Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Gefühl. XII. Buch.
wenig aus. Wärend dem Essen selbst dünstet man in
einer Stunde eine Unze aus (c). Jn vier Stunden dün-
stet kaum ein Pfund aus (d). Von der fünften Stunde
bis zur neunten beträgt die Ausdünstung im Schlafe zwei
Pfunde (e). Es findet sich, daß in der fünften Stunde
noch nicht ein halbes Pfund, und in der achten drei ausge-
dünstet sind, oder daß auf eine Stunde ein Pfund geht (f).
Zwischen der ersten und sechsten Stunde seit dem Essen
dünsten vier Unzen in einer Stunde aus, doch in jeder
der folgenden Stunden verrauchen neun Unzen (g). Eine
Leibesübung sieben Stunden nach dem Essen bis zur 12ten
Stunde, hilft dreimal mehr verdünsten, als in einer an-
dern Stunde geschicht (h). Die Ausdünstung ist des
Morgens frühe gedoppelt so gros, nämlich von drei Un-
zen (i), oder auf die Stunde ein Pfund; dahingegen
beträgt sie nicht ein Viertheilpfund, wenn die Verdauung
nicht gehörig geschehen ist (i*). Des Morgens ist der
Körper am meisten elektrisch (i+).

Man begreift auch leicht, daß man nach leichten und
dünnen Speisen, die sich leichtlich verdauen lassen, viel
besser, und schlechter nach fetten, zähen Speisen, die sich
schwer auflösen, und davon ein grosser Theil, wegen der
Unauflösbarkeit, zu groben und sichtbarem Auswurfe
wird, ausdünste.

Fleischwerk dünstet vom Abendessen bis zum Mittags-
male achtzehn Unzen aus (k), dünne Speisen vierzig
Unzen (l). Schweinefleisch (l*) und Pilzen mindern

die
(c) [Spaltenumbruch] DODART pag. 233.
(d) SANCTOR. Sect. III. n. 76.
(e) Ibid.
(f) Idem Sect. IV. n. 29.
(g) DODART pag. 233.
(h) SANCTORIUS S. V.
n.
7. Von der Grösse dieser Aus-
dünstung COLE hinter den Con-
sil. de Epilept. pag.
89.
(i) [Spaltenumbruch] GORTER pag. 13. Neue
Ausgabe.
(i*) SANCTOR. Sect. IV.
n.
7.
(i+) ROGER pag. 57. sq.
(k) SANCTORIUS S. III.
n.
4.
(l) n. 5.
(l*) Idem Sect. III. n. 23. 24. 45.

Das Gefuͤhl. XII. Buch.
wenig aus. Waͤrend dem Eſſen ſelbſt duͤnſtet man in
einer Stunde eine Unze aus (c). Jn vier Stunden duͤn-
ſtet kaum ein Pfund aus (d). Von der fuͤnften Stunde
bis zur neunten betraͤgt die Ausduͤnſtung im Schlafe zwei
Pfunde (e). Es findet ſich, daß in der fuͤnften Stunde
noch nicht ein halbes Pfund, und in der achten drei ausge-
duͤnſtet ſind, oder daß auf eine Stunde ein Pfund geht (f).
Zwiſchen der erſten und ſechſten Stunde ſeit dem Eſſen
duͤnſten vier Unzen in einer Stunde aus, doch in jeder
der folgenden Stunden verrauchen neun Unzen (g). Eine
Leibesuͤbung ſieben Stunden nach dem Eſſen bis zur 12ten
Stunde, hilft dreimal mehr verduͤnſten, als in einer an-
dern Stunde geſchicht (h). Die Ausduͤnſtung iſt des
Morgens fruͤhe gedoppelt ſo gros, naͤmlich von drei Un-
zen (i), oder auf die Stunde ein Pfund; dahingegen
betraͤgt ſie nicht ein Viertheilpfund, wenn die Verdauung
nicht gehoͤrig geſchehen iſt (i*). Des Morgens iſt der
Koͤrper am meiſten elektriſch (i†).

Man begreift auch leicht, daß man nach leichten und
duͤnnen Speiſen, die ſich leichtlich verdauen laſſen, viel
beſſer, und ſchlechter nach fetten, zaͤhen Speiſen, die ſich
ſchwer aufloͤſen, und davon ein groſſer Theil, wegen der
Unaufloͤsbarkeit, zu groben und ſichtbarem Auswurfe
wird, ausduͤnſte.

Fleiſchwerk duͤnſtet vom Abendeſſen bis zum Mittags-
male achtzehn Unzen aus (k), duͤnne Speiſen vierzig
Unzen (l). Schweinefleiſch (l*) und Pilzen mindern

die
(c) [Spaltenumbruch] DODART pag. 233.
(d) SANCTOR. Sect. III. n. 76.
(e) Ibid.
(f) Idem Sect. IV. n. 29.
(g) DODART pag. 233.
(h) SANCTORIUS S. V.
n.
7. Von der Groͤſſe dieſer Aus-
duͤnſtung COLE hinter den Con-
ſil. de Epilept. pag.
89.
(i) [Spaltenumbruch] GORTER pag. 13. Neue
Ausgabe.
(i*) SANCTOR. Sect. IV.
n.
7.
(i†) ROGER pag. 57. ſq.
(k) SANCTORIUS S. III.
n.
4.
(l) n. 5.
(l*) Idem Sect. III. n. 23. 24. 45.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0362" n="344"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Gefu&#x0364;hl. <hi rendition="#aq">XII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
wenig aus. Wa&#x0364;rend dem E&#x017F;&#x017F;en &#x017F;elb&#x017F;t du&#x0364;n&#x017F;tet man in<lb/>
einer Stunde eine Unze aus <note place="foot" n="(c)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DODART</hi> pag.</hi> 233.</note>. Jn vier Stunden du&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;tet kaum ein Pfund aus <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">SANCTOR. Sect. III. n.</hi> 76.</note>. Von der fu&#x0364;nften Stunde<lb/>
bis zur neunten betra&#x0364;gt die Ausdu&#x0364;n&#x017F;tung im Schlafe zwei<lb/>
Pfunde <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Ibid.</hi></note>. Es findet &#x017F;ich, daß in der fu&#x0364;nften Stunde<lb/>
noch nicht ein halbes Pfund, und in der achten drei ausge-<lb/>
du&#x0364;n&#x017F;tet &#x017F;ind, oder daß auf eine Stunde ein Pfund geht <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">Idem Sect. IV. n.</hi> 29.</note>.<lb/>
Zwi&#x017F;chen der er&#x017F;ten und &#x017F;ech&#x017F;ten Stunde &#x017F;eit dem E&#x017F;&#x017F;en<lb/>
du&#x0364;n&#x017F;ten vier Unzen in einer Stunde aus, doch in jeder<lb/>
der folgenden Stunden verrauchen neun Unzen <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DODART</hi> pag.</hi> 233.</note>. Eine<lb/>
Leibesu&#x0364;bung &#x017F;ieben Stunden nach dem E&#x017F;&#x017F;en bis zur 12ten<lb/>
Stunde, hilft dreimal mehr verdu&#x0364;n&#x017F;ten, als in einer an-<lb/>
dern Stunde ge&#x017F;chicht <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SANCTORIUS</hi> S. V.<lb/>
n.</hi> 7. Von der Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e die&#x017F;er Aus-<lb/>
du&#x0364;n&#x017F;tung <hi rendition="#aq">COLE</hi> hinter den <hi rendition="#aq">Con-<lb/>
&#x017F;il. de Epilept. pag.</hi> 89.</note>. Die Ausdu&#x0364;n&#x017F;tung i&#x017F;t des<lb/>
Morgens fru&#x0364;he gedoppelt &#x017F;o gros, na&#x0364;mlich von drei Un-<lb/>
zen <note place="foot" n="(i)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GORTER</hi> pag.</hi> 13. Neue<lb/>
Ausgabe.</note>, oder auf die Stunde ein Pfund; dahingegen<lb/>
betra&#x0364;gt &#x017F;ie nicht ein Viertheilpfund, wenn die Verdauung<lb/>
nicht geho&#x0364;rig ge&#x017F;chehen i&#x017F;t <note place="foot" n="(i*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SANCTOR.</hi> Sect. IV.<lb/>
n.</hi> 7.</note>. Des Morgens i&#x017F;t der<lb/>
Ko&#x0364;rper am mei&#x017F;ten elektri&#x017F;ch <note place="foot" n="(i&#x2020;)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ROGER</hi> pag. 57. &#x017F;q.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Man begreift auch leicht, daß man nach leichten und<lb/>
du&#x0364;nnen Spei&#x017F;en, die &#x017F;ich leichtlich verdauen la&#x017F;&#x017F;en, viel<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er, und &#x017F;chlechter nach fetten, za&#x0364;hen Spei&#x017F;en, die &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;chwer auflo&#x0364;&#x017F;en, und davon ein gro&#x017F;&#x017F;er Theil, wegen der<lb/>
Unauflo&#x0364;sbarkeit, zu groben und &#x017F;ichtbarem Auswurfe<lb/>
wird, ausdu&#x0364;n&#x017F;te.</p><lb/>
            <p>Flei&#x017F;chwerk du&#x0364;n&#x017F;tet vom Abende&#x017F;&#x017F;en bis zum Mittags-<lb/>
male achtzehn Unzen aus <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SANCTORIUS</hi> S. III.<lb/>
n.</hi> 4.</note>, du&#x0364;nne Spei&#x017F;en vierzig<lb/>
Unzen <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">n.</hi> 5.</note>. Schweineflei&#x017F;ch <note place="foot" n="(l*)"><hi rendition="#aq">Idem Sect. III. n.</hi> 23. 24. 45.</note> und Pilzen mindern<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[344/0362] Das Gefuͤhl. XII. Buch. wenig aus. Waͤrend dem Eſſen ſelbſt duͤnſtet man in einer Stunde eine Unze aus (c). Jn vier Stunden duͤn- ſtet kaum ein Pfund aus (d). Von der fuͤnften Stunde bis zur neunten betraͤgt die Ausduͤnſtung im Schlafe zwei Pfunde (e). Es findet ſich, daß in der fuͤnften Stunde noch nicht ein halbes Pfund, und in der achten drei ausge- duͤnſtet ſind, oder daß auf eine Stunde ein Pfund geht (f). Zwiſchen der erſten und ſechſten Stunde ſeit dem Eſſen duͤnſten vier Unzen in einer Stunde aus, doch in jeder der folgenden Stunden verrauchen neun Unzen (g). Eine Leibesuͤbung ſieben Stunden nach dem Eſſen bis zur 12ten Stunde, hilft dreimal mehr verduͤnſten, als in einer an- dern Stunde geſchicht (h). Die Ausduͤnſtung iſt des Morgens fruͤhe gedoppelt ſo gros, naͤmlich von drei Un- zen (i), oder auf die Stunde ein Pfund; dahingegen betraͤgt ſie nicht ein Viertheilpfund, wenn die Verdauung nicht gehoͤrig geſchehen iſt (i*). Des Morgens iſt der Koͤrper am meiſten elektriſch (i†). Man begreift auch leicht, daß man nach leichten und duͤnnen Speiſen, die ſich leichtlich verdauen laſſen, viel beſſer, und ſchlechter nach fetten, zaͤhen Speiſen, die ſich ſchwer aufloͤſen, und davon ein groſſer Theil, wegen der Unaufloͤsbarkeit, zu groben und ſichtbarem Auswurfe wird, ausduͤnſte. Fleiſchwerk duͤnſtet vom Abendeſſen bis zum Mittags- male achtzehn Unzen aus (k), duͤnne Speiſen vierzig Unzen (l). Schweinefleiſch (l*) und Pilzen mindern die (c) DODART pag. 233. (d) SANCTOR. Sect. III. n. 76. (e) Ibid. (f) Idem Sect. IV. n. 29. (g) DODART pag. 233. (h) SANCTORIUS S. V. n. 7. Von der Groͤſſe dieſer Aus- duͤnſtung COLE hinter den Con- ſil. de Epilept. pag. 89. (i) GORTER pag. 13. Neue Ausgabe. (i*) SANCTOR. Sect. IV. n. 7. (i†) ROGER pag. 57. ſq. (k) SANCTORIUS S. III. n. 4. (l) n. 5. (l*) Idem Sect. III. n. 23. 24. 45.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/362
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/362>, abgerufen am 06.05.2024.