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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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IV. Abschnitt. Der Schlund.

Jn andern Thieren soll eine Klappe (i) oder ein
Schliesmuskel (k) an dem Eingange des Schlundes zu-
gegen sein. Doch die erste wird durch neuere Versuche
zweifelhaft (l) gemacht, und vom Schliesringe werde ich
anderswo melden, was daran wahr sei. Wenigstens
ist an einem todten Menschen, die Oefnung des in den
Magen geöfneten Schlundes weiter, als der übrige
Gang (m). Doch gebe ich zu, daß sie sich genau ver-
schliessen könne (n).

Doch es muß, entweder wegen der Membranchen,
vermittelst deren der Schlund mit dem Zwerchfelle zusam-
menhängt, oder wegen der, von berümten Männern (o)
erwänten Fleischpäkke, oder vielleicht wegen der gemein-
schaftlichen Nerven, welche aus dem halbmondenförmi-
gen Nervenknoten, sowohl zum Zwerchfelle, als zum
Magen hin laufen, wenigstens einige Uebereinstimmung
an beiden Werkzeugen statt finden, wenn in einer Wun-
de des Zwerchfelles das Niederschlukken gelitten (p) und
ein Erbrechen erfolgt ist, sobald sich das Fleischige des
Zwerchfelles zusammen gezogen (q). Man siehet auch
aus dem Schlukken deutlich, daß beide in einer Verbin-
dung stehen.



Neun-
(i) [Spaltenumbruch] im Pferde LAMORIER Mem
de Montpol. 1733. p.
511. Esel
und| Maulthier p. 514. Schwein
BUFFON T. V. t. I. S. f. 2. Gui-
neischen Schwein BUFFON T. VIII
p.
9. Hasen T. VI. t. 40. f. 2.
(k) Jm Fuchs PEYER obs. 20.
im Hunde IDEM obs. 29. Pferde
BERTIN I. c. Rochen STEN. musc.
&. gland. p.
45. Menschen LAU-
RENTIUS p.
304.
(l) Mem. des Savans etrang.
[Spaltenumbruch] T. lll. p. 416. BERTIN Mem.
de 1746 p. 44 seqq.
(m) RUFVS P. 60. VESAL.
L. V. c.
3.
(n) Jst sehr enge im Pferde.
BERTIN Mem. de 1746. p. 48.
BUFFON T. IV. T.
5.
(o) L. VIII. p. 82.
(p) ZITTMANN Med. leg.
Cent. II. cas.
31.
(q) SCHULZE de Emesi exp. 3.
L 5
IV. Abſchnitt. Der Schlund.

Jn andern Thieren ſoll eine Klappe (i) oder ein
Schliesmuſkel (k) an dem Eingange des Schlundes zu-
gegen ſein. Doch die erſte wird durch neuere Verſuche
zweifelhaft (l) gemacht, und vom Schliesringe werde ich
anderswo melden, was daran wahr ſei. Wenigſtens
iſt an einem todten Menſchen, die Oefnung des in den
Magen geoͤfneten Schlundes weiter, als der uͤbrige
Gang (m). Doch gebe ich zu, daß ſie ſich genau ver-
ſchlieſſen koͤnne (n).

Doch es muß, entweder wegen der Membranchen,
vermittelſt deren der Schlund mit dem Zwerchfelle zuſam-
menhaͤngt, oder wegen der, von beruͤmten Maͤnnern (o)
erwaͤnten Fleiſchpaͤkke, oder vielleicht wegen der gemein-
ſchaftlichen Nerven, welche aus dem halbmondenfoͤrmi-
gen Nervenknoten, ſowohl zum Zwerchfelle, als zum
Magen hin laufen, wenigſtens einige Uebereinſtimmung
an beiden Werkzeugen ſtatt finden, wenn in einer Wun-
de des Zwerchfelles das Niederſchlukken gelitten (p) und
ein Erbrechen erfolgt iſt, ſobald ſich das Fleiſchige des
Zwerchfelles zuſammen gezogen (q). Man ſiehet auch
aus dem Schlukken deutlich, daß beide in einer Verbin-
dung ſtehen.



Neun-
(i) [Spaltenumbruch] im Pferde LAMORIER Mém
de Montpol. 1733. p.
511. Eſel
und| Maulthier p. 514. Schwein
BUFFON T. V. t. I. S. f. 2. Gui-
neiſchen Schwein BUFFON T. VIII
p.
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(k) Jm Fuchs PEYER obſ. 20.
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45. Menſchen LAU-
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3.
(n) Jſt ſehr enge im Pferde.
BERTIN Mém. de 1746. p. 48.
BUFFON T. IV. T.
5.
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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/189>, abgerufen am 07.05.2024.