Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Atemholen. VIII. Buch.
Santorin (r) giebt den Durchmesser der Lungenschlag-
ader zu 13. l. an, dessen Quadrat ist = 188
: die Durchmesser aber der| vier, im rechten Sinus
vereinigten Blutadern, wie 6 6 5
6, da denn die Quadrate dieser Zalen zusammen ge-
nommen 161 , folglich kleiner, als die Schlaga-
dern sind. Ferner hat der berühmte Nicholls (s) ganz
wiedrige Erfolge vorgebracht, da er die Lungenschlagader
jederzeit kleiner, als die Blutader macht, und dieses
bald wie 10005 gegen 12477 (t), bald wie 1419 zu 2088 (n),
bald in der Frucht wie 198 zu 294 (x). Man kann aber
wieder seine Maasse einwenden, daß er eine, oder zwo
Schlagadern, mit vier, oder fünf Blutadern verglichen
habe (y). Es pflegen nämlich, dem beständigern Na-
turgesezze gemäß, die Oefnungen der Aeste breiter, als
die Oefnung des Stammes zu seyn: so habe ich eben-
falls die Oefnungen zwoer Lungenschlagadern, wie 3649,
und die Oefnungen an vier Lungenblutadern wie 5621 ge-
funden. Und auf solche Art sezzt auch der vortrefliche
Senac in einem eignen Beispiele (z), wenn er zween
Aeste der Lungenschlagader, mit fünf Blutaderästen die-
ses Eingeweides vergleicht, die Verhältnisse der Oefnun-
gen für die Schlagadern, wie 90000 62500, für die
Blutadern, wie 54283 47861, 90000 32661
62500, so daß die Blutaderaeste wiederum um ein
vieles die Schlagadern übertreffen. Dieser vortrefliche
Mann fügt noch hinzu, es wären der Aeste mehr, und

folg-
(r) [Spaltenumbruch] Observ. anat. S. 143. Diese
Maasse nimmt der ber. pvjatvs
an morb. Naron. S. 97.
(s) Phil. Trans. n. 410. S. 167.
u. f.
(t) Jndem der Stamm mit fünf
Blutadern verglichen wird.
(n) S. 168. Auf eben diese Weise.
(x) Es werden zween Lungenae-
ste, mit vier Blutadern verglichen.
[Spaltenumbruch] S. 169.
(y) Davon rührt es her, daß
auch der vortrefl. FR. BOISSIER
ehedem geläugnet, daß das Blut in
der Lunge verdikkt weide, indem sich
vier Blutadern der Lunge, zu vier
Aesten der Lungenschlagader, wie 26
zu 21 verhielten, Mem. de Montpel.
1743. dergleichen hat er auch in der
Physiol. S. 99.
(z) [Spaltenumbruch] T. II. S. 256.

Das Atemholen. VIII. Buch.
Santorin (r) giebt den Durchmeſſer der Lungenſchlag-
ader zu 13. l. an, deſſen Quadrat iſt = 188 ✠
: die Durchmeſſer aber der| vier, im rechten Sinus
vereinigten Blutadern, wie 6 ✠ 6 ✠ 5
6, da denn die Quadrate dieſer Zalen zuſammen ge-
nommen 161 ✠ , folglich kleiner, als die Schlaga-
dern ſind. Ferner hat der beruͤhmte Nicholls (s) ganz
wiedrige Erfolge vorgebracht, da er die Lungenſchlagader
jederzeit kleiner, als die Blutader macht, und dieſes
bald wie 10005 gegen 12477 (t), bald wie 1419 zu 2088 (n),
bald in der Frucht wie 198 zu 294 (x). Man kann aber
wieder ſeine Maaſſe einwenden, daß er eine, oder zwo
Schlagadern, mit vier, oder fuͤnf Blutadern verglichen
habe (y). Es pflegen naͤmlich, dem beſtaͤndigern Na-
turgeſezze gemaͤß, die Oefnungen der Aeſte breiter, als
die Oefnung des Stammes zu ſeyn: ſo habe ich eben-
falls die Oefnungen zwoer Lungenſchlagadern, wie 3649,
und die Oefnungen an vier Lungenblutadern wie 5621 ge-
funden. Und auf ſolche Art ſezzt auch der vortrefliche
Senac in einem eignen Beiſpiele (z), wenn er zween
Aeſte der Lungenſchlagader, mit fuͤnf Blutaderaͤſten die-
ſes Eingeweides vergleicht, die Verhaͤltniſſe der Oefnun-
gen fuͤr die Schlagadern, wie 90000 ✠ 62500, fuͤr die
Blutadern, wie 54283 ✠ 47861, ✠ 90000 ✠ 32661
✠ 62500, ſo daß die Blutaderaeſte wiederum um ein
vieles die Schlagadern uͤbertreffen. Dieſer vortrefliche
Mann fuͤgt noch hinzu, es waͤren der Aeſte mehr, und

folg-
(r) [Spaltenumbruch] Obſerv. anat. S. 143. Dieſe
Maaſſe nimmt der ber. pvjatvſ
an morb. Naron. S. 97.
(s) Phil. Tranſ. n. 410. S. 167.
u. f.
(t) Jndem der Stamm mit fuͤnf
Blutadern verglichen wird.
(n) S. 168. Auf eben dieſe Weiſe.
(x) Es werden zween Lungenae-
ſte, mit vier Blutadern verglichen.
[Spaltenumbruch] S. 169.
(y) Davon ruͤhrt es her, daß
auch der vortrefl. FR. BOISSIER
ehedem gelaͤugnet, daß das Blut in
der Lunge verdikkt weide, indem ſich
vier Blutadern der Lunge, zu vier
Aeſten der Lungenſchlagader, wie 26
zu 21 verhielten, Mem. de Montpel.
1743. dergleichen hat er auch in der
Phyſiol. S. 99.
(z) [Spaltenumbruch] T. II. S. 256.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0270" n="264"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Atemholen. <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Santorin</hi><note place="foot" n="(r)"><cb/><hi rendition="#aq">Ob&#x017F;erv. anat.</hi> S. 143. Die&#x017F;e<lb/>
Maa&#x017F;&#x017F;e nimmt der ber. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">pvjatv&#x017F;</hi></hi></hi><lb/>
an <hi rendition="#aq">morb. Naron.</hi> S. 97.</note> giebt den Durchme&#x017F;&#x017F;er der Lungen&#x017F;chlag-<lb/>
ader zu 13. l. <formula notation="TeX">\frac{5}{7}</formula> an, de&#x017F;&#x017F;en Quadrat <formula notation="TeX">\frac{9216}{49}</formula> i&#x017F;t = 188 &#x2720;<lb/><formula notation="TeX">\frac{4}{42}</formula>: die Durchme&#x017F;&#x017F;er aber der| vier, im rechten Sinus<lb/>
vereinigten Blutadern, wie 6<formula notation="TeX">\frac{19}{22}</formula> &#x2720; 6<formula notation="TeX">\frac{15}{22}</formula> &#x2720; 5<formula notation="TeX">\frac{9}{22}</formula> &#x2720;<lb/>
6<formula notation="TeX">\frac{1}{25}</formula>, da denn die Quadrate die&#x017F;er Zalen zu&#x017F;ammen ge-<lb/>
nommen 161 &#x2720; <formula notation="TeX">\frac{131}{484}</formula>, folglich kleiner, als die Schlaga-<lb/>
dern &#x017F;ind. Ferner hat der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Nicholls</hi> <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">Phil. Tran&#x017F;. n.</hi> 410. S. 167.<lb/>
u. f.</note> ganz<lb/>
wiedrige Erfolge vorgebracht, da er die Lungen&#x017F;chlagader<lb/>
jederzeit kleiner, als die Blutader macht, und die&#x017F;es<lb/>
bald wie 10005 gegen 12477 <note place="foot" n="(t)">Jndem der Stamm mit fu&#x0364;nf<lb/>
Blutadern verglichen wird.</note>, bald wie 1419 zu 2088 <note place="foot" n="(n)">S. 168. Auf eben die&#x017F;e Wei&#x017F;e.</note>,<lb/>
bald in der Frucht wie 198 zu 294 <note place="foot" n="(x)">Es werden zween Lungenae-<lb/>
&#x017F;te, mit vier Blutadern verglichen.<lb/><cb/>
S. 169.</note>. Man kann aber<lb/>
wieder &#x017F;eine Maa&#x017F;&#x017F;e einwenden, daß er eine, oder zwo<lb/>
Schlagadern, mit vier, oder fu&#x0364;nf Blutadern verglichen<lb/>
habe <note place="foot" n="(y)">Davon ru&#x0364;hrt es her, daß<lb/>
auch der vortrefl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FR. BOISSIER</hi></hi><lb/>
ehedem gela&#x0364;ugnet, daß das Blut in<lb/>
der Lunge verdikkt weide, indem &#x017F;ich<lb/>
vier Blutadern der Lunge, zu vier<lb/>
Ae&#x017F;ten der Lungen&#x017F;chlagader, wie 26<lb/>
zu 21 verhielten, <hi rendition="#aq">Mem. de Montpel.</hi><lb/>
1743. dergleichen hat er auch in der<lb/><hi rendition="#aq">Phy&#x017F;iol.</hi> S. 99.</note>. Es pflegen na&#x0364;mlich, dem be&#x017F;ta&#x0364;ndigern Na-<lb/>
turge&#x017F;ezze gema&#x0364;ß, die Oefnungen der Ae&#x017F;te breiter, als<lb/>
die Oefnung des Stammes zu &#x017F;eyn: &#x017F;o habe ich eben-<lb/>
falls die Oefnungen zwoer Lungen&#x017F;chlagadern, wie 3649,<lb/>
und die Oefnungen an vier Lungenblutadern wie 5621 ge-<lb/>
funden. Und auf &#x017F;olche Art &#x017F;ezzt auch der vortrefliche<lb/><hi rendition="#fr">Senac</hi> in einem eignen Bei&#x017F;piele <note place="foot" n="(z)"><cb/><hi rendition="#aq">T. II.</hi> S. 256.</note>, wenn er zween<lb/>
Ae&#x017F;te der Lungen&#x017F;chlagader, mit fu&#x0364;nf Blutadera&#x0364;&#x017F;ten die-<lb/>
&#x017F;es Eingeweides vergleicht, die Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e der Oefnun-<lb/>
gen fu&#x0364;r die Schlagadern, wie 90000 &#x2720; 62500, fu&#x0364;r die<lb/>
Blutadern, wie 54283 &#x2720; 47861, &#x2720; 90000 &#x2720; 32661<lb/>
&#x2720; 62500, &#x017F;o daß die Blutaderae&#x017F;te wiederum um ein<lb/>
vieles die Schlagadern u&#x0364;bertreffen. Die&#x017F;er vortrefliche<lb/>
Mann fu&#x0364;gt noch hinzu, es wa&#x0364;ren der Ae&#x017F;te mehr, und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">folg-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[264/0270] Das Atemholen. VIII. Buch. Santorin (r) giebt den Durchmeſſer der Lungenſchlag- ader zu 13. l. [FORMEL] an, deſſen Quadrat [FORMEL] iſt = 188 ✠ [FORMEL]: die Durchmeſſer aber der| vier, im rechten Sinus vereinigten Blutadern, wie 6[FORMEL] ✠ 6[FORMEL] ✠ 5[FORMEL] ✠ 6[FORMEL], da denn die Quadrate dieſer Zalen zuſammen ge- nommen 161 ✠ [FORMEL], folglich kleiner, als die Schlaga- dern ſind. Ferner hat der beruͤhmte Nicholls (s) ganz wiedrige Erfolge vorgebracht, da er die Lungenſchlagader jederzeit kleiner, als die Blutader macht, und dieſes bald wie 10005 gegen 12477 (t), bald wie 1419 zu 2088 (n), bald in der Frucht wie 198 zu 294 (x). Man kann aber wieder ſeine Maaſſe einwenden, daß er eine, oder zwo Schlagadern, mit vier, oder fuͤnf Blutadern verglichen habe (y). Es pflegen naͤmlich, dem beſtaͤndigern Na- turgeſezze gemaͤß, die Oefnungen der Aeſte breiter, als die Oefnung des Stammes zu ſeyn: ſo habe ich eben- falls die Oefnungen zwoer Lungenſchlagadern, wie 3649, und die Oefnungen an vier Lungenblutadern wie 5621 ge- funden. Und auf ſolche Art ſezzt auch der vortrefliche Senac in einem eignen Beiſpiele (z), wenn er zween Aeſte der Lungenſchlagader, mit fuͤnf Blutaderaͤſten die- ſes Eingeweides vergleicht, die Verhaͤltniſſe der Oefnun- gen fuͤr die Schlagadern, wie 90000 ✠ 62500, fuͤr die Blutadern, wie 54283 ✠ 47861, ✠ 90000 ✠ 32661 ✠ 62500, ſo daß die Blutaderaeſte wiederum um ein vieles die Schlagadern uͤbertreffen. Dieſer vortrefliche Mann fuͤgt noch hinzu, es waͤren der Aeſte mehr, und folg- (r) Obſerv. anat. S. 143. Dieſe Maaſſe nimmt der ber. pvjatvſ an morb. Naron. S. 97. (s) Phil. Tranſ. n. 410. S. 167. u. f. (t) Jndem der Stamm mit fuͤnf Blutadern verglichen wird. (n) S. 168. Auf eben dieſe Weiſe. (x) Es werden zween Lungenae- ſte, mit vier Blutadern verglichen. S. 169. (y) Davon ruͤhrt es her, daß auch der vortrefl. FR. BOISSIER ehedem gelaͤugnet, daß das Blut in der Lunge verdikkt weide, indem ſich vier Blutadern der Lunge, zu vier Aeſten der Lungenſchlagader, wie 26 zu 21 verhielten, Mem. de Montpel. 1743. dergleichen hat er auch in der Phyſiol. S. 99. (z) T. II. S. 256.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/270
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/270>, abgerufen am 06.05.2024.