Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Abschnitt. Das Auge.
von ihm ein Aestchen oder auch wohl zwei, welcher durch
das Loch des Wangenknochens (n) aus der Augenhöhle,
in die Schläfengrube laufen, sich mit den Aesten des zwei-
ten Stamms, vom fünften Paare vereinigen (o), und der-
gleichen Vereinigung auch mit dem dritten ebenfals un-
terhalten (p). Das Thränenstämmchen selbst ist ästig, und
läuft mit seinen Aesten, welche durch die Zwischenräume
der gleichnahmigen Drüse durchgelassen werden, und da-
von einige, doch wie ich glaube, wenige in der Drüse
bleiben (q), andere aber nach der gemeinschaftlichen weis-
sen Augenhaut laufen (r).

Der Stamm des ersten vom fünften Paare, oder
Obereast ist gedoppelt (s), und läuft vorne durch
die Augenhöhle grade durch (t). Aus der Augenhöhle
begiebt er sich mit einem auswendigen und inwendigen
Aste. Der äussere (u) ist grösser, und wendet sich durch
eine in die Augenhöhle eingeschlizzte Furche (x) zur Stir-
ne hin. Ein grosser Zweig desselben, läuft nach dem
obern Augenliede (y), biegt sich nach auswendig, gehet
fast nach der Quere, und verbindet sich mit einem Ner-
ven aus dem harten Paare (z). Die übrigen Aeste laufen
weit über die Stirne hinauf, bis zum vordern Haupte,
indem einige unter der Haut kriechen (a), andere tiefer
streichen (b), und sich fast eben so bis zum Hinterkopfe
erstrekken. Einige welche die allertiefsten sind, wandern
so gar unter der Knochenhaut der Hirnschaale bis zur

Stirne
(n) [Spaltenumbruch] BERTRANDI pag. 93.
WINSLOW n. 43. VIEUSSENS
p. 171. t. 22. St YVES p.
21.
(o) MEKEL p. 35.
(p) Idem ibid.
(q) MEKEL p. 36.
(r) Idem ibidem.
(s) FALLOPIUS p. 141 Auch
MORGAGN. Epist. anat. p. 233.
EUSTACHIUS t. 18. f.
3 5.
(t) ZINN f. 1 Tab. art. cran.
(u) [Spaltenumbruch] Stirnnerve MEKEL p. 31.
Mem. de Berlin n.
1.
(x) Idem fig. cit. WINSLOW
n.
36.
(y) MEKEL fig. cit. 15. 16.
(z) Idem p. 33. fig. cit. 19. 159.
WINSLOW n. 36. FABRIC. anat.
pract. p.
80.
(a) MEKEL p 32. Mem. l. c.
9. 12. EUSTACH. tab.
19.
(b) MEKEL 10. BERRETTIN
tab. 5. f. 1. VIEUSSENS tab. 22.
d. c.

II. Abſchnitt. Das Auge.
von ihm ein Aeſtchen oder auch wohl zwei, welcher durch
das Loch des Wangenknochens (n) aus der Augenhoͤhle,
in die Schlaͤfengrube laufen, ſich mit den Aeſten des zwei-
ten Stamms, vom fuͤnften Paare vereinigen (o), und der-
gleichen Vereinigung auch mit dem dritten ebenfals un-
terhalten (p). Das Thraͤnenſtaͤmmchen ſelbſt iſt aͤſtig, und
laͤuft mit ſeinen Aeſten, welche durch die Zwiſchenraͤume
der gleichnahmigen Druͤſe durchgelaſſen werden, und da-
von einige, doch wie ich glaube, wenige in der Druͤſe
bleiben (q), andere aber nach der gemeinſchaftlichen weiſ-
ſen Augenhaut laufen (r).

Der Stamm des erſten vom fuͤnften Paare, oder
Obereaſt iſt gedoppelt (s), und laͤuft vorne durch
die Augenhoͤhle grade durch (t). Aus der Augenhoͤhle
begiebt er ſich mit einem auswendigen und inwendigen
Aſte. Der aͤuſſere (u) iſt groͤſſer, und wendet ſich durch
eine in die Augenhoͤhle eingeſchlizzte Furche (x) zur Stir-
ne hin. Ein groſſer Zweig deſſelben, laͤuft nach dem
obern Augenliede (y), biegt ſich nach auswendig, gehet
faſt nach der Quere, und verbindet ſich mit einem Ner-
ven aus dem harten Paare (z). Die uͤbrigen Aeſte laufen
weit uͤber die Stirne hinauf, bis zum vordern Haupte,
indem einige unter der Haut kriechen (a), andere tiefer
ſtreichen (b), und ſich faſt eben ſo bis zum Hinterkopfe
erſtrekken. Einige welche die allertiefſten ſind, wandern
ſo gar unter der Knochenhaut der Hirnſchaale bis zur

Stirne
(n) [Spaltenumbruch] BERTRANDI pag. 93.
WINSLOW n. 43. VIEUSSENS
p. 171. t. 22. St YVES p.
21.
(o) MEKEL p. 35.
(p) Idem ibid.
(q) MEKEL p. 36.
(r) Idem ibidem.
(s) FALLOPIUS p. 141 Auch
MORGAGN. Epiſt. anat. p. 233.
EUSTACHIUS t. 18. f.
3 5.
(t) ZINN f. 1 Tab. art. cran.
(u) [Spaltenumbruch] Stirnnerve MEKEL p. 31.
Mém. de Berlin n.
1.
(x) Idem fig. cit. WINSLOW
n.
36.
(y) MEKEL fig. cit. 15. 16.
(z) Idem p. 33. fig. cit. 19. 159.
WINSLOW n. 36. FABRIC. anat.
pract. p.
80.
(a) MEKEL p 32. Mém. l. c.
9. 12. EUSTACH. tab.
19.
(b) MEKEL 10. BERRETTIN
tab. 5. f. 1. VIEUSSENS tab. 22.
d. c.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0909" n="891"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Das Auge.</hi></fw><lb/>
von ihm ein Ae&#x017F;tchen oder auch wohl zwei, welcher durch<lb/>
das Loch des Wangenknochens <note place="foot" n="(n)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BERTRANDI</hi> pag. 93.<lb/>
WINSLOW n. 43. VIEUSSENS<lb/>
p. 171. t. 22. St YVES p.</hi> 21.</note> aus der Augenho&#x0364;hle,<lb/>
in die Schla&#x0364;fengrube laufen, &#x017F;ich mit den Ae&#x017F;ten des zwei-<lb/>
ten Stamms, vom fu&#x0364;nften Paare vereinigen <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">MEKEL p.</hi> 35.</note>, und der-<lb/>
gleichen Vereinigung auch mit dem dritten ebenfals un-<lb/>
terhalten <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">Idem ibid.</hi></note>. Das Thra&#x0364;nen&#x017F;ta&#x0364;mmchen &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t a&#x0364;&#x017F;tig, und<lb/>
la&#x0364;uft mit &#x017F;einen Ae&#x017F;ten, welche durch die Zwi&#x017F;chenra&#x0364;ume<lb/>
der gleichnahmigen Dru&#x0364;&#x017F;e durchgela&#x017F;&#x017F;en werden, und da-<lb/>
von einige, doch wie ich glaube, wenige in der Dru&#x0364;&#x017F;e<lb/>
bleiben <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">MEKEL p.</hi> 36.</note>, andere aber nach der gemein&#x017F;chaftlichen wei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Augenhaut laufen <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">Idem ibidem.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Der Stamm des er&#x017F;ten vom fu&#x0364;nften Paare, oder<lb/>
Oberea&#x017F;t i&#x017F;t gedoppelt <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">FALLOPIUS p.</hi> 141 Auch<lb/><hi rendition="#aq">MORGAGN. Epi&#x017F;t. anat. p. 233.<lb/>
EUSTACHIUS t. 18. f.</hi> 3 5.</note>, und la&#x0364;uft vorne durch<lb/>
die Augenho&#x0364;hle grade durch <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">ZINN f. 1 Tab. art. cran.</hi></note>. Aus der Augenho&#x0364;hle<lb/>
begiebt er &#x017F;ich mit einem auswendigen und inwendigen<lb/>
A&#x017F;te. Der <hi rendition="#fr">a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere</hi> <note place="foot" n="(u)"><cb/>
Stirnnerve <hi rendition="#aq">MEKEL p. 31.<lb/>
Mém. de Berlin n.</hi> 1.</note> i&#x017F;t gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, und wendet &#x017F;ich durch<lb/>
eine in die Augenho&#x0364;hle einge&#x017F;chlizzte Furche <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">Idem fig. cit. WINSLOW<lb/>
n.</hi> 36.</note> zur Stir-<lb/>
ne hin. Ein gro&#x017F;&#x017F;er Zweig de&#x017F;&#x017F;elben, la&#x0364;uft nach dem<lb/>
obern Augenliede <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">MEKEL fig. cit.</hi> 15. 16.</note>, biegt &#x017F;ich nach auswendig, gehet<lb/>
fa&#x017F;t nach der Quere, und verbindet &#x017F;ich mit einem Ner-<lb/>
ven aus dem harten Paare <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">Idem p. 33. fig. cit. 19. 159.<lb/>
WINSLOW n. 36. FABRIC. anat.<lb/>
pract. p.</hi> 80.</note>. Die u&#x0364;brigen Ae&#x017F;te laufen<lb/>
weit u&#x0364;ber die Stirne hinauf, bis zum vordern Haupte,<lb/>
indem einige unter der Haut kriechen <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">MEKEL p 32. Mém. l. c.<lb/>
9. 12. EUSTACH. tab.</hi> 19.</note>, andere tiefer<lb/>
&#x017F;treichen <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">MEKEL 10. BERRETTIN<lb/>
tab. 5. f. 1. VIEUSSENS tab. 22.<lb/>
d. c.</hi></note>, und &#x017F;ich fa&#x017F;t eben &#x017F;o bis zum Hinterkopfe<lb/>
er&#x017F;trekken. Einige welche die allertief&#x017F;ten &#x017F;ind, wandern<lb/>
&#x017F;o gar unter der Knochenhaut der Hirn&#x017F;chaale bis zur<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Stirne</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[891/0909] II. Abſchnitt. Das Auge. von ihm ein Aeſtchen oder auch wohl zwei, welcher durch das Loch des Wangenknochens (n) aus der Augenhoͤhle, in die Schlaͤfengrube laufen, ſich mit den Aeſten des zwei- ten Stamms, vom fuͤnften Paare vereinigen (o), und der- gleichen Vereinigung auch mit dem dritten ebenfals un- terhalten (p). Das Thraͤnenſtaͤmmchen ſelbſt iſt aͤſtig, und laͤuft mit ſeinen Aeſten, welche durch die Zwiſchenraͤume der gleichnahmigen Druͤſe durchgelaſſen werden, und da- von einige, doch wie ich glaube, wenige in der Druͤſe bleiben (q), andere aber nach der gemeinſchaftlichen weiſ- ſen Augenhaut laufen (r). Der Stamm des erſten vom fuͤnften Paare, oder Obereaſt iſt gedoppelt (s), und laͤuft vorne durch die Augenhoͤhle grade durch (t). Aus der Augenhoͤhle begiebt er ſich mit einem auswendigen und inwendigen Aſte. Der aͤuſſere (u) iſt groͤſſer, und wendet ſich durch eine in die Augenhoͤhle eingeſchlizzte Furche (x) zur Stir- ne hin. Ein groſſer Zweig deſſelben, laͤuft nach dem obern Augenliede (y), biegt ſich nach auswendig, gehet faſt nach der Quere, und verbindet ſich mit einem Ner- ven aus dem harten Paare (z). Die uͤbrigen Aeſte laufen weit uͤber die Stirne hinauf, bis zum vordern Haupte, indem einige unter der Haut kriechen (a), andere tiefer ſtreichen (b), und ſich faſt eben ſo bis zum Hinterkopfe erſtrekken. Einige welche die allertiefſten ſind, wandern ſo gar unter der Knochenhaut der Hirnſchaale bis zur Stirne (n) BERTRANDI pag. 93. WINSLOW n. 43. VIEUSSENS p. 171. t. 22. St YVES p. 21. (o) MEKEL p. 35. (p) Idem ibid. (q) MEKEL p. 36. (r) Idem ibidem. (s) FALLOPIUS p. 141 Auch MORGAGN. Epiſt. anat. p. 233. EUSTACHIUS t. 18. f. 3 5. (t) ZINN f. 1 Tab. art. cran. (u) Stirnnerve MEKEL p. 31. Mém. de Berlin n. 1. (x) Idem fig. cit. WINSLOW n. 36. (y) MEKEL fig. cit. 15. 16. (z) Idem p. 33. fig. cit. 19. 159. WINSLOW n. 36. FABRIC. anat. pract. p. 80. (a) MEKEL p 32. Mém. l. c. 9. 12. EUSTACH. tab. 19. (b) MEKEL 10. BERRETTIN tab. 5. f. 1. VIEUSSENS tab. 22. d. c.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/909
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 891. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/909>, abgerufen am 04.05.2024.