires. (e) 142. von ſeiner eignen Waͤrme. Eſſays S. 335. Auf der Jnſel Mi- norka 98 und einmal gar 100. rvtt. ang. Ort.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/76>, abgerufen am 04.05.2024.