von beinahe der Queere nachgehenden (g), aber nicht nach allen Seiten fortgesezzten sehnigen Fasern, in eins, da- zwischen kömmt die auf einer Seite an den Wirbelgräten, andrer Seits an den Ribben feste sind, und diese Mus- keln gegen die Wirbelbeine zurükke drengen. Doch es kömmt auch sowohl von obenher, und vom Schulterblate, als auch von dem Sehnenstreife, der die Zwischenribben- muskeln bedekkt, wie auch von den Ribben, ein ähn- licher Sehnenstreif, zu unsrem gezakkten Muskel zuge- stossen.
Daher glaube ich, daß eben dieses das vornehmste Ge- schäfte des untern und hintern gezakkten Muskels sey (h), ob seine Fasern gleich gemeiniglich, etwas wi- drig laufen, so daß er, wenn er ja was über die Ribben vermag, dieselbe vielmehr niederziehen muß (i). Sonsten ist diese Richtung der Fasern nach der Queere gezogen, oder überhaupt, wie ich unter meinen Beobachtungen finde, etwas gegen die Ribben zu herablaufend; und bei solchem Baue kann er einiger Maßen die Ribben erheben (k). Es ist sein unterer Ursprung bei den Wirbelgräten des dritten, zweeten und ersten Lendenwirbels, und des lezzten eilften (l) und zehnten Wirbelbeins des Rükkens, seine Sehne verbindet sich mit dem sehr breiten Rükkenmuskel, und bleibt bei diesem unzertrennlich (m). Von da an wird er, wie der vorhergehende, sehnig, steigt nach aus- wendig ein wenig herauf (n), bekömt bei den Ribben Fleisch, und dieses Fleisch hängt sich auswendig an den knochigen Theil, vor der Krümmung der neunten, zehnten, eilften (o),
und
(g)[Spaltenumbruch]
Vergl. albin. S. 351. cowper. edit. 1694. S. 114. Ausg. 1724. S. 158. T. 41. und bidloo. T. 28.
(h) Es läugnet das Niederziehen der Ribben, und gesteht ihm keine andre Verrichtung zu, spigel. L. IV. c. 8.
(i)MORGAGN. advers. II. S. 38. riolan. S. 322. fabri- civs. S. 102.
(k)[Spaltenumbruch]MARCHET. anat. S. 79. tassin. nevcranz. c. 4.
(l)ALBIN. T. 17. f. 17. T. 6.
(m)ALBIN. angef. Ort. und hist. musc. S. 350.
(n)ALBIN. angez. Kupf. evstach. T. XXXVI. u. f. ienty. T. 3. f. 2.
(o) So nach tab. nost. vas. tot. corp. poster.
Das Atemholen. VIII. Buch.
von beinahe der Queere nachgehenden (g), aber nicht nach allen Seiten fortgeſezzten ſehnigen Faſern, in eins, da- zwiſchen koͤmmt die auf einer Seite an den Wirbelgraͤten, andrer Seits an den Ribben feſte ſind, und dieſe Mus- keln gegen die Wirbelbeine zuruͤkke drengen. Doch es koͤmmt auch ſowohl von obenher, und vom Schulterblate, als auch von dem Sehnenſtreife, der die Zwiſchenribben- muskeln bedekkt, wie auch von den Ribben, ein aͤhn- licher Sehnenſtreif, zu unſrem gezakkten Muskel zuge- ſtoſſen.
Daher glaube ich, daß eben dieſes das vornehmſte Ge- ſchaͤfte des untern und hintern gezakkten Muskels ſey (h), ob ſeine Faſern gleich gemeiniglich, etwas wi- drig laufen, ſo daß er, wenn er ja was uͤber die Ribben vermag, dieſelbe vielmehr niederziehen muß (i). Sonſten iſt dieſe Richtung der Faſern nach der Queere gezogen, oder uͤberhaupt, wie ich unter meinen Beobachtungen finde, etwas gegen die Ribben zu herablaufend; und bei ſolchem Baue kann er einiger Maßen die Ribben erheben (k). Es iſt ſein unterer Urſprung bei den Wirbelgraͤten des dritten, zweeten und erſten Lendenwirbels, und des lezzten eilften (l) und zehnten Wirbelbeins des Ruͤkkens, ſeine Sehne verbindet ſich mit dem ſehr breiten Ruͤkkenmuskel, und bleibt bei dieſem unzertrennlich (m). Von da an wird er, wie der vorhergehende, ſehnig, ſteigt nach aus- wendig ein wenig herauf (n), bekoͤmt bei den Ribben Fleiſch, und dieſes Fleiſch haͤngt ſich auswendig an den knochigen Theil, vor der Kruͤmmung der neunten, zehnten, eilften (o),
und
(g)[Spaltenumbruch]
Vergl. albin. S. 351. cowper. edit. 1694. S. 114. Ausg. 1724. S. 158. T. 41. und bidloo. T. 28.
(h) Es laͤugnet das Niederziehen der Ribben, und geſteht ihm keine andre Verrichtung zu, ſpigel. L. IV. c. 8.
(i)MORGAGN. adverſ. II. S. 38. riolan. S. 322. fabri- civſ. S. 102.
(k)[Spaltenumbruch]MARCHET. anat. S. 79. taſſin. nevcranz. c. 4.
(l)ALBIN. T. 17. f. 17. T. 6.
(m)ALBIN. angef. Ort. und hiſt. muſc. S. 350.
(n)ALBIN. angez. Kupf. evſtach. T. XXXVI. u. f. ienty. T. 3. f. 2.
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[86/0092]
Das Atemholen. VIII. Buch.
von beinahe der Queere nachgehenden (g), aber nicht nach
allen Seiten fortgeſezzten ſehnigen Faſern, in eins, da-
zwiſchen koͤmmt die auf einer Seite an den Wirbelgraͤten,
andrer Seits an den Ribben feſte ſind, und dieſe Mus-
keln gegen die Wirbelbeine zuruͤkke drengen. Doch es
koͤmmt auch ſowohl von obenher, und vom Schulterblate,
als auch von dem Sehnenſtreife, der die Zwiſchenribben-
muskeln bedekkt, wie auch von den Ribben, ein aͤhn-
licher Sehnenſtreif, zu unſrem gezakkten Muskel zuge-
ſtoſſen.
Daher glaube ich, daß eben dieſes das vornehmſte Ge-
ſchaͤfte des untern und hintern gezakkten Muskels
ſey (h), ob ſeine Faſern gleich gemeiniglich, etwas wi-
drig laufen, ſo daß er, wenn er ja was uͤber die Ribben
vermag, dieſelbe vielmehr niederziehen muß (i). Sonſten
iſt dieſe Richtung der Faſern nach der Queere gezogen,
oder uͤberhaupt, wie ich unter meinen Beobachtungen finde,
etwas gegen die Ribben zu herablaufend; und bei ſolchem
Baue kann er einiger Maßen die Ribben erheben (k).
Es iſt ſein unterer Urſprung bei den Wirbelgraͤten des
dritten, zweeten und erſten Lendenwirbels, und des lezzten
eilften (l) und zehnten Wirbelbeins des Ruͤkkens, ſeine
Sehne verbindet ſich mit dem ſehr breiten Ruͤkkenmuskel,
und bleibt bei dieſem unzertrennlich (m). Von da an
wird er, wie der vorhergehende, ſehnig, ſteigt nach aus-
wendig ein wenig herauf (n), bekoͤmt bei den Ribben Fleiſch,
und dieſes Fleiſch haͤngt ſich auswendig an den knochigen
Theil, vor der Kruͤmmung der neunten, zehnten, eilften (o),
und
(g)
Vergl. albin. S. 351.
cowper. edit. 1694. S. 114.
Ausg. 1724. S. 158. T. 41. und
bidloo. T. 28.
(h) Es laͤugnet das Niederziehen
der Ribben, und geſteht ihm keine
andre Verrichtung zu, ſpigel.
L. IV. c. 8.
(i) MORGAGN. adverſ. II.
S. 38. riolan. S. 322. fabri-
civſ. S. 102.
(k)
MARCHET. anat. S. 79.
taſſin. nevcranz. c. 4.
(l) ALBIN. T. 17. f. 17. T. 6.
(m) ALBIN. angef. Ort. und
hiſt. muſc. S. 350.
(n) ALBIN. angez. Kupf.
evſtach. T. XXXVI. u. f.
ienty. T. 3. f. 2.
(o) So nach tab. noſt. vaſ. tot.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/92>, abgerufen am 07.05.2024.
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