Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Gesicht. XVI. Buch.
dekt und war lange bekannt, wo nicht gar dieser Ring
vor dem (i) Petit, dem Jacob Raw gezeigt wor-
den (i). Er würde zirkelrund seyn, wenn er nicht ge-
gen die Schläfe breiter wäre (k). Daß er von der Nezz-
haut gemacht werde, ist ein Einfall des Ferrenii, wo-
fern dieses nicht gar ein Jrrthum des Schülers ist (l).

Die hintere Platte der gläsernen Glaßmembran, be-
giebt sich zu dem Ursprunge der Fortsätze der Aderhaut,
und zur Linse einwärts hin; sie kömmt aber etwas weiter
nach hinten hin, ist gerade ausgestreckt, und schliesset sel-
bige, nachdem sie sie berühret, mit einem ziemlich zähen
Zusammenhange, von hinten ein. Jch lese, daß dieser
Ring, mit welchem diese Linse hält, an alten Personen
fester sey (m).

Man kann zwischen diese zwey zarte Membranen (n)
Luft einblasen, wodurch ein zirkelrunder Kanal entstehet,
welcher durch verschiedene kleine Zäume gehalten wird, und
von diesen wird die gröste Peripherie der Linse umgeben.
Er ist vom Petit benennet worden (n*): und mit kei-
nen (o) deutlich zu machenden flüßigen Safte angefüllt (p):
Jndem es nur eine Vermuthung ist, daß er von der Ele-
ctrisirung aufschwellen soll (q).

Man findet ihn, wie ich davor halte, in allen vier-
füßigen Thieren (q*), doch mangelt er in den Vögeln,
und es läuft nur eine einzige Platte der Glaßhaut zur
Crystallinse fort.

§. 18.
(i) [Spaltenumbruch] Am Wallfische p. 38. Leg.
RAVIANI
Muthmassung bestätigt
nunmehr CAMPERUS der an die
sem Legato den Ring voller Wasser
gesehen p. 13. n. 8.
(k) ZINN p. 124. CAMPER.
(l) Bei dem HENKEL II.
Samml. p.
79.
(m) PALLUCCI I. c. p. 33.
(n) ZINN p. 123. tab. 7. f. I.
CAMPER n.
7.
(n*) [Spaltenumbruch] L. c. p. 33.
(o) ZINN p. 124.
(p) Doch das Wasser aus dem
Glaßkörper gedunstet, davon ist ein
Zeuge BERTRANDI p. 73.
(q) BOISSIER de suffus. p. 16.
(q*) Jm Hunde, Ochsen, Wol-
fe, Schaafe, Steinbocke u. s. f.
habe ich solches gesehen. Jm Wolfe
ist es sehr schön, und eine Linie breit.

Das Geſicht. XVI. Buch.
dekt und war lange bekannt, wo nicht gar dieſer Ring
vor dem (i) Petit, dem Jacob Raw gezeigt wor-
den (i). Er wuͤrde zirkelrund ſeyn, wenn er nicht ge-
gen die Schlaͤfe breiter waͤre (k). Daß er von der Nezz-
haut gemacht werde, iſt ein Einfall des Ferrenii, wo-
fern dieſes nicht gar ein Jrrthum des Schuͤlers iſt (l).

Die hintere Platte der glaͤſernen Glaßmembran, be-
giebt ſich zu dem Urſprunge der Fortſaͤtze der Aderhaut,
und zur Linſe einwaͤrts hin; ſie koͤmmt aber etwas weiter
nach hinten hin, iſt gerade ausgeſtreckt, und ſchlieſſet ſel-
bige, nachdem ſie ſie beruͤhret, mit einem ziemlich zaͤhen
Zuſammenhange, von hinten ein. Jch leſe, daß dieſer
Ring, mit welchem dieſe Linſe haͤlt, an alten Perſonen
feſter ſey (m).

Man kann zwiſchen dieſe zwey zarte Membranen (n)
Luft einblaſen, wodurch ein zirkelrunder Kanal entſtehet,
welcher durch verſchiedene kleine Zaͤume gehalten wird, und
von dieſen wird die groͤſte Peripherie der Linſe umgeben.
Er iſt vom Petit benennet worden (n*): und mit kei-
nen (o) deutlich zu machenden fluͤßigen Safte angefuͤllt (p):
Jndem es nur eine Vermuthung iſt, daß er von der Ele-
ctriſirung aufſchwellen ſoll (q).

Man findet ihn, wie ich davor halte, in allen vier-
fuͤßigen Thieren (q*), doch mangelt er in den Voͤgeln,
und es laͤuft nur eine einzige Platte der Glaßhaut zur
Cryſtallinſe fort.

§. 18.
(i) [Spaltenumbruch] Am Wallfiſche p. 38. Leg.
RAVIANI
Muthmaſſung beſtaͤtigt
nunmehr CAMPERUS der an die
ſem Legato den Ring voller Waſſer
geſehen p. 13. n. 8.
(k) ZINN p. 124. CAMPER.
(l) Bei dem HENKEL II.
Samml. p.
79.
(m) PALLUCCI I. c. p. 33.
(n) ZINN p. 123. tab. 7. f. I.
CAMPER n.
7.
(n*) [Spaltenumbruch] L. c. p. 33.
(o) ZINN p. 124.
(p) Doch das Waſſer aus dem
Glaßkoͤrper gedunſtet, davon iſt ein
Zeuge BERTRANDI p. 73.
(q) BOISSIER de ſuffuſ. p. 16.
(q*) Jm Hunde, Ochſen, Wol-
fe, Schaafe, Steinbocke u. ſ. f.
habe ich ſolches geſehen. Jm Wolfe
iſt es ſehr ſchoͤn, und eine Linie breit.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0864" n="846"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Ge&#x017F;icht. <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
dekt und war lange bekannt, wo nicht gar die&#x017F;er Ring<lb/>
vor dem <note place="foot" n="(i)"><cb/>
Am Wallfi&#x017F;che <hi rendition="#aq">p. 38. Leg.<lb/>
RAVIANI</hi> Muthma&#x017F;&#x017F;ung be&#x017F;ta&#x0364;tigt<lb/>
nunmehr <hi rendition="#aq">CAMPERUS</hi> der an die<lb/>
&#x017F;em <hi rendition="#aq">Legato</hi> den Ring voller Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
ge&#x017F;ehen p. 13. <hi rendition="#aq">n.</hi> 8.</note> <hi rendition="#fr">Petit,</hi> dem <hi rendition="#fr">Jacob Raw</hi> gezeigt wor-<lb/>
den (i). Er wu&#x0364;rde zirkelrund &#x017F;eyn, wenn er nicht ge-<lb/>
gen die Schla&#x0364;fe breiter wa&#x0364;re <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">ZINN p. 124. CAMPER.</hi></note>. Daß er von der Nezz-<lb/>
haut gemacht werde, i&#x017F;t ein Einfall des <hi rendition="#fr">Ferrenii,</hi> wo-<lb/>
fern die&#x017F;es nicht gar ein Jrrthum des Schu&#x0364;lers i&#x017F;t <note place="foot" n="(l)">Bei dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HENKEL</hi> II.<lb/>
Samml. p.</hi> 79.</note>.</p><lb/>
            <p>Die hintere Platte der gla&#x0364;&#x017F;ernen Glaßmembran, be-<lb/>
giebt &#x017F;ich zu dem Ur&#x017F;prunge der Fort&#x017F;a&#x0364;tze der Aderhaut,<lb/>
und zur Lin&#x017F;e einwa&#x0364;rts hin; &#x017F;ie ko&#x0364;mmt aber etwas weiter<lb/>
nach hinten hin, i&#x017F;t gerade ausge&#x017F;treckt, und &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et &#x017F;el-<lb/>
bige, nachdem &#x017F;ie &#x017F;ie beru&#x0364;hret, mit einem ziemlich za&#x0364;hen<lb/>
Zu&#x017F;ammenhange, von hinten ein. Jch le&#x017F;e, daß die&#x017F;er<lb/>
Ring, mit welchem die&#x017F;e Lin&#x017F;e ha&#x0364;lt, an alten Per&#x017F;onen<lb/>
fe&#x017F;ter &#x017F;ey <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">PALLUCCI I. c. p.</hi> 33.</note>.</p><lb/>
            <p>Man kann zwi&#x017F;chen die&#x017F;e zwey zarte Membranen <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ZINN</hi> p. 123. tab. 7. f. I.<lb/>
CAMPER n.</hi> 7.</note><lb/>
Luft einbla&#x017F;en, wodurch ein zirkelrunder Kanal ent&#x017F;tehet,<lb/>
welcher durch ver&#x017F;chiedene kleine Za&#x0364;ume gehalten wird, und<lb/>
von die&#x017F;en wird die gro&#x0364;&#x017F;te Peripherie der Lin&#x017F;e umgeben.<lb/>
Er i&#x017F;t vom <hi rendition="#fr">Petit</hi> benennet worden <note place="foot" n="(n*)"><cb/><hi rendition="#aq">L. c. p.</hi> 33.</note>: und mit kei-<lb/>
nen <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">ZINN p.</hi> 124.</note> deutlich zu machenden flu&#x0364;ßigen Safte angefu&#x0364;llt <note place="foot" n="(p)">Doch das Wa&#x017F;&#x017F;er aus dem<lb/>
Glaßko&#x0364;rper gedun&#x017F;tet, davon i&#x017F;t ein<lb/>
Zeuge <hi rendition="#aq">BERTRANDI p.</hi> 73.</note>:<lb/>
Jndem es nur eine Vermuthung i&#x017F;t, daß er von der Ele-<lb/>
ctri&#x017F;irung auf&#x017F;chwellen &#x017F;oll <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">BOISSIER de &#x017F;uffu&#x017F;. p.</hi> 16.</note>.</p><lb/>
            <p>Man findet ihn, wie ich davor halte, in allen vier-<lb/>
fu&#x0364;ßigen Thieren <note place="foot" n="(q*)">Jm Hunde, Och&#x017F;en, Wol-<lb/>
fe, Schaafe, Steinbocke u. &#x017F;. f.<lb/>
habe ich &#x017F;olches ge&#x017F;ehen. Jm Wolfe<lb/>
i&#x017F;t es &#x017F;ehr &#x017F;cho&#x0364;n, und eine Linie breit.</note>, doch mangelt er in den Vo&#x0364;geln,<lb/>
und es la&#x0364;uft nur eine einzige Platte der Glaßhaut zur<lb/>
Cry&#x017F;tallin&#x017F;e fort.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 18.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[846/0864] Das Geſicht. XVI. Buch. dekt und war lange bekannt, wo nicht gar dieſer Ring vor dem (i) Petit, dem Jacob Raw gezeigt wor- den (i). Er wuͤrde zirkelrund ſeyn, wenn er nicht ge- gen die Schlaͤfe breiter waͤre (k). Daß er von der Nezz- haut gemacht werde, iſt ein Einfall des Ferrenii, wo- fern dieſes nicht gar ein Jrrthum des Schuͤlers iſt (l). Die hintere Platte der glaͤſernen Glaßmembran, be- giebt ſich zu dem Urſprunge der Fortſaͤtze der Aderhaut, und zur Linſe einwaͤrts hin; ſie koͤmmt aber etwas weiter nach hinten hin, iſt gerade ausgeſtreckt, und ſchlieſſet ſel- bige, nachdem ſie ſie beruͤhret, mit einem ziemlich zaͤhen Zuſammenhange, von hinten ein. Jch leſe, daß dieſer Ring, mit welchem dieſe Linſe haͤlt, an alten Perſonen feſter ſey (m). Man kann zwiſchen dieſe zwey zarte Membranen (n) Luft einblaſen, wodurch ein zirkelrunder Kanal entſtehet, welcher durch verſchiedene kleine Zaͤume gehalten wird, und von dieſen wird die groͤſte Peripherie der Linſe umgeben. Er iſt vom Petit benennet worden (n*): und mit kei- nen (o) deutlich zu machenden fluͤßigen Safte angefuͤllt (p): Jndem es nur eine Vermuthung iſt, daß er von der Ele- ctriſirung aufſchwellen ſoll (q). Man findet ihn, wie ich davor halte, in allen vier- fuͤßigen Thieren (q*), doch mangelt er in den Voͤgeln, und es laͤuft nur eine einzige Platte der Glaßhaut zur Cryſtallinſe fort. §. 18. (i) Am Wallfiſche p. 38. Leg. RAVIANI Muthmaſſung beſtaͤtigt nunmehr CAMPERUS der an die ſem Legato den Ring voller Waſſer geſehen p. 13. n. 8. (k) ZINN p. 124. CAMPER. (l) Bei dem HENKEL II. Samml. p. 79. (m) PALLUCCI I. c. p. 33. (n) ZINN p. 123. tab. 7. f. I. CAMPER n. 7. (n*) L. c. p. 33. (o) ZINN p. 124. (p) Doch das Waſſer aus dem Glaßkoͤrper gedunſtet, davon iſt ein Zeuge BERTRANDI p. 73. (q) BOISSIER de ſuffuſ. p. 16. (q*) Jm Hunde, Ochſen, Wol- fe, Schaafe, Steinbocke u. ſ. f. habe ich ſolches geſehen. Jm Wolfe iſt es ſehr ſchoͤn, und eine Linie breit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/864
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 846. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/864>, abgerufen am 07.05.2024.