Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

I. Abschnitt. Die Brust.

Jn andern Körpern gab die Aorte die rechte, hingegen
die Bauchschlagader, die linke (r) her: zweimal machte
die grosse Kranzader die rechte, die Aorte, die linke (s),
zweimal trieb die Nierenader die rechte, und die Aorte
die linke aus. Die mehresten Schrifsteller unter den Alten
sezzen zwo Schlagadern des Zwerchfells an, sie schreiben
solche der Aorte zu (t), hingegen halten es die neuern
mehr mit der Bauchschlagader (u).

Es giebt die rechte Schlagader des Zwerchfells,
ausser denen dem Anhängsel des Zwerchfells, und der
Gekrösdrüse überlieferten Aesten (x), ausser einigen Ae-
sten für die Nebbennieren (y), und kleine Leberaeste (z),
zween wirkliche Hauptäste, einen linken und einen rechten
von sich. Dieser besorgt nicht nur das Anhängsels des Zwerch-
felles (a), sondern er vereinigt sich auch bei der Holader mit
der rechten Nebenader durch einen Bogen, den sie derselben
zuwirft (b): er sendet auch durch das Loch, wovon wir
geredet haben, an dieser Blutader einen Ast nach der
Brust, welcher grösser, als der Zweig von den Brüsten,
mit diesem vereinigt sich (c) zugleich auch ein Begleiter des
Zwerchfellsnerven, und vornämlich bei dem Hezbeutel
getheilt ist. Eben dieser Ast schiest auch bei dem Herz-
beutel durch die kleinere Löcher des Zwerchfells noch an-
dre Zweige, wovon ich anderswo schon geredet, und
zum Theil auch in die Leber, aus; endlich durchbort er die
fleischigen Theile des Zwerchfells, und er wirst sich bei dem
Rande der Sehne, mittelst eines grossen Bogens, in den
rechten Stamm der linken Schlagader hinein (d). Eben

dieser

(r) [Spaltenumbruch] BOURDON. T. III. f. 11.
WALTHER. de coeliaca. che-
seld. S. 188.

(s) Nach dem COWPER.
append. bidl. T. III. drake
T. 20. winsl. n. 172. liev-
tavd. angef. Ort.

(t) GALENVS diss. arter.
c. 9. evstach. T. 25. ve-
sal. und andre.

(u) [Spaltenumbruch] LIEVTAVD. ang. Ort.
S. 487. heister. S. 158. u. f.

(x) Fascic. III. S. 53.

(y) Die angef. Tab. a.

(z) Ebendas.

(a) kh.

(b) D e.

(d) Fascic. III. ad tab. renal.

K 4

I. Abſchnitt. Die Bruſt.

Jn andern Koͤrpern gab die Aorte die rechte, hingegen
die Bauchſchlagader, die linke (r) her: zweimal machte
die groſſe Kranzader die rechte, die Aorte, die linke (s),
zweimal trieb die Nierenader die rechte, und die Aorte
die linke aus. Die mehreſten Schrifſteller unter den Alten
ſezzen zwo Schlagadern des Zwerchfells an, ſie ſchreiben
ſolche der Aorte zu (t), hingegen halten es die neuern
mehr mit der Bauchſchlagader (u).

Es giebt die rechte Schlagader des Zwerchfells,
auſſer denen dem Anhaͤngſel des Zwerchfells, und der
Gekroͤsdruͤſe uͤberlieferten Aeſten (x), auſſer einigen Ae-
ſten fuͤr die Nebbennieren (y), und kleine Leberaeſte (z),
zween wirkliche Hauptaͤſte, einen linken und einen rechten
von ſich. Dieſer beſorgt nicht nur das Anhaͤngſels des Zwerch-
felles (a), ſondern er vereinigt ſich auch bei der Holader mit
der rechten Nebenader durch einen Bogen, den ſie derſelben
zuwirft (b): er ſendet auch durch das Loch, wovon wir
geredet haben, an dieſer Blutader einen Aſt nach der
Bruſt, welcher groͤſſer, als der Zweig von den Bruͤſten,
mit dieſem vereinigt ſich (c) zugleich auch ein Begleiter des
Zwerchfellsnerven, und vornaͤmlich bei dem Hezbeutel
getheilt iſt. Eben dieſer Aſt ſchieſt auch bei dem Herz-
beutel durch die kleinere Loͤcher des Zwerchfells noch an-
dre Zweige, wovon ich anderswo ſchon geredet, und
zum Theil auch in die Leber, aus; endlich durchbort er die
fleiſchigen Theile des Zwerchfells, und er wirſt ſich bei dem
Rande der Sehne, mittelſt eines groſſen Bogens, in den
rechten Stamm der linken Schlagader hinein (d). Eben

dieſer

(r) [Spaltenumbruch] BOURDON. T. III. f. 11.
WALTHER. de coeliaca. che-
ſeld. S. 188.

(s) Nach dem COWPER.
append. bidl. T. III. drake
T. 20. winſl. n. 172. liev-
tavd. angef. Ort.

(t) GALENVS diſſ. arter.
c. 9. evſtach. T. 25. ve-
ſal. und andre.

(u) [Spaltenumbruch] LIEVTAVD. ang. Ort.
S. 487. heiſter. S. 158. u. f.

(x) Faſcic. III. S. 53.

(y) Die angef. Tab. a.

(z) Ebendaſ.

(a) χ.

(b) Δ e.

(d) Faſcic. III. ad tab. renal.

K 4

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0157" n="151"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Die Bru&#x017F;t.</hi> </fw><lb/>
            <p>Jn andern Ko&#x0364;rpern gab die Aorte die rechte, hingegen<lb/>
die Bauch&#x017F;chlagader, die linke <note place="foot" n="(r)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BOURDON.</hi> T. III. f. 11.<lb/><hi rendition="#g">WALTHER.</hi> de coeliaca. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">che-<lb/>
&#x017F;eld.</hi></hi></hi> S. 188.</note> her: zweimal machte<lb/>
die gro&#x017F;&#x017F;e Kranzader die rechte, die Aorte, die linke <note place="foot" n="(s)">Nach dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COWPER.</hi><lb/>
append. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">bidl.</hi></hi> T. III. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">drake</hi></hi><lb/>
T. 20. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">win&#x017F;l.</hi></hi> n. 172. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">liev-<lb/>
tavd.</hi></hi></hi> angef. Ort.</note>,<lb/>
zweimal trieb die Nierenader die rechte, und die Aorte<lb/>
die linke aus. Die mehre&#x017F;ten Schrif&#x017F;teller unter den Alten<lb/>
&#x017F;ezzen zwo Schlagadern des Zwerchfells an, &#x017F;ie &#x017F;chreiben<lb/>
&#x017F;olche der Aorte zu <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GALENVS</hi> di&#x017F;&#x017F;. arter.<lb/>
c. 9. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ev&#x017F;tach.</hi></hi> T. 25. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ve-<lb/>
&#x017F;al.</hi></hi></hi> und andre.</note>, hingegen halten es die neuern<lb/>
mehr mit der Bauch&#x017F;chlagader <note place="foot" n="(u)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LIEVTAVD.</hi></hi> ang. Ort.<lb/>
S. 487. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">hei&#x017F;ter.</hi></hi></hi> S. 158. u. f.</note>.</p><lb/>
            <p>Es giebt die <hi rendition="#fr">rechte</hi> Schlagader des Zwerchfells,<lb/>
au&#x017F;&#x017F;er denen dem Anha&#x0364;ng&#x017F;el des Zwerchfells, und der<lb/>
Gekro&#x0364;sdru&#x0364;&#x017F;e u&#x0364;berlieferten Ae&#x017F;ten <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;cic. III.</hi> S. 53.</note>, au&#x017F;&#x017F;er einigen Ae-<lb/>
&#x017F;ten fu&#x0364;r die Nebbennieren <note place="foot" n="(y)">Die angef. <hi rendition="#aq">Tab. a.</hi></note>, und kleine Leberae&#x017F;te <note place="foot" n="(z)">Ebenda&#x017F;.</note>,<lb/>
zween wirkliche Haupta&#x0364;&#x017F;te, einen linken und einen rechten<lb/>
von &#x017F;ich. Die&#x017F;er be&#x017F;orgt nicht nur das Anha&#x0364;ng&#x017F;els des Zwerch-<lb/>
felles <note place="foot" n="(a)">&#x03C7;.</note>, &#x017F;ondern er vereinigt &#x017F;ich auch bei der Holader mit<lb/>
der rechten Nebenader durch einen Bogen, den &#x017F;ie der&#x017F;elben<lb/>
zuwirft <note place="foot" n="(b)">&#x0394; <hi rendition="#aq">e.</hi></note>: er &#x017F;endet auch durch das Loch, wovon wir<lb/>
geredet haben, an die&#x017F;er Blutader einen A&#x017F;t nach der<lb/>
Bru&#x017F;t, welcher gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, als der Zweig von den Bru&#x0364;&#x017F;ten,<lb/>
mit die&#x017F;em vereinigt &#x017F;ich <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;cic. III. Tab. ant. Tho-<lb/>
rac. l. m. n. h.</hi> S. 25.</note> zugleich auch ein Begleiter des<lb/>
Zwerchfellsnerven, und vorna&#x0364;mlich bei dem Hezbeutel<lb/>
getheilt i&#x017F;t. Eben die&#x017F;er A&#x017F;t &#x017F;chie&#x017F;t auch bei dem Herz-<lb/>
beutel durch die kleinere Lo&#x0364;cher des Zwerchfells noch an-<lb/>
dre Zweige, wovon ich anderswo &#x017F;chon geredet, und<lb/>
zum Theil auch in die Leber, aus; endlich durchbort er die<lb/>
flei&#x017F;chigen Theile des Zwerchfells, und er wir&#x017F;t &#x017F;ich bei dem<lb/>
Rande der Sehne, mittel&#x017F;t eines gro&#x017F;&#x017F;en Bogens, in den<lb/>
rechten Stamm der linken Schlagader hinein <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;cic. III. ad tab. renal.</hi></note>. Eben<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K 4</fw><fw place="bottom" type="catch">die&#x017F;er</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[151/0157] I. Abſchnitt. Die Bruſt. Jn andern Koͤrpern gab die Aorte die rechte, hingegen die Bauchſchlagader, die linke (r) her: zweimal machte die groſſe Kranzader die rechte, die Aorte, die linke (s), zweimal trieb die Nierenader die rechte, und die Aorte die linke aus. Die mehreſten Schrifſteller unter den Alten ſezzen zwo Schlagadern des Zwerchfells an, ſie ſchreiben ſolche der Aorte zu (t), hingegen halten es die neuern mehr mit der Bauchſchlagader (u). Es giebt die rechte Schlagader des Zwerchfells, auſſer denen dem Anhaͤngſel des Zwerchfells, und der Gekroͤsdruͤſe uͤberlieferten Aeſten (x), auſſer einigen Ae- ſten fuͤr die Nebbennieren (y), und kleine Leberaeſte (z), zween wirkliche Hauptaͤſte, einen linken und einen rechten von ſich. Dieſer beſorgt nicht nur das Anhaͤngſels des Zwerch- felles (a), ſondern er vereinigt ſich auch bei der Holader mit der rechten Nebenader durch einen Bogen, den ſie derſelben zuwirft (b): er ſendet auch durch das Loch, wovon wir geredet haben, an dieſer Blutader einen Aſt nach der Bruſt, welcher groͤſſer, als der Zweig von den Bruͤſten, mit dieſem vereinigt ſich (c) zugleich auch ein Begleiter des Zwerchfellsnerven, und vornaͤmlich bei dem Hezbeutel getheilt iſt. Eben dieſer Aſt ſchieſt auch bei dem Herz- beutel durch die kleinere Loͤcher des Zwerchfells noch an- dre Zweige, wovon ich anderswo ſchon geredet, und zum Theil auch in die Leber, aus; endlich durchbort er die fleiſchigen Theile des Zwerchfells, und er wirſt ſich bei dem Rande der Sehne, mittelſt eines groſſen Bogens, in den rechten Stamm der linken Schlagader hinein (d). Eben dieſer (r) BOURDON. T. III. f. 11. WALTHER. de coeliaca. che- ſeld. S. 188. (s) Nach dem COWPER. append. bidl. T. III. drake T. 20. winſl. n. 172. liev- tavd. angef. Ort. (t) GALENVS diſſ. arter. c. 9. evſtach. T. 25. ve- ſal. und andre. (u) LIEVTAVD. ang. Ort. S. 487. heiſter. S. 158. u. f. (x) Faſcic. III. S. 53. (y) Die angef. Tab. a. (z) Ebendaſ. (a) χ. (b) Δ e. (c) Faſcic. III. Tab. ant. Tho- rac. l. m. n. h. S. 25. (d) Faſcic. III. ad tab. renal. K 4

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/157
Zitationshilfe:	Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/157>, abgerufen am 04.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.