Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Stimme. IX. Buch.

Wenn die Zunge vom Kinnmuskel der Zunge, und
Kinnmuskel des Zungenbeins fest nach vorne hinausge-
strekket worden, so können sie auch das Zungenbein in die
Höhe heben, und nach vorne ziehen (p).

Einer von beiden zieht die Zunge schief an die Sei-
ten heran (q).

§. 13.
Die schmalen Seitenmuskeln der Zunge (chondro-
glossi.

Es sind diese Muskeln, davon die Rede seyn wird,
zwar nur klein, aber dennoch völlig von einander unter-
schieden. Es begeben sich nemlich fleischige, kurze, et-
was dikke und oben (s) und vorwerts gestrahlte Fa-
sern (t) in die Zunge, sie endigen sich in dem breiten Sei-
tenmuskel der Zunge, und in dem Kinnmuskel der Zun-
ge, und laufen mit dem Zungenmuskel weiter, sie ent-
springen aus dem kleinen Horne des Zungenbeines (u),
und vom Bande, womit dieses kleine Horn an den zwei-
hörnigen Knochen gehenget wird, sie entspringen ferner
von dem nächsten Theile der Grundfläche dieses Kno-
chens (x). Jch habe sie achtmal in meine Tabelle einge-
tragen, und ich erinnere mich nicht, daß ich sie jemals
vermißt hätte, wenn ich nach ihnen gesucht habe (y).

Da dieser Muskel nur klein ist, so reicht er dem brei-
ten Seitenmuskel der Zunge, und dem Grundflächenmus-
kel der Zunge nur eine schwache Hülfe.

Der
(p) [Spaltenumbruch] Albin. ebendas.
(q) dovglas.
(s) Albin in den Kupfern; daß
sie einen Bogen machen, mit denen
nebenbeiliegenden, VERH. S. 272.
(t) COVRCELL T. VIII. D.
d. d.
Rund nennt ihn Walther.
[Spaltenumbruch] de deglut. S. 9.
(u) COVRCELL. ALBIN.
Tab. XLI. a. b. T. X. f. 4. t. verh.
Tab. IX. fig.
9.
(x) ALBIN. auch S. 222.
(y) Daß man sie gemeiniglich fin-
de, pavli Praef.
Die Stimme. IX. Buch.

Wenn die Zunge vom Kinnmuskel der Zunge, und
Kinnmuskel des Zungenbeins feſt nach vorne hinausge-
ſtrekket worden, ſo koͤnnen ſie auch das Zungenbein in die
Hoͤhe heben, und nach vorne ziehen (p).

Einer von beiden zieht die Zunge ſchief an die Sei-
ten heran (q).

§. 13.
Die ſchmalen Seitenmuskeln der Zunge (chondro-
glosſi.

Es ſind dieſe Muskeln, davon die Rede ſeyn wird,
zwar nur klein, aber dennoch voͤllig von einander unter-
ſchieden. Es begeben ſich nemlich fleiſchige, kurze, et-
was dikke und oben (s) und vorwerts geſtrahlte Fa-
ſern (t) in die Zunge, ſie endigen ſich in dem breiten Sei-
tenmuskel der Zunge, und in dem Kinnmuskel der Zun-
ge, und laufen mit dem Zungenmuskel weiter, ſie ent-
ſpringen aus dem kleinen Horne des Zungenbeines (u),
und vom Bande, womit dieſes kleine Horn an den zwei-
hoͤrnigen Knochen gehenget wird, ſie entſpringen ferner
von dem naͤchſten Theile der Grundflaͤche dieſes Kno-
chens (x). Jch habe ſie achtmal in meine Tabelle einge-
tragen, und ich erinnere mich nicht, daß ich ſie jemals
vermißt haͤtte, wenn ich nach ihnen geſucht habe (y).

Da dieſer Muskel nur klein iſt, ſo reicht er dem brei-
ten Seitenmuskel der Zunge, und dem Grundflaͤchenmus-
kel der Zunge nur eine ſchwache Huͤlfe.

Der
(p) [Spaltenumbruch] Albin. ebendaſ.
(q) dovglaſ.
(s) Albin in den Kupfern; daß
ſie einen Bogen machen, mit denen
nebenbeiliegenden, VERH. S. 272.
(t) COVRCELL T. VIII. D.
d. d.
Rund nennt ihn Walther.
[Spaltenumbruch] de deglut. S. 9.
(u) COVRCELL. ALBIN.
Tab. XLI. a. b. T. X. f. 4. t. verh.
Tab. IX. fig.
9.
(x) ALBIN. auch S. 222.
(y) Daß man ſie gemeiniglich fin-
de, pavli Praef.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0672" n="664[666]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Stimme. <hi rendition="#aq">IX.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
            <p>Wenn die Zunge vom Kinnmuskel der Zunge, und<lb/>
Kinnmuskel des Zungenbeins fe&#x017F;t nach vorne hinausge-<lb/>
&#x017F;trekket worden, &#x017F;o ko&#x0364;nnen &#x017F;ie auch das Zungenbein in die<lb/>
Ho&#x0364;he heben, und nach vorne ziehen <note place="foot" n="(p)"><cb/><hi rendition="#fr">Albin.</hi> ebenda&#x017F;.</note>.</p><lb/>
            <p>Einer von beiden zieht die Zunge &#x017F;chief an die Sei-<lb/>
ten heran <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">dovgla&#x017F;.</hi></hi></hi></note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 13.<lb/>
Die &#x017F;chmalen Seitenmuskeln der Zunge (<hi rendition="#aq">chondro-<lb/>
glos&#x017F;i.</hi></head><lb/>
            <p>Es &#x017F;ind die&#x017F;e Muskeln, davon die Rede &#x017F;eyn wird,<lb/>
zwar nur klein, aber dennoch vo&#x0364;llig von einander unter-<lb/>
&#x017F;chieden. Es begeben &#x017F;ich nemlich flei&#x017F;chige, kurze, et-<lb/>
was dikke und oben <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#fr">Albin</hi> in den Kupfern; daß<lb/>
&#x017F;ie einen Bogen machen, mit denen<lb/>
nebenbeiliegenden, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VERH.</hi></hi> S. 272.</note> und vorwerts ge&#x017F;trahlte Fa-<lb/>
&#x017F;ern <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COVRCELL</hi> T. VIII. D.<lb/>
d. d.</hi> Rund nennt ihn <hi rendition="#fr">Walther.</hi><lb/><cb/> <hi rendition="#aq">de deglut.</hi> S. 9.</note> in die Zunge, &#x017F;ie endigen &#x017F;ich in dem breiten Sei-<lb/>
tenmuskel der Zunge, und in dem Kinnmuskel der Zun-<lb/>
ge, und laufen mit dem Zungenmuskel weiter, &#x017F;ie ent-<lb/>
&#x017F;pringen aus dem kleinen Horne des Zungenbeines <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COVRCELL. ALBIN.</hi><lb/>
Tab. XLI. a. b. T. X. f. 4. t. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">verh.</hi></hi><lb/>
Tab. IX. fig.</hi> 9.</note>,<lb/>
und vom Bande, womit die&#x017F;es kleine Horn an den zwei-<lb/>
ho&#x0364;rnigen Knochen gehenget wird, &#x017F;ie ent&#x017F;pringen ferner<lb/>
von dem na&#x0364;ch&#x017F;ten Theile der Grundfla&#x0364;che die&#x017F;es Kno-<lb/>
chens <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ALBIN.</hi></hi> auch S. 222.</note>. Jch habe &#x017F;ie achtmal in meine Tabelle einge-<lb/>
tragen, und ich erinnere mich nicht, daß ich &#x017F;ie jemals<lb/>
vermißt ha&#x0364;tte, wenn ich nach ihnen ge&#x017F;ucht habe <note place="foot" n="(y)">Daß man &#x017F;ie gemeiniglich fin-<lb/>
de, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">pavli</hi></hi> Praef.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Da die&#x017F;er Muskel nur klein i&#x017F;t, &#x017F;o reicht er dem brei-<lb/>
ten Seitenmuskel der Zunge, und dem Grundfla&#x0364;chenmus-<lb/>
kel der Zunge nur eine &#x017F;chwache Hu&#x0364;lfe.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[664[666]/0672] Die Stimme. IX. Buch. Wenn die Zunge vom Kinnmuskel der Zunge, und Kinnmuskel des Zungenbeins feſt nach vorne hinausge- ſtrekket worden, ſo koͤnnen ſie auch das Zungenbein in die Hoͤhe heben, und nach vorne ziehen (p). Einer von beiden zieht die Zunge ſchief an die Sei- ten heran (q). §. 13. Die ſchmalen Seitenmuskeln der Zunge (chondro- glosſi. Es ſind dieſe Muskeln, davon die Rede ſeyn wird, zwar nur klein, aber dennoch voͤllig von einander unter- ſchieden. Es begeben ſich nemlich fleiſchige, kurze, et- was dikke und oben (s) und vorwerts geſtrahlte Fa- ſern (t) in die Zunge, ſie endigen ſich in dem breiten Sei- tenmuskel der Zunge, und in dem Kinnmuskel der Zun- ge, und laufen mit dem Zungenmuskel weiter, ſie ent- ſpringen aus dem kleinen Horne des Zungenbeines (u), und vom Bande, womit dieſes kleine Horn an den zwei- hoͤrnigen Knochen gehenget wird, ſie entſpringen ferner von dem naͤchſten Theile der Grundflaͤche dieſes Kno- chens (x). Jch habe ſie achtmal in meine Tabelle einge- tragen, und ich erinnere mich nicht, daß ich ſie jemals vermißt haͤtte, wenn ich nach ihnen geſucht habe (y). Da dieſer Muskel nur klein iſt, ſo reicht er dem brei- ten Seitenmuskel der Zunge, und dem Grundflaͤchenmus- kel der Zunge nur eine ſchwache Huͤlfe. Der (p) Albin. ebendaſ. (q) dovglaſ. (s) Albin in den Kupfern; daß ſie einen Bogen machen, mit denen nebenbeiliegenden, VERH. S. 272. (t) COVRCELL T. VIII. D. d. d. Rund nennt ihn Walther. de deglut. S. 9. (u) COVRCELL. ALBIN. Tab. XLI. a. b. T. X. f. 4. t. verh. Tab. IX. fig. 9. (x) ALBIN. auch S. 222. (y) Daß man ſie gemeiniglich fin- de, pavli Praef.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/672
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 664[666]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/672>, abgerufen am 29.04.2024.