Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Geruch. XIV. Buch.
aber davon eine unangenehme Trokkenheit empfinde. Da-
her schlizzen die Ausländer ihren Mauleseln, damit sie in
heissen Gegenden desto leichter Luft holen mögen, die
Nase auf (r). Jch wiederhole auch nicht, daß sich der
Ton der Stimme verstärke, wenn die Luft frei durch die
Nase gehen kann, die etwas aufgehobne Knochen zittern
macht, und sich in den Schleimhölungen in die wieder-
schallende Gruben (s) ausbreitet. Jn der That hat
man eine unangenehme Aussprache, wenn die Nase ver-
stopft ist (t), und es ist die Rede an Personen dumpfig,
welche durch die Lustseuche am Gaumen oder an der Nase
gelitten haben. Doch es ist auch so gar aus der ver-
glichnen Zergliederungskunst gewis, daß darum weder
die Schleimsinus, noch die Nasenhörner gemacht sind,
indem auch in den stummen Fischen hole Fächer und
Plättchen da sind, welche mit unsern Hörnerchen grosse
Aenlichkeit haben.



Funf-
(r) [Spaltenumbruch] RAY, toprogr. obs. Pag.
312.
(s) [Spaltenumbruch] ROEDERER l. c.
(t) AURIVILLIUS, p. 81.

Der Geruch. XIV. Buch.
aber davon eine unangenehme Trokkenheit empfinde. Da-
her ſchlizzen die Auslaͤnder ihren Mauleſeln, damit ſie in
heiſſen Gegenden deſto leichter Luft holen moͤgen, die
Naſe auf (r). Jch wiederhole auch nicht, daß ſich der
Ton der Stimme verſtaͤrke, wenn die Luft frei durch die
Naſe gehen kann, die etwas aufgehobne Knochen zittern
macht, und ſich in den Schleimhoͤlungen in die wieder-
ſchallende Gruben (s) ausbreitet. Jn der That hat
man eine unangenehme Ausſprache, wenn die Naſe ver-
ſtopft iſt (t), und es iſt die Rede an Perſonen dumpfig,
welche durch die Luſtſeuche am Gaumen oder an der Naſe
gelitten haben. Doch es iſt auch ſo gar aus der ver-
glichnen Zergliederungskunſt gewis, daß darum weder
die Schleimſinus, noch die Naſenhoͤrner gemacht ſind,
indem auch in den ſtummen Fiſchen hole Faͤcher und
Plaͤttchen da ſind, welche mit unſern Hoͤrnerchen groſſe
Aenlichkeit haben.



Funf-
(r) [Spaltenumbruch] RAY, toprogr. obſ. Pag.
312.
(s) [Spaltenumbruch] ROEDERER l. c.
(t) AURIVILLIUS, p. 81.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0540" n="522"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Geruch. <hi rendition="#aq">XIV.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
aber davon eine unangenehme Trokkenheit empfinde. Da-<lb/>
her &#x017F;chlizzen die Ausla&#x0364;nder ihren Maule&#x017F;eln, damit &#x017F;ie in<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;en Gegenden de&#x017F;to leichter Luft holen mo&#x0364;gen, die<lb/>
Na&#x017F;e auf <note place="foot" n="(r)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">RAY,</hi> toprogr. ob&#x017F;. Pag.</hi><lb/>
312.</note>. Jch wiederhole auch nicht, daß &#x017F;ich der<lb/>
Ton der Stimme ver&#x017F;ta&#x0364;rke, wenn die Luft frei durch die<lb/>
Na&#x017F;e gehen kann, die etwas aufgehobne Knochen zittern<lb/>
macht, und &#x017F;ich in den Schleimho&#x0364;lungen in die wieder-<lb/>
&#x017F;challende Gruben <note place="foot" n="(s)"><cb/><hi rendition="#aq">ROEDERER l. c.</hi></note> ausbreitet. Jn der That hat<lb/>
man eine unangenehme Aus&#x017F;prache, wenn die Na&#x017F;e ver-<lb/>
&#x017F;topft i&#x017F;t <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">AURIVILLIUS, p.</hi> 81.</note>, und es i&#x017F;t die Rede an Per&#x017F;onen dumpfig,<lb/>
welche durch die Lu&#x017F;t&#x017F;euche am Gaumen oder an der Na&#x017F;e<lb/>
gelitten haben. Doch es i&#x017F;t auch &#x017F;o gar aus der ver-<lb/>
glichnen Zergliederungskun&#x017F;t gewis, daß darum weder<lb/>
die Schleim&#x017F;inus, noch die Na&#x017F;enho&#x0364;rner gemacht &#x017F;ind,<lb/>
indem auch in den &#x017F;tummen Fi&#x017F;chen hole Fa&#x0364;cher und<lb/>
Pla&#x0364;ttchen da &#x017F;ind, welche mit un&#x017F;ern Ho&#x0364;rnerchen gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Aenlichkeit haben.</p>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch">Funf-</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[522/0540] Der Geruch. XIV. Buch. aber davon eine unangenehme Trokkenheit empfinde. Da- her ſchlizzen die Auslaͤnder ihren Mauleſeln, damit ſie in heiſſen Gegenden deſto leichter Luft holen moͤgen, die Naſe auf (r). Jch wiederhole auch nicht, daß ſich der Ton der Stimme verſtaͤrke, wenn die Luft frei durch die Naſe gehen kann, die etwas aufgehobne Knochen zittern macht, und ſich in den Schleimhoͤlungen in die wieder- ſchallende Gruben (s) ausbreitet. Jn der That hat man eine unangenehme Ausſprache, wenn die Naſe ver- ſtopft iſt (t), und es iſt die Rede an Perſonen dumpfig, welche durch die Luſtſeuche am Gaumen oder an der Naſe gelitten haben. Doch es iſt auch ſo gar aus der ver- glichnen Zergliederungskunſt gewis, daß darum weder die Schleimſinus, noch die Naſenhoͤrner gemacht ſind, indem auch in den ſtummen Fiſchen hole Faͤcher und Plaͤttchen da ſind, welche mit unſern Hoͤrnerchen groſſe Aenlichkeit haben. Funf- (r) RAY, toprogr. obſ. Pag. 312. (s) ROEDERER l. c. (t) AURIVILLIUS, p. 81.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/540
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/540>, abgerufen am 05.05.2024.