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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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Das Gehör. XV. Buch.
niedergezogen, von der innern durch die harte Gehirn-
haut befestigt und weggezogen wird, und die mittlern
Fächer der schwammigen Substanz der Hirnschale zwi-
schen beiden nach der Länge ausgestreckt werden.

Auch der hintere Theil der Trummel ist gegen diesen
Fortsazz zu von Fächern rauh (i*).

Thiere, welche ein scharfes Gehör haben, besizzen
bald diese oder jene Schallhölungen in der Hirnschale,
(k) und diese ist an dem so gelehrigen Elephanten (l)
ganz und gar voller Fächer. Jn Vögeln, die ein mu-
sikalisches Gehör haben, haben beide Ohren oberhalb
und unterhalb dem Gehirne inwendig, eins mit dem
andern Gemeinschaft (m) und es sind die Fächer zwi-
schen den beiden Platten der Gehirnschale (n) ununter-
brochen und in Menge vorhanden.

An diesen Fächern, welche ich beschrieben habe, ist
die Membran voller Gefässe, und roten Saftes, wie
an allen Orten an den Knochen, und ich finde hier nichts
besonders drüsiges, oder was den Schleimhölen änlicher
wäre (o). Jch habe sie, wie die Trummel in der That
ganz voller roten Schleim gefunden, und es ist kein
Zweifel, daß zwischen ihnen und der Trummel keine
offne Strasse sein sollte (p).

An
(i*) [Spaltenumbruch] WALTHER, membr.
tymph. n.
7.
(k) VESALIUS, exam. p. 20.
Weiter ist die Hölung der Trum-
mel, wenn der zizzenförmige
Fortsazz aufhöret. LOESEKE,
obss. p.
16.
(l) Die Hölung der Trummel
ist in diesem Thiere voller Fächer,
BLAIR, und die ganze Hirnschale
fächrig Idem Phil. trans. n. 326.
327. et MOULINS, p. 38. et
[Spaltenumbruch] PARISINI, et STUCKELEY,
phil. trans. n.
358.
(m) BIRCH, T. IV. p. 273.
546. phil. trans. n. 206. it. 199.
CLAYTON, miscell. III. p.
331.
(n) NEBEL, de curat. electr.
p. 20. anat. Compar. p.
112.
(o) WINSLOW, T. IV. n. 397.
VIEUSSENS.
Unter den acht si-
nubus
des Kopfes, ist es der
vierte bei dem VIGIER, enchir.
anat. I. c.
8.
(p) SCHNEIDER, de oss.
temp.

Das Gehoͤr. XV. Buch.
niedergezogen, von der innern durch die harte Gehirn-
haut befeſtigt und weggezogen wird, und die mittlern
Faͤcher der ſchwammigen Subſtanz der Hirnſchale zwi-
ſchen beiden nach der Laͤnge ausgeſtreckt werden.

Auch der hintere Theil der Trummel iſt gegen dieſen
Fortſazz zu von Faͤchern rauh (i*).

Thiere, welche ein ſcharfes Gehoͤr haben, beſizzen
bald dieſe oder jene Schallhoͤlungen in der Hirnſchale,
(k) und dieſe iſt an dem ſo gelehrigen Elephanten (l)
ganz und gar voller Faͤcher. Jn Voͤgeln, die ein mu-
ſikaliſches Gehoͤr haben, haben beide Ohren oberhalb
und unterhalb dem Gehirne inwendig, eins mit dem
andern Gemeinſchaft (m) und es ſind die Faͤcher zwi-
ſchen den beiden Platten der Gehirnſchale (n) ununter-
brochen und in Menge vorhanden.

An dieſen Faͤchern, welche ich beſchrieben habe, iſt
die Membran voller Gefaͤſſe, und roten Saftes, wie
an allen Orten an den Knochen, und ich finde hier nichts
beſonders druͤſiges, oder was den Schleimhoͤlen aͤnlicher
waͤre (o). Jch habe ſie, wie die Trummel in der That
ganz voller roten Schleim gefunden, und es iſt kein
Zweifel, daß zwiſchen ihnen und der Trummel keine
offne Straſſe ſein ſollte (p).

An
(i*) [Spaltenumbruch] WALTHER, membr.
tymph. n.
7.
(k) VESALIUS, exam. p. 20.
Weiter iſt die Hoͤlung der Trum-
mel, wenn der zizzenfoͤrmige
Fortſazz aufhoͤret. LOESEKE,
obſſ. p.
16.
(l) Die Hoͤlung der Trummel
iſt in dieſem Thiere voller Faͤcher,
BLAIR, und die ganze Hirnſchale
faͤchrig Idem Phil. tranſ. n. 326.
327. et MOULINS, p. 38. et
[Spaltenumbruch] PARISINI, et STUCKELEY,
phil. tranſ. n.
358.
(m) BIRCH, T. IV. p. 273.
546. phil. tranſ. n. 206. it. 199.
CLAYTON, miſcell. III. p.
331.
(n) NEBEL, de curat. electr.
p. 20. anat. Compar. p.
112.
(o) WINSLOW, T. IV. n. 397.
VIEUSSENS.
Unter den acht ſi-
nubus
des Kopfes, iſt es der
vierte bei dem VIGIER, enchir.
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[574/0592] Das Gehoͤr. XV. Buch. niedergezogen, von der innern durch die harte Gehirn- haut befeſtigt und weggezogen wird, und die mittlern Faͤcher der ſchwammigen Subſtanz der Hirnſchale zwi- ſchen beiden nach der Laͤnge ausgeſtreckt werden. Auch der hintere Theil der Trummel iſt gegen dieſen Fortſazz zu von Faͤchern rauh (i*). Thiere, welche ein ſcharfes Gehoͤr haben, beſizzen bald dieſe oder jene Schallhoͤlungen in der Hirnſchale, (k) und dieſe iſt an dem ſo gelehrigen Elephanten (l) ganz und gar voller Faͤcher. Jn Voͤgeln, die ein mu- ſikaliſches Gehoͤr haben, haben beide Ohren oberhalb und unterhalb dem Gehirne inwendig, eins mit dem andern Gemeinſchaft (m) und es ſind die Faͤcher zwi- ſchen den beiden Platten der Gehirnſchale (n) ununter- brochen und in Menge vorhanden. An dieſen Faͤchern, welche ich beſchrieben habe, iſt die Membran voller Gefaͤſſe, und roten Saftes, wie an allen Orten an den Knochen, und ich finde hier nichts beſonders druͤſiges, oder was den Schleimhoͤlen aͤnlicher waͤre (o). Jch habe ſie, wie die Trummel in der That ganz voller roten Schleim gefunden, und es iſt kein Zweifel, daß zwiſchen ihnen und der Trummel keine offne Straſſe ſein ſollte (p). An (i*) WALTHER, membr. tymph. n. 7. (k) VESALIUS, exam. p. 20. Weiter iſt die Hoͤlung der Trum- mel, wenn der zizzenfoͤrmige Fortſazz aufhoͤret. LOESEKE, obſſ. p. 16. (l) Die Hoͤlung der Trummel iſt in dieſem Thiere voller Faͤcher, BLAIR, und die ganze Hirnſchale faͤchrig Idem Phil. tranſ. n. 326. 327. et MOULINS, p. 38. et PARISINI, et STUCKELEY, phil. tranſ. n. 358. (m) BIRCH, T. IV. p. 273. 546. phil. tranſ. n. 206. it. 199. CLAYTON, miſcell. III. p. 331. (n) NEBEL, de curat. electr. p. 20. anat. Compar. p. 112. (o) WINSLOW, T. IV. n. 397. VIEUSSENS. Unter den acht ſi- nubus des Kopfes, iſt es der vierte bei dem VIGIER, enchir. anat. I. c. 8. (p) SCHNEIDER, de oſſ. temp.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/592>, abgerufen am 30.04.2024.