Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschnitt. Die Brust.
erwachsenen Thiere neun Unzen (y). Der berühmte de
Sauvages
(z) fand das Verhältnis derselben in der
Frucht zum erwachsenen wie 7 zu 4; doch hat sie Eusta-
chius
(a) in seinem Jünglinge etwas gros gezeichnet,
gros hat sie der berühmte du Bordeu (b), und Cowper (c)
gefunden, und man trift sie in einigen Meergeschlech-
tern des Thierreiches, die dem ohngeachtet doch atmen,
von ziemlicher Grösse an (c*)

Der Haupttheil dieser Drüse befindet sich in der Höle
des Mittelfelles, oder in dem Zwischenraume der beiden
Ribbenhautseiten, welche hinter dem Brustknochen, einan-
der gegen über liegen. Dennoch steigt ein Theil, wel-
ches eben nicht der kleinste, und der in der Frucht grös-
ser ist, vor der linken Schlüsselblutader nach dem Halse
hinauf (d), und er erreicht mit einem langen Anhängsel
die Schilddrüse; man sagt auch, daß sie bis zur Kinn-
bakkendrüse hinaufgerükkt gefunden gewesen (e)

Sie ist zwar eine zusammengesezzte Drüse, und zwar
die allerweichste aus diesem Geschlechte. Sie besteht
aus zahlreichen Läppchen (f), welche von allen Seiten
durch eine dünne Haut verschlossen sind (g), ihr Zellge-
webe ist lose gespannt (h), und sie werden mit Hülfe des-

sel-
(y) [Spaltenumbruch] Ebenders. S. 133.
(z) SAVVAGES embryolog.
S. 10.
(a) T. 15. f. 1.
(b) Recherches sur les glandes.
S. 174.
(c) T. XXI. cons. Memoir. de
l' Academie de Berlin. T. XI.
S. 77.
(c*) Sie ist gros im Seebaeren,
auch wenn er erwachsen ist. Nov.
Comment. Acad. Patrop. T. II.
S.
345. Tursioni magnus BAR-
THOLIN.
Cent. II. hist.
25. Jn
den Wallfischartigen ist sie überhaupt
gros. barth. anat. S. 348.
(d) Unsere Zeichnung ist kürzer
gerathen, da man sie nicht aus der
[Spaltenumbruch] Frucht hergenommen. Vergl. der
vortrefl. SENAC. T. II. S. 688.
(e) WHARTON. ic. S. 103.
f. [t]ellinger of the nutrition
of the fetus in the womb.
(f) U. sre Kupfertafeln. Fascic.
III. tab. thorac. anter. DOVVER-
NOI.
Commont. Petropol. T. VII.

S. 205.
(g) BASS. observ. S. 6.
(h) Es sind dieses die membra-
nösen Fäserchen des Sam. Col-
lins.
S. 698. und vielleicht die
fleischigen Fasern des pozzii com-
merc. epist.
S. 63. und des bass.
S. 6.
M 4

I. Abſchnitt. Die Bruſt.
erwachſenen Thiere neun Unzen (y). Der beruͤhmte de
Sauvages
(z) fand das Verhaͤltnis derſelben in der
Frucht zum erwachſenen wie 7 zu 4; doch hat ſie Euſta-
chius
(a) in ſeinem Juͤnglinge etwas gros gezeichnet,
gros hat ſie der beruͤhmte du Bordeu (b), und Cowper (c)
gefunden, und man trift ſie in einigen Meergeſchlech-
tern des Thierreiches, die dem ohngeachtet doch atmen,
von ziemlicher Groͤſſe an (c*)

Der Haupttheil dieſer Druͤſe befindet ſich in der Hoͤle
des Mittelfelles, oder in dem Zwiſchenraume der beiden
Ribbenhautſeiten, welche hinter dem Bruſtknochen, einan-
der gegen uͤber liegen. Dennoch ſteigt ein Theil, wel-
ches eben nicht der kleinſte, und der in der Frucht groͤſ-
ſer iſt, vor der linken Schluͤſſelblutader nach dem Halſe
hinauf (d), und er erreicht mit einem langen Anhaͤngſel
die Schilddruͤſe; man ſagt auch, daß ſie bis zur Kinn-
bakkendruͤſe hinaufgeruͤkkt gefunden geweſen (e)

Sie iſt zwar eine zuſammengeſezzte Druͤſe, und zwar
die allerweichſte aus dieſem Geſchlechte. Sie beſteht
aus zahlreichen Laͤppchen (f), welche von allen Seiten
durch eine duͤnne Haut verſchloſſen ſind (g), ihr Zellge-
webe iſt loſe geſpannt (h), und ſie werden mit Huͤlfe deſ-

ſel-
(y) [Spaltenumbruch] Ebenderſ. S. 133.
(z) SAVVAGES embryolog.
S. 10.
(a) T. 15. f. 1.
(b) Recherches ſur les glandes.
S. 174.
(c) T. XXI. conſ. Memoir. de
l’ Academie de Berlin. T. XI.
S. 77.
(c*) Sie iſt gros im Seebaeren,
auch wenn er erwachſen iſt. Nov.
Comment. Acad. Patrop. T. II.
S.
345. Turſioni magnus BAR-
THOLIN.
Cent. II. hiſt.
25. Jn
den Wallfiſchartigen iſt ſie uͤberhaupt
gros. barth. anat. S. 348.
(d) Unſere Zeichnung iſt kuͤrzer
gerathen, da man ſie nicht aus der
[Spaltenumbruch] Frucht hergenommen. Vergl. der
vortrefl. SENAC. T. II. S. 688.
(e) WHARTON. ic. S. 103.
f. [t]ellinger of the nutrition
of the fetus in the womb.
(f) U. ſre Kupfertafeln. Faſcic.
III. tab. thorac. anter. DOVVER-
NOI.
Commont. Petropol. T. VII.

S. 205.
(g) BASS. obſerv. S. 6.
(h) Es ſind dieſes die membra-
noͤſen Faͤſerchen des Sam. Col-
lins.
S. 698. und vielleicht die
fleiſchigen Faſern des pozzii com-
merc. epiſt.
S. 63. und des baſſ.
S. 6.
M 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0189" n="183"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Die Bru&#x017F;t.</hi></fw><lb/>
erwach&#x017F;enen Thiere neun Unzen <note place="foot" n="(y)"><cb/>
Ebender&#x017F;. S. 133.</note>. Der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">de<lb/>
Sauvages</hi> <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SAVVAGES</hi> embryolog.</hi><lb/>
S. 10.</note> fand das Verha&#x0364;ltnis der&#x017F;elben in der<lb/>
Frucht zum erwach&#x017F;enen wie 7 zu 4; doch hat &#x017F;ie <hi rendition="#fr">Eu&#x017F;ta-<lb/>
chius</hi> <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">T. 15. f.</hi> 1.</note> in &#x017F;einem Ju&#x0364;nglinge etwas gros gezeichnet,<lb/>
gros hat &#x017F;ie der beru&#x0364;hmte du <hi rendition="#fr">Bordeu</hi> <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Recherches &#x017F;ur les glandes.</hi><lb/>
S. 174.</note>, und <hi rendition="#fr">Cowper</hi> <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">T. XXI. con&#x017F;. Memoir. de<lb/>
l&#x2019; Academie de Berlin. T. XI.</hi> S. 77.</note><lb/>
gefunden, und man trift &#x017F;ie in einigen Meerge&#x017F;chlech-<lb/>
tern des Thierreiches, die dem ohngeachtet doch atmen,<lb/>
von ziemlicher Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e an <note place="foot" n="(c*)">Sie i&#x017F;t gros im Seebaeren,<lb/>
auch wenn er erwach&#x017F;en i&#x017F;t. <hi rendition="#aq">Nov.<lb/>
Comment. Acad. Patrop. T. II.</hi> S.<lb/>
345. <hi rendition="#aq">Tur&#x017F;ioni magnus <hi rendition="#g">BAR-<lb/>
THOLIN.</hi> Cent. II. hi&#x017F;t.</hi> 25. Jn<lb/>
den Wallfi&#x017F;chartigen i&#x017F;t &#x017F;ie u&#x0364;berhaupt<lb/>
gros. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">barth.</hi></hi> anat.</hi> S. 348.</note></p><lb/>
            <p>Der Haupttheil die&#x017F;er Dru&#x0364;&#x017F;e befindet &#x017F;ich in der Ho&#x0364;le<lb/>
des Mittelfelles, oder in dem Zwi&#x017F;chenraume der beiden<lb/>
Ribbenhaut&#x017F;eiten, welche hinter dem Bru&#x017F;tknochen, einan-<lb/>
der gegen u&#x0364;ber liegen. Dennoch &#x017F;teigt ein Theil, wel-<lb/>
ches eben nicht der klein&#x017F;te, und der in der Frucht gro&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er i&#x017F;t, vor der linken Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;elblutader nach dem Hal&#x017F;e<lb/>
hinauf <note place="foot" n="(d)">Un&#x017F;ere Zeichnung i&#x017F;t ku&#x0364;rzer<lb/>
gerathen, da man &#x017F;ie nicht aus der<lb/><cb/>
Frucht hergenommen. Vergl. der<lb/>
vortrefl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SENAC.</hi> T. II.</hi> S. 688.</note>, und er erreicht mit einem langen Anha&#x0364;ng&#x017F;el<lb/>
die Schilddru&#x0364;&#x017F;e; man &#x017F;agt auch, daß &#x017F;ie bis zur Kinn-<lb/>
bakkendru&#x0364;&#x017F;e hinaufgeru&#x0364;kkt gefunden gewe&#x017F;en <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WHARTON.</hi> ic.</hi> S. 103.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">f. <hi rendition="#g"><supplied>t</supplied>ellinger</hi></hi> of the nutrition<lb/>
of the fetus in the womb.</hi></note></p><lb/>
            <p>Sie i&#x017F;t zwar eine zu&#x017F;ammenge&#x017F;ezzte Dru&#x0364;&#x017F;e, und zwar<lb/>
die allerweich&#x017F;te aus die&#x017F;em Ge&#x017F;chlechte. Sie be&#x017F;teht<lb/>
aus zahlreichen La&#x0364;ppchen <note place="foot" n="(f)">U. &#x017F;re Kupfertafeln. <hi rendition="#aq">Fa&#x017F;cic.<lb/>
III. tab. thorac. anter. <hi rendition="#g">DOVVER-<lb/>
NOI.</hi> Commont. Petropol. T. VII.</hi><lb/>
S. 205.</note>, welche von allen Seiten<lb/>
durch eine du&#x0364;nne Haut ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BASS.</hi> ob&#x017F;erv.</hi> S. 6.</note>, ihr Zellge-<lb/>
webe i&#x017F;t lo&#x017F;e ge&#x017F;pannt <note place="foot" n="(h)">Es &#x017F;ind die&#x017F;es die membra-<lb/>
no&#x0364;&#x017F;en Fa&#x0364;&#x017F;erchen des <hi rendition="#fr">Sam. Col-<lb/>
lins.</hi> S. 698. und vielleicht die<lb/>
flei&#x017F;chigen Fa&#x017F;ern des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">pozzii</hi></hi> com-<lb/>
merc. epi&#x017F;t.</hi> S. 63. und des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ba&#x017F;&#x017F;.</hi></hi></hi><lb/>
S. 6.</note>, und &#x017F;ie werden mit Hu&#x0364;lfe de&#x017F;-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M 4</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;el-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[183/0189] I. Abſchnitt. Die Bruſt. erwachſenen Thiere neun Unzen (y). Der beruͤhmte de Sauvages (z) fand das Verhaͤltnis derſelben in der Frucht zum erwachſenen wie 7 zu 4; doch hat ſie Euſta- chius (a) in ſeinem Juͤnglinge etwas gros gezeichnet, gros hat ſie der beruͤhmte du Bordeu (b), und Cowper (c) gefunden, und man trift ſie in einigen Meergeſchlech- tern des Thierreiches, die dem ohngeachtet doch atmen, von ziemlicher Groͤſſe an (c*) Der Haupttheil dieſer Druͤſe befindet ſich in der Hoͤle des Mittelfelles, oder in dem Zwiſchenraume der beiden Ribbenhautſeiten, welche hinter dem Bruſtknochen, einan- der gegen uͤber liegen. Dennoch ſteigt ein Theil, wel- ches eben nicht der kleinſte, und der in der Frucht groͤſ- ſer iſt, vor der linken Schluͤſſelblutader nach dem Halſe hinauf (d), und er erreicht mit einem langen Anhaͤngſel die Schilddruͤſe; man ſagt auch, daß ſie bis zur Kinn- bakkendruͤſe hinaufgeruͤkkt gefunden geweſen (e) Sie iſt zwar eine zuſammengeſezzte Druͤſe, und zwar die allerweichſte aus dieſem Geſchlechte. Sie beſteht aus zahlreichen Laͤppchen (f), welche von allen Seiten durch eine duͤnne Haut verſchloſſen ſind (g), ihr Zellge- webe iſt loſe geſpannt (h), und ſie werden mit Huͤlfe deſ- ſel- (y) Ebenderſ. S. 133. (z) SAVVAGES embryolog. S. 10. (a) T. 15. f. 1. (b) Recherches ſur les glandes. S. 174. (c) T. XXI. conſ. Memoir. de l’ Academie de Berlin. T. XI. S. 77. (c*) Sie iſt gros im Seebaeren, auch wenn er erwachſen iſt. Nov. Comment. Acad. Patrop. T. II. S. 345. Turſioni magnus BAR- THOLIN. Cent. II. hiſt. 25. Jn den Wallfiſchartigen iſt ſie uͤberhaupt gros. barth. anat. S. 348. (d) Unſere Zeichnung iſt kuͤrzer gerathen, da man ſie nicht aus der Frucht hergenommen. Vergl. der vortrefl. SENAC. T. II. S. 688. (e) WHARTON. ic. S. 103. f. tellinger of the nutrition of the fetus in the womb. (f) U. ſre Kupfertafeln. Faſcic. III. tab. thorac. anter. DOVVER- NOI. Commont. Petropol. T. VII. S. 205. (g) BASS. obſerv. S. 6. (h) Es ſind dieſes die membra- noͤſen Faͤſerchen des Sam. Col- lins. S. 698. und vielleicht die fleiſchigen Faſern des pozzii com- merc. epiſt. S. 63. und des baſſ. S. 6. M 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/189
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/189>, abgerufen am 29.04.2024.